Thursday, 26 December 2013

Gans schön doof...

Tief: 1. Mein Magen kann sich schon seit Tagen nicht entscheiden, ob ich Durchfall oder die Kotzeritis bekomme. Ich fühle mich schlapp und elend, und wenn ich Essen sehe wird mir flau im Magen; 2. Das Wetter hat überhaupt nichts mit Weihnachten zu tun. Es ist viel zu warm und regnet und regnet... 3. Ich habe kein Auto geschenkt bekommen! 

Hoch: 1. Kein Anfall; 2. An Weihnachten nicht zunehmen (sondern vielleicht sogar ein bisschen abnehmen) ist ein sehr hohes Hoch; 3. Es ist schön in der Heimat zu sein. Wir treffen viele Verwandte und alte Freunde;

Ein weiteres Hoch fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon das leckere Essen rieche. Appetit habe ich schon, aber wenn mein Magen, die Gans sieht, wird mir gleich vergehen.

Sunday, 22 December 2013

Outing

Ich habe mich vorgestern geoutet. Ich habe bei Facebook zwei Bilder von mir gepostet, das eine mit der Narbe unmittelbar nach der OP und das andere mit der Narbe nach dem ersten Jahr. Ich fühle mich jetzt ein bisschen komisch, jetzt wissen viele Freunde und Bekannte, dass bei mir etwas geschehen ist. Und ich bin ein bisschen unsicher, wie das aufgenommen wird...

Aber ich hatte einen schlechten Tag und wollte mich bemitleiden! Ich musste die Koffer für unseren Weihnachtsurlaub bei der Familie packen. Da dachte ich an vieles. Diese lange Fahrt durch Deutschland fühlt sich immer wieder so bitter an. Es geht an der Stadt, in der ich früher gearbeitet habe, und an der Stadt, in der ich operiert wurde, vorbei. Da fühle ich mich melancholisch. Und wütend!

Silvester ist ein besonderer Tag. Das erste Jahr nach der Operation geht vorbei. Das Jahr, in dem ich versucht hatte, wieder so zu werden, wie ich früher war. Ich habe in den zwei Reha-Aufenthalten und mit meinen Logopädie- und Ergotherapien versucht, zurückzukehren in das alte Leben. Das hat nicht geklappt. Ich werde nicht wieder so sein, wie ich einmal war...  Nun muss ich endlich akzeptieren wie es ist. Der Neujahrstag ist der Beginn des zweiten Jahres nach der OP. Und es ist der Sprung ins Berufsleben. Jetzt habe ich mit meiner Maßnahme die Chance bekommen neu anzufangen. Etwas daraus zu machen, wie ich nach der OP geworden bin...

An diesen zwei Städten vorbei zu fahren ist hart. Die Maria, die in der einen Stadt gelebt hat, ist tot. In der Stadt, in der sie operiert wurde, ist sie gestorben. Die Fahrt an beiden Städten vorbei fühlt sich an wie eine Fahrt zum Friedhof. Und Silvester fühlt sich an wie eine Beerdigung. Im nächsten Jahr muss die Zwillingsschwester lernen alleine zu sein. 

Bei den zwei Fotos fühle ich mich auch immer sehr bitter.  

Das erste Foto anschauen, ist masochistisch, es zeigt wie krass die Operation war: Mit einer Säge den Schädel aufklappen, ein Kastanien-großes Stück aus dem Gehirn schneiden und den Kopf wieder mit 27 Tackern zunähen. Das schau ich mir immer wieder an (und bemitleide mich, dass mir so etwas schlimmes angetan wurde.) Das zweite Foto zeigt einerseits, dass die Operation verheilt ist, aber andererseits, dass die Narbe in meinem Gehirn mein Leben lang so bleiben wird. So wie die Konsequenzen der OP...

Ach, wie pathetisch ich mal wieder bin! 

Die Fahrt habe ich überstanden. An Silvester werde ich mich besaufen und nächstes Jahr fahre ich vor lauter Trauer wieder schwarz.


Wednesday, 18 December 2013

Advents-Hoch-Tief

Die zwei Advents-Wochen zieht sich zäh hin. Jeden Tag mit Noah Hausaufgaben machen ist wirklich anstrengend. Immer wieder Theater, bis er endlich anfängt. Immer wieder versuchen ihn so zu verbessern, dass er sich nicht wie ein Versager fühlt. Immer wieder mit ihm den Schulranzen packen, die zerknitterten Blätter abheften. Ihm immer wieder sagen, er soll dran denken den Sportbeutel, den Schal, beide Handschuhe, die Warnweste, die Schere, den Kleber mit nach Hause zu bringen. Ich kann gar nicht mehr zählen wie viele Weihnachtsfeiern wir schon hinter uns gebracht haben. Florian war zwei Tage in Wien, ich war gestern mit ein paar Freundinnen essen, heute hatte Noah das Weihnachtsfest der Fußballer, morgen hat Thea ihre Weihnachtsfeier im Turnen. Ich müsste eigentlich gerade Wäsche machen, aber ich bin zu müde. Ich bin urlaubsreif...

Tief: 1. Zwei Tagesmütter haben abgesagt; 2. Ich muss die Uhr, die ich für Florian gekauft hatte, zurück geben, denn Florians Vater schenkt ihm auch eine Uhr; 3.Thea ist heute viermal vom Fahrrad gefallen, einfach so. Manchmal frage ich mich, ob das nicht vielleicht ein Epileptischer Anfall ist; 4. Ich habe mit Noah ein Tiptoi Logik-Spiel gespielt, in dem ich gar nicht verstand, um was es geht. Er hat seine Aufgaben so schnell gelöst, bevor ich überhaupt wusste, was gemacht werden soll. Er hat mir einfach geholfen. Ich habe die Regeln immer noch nicht verstanden; 5. Ich habe die Muffins für Noahs Weihnachtsfeier statt mit 250gr creme double mit 200gr creme frech gebacken. Sie schmeckten noch passabel; 6. Ich habe eine Packung Kartoffelpürree statt mit 500ml Wasser mit 1 Liter Wasser angerührt. Ich habe dann einfach noch eine Packung dazu gegeben. Morgen essen wir eben nochmal Kartoffelpürree; 7. Ich habe vorgestern einen Film gesehen, der in der Stadt stattfand, in der ich gearbeitet hatte. Da fühlte ich mich ganz schön mies. So etwas, was ich in dieser Stadt gearbeitet habe, mache ich nie wieder. Ich freue mich auf die Maßnahme, die im Januar losgeht, aber ich frage mich, was für Fähigkeiten werden denn überhaupt gefunden? Was könnte ich denn wirklich arbeiten? Mir passieren immer wieder "kleine Fehler" , die jedem mal passieren, aber mir passieren viele und in unterschiedlichen Bereichen, sie sind unberechenbar. In meinem jetzigen Alltag ist es nicht so schlimm - ich bin ja nur ein bisschen schusselig! Aber in einem Job, ist es schlimm, denn man kann sich nicht auf mich verlassen, dass ich alles richtig mache. Was kann ich denn dann machen? Wenn ich tatsächlich nach meiner Maßnahme einen Job bekomme, kann es durchaus daneben gehen. Denn wenn jemand immer mal wieder kleine Fehler macht, wird er nach der Probezeit nicht übernommen.

Hoch: 1. Kein Anfall; 2. Ich bin Auto gefahren; 3. Ich war beim Friseur und sehe wieder unwiderstehlich gut aus...

Friday, 13 December 2013

Donnerstag, der verflixte Zwölfte

Gestern morgen telefonierte ich mit meiner Schwester. Ich hatte eigentlich angerufen, um über die Weihnachtsgeschenk zu sprechen, denn ich wollte vor meiner Ergo-Stunde einkaufen gehen. Aber natürlich kamen wir ins Plaudern und eine halbe Stunde später guckte ich auf die Uhr und sah, dass in 5 Minuten der Bus fahren würde. Ich rannte also schnell los und erwischte ihn tatsächlich noch. Ich stempelte die Karte richtig rum, und fuhr gar nicht schwarz. Nach der zweiten Haltestelle merkte ich, dass ich im falschen Bus saß. Dann stieg ich wieder aus, wartete 10 Minuten auf einen anderen Bus und musste dann noch einmal umsteigen. Schließlich kam ich nicht nach 20 Minuten, sondern nach 45 Minuten in der Stadt an. 

Da ich eigentlich vor der Ergo-Stunde noch Geschenke kaufen wollte, war ich tatsächlich noch pünktlich da. Als ich mich gerade ins Wartezimmer gesetzt hatte, kam meine Therapeutin, sah mich erstaunt an und sagte, dass mein Termin gar nicht heute, sondern morgen sei. Doch zufälligerweise hatte jemand abgesagt und ich konnte eine Stunde später doch eine Therapiestunde machen.

Das war gar nicht ungeschickt, ich wollte ja sowieso Geschenke kaufen. Also ging ich los, kaufte ein Angry-Birth-Spiel für Noah, ein Cars-Auto für meinen Neffen und eine besonders tolle Mandala-Schablonen-Malmaschine für Thea. Ich war damit so zufrieden, dass ich gleich noch für Florian eine überteuerte, aber total coole Armbanduhr kaufte. Natürlich musste noch der Garantieschein ausgefüllt werden und dann stimmte auch noch etwas mit der Kasse nicht. Ich guckte auf die Uhr und sah, dass in zwei Minuten die Ergo-Stunde los ging. Da meine Therapeutin so nett war und die Stunde eingeschobenen hatte, wollte ich auf keinen Fall zu spät kommen. Also sagte ich der Verkäuferin, ich hätte jetzt überhaupt keine Zeit mehr. Ich würde in einer Stunde zurück kommen und die Uhr dann kaufen. Die Verkäuferin war natürlich nicht begeistert, aber ich hatte ja schon meine Adresse aufgeschrieben, also ließ sie mich gehen. Ich rannte los und war nur eine Minute zu spät. 

Es war dann meine letzte Therapiestunden, wir tranken Kaffee, sprachen über meinen Therapie-Verlauf und spielten noch einmal Scrabble. Ich gewann natürlich nicht, aber es lag nicht an meinen Sprachproblemen, sondern daran, dass ich viel schwierigere Buchstaben gewürfelt hatte, wie sie. Von dem Stress hatte ich mich wenigstens erholt.

Danach ging ich zurück in den Laden und kaufte die Uhr. Dann war ich so zufrieden, weil ich nun schon alle Geschenke gekauft hatte, dass ich mir auch noch selbst einen Schal und eine Mütze leistete. Natürlich war ich dann schon wieder ziemlich spät dran und rannte mit vier Einkaufstüten zur Bushaltestelle. Ich erwischte tatsächlich (den richtigen!) Bus. (Und vergaß auch nicht schwarz zu fahren). Als ich nach 20 Minuten ausstieg und der Bus gerade an mir vorbei gefahren war, merkte ich, dass ich die Tasche, mit der teuren Armbanduhr für Florian vergessen hatte. 

Verzweifelt klingelte ich bei meiner Nachbarin und bat sie, mir zu helfen. Sie war sehr nett und fuhr mich in ihrem Auto dem Bus hinterher. An der dritten Haltestelle erwischten wir ihn. Ich stieg ein, ging zu dem Platz, auf dem ich gesessen hatte, und tatsächlich lag da meine Taschen. Doch als ich wieder im Auto saß, stellte ich fest, dass es gar nicht die Tüte mit der Uhr war, sondern die mit Theas Geschenk. Also fehlte noch eine Tasche! Die teuerste! Die mit Florians Armbanduhr! Im Bus war sie nicht, also musste sie in irgendeinem der drei Läden, in denen ich gekauft hatte, sein. 

Ich lief schnell nachhause, rief sofort in dem Laden an, in dem ich zuletzt war, wurde viermal weiter geleitet, landete an dem Fundbüro und die Tüte war tatsächlich dort!

Ich legte erleichtert auf, guckte dankbar in den Himmel, und war überzeugt: Gott ist wirklich in Deutschland!

Wednesday, 11 December 2013

Hahn und Henne

Heute war Thea im Kindergarten dran, ein Türchen im Adventskalender zu öffnen. Sie bekam einen kleinen Schokoladen-Weihnachtsmann und ein Engelchen mit wunderschön glitzernden Flügeln. 

Als wir zuhause waren, hatte sie den Weihnachtsmann schon verputzt und das Engelchen fand sie so süß, dass sie gleich zu Noah rannte und es ihm zeigte. Er guckte es gelangweilt an und flüsterte ihr neugierig ins Ohr.

Noah: Und?
Thea: Was und?
Noah: Was hat er denn gesagt?
Thea: Wer?
Noah: Pastor Hahn.
Thea: Was soll er denn gesagt haben?
Noah: Na, wie sie heißt?
Thea: Wer?
Noah: Seine Frau.

Sie hatte leider nicht gefragt. Schade, mich hätte es auch interessiert... Wenn sie Henne heißt, fress ich ein Ei.

Tuesday, 10 December 2013

Der liebe Gott in Deutschland

Manchmal gibt es bei uns sehr intellektuelle Gespräche. Besonders bei bestimmten Anlässen. Advent ist eine sehr besinnliche Zeit und natürlich ein wichtiges Thema. Da kommt man gar nicht an solchen Gesprächen drumrum. Dieses Jahr ging es am Nikolaustag schon los.

Thea kam ganz aufgeregt aus dem Kindergarten.

Thea: Stellt euch vor, der liebe Gott ist nach Deutschland gekommen.

Noah fängt sofort an zu lachen und ich bin so überrascht, dass ich gar nichts sagen kann.

Noah: Echt? Wohnt der nicht mehr in Frankreich?
Thea: Was?
Ich: Quatsch! Gott ist im Himmel, also in allen Ländern.
Noah: Stimmt. Sogar in Italien.
Thea: Echt?
Ich: Quatsch! Natürlich nicht! Also doch, er ist überall...

Thea starrt mich verwirrt an und Noah lacht. Ich fühle mich überrumpelt. Das ist der Salat, wenn Kinder von Atheisten in evangelische Kindergärten gehen. 

Ich: Wer hat denn das gesagt?
Thea: Pastor Hahn.
Noah: Kikeriki!

Noah lacht und ich muss mich wirklich beherrschen.

Ich: Aha, so heißt also der neue Pastor? Er hat das bestimmt nicht so gemeint.
Thea: Doch, er hat gesagt, er kommt aus Brasilien. Und er hat gesagt, der liebe Gott ist immer bei ihm. Und jetzt wohnt er bei uns im Dorf.
Ich: Aber der Pastor wohnt doch jetzt hier - und nicht Gott.
Noah: Nicht? Dann könnten wir Gott ja in Brasilien besuchen...
Ich: Noah, lass den Quatsch!
Thea: Und? Gibt es ihn jetzt doch nicht in Deutschland?

Thea guckt mich an fragend an. Noah grinst. Ich bin ratlos.

Ich: Weißt du Thea, Gott ist etwas ganz besonderes. Er ist kein Mensch, er wohnt nicht irgendwo in einem Land, man sieht ihn ja gar nicht. Und man weiß gar nicht, ob es ihn wirklich gibt...
Thea: Doch,der liebe Gott ist der Vater von Jesus Christus, und an Weihnachten feiern wir Jesus Geburtstag.
Ich: Ja, schon... Aber nicht nur in Deutschland!
Thea: Und, Pastor Hahn hat gesagt, Advent ist ein lateinisches Wort und bedeutet Erwartung und Ankunft.
Noah: Echt? Gott kommt uns besuchen?
Ich: Natürlich nicht! Noah, hör auf mit dem Mist.

Noah lacht vor sich hin. Ich gebe auf.

Ich: Das hat Pastor Hahn wirklich gesagt?
Thea: Ja, das hat er gesagt.
Ich: Na dann amen.

Noah klopft Thea auf die Schulter: Frag mal Pastor Hahn wie seine Frau heißt.

Friday, 6 December 2013

Höhen und Tiefen

Gestern:
Tief: 1. Ich habe es nicht geschafft, die Spule für die Nähmaschine einzustecken. Nach 50 Minuten habe ich aufgegeben und mir von Florian helfen lassen. Nach fünf Minuten wusste er gleich wie es geht - und ich konnte es nach 12 Nähkursabenden immer noch nicht! 2. Ich habe dann noch vierzig Minuten gebraucht, um die kurze Seite des Tischläufers zu nähen. Als ich fertig war, habe ich gesehen, dass ich den einen Teil falsch genäht hatte, dann machte ich den Faden wieder weg und wollte die Stelle nochmal richtig nähen. Doch ich hatte dann von der Farbe nicht mehr genug Faden. Ich musste dann einen anderen nehmen.

Hoch: 1. kein Anfall; 2. Ich bin Auto gefahren; 3. Ich habe durchgehalten. Um 23.18 Uhr war der Weihnachtsmann-Tischläufer endlich fertig.

Heute:
Tief:1. Ich habe vergessen Noahs Trinkflasche in den Schulranzen zu stecken. 2. Ich habe vergessen beiden ihre Handschuhe mitzugeben; 3.Thea habe ich eine Brotdose mit Brot und Karotte und die Milchpausendose mit Keksen und Mandarine mitgegeben. - obwohl in der Frühstückspause das gemeinsame Frühstück (da braucht man nichts mitnehmen) war und die Milchpause nicht stattfand, weil der Kindergarten geschlossen war. Das war seit Wochen angekündigt, ich hätte es wissen müssen! 4. Ich hätte beinahe den Foto-Kalender für das nächste Jahr gelöscht. Florian musste mir mal wieder telefonisch helfen, den Fehler zu beheben; 5.Noahs Lehrerin hat gesagt, dass es auch mit einem Härtefall praktisch unmöglich ist einen Hortplatz zu bekommen; 6. Florian ist auf einer Dienstreise; 7. Ich habe Halsschmerzen; 8. Die Erdnüsse sind nicht geröstet und nicht gesalzen, sie schmecken nicht; 9. Der Martini ist alle;

Hoch: 1.kein Anfall; 2. Ich bin  trotz Orkan Xaver mit Thea und Noah Auto gefahren; 3. Die Weihnachtsfeier von Noahs Schulklasse war sehr nett. 


Thursday, 5 December 2013

Unglaublich

Heute ist der zweite Tag nach meinem Gespräch im Berufsförderungswerk und der zweite Tag meiner Anmeldung zu der ersten Maßnahme für die Integration im Berufsleben. Ich habe natürlich gestern gleich im Kindergarten nachgefragt. Für Thea ist es kein Problem ihren Kindergartenplatz auf 16.00 Uhr zu verlängern. Und meine Eltern habe auch ihr grünes Licht zur Betreuung von Noah gegeben.

Leider ist in der Schule in diesem Schuljahr kein Hortplatz nicht frei. Ob es vielleicht durch meine Schwerbehinderung als Härtefall doch irgendwie möglich ist, ist noch nicht klar. Eine sehr nette Frau, die für die Nachmittagsbetreuung zuständig ist, hat versprochen sich dafür einzusetzen. Ich habe noch Hoffnung, dass es klappt.

 Ich bin wirklich sehr gespannt wie es werden wird. Einerseits interessiert es mich sehr, was für Fähigkeiten bei mir gefunden werden und was für Möglichkeiten für einen neuen Job sich herausstellen. Andererseits bin ich auch ein bisschen besorgt, schließlich ist es schon nicht ganz so einfach eine 40std Woche und die Betreuung von zwei Kindern zu managen. 

Es sind noch 5 Wochen, eine Weihnachtsfeier im Kindergarten, ein Weihnachtsfest in der Schule, zwei Eltern-Stammtische mit Schrottwichteln, ein "Mädelsabend" mit den Nachbarinnen und ein "Mädelsabend" mit drei anderen Freundinnen. Dann kommt Weihnachten. Wir besuchen meine Eltern, meine Schwester und Florians Eltern. Dann ist das Jahr vorbei und wir feiern Silvester. Florian hat 10 Tage Urlaub, und danach beginnt das neue Jahr und mein Projekt. 

Irgendwie kann ich es mir gar nicht vorstellen, aber ich freue mich.
Lieber Weihnachtsmann schenk mir doch ein Auto.

Tuesday, 3 December 2013

AVANTI ins Arbeitsleben

Heute Vormittag hatte ich meinen Termin bei dem Berufsförderungswerk. Das Gespräch war sehr gut. Ich habe mich gleich für die Vormaßnahme der Beruflichen Integrations-Maßnahme angemeldet. Es sind vier Wochen der Arbeits- und Belastungserprobung. Ich finde es ist wirklich ein sehr gutes Konzept.

Allerdings bleibt das Problem mit der Kinderbetreuung. Die Maßnahme ist ganztägig. Ich sehe ein, weshalb es nicht anders geht. Das Angebot ist sehr kompakt. Es werden viele Dinge gemacht, z.B. Fähigkeitstests, Praktische Erprobung, Ermittlung der Kompetenzen, Erarbeitung einer beruflichen Perspektive,... die sinnvoll sind, weil sie eine Grundlage für die eigentliche berufliche Integration aufbauen.

Diese 4 Wochen beginnen gleich im Januar nächsten Jahres. Es ist zwar, was die Kinderbetreuung angeht, sehr kurzfristig, aber ich finde es ist ein guter Beginn: neues Jahr, neue Chance. Morgen werde ich mit meinen Eltern darüber sprechen. Ich hoffe sie können sich in dieser Zeit um die Kinder kümmern.
Doch diese 4 Wochen sind nur die Vormaßnahme. Danach geht die berufliche Integration (AVANTI) erst richtig los.

1. Phase: 4 Monate Festigung und Stabilisierung der beruflichen Leistungsfähigkeit
2. Phase: 5 Monate Praktikum in einem Betrieb.

Als der Mann mir diese Maßnahme erklärt hat, dachte ich immer wieder, es kann doch nicht sein, dass ich so eine Rundum-Hilfe bekomme. Es ist wie eine Ausbildung. Es kommt mir vor, als wäre ich ein Vogelbaby, um das sich die Eltern so gewissenhaft kümmern, dass ich bald richtig reif werde und gut aus dem Nest fliegen kann.

Und damit ich nicht auf die Schnauze falle, bekomme ich bis zu 12. Monaten Unterstützung und Betreuung von meiner Beraterin der deutschen Rentenversicherung und von einem Sozialarbeiter des Berufsförderungswerks. Außerdem werde ich bezahlt, bekomme Mittagessen und Fahrtkostenerstattung...

Allerdings gibt es aber zwei verflixte Haken: 1. Auch das ist natürlich ganztägig. 2. Wenn die Fahrtkosten erstattet werden, kann ich nicht mehr schwarzfahren.

(Und ob diese Maßnahme wirklich so toll ist, wie sein Konzept klingt, weiß man natürlich nicht. Es ist keine Garantie dafür, dass ich es hinterher ins Arbeitsleben schaffe. Also nicht aus der rosaroten Brille gucken! Aber eine Chance ist es, also auch nicht schwarz sehen.)

Wednesday, 27 November 2013

Kein Nähkurs für Weicheier!

Am Montag war mein letzter Nähkurs-Abend. Ich bin wirklich ein Genie: 

Mein Loop ist endlich fertig. Ich habe drei Abende dafür gebraucht. Er ist ziemlich kurz geworden, denn an der einen Stelle hatte ich den Stoff nicht rechteckig geschnitten. (Aber so nah am Hals ist es sehr kuschlig und hält richtig warm.)

Beim Kissen hatte ich vergessen, als erstes den Reißverschluss einzunähen. Als ich es dann doch noch versuchte, ist die Nadel meiner Nähmaschine gebrochen. (Egal, ein Kissen, dass an der einen Seite mit der Hand und einem roten Faden zugenäht ist, sieht richtig originell aus.)

Den Stoff mit den Weihnachtsmänner habe ich im falschen Format gekauft. Jetzt sind die Weihnachtsmänner nicht senkrecht sondern waagerecht auf dem Tisch-Läufer zu sehen. (Thea und Noah finden es lustig. Denn wenn man den einen Läufer rechts und den anderen links hinlegt, gucken sie sich an.)

Nächste Woche habe ich einen Termin in einem Berufsförderungswerk, um zu besprechen was für Möglichkeiten ich für den Beruflichen Wiedereinstieg habe. Was ich schon weiß ist, dass ich auf jeden Fall eine vierwöchige Arbeits- und Belastungserprobung machen muss. Es ist ganztägig! Danach muss ich irgendein Sechs-Monats-Praktikum machen. Dass es Teilzeit sein könnte, ist sehr, sehr unwahrscheinlich.

Aber ich muss positiv denken. Für die ersten vier Wochen haben meine Eltern angeboten, sich um die Kinder zu kümmern. Danach muss ich es anders organisieren. Aber Thea ist bis 15 Uhr im Kindergarten. Und vielleicht bekomme ich für Noah einen Hortplatz in der Schule.

Ich will diese Maßnahme auf jeden Fall nutzen. Denn das gibt mir eine realistische Chance ins Arbeitsleben integriert zu werden. Irgendwie werde ich diese 40 Stunden-Wochen schon hinbekommen.

Denn ich bin ein Härtefall und kein Weichei!

Friday, 22 November 2013

Von Nudeln, Keksen und Peperonis

Neulich hatte ein Nachbarsjunge Geburtstag. Er ist drei Jahre alt geworden und heißt Nils. Ich kenne diesen kleinen Jungen schon seit er geboren ist und er ist ein richtig süßer Steppke. Aber er hat schon seit seiner Geburt einen Spitznamen. Und sein Spitzname ist Rübe.

Rübe??? Weshalb zum Kuckuck hat dieses arme Kind den Spitznamen Rübe? Ich dachte, irgendwann würde sie damit aufhören, doch nein, er ist immer noch eine Rübe. Ich hirne und hirne was der Grund dafür sein könnte. Aber selbst mit meiner blühenden Phantasie ist mir bis jetzt nichts eingefallen.

Doch als Thea ihm so süß zum Geburtstag gratulierte, hatte ich einen Geistesblitz. Ich stellte plötzlich fest, dass es bei ihr auch so ist. Sie hat auch so einen Spitznamen. Thea ist unsere Nudel! Und dann dachte ich sofort an Noah. Noah hat auch so einen Spitznamen. Noah ist unser Keks!

Seitdem achte ich auf Spitznamen. Es gibt verschiedene Kategorien: 

Namesbezüge: Steffi, Andi, Moni, Tommi, Dani...
Tiere: Hase, Maus, Spatz...
Charaktere: Schreihals, Schlitzohr, Zicke...
Verniedlicht: Engelchen, Süße, Schätzchen...
Negativ: Monster, Gauner, Miststück...

Und jetzt weiß ich, dass es tatsächlich noch eine ganz besondere Spitznamen-Kategorie gibt. Die Lebensmittel.

Es gibt nämlich erstaunlich viele Lebensmittel-Spitznamen: Bohnenstange, Gurke, Spargel, Möhrchen, Kichererbse, Krümel, Knödel, Honigkuchen-Pferdchen, Goldapfel... - und Keks und Nudel und Rübe!

Bei Frauen gibt zwei Kategorien: Äpfel und Birnen. Die Äpfel haben dicke Bäuche und dünne Beine und die Birnen haben dünne Taillen und dicke Hintern. 

Ich bin ein Apfel. Und Florian ist eine Peperoni.

Wednesday, 20 November 2013

Schwarzes Schlitzohr

Ich bin gerade schwarz gefahren. Gestern bin ich zweimal schwarz gefahren. Letzte Woche auch zweimal. Ich fühl mich so verschmitzt. Ich habe richtig gute Laune! (55,80 Euro)

Doch leider habe ich im Moment so viel zu tun. Morgen muss ich schon wieder schwarz fahren... 

Tuesday, 19 November 2013

Der Stand der Narbe

Tief:
Ich habe Florian endlich ein Foto von meiner Narbe am Kopf machen lassen. Ich wollte einen Vergleich sehen zwischen dem getackerten Schnitt unmittelbar nach meiner OP und dem Stand der Narbe nach einem Jahr. Es ist ein großer Unterschied, die Tacker sind weg, die Narbe ist geheilt, aber man sieht sie und ich fühle sie. Und es ist auch ein großer Unterscheid von einem Kopf ohne Narbe...

Hoch:
Ich war am Samstag bis 4 Uhr morgens bei einer Geburtstagsfeier. Ich habe viel getanzt, ich habe viel Alkohol getrunken, ich habe ein paar Züge geraucht und ich habe einfach vergessen, wie ich heute bin...

Friday, 15 November 2013

Tief 2

Und das andere Tief war die letzte Logopädie-Stunde. Es war der endgültige Schlusspunkt der Hoffnung meine Sprache zu verbessern. Ich versuchte positiv zu denken, das Ende der Therapie ist nicht "aufgeben", sondern meine Sprache im Alltag zu benutzen.

Aber an dem Tag hat es sich nicht positiv angefühlt. Die Logopädin sagt, dass sie oft nach einem Jahr die Therapie beenden, um zu sehen, wie sich die Sprache ohne Therapie-Stunden verhält.

Man kann es aber auch anders ausdrücken. Für mich macht es keinen Sinn mehr, es hat sich nicht verbessert und ich habe auch keine Chance.

Tuesday, 12 November 2013

Buchhandlungstief

Zwei Tage nach dem Telefongespräch mit dem Geschäftsführer der Buchhandlung war ich in der Stadt und hatte mal wieder eine schlechte Ergo-Stunde. Wir spielten ein lustiges Spiel, aber es dauerte sehr lange und ich brauchte viel Hilfe. Lustig fand ich es am Schluss überhaupt nicht. Das Spiel war ab 7 Jahre und nicht ab 37. 

Später war ich in der Buchhandlung und hatte mich von einer Buchhändlerin, die ich schon kannte beraten lassen. Sie ist wirklich klasse, sie zeigt mir immer ein paar Bücher, und erzählt mir ganz toll, um was es geht. Meistens kann ich mich gar nicht entscheiden, also kaufe ich oft einfach alle, sie hatte mich wirklich überzeugt. Eine Buchhändlerin sein, ist toll. So viele Bücher lesen, sie erzählen können, die Kunden so beraten, dass sie zufrieden sind und gerne kaufen. So würde ich gerne sein. So wäre ich gerne geworden. Wie wäre es gewesen, wenn ich nicht operiert worden wäre? Ich hätte es vielleicht versucht und Spaß gemacht hätte es mir sicher. Aber jetzt kann ich noch nicht mal Bücher gut lesen, geschweige denn sie zu erzählen. Es machte mich unendlich traurig. Ich bewundere und beneide diese Frau.

Als sie sich von mir abwenden wollte, konnte ich es einfach nicht lassen und sprach sie an. Ich mache mir einfach Hoffnung, den Job zu bekommen und in die Buchhandlung rein zu kommen. Ich sagte ihr, dass ich eine Bewerbung geschickt hatte, und fragte, ob ich vielleicht die Frau treffen könnte, die sich um die Stellen der Aushilfen kümmerte. Sie wusste es nicht, doch so hilfsbereit wie sie war, fragte sie eine Kollegin. Diese sagte, die Personalleiterin sei in einem Bewerbungsgespräch, es würde bestimmt noch zehn bis zwanzig Minuten dauern. 

Das war wie ein kalter Waschlappen im Gesicht. Wie naiv ich bin! Natürlich bin ich nicht die einzige Person, die sich in einer Buchhandlung bewirbt. So schlau war meine Blind-Bewerbung nun wirklich nicht. Und so große Chancen habe ich schon gar nicht. Ich fühlte mich so mies, zehn bis zwanzig Minuten konnte ich nicht warten.

Also ging ich bezahlen und da kam der zweite Waschlappen, denn in dieser Kasse gab es ein paar Probleme. Das erste Mal wurde bar bezahlt und sollte als Geschenk verpackt werden. Das nächste Mal wurde ein Buch umgetauscht und die Kassiererin musste ein paar Tasten eintippen, einen Bon unterschreiben lassen und noch die Kundenkarte berücksichtigen. Die Frau vor mir wollte mit Karte bezahlen, doch das Gerät funktionierte nicht. Die Kassierin stand unter Druck, hinter mir standen inzwischen schon vier Kunden, und sie wirkte ganz schön nervös. Dass ich es in so einer Situation mit meinen exekutiven Funktions-Problemen irgendwie hin bekomme, ist utopisch - geschweige denn, wenn die Zeit immer weiter in die Nähe von Weihnachten geht und die Anfrage noch höher wird. 

Ich fühlte mich richtig beschissen. Vielleicht sollte ich einfach nicht mehr in eine Buchhandlung gehen... 

Wednesday, 6 November 2013

Wunder geschehen...

Gestern Nachmittag hat mich der Besitzer der Buchhandlung angerufen. Er hat gesagt, dass tatsächlich Aushilfen gebrauchen werden, vor allem an der Kasse. Er fragte, ob ich an daran interessiert wäre und wann ich arbeiten könnte. Ich war so überrascht und happy, ich stammelte vor mich hin und sagte zu allem ja.

Dann sagte er, dass er es einer Mitarbeiterin weiter geben würde und sie sich kurzfristig bei mir melden würde.

Oh bitte, bitte, lieber Gott, lass sie mich anrufen! Wenn ich tatsächlich arbeiten kann, fahre ich nie wieder schwarz.

Tuesday, 5 November 2013

Die goldene Regel

In der Halloween-Nacht hatte Thea so schlimm gehustet, dass ich sie am nächsten Tag nicht in den Kindergarten bringen wollte. Also nahm ich sie zu meiner Ergotherapie mit. Und obwohl ich wegen Theas Husten so schlecht geschlafen hatte, war ich in meiner Stunde erstaunlich gut.

Das machte mich ganz euphorisch und ich hatte Lust etwas besonderes zu tun.  Als wir auf den Bus warteten, kaufte ich also einen Lottoschein. Und natürlich wollte Thea ankreuzen...

1.Kästchen
Thea: 1,2,3...
Ich: Nicht immer nur hintereinander.
Thea: 5,7,9

2.Kästchen
Ich: Jetzt mach mal nicht nur oben. Einfach ein bisschen hin und her.
Thea: 6,11,20,32,36,44...
Ich: Ok, das reicht!
Thea: ...48
Ich: Naja, nicht so schlimm.

3. Kästchen:
Ich: Jetzt bitte nur 6 Zahlen, und schön hin und her, und nicht nur ganz oben.
Thea: 7,10,17,28,32,41
Ich: Super, genau so!

4.Kästchen:
Ich: Jetzt bin ich mal dran: 
Ich: 25 (Theas Geburtstag), 8 (Noahs Geburtstag), 16 (Florians Geburtstag),  19 (Geburtstag meiner Mutter), 24 (Geburtstag meines Vaters), 29 (Geburtstag meiner Schwester)

5.Kästchen:
Ich: 11...
Ich: Scheiße! Der Bus!

Schnell kreuzte ich noch 5 Zahlen an. Keine Ahnung welche. Dann zahlte ich, schnappte mir Thea und rannte zum Bus. In letzter Minute hatte ich ihn noch erwischt... 

Doch in der nächsten Haltestelle stiegen zwei Personen ein. Eine Frau vorne, ein Mann hinten. Es waren Kontrolleure. Und der Bus fuhr sofort wieder los.

Ich hatte einen gewaltigen Adrenalin-Schub. Die Frau kam langsam aber sicher auf mich zu. Bei dritten Mal war ich dran. Ich zeigte ihr meine Buskarte und sie war sehr freundlich zu mir. Ich war nicht schwarz gefahren. Ich hatte sie nur falsch herum gestempelt. Aber das war kein Problem.

Meine schwarze Strategie hat sich also bewährt. Denn ich habe mich an meine Regeln gehalten. Regel Nr.1: Mit Noah und Thea fahre ich niemals schwarz.

Am Samstag haben wir uns die Ziehung der Lottozahlen angeschaut. Gewonnen haben wir leider nichts. Aber einmal Glück haben reicht.

Wednesday, 30 October 2013

Ich wünsch mir...

Ich habe heute die erste Bewerbung nach meiner Operation abgeschickt. Es ist eine Blindbewerbung als Aufhilfe in einer Buchhandlung. 

Den Besitzer der Buchhandlung kenne ich sogar, mit ihm habe ich ab und zu mal Kaffee getrunken und ihm habe ich sogar ein paar Reden geschrieben. Es ist schon zehn Jahre her und er kennt mich bestimmt nicht mehr. Aber ich habe ihn nicht vergessen...

Eine Rede werde ich ganz bestimmt nicht mehr schreiben, aber ich gebe einfach nicht auf, irgend etwas mit Büchern zu machen. 

Am liebsten würde ich mit Kunden sprechen, ihnen Bücher vorstellen, Geschichten erzählen und Empfehlungen geben. Am liebsten würde ich mir die Probe-Exemplare der Neuerscheinungen mit nach hause nehmen und bis tief in die Nacht Überstunden machen. Das kann ich nicht mehr... 

Aber ich fände es auch gut, einfach nur an einer Kasse zu arbeiten oder Geschenke einpacken. Das habe ich in meinen Studium ein paar mal gemacht und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Denn es ist spannend zu sehen, was für Bücher gekauft werden. Welche Frauen Horrorbücher, welche Omas Computer-Fachbücher und welche Männer erotische Romane kaufen.

Jetzt fängt die Vorweihnachtszeit an, im Buchhandel steigt die Anfrage und Aushilfen werden gebraucht.

Vielleicht habe ich Glück...

Tuesday, 29 October 2013

Eine Hose in der Krise

Dass ich in meinem Anfänger-Nähkurs schon beim ersten Mal so ein perfektes und totschickes Kleidungstück genäht habe, erfüllt mich mit Stolz und Selbstachtung. Ich bin ein Naturtalent!

Wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich eine Schneider-Ausbildung gemacht und eine Firma gegründet, wäre schon längst eine erfolgreiche Modedesignerin und stinkreich!

Erst seit gestern habe ich die Erleuchtung. Schade, dass ich nicht schon früher operiert wurde. Denn jede Lebenskrise hat auch etwas Gutes.


Monday, 28 October 2013

100% Baumwolle; B28/L30; blau/weiß gepunktet; modisch; bequem; preiswert

Tief: 1. schlechtes Wetter ; 2. Noah hat sich schon wieder mit einem Klassenkameraden  gestritten

Hoch: 1. kein Anfall; 2. Meine Schlafanzughose ist fertig! Es ist das allererste Teil was ich genäht habe. 3. Ich habe sogar Noahs gerissenen Sportbeutel genäht; 4. Ich bin zweimal schwarz gefahren (46,80 Euro).

Wednesday, 23 October 2013

Der 23. Oktober 2013

Heute vor einem Jahr wurde ich an der linken Gehirnhälfte operiert.

Heute ist der 365 Tag nach der OP an dem ich keinen Anfall hatte. Heute ist der zweite Tag mit reduzierter Tablettendosis und ich habe keine Entzugserscheinungen. Heute habe ich von der deutschen Rentenversicherung meinen Antrag auf Leistung zur Teilhabe am Arbeitslebens bewillig bekommen. Heute haben Florian und ich beschlossen ein Haus zu kaufen.

Und heute ist das Kaninchen eines Nachbarmädchens gestorben.

Monday, 21 October 2013

Der 40 Euro Nähkurs

Der Urlaub ist vorbei, der Alltag ist da. Ich habe heute Morgen das erste mal die Tablettendosis verringert. Ich darf wieder zwei Wochen nicht Auto fahren. (Und ich bin doch erst zweimal gefahren!). Ich habe starke Kopfschmerzen und ich habe Angst vor einem Anfall.

Heute Abend habe ich wieder den Nähkurs. Ich mache mir Sorgen. Ich habe schon zwei Wochen nichts mehr gemacht. Ich wollte eigentlich eine Nähmaschine kaufen und ein bisschen üben, aber ich hatte im Urlaub einfach keine Zeit. 

Jetzt bin ich ziemlich nervös. Der Kurs macht mir Spaß, aber er ist auch ganz schön anspruchsvoll. Die Nähmaschine richtig einzustellen ist kompliziert, ich weiß nicht ob ich es nach zwei Wochen alleine hin bekomme. Außerdem gibt es so viel Kleinkram (Nähfuß, Fadenheber, Garnrollenstifte, Stoffdrückerhebel, Kolbenkonus,..), ich weiß gar nicht so genau, wie sie aussehen und welche ich brauche und welches Ding für was zuständig ist... Und Fragen stellen ist gar nicht so einfach, mir fallen die richtigen Worte nicht immer ein. Ich kann mich oft nicht präzise ausdrücken, dann bekomme ich auch nicht die Antwort, die ich brauche...

Ich sollte einfach nicht darüber nachdenken, sondern mich lieber darauf konzentrieren, wieder schwarz zu fahren. Denn heute bin ich dann endlich über den 40 Euro drüber.

Friday, 18 October 2013

Neue Mission?

Hoch: Ich bin heute Auto gefahren.

Tief: Ich bin heute nicht schwarz gefahren.

Mission fehlgeschlagen.

Saturday, 12 October 2013

Fazit des Krankenhausaufenthalts

Hochs: 
1. Im EEG waren keine epileptische Anzeichen und das MRT war wie immer. Also kann ich anfangen die Tabletten runter zu dosieren - ganz langsam, aber immerhin.
2. Mein neuropsychologischer Test ist ok. Meine Sprache hat sich im Vergleich zu dem ersten Test, den ich 3 Monate nach der OP gemacht hatte, geringfügig verbessert. Und mein Gedächtnis ist ein kleines bisschen besser als vor der OP.
3. Ich darf wieder Auto fahren!

Tief:
1. Ich habe immer noch erhebliche Wortfindungsstörungen und Aphasie.
2. Ich habe Störung der exekutive Gehirnfunktionen (Probleme beim Strukturieren, Ordnen und Filtern von Informationen)
3. Im MRT wurde in meinem Gehirn ein kleiner Fleck gefunden (nicht schlimm, aber es wird untersucht).

Der Aufenthalt war wichtig für mich und auch gut. Das Zimmer war nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte. Die Bettnachbarin war nett und ich habe viele Anfälle gesehen, die so ähnlich wie meine waren. Dies auf einem Bildschirm zu sehen, war wirklich interessant. Mit ihr über ihr Leben und ihre Epilepsie zu sprechen, hat mich sehr bewegt, und es zeigte mir, dass ich wirklich Glück hatte, mich mit meiner Operation von der Epilepsie befreien zu können. Dass ich durch die OP Sprachschwierigkeiten bekommen habe, ist schon schlimm und sehr unerwartet. Aber so ist es, alle Operationen haben gewisse Risiken und es hätte auch schlimmer sein können. Mein Gedächtnis ist es ok und meine Sprachschwierigkeit ist wenigstens nicht so gravierend, dass es permanent auffällt.

Also habe ich mich nach diesem Krankenhaus-Aufenthalt mit dem, was mir passiert ist, versöhnt. Das erste Jahr ist vorbei, der große Schritt ist überstanden. Ich werde weiterhin Kontrolluntersuchungen machen, aber jetzt geht es vor allem darum, die Tabletten-Dosis runterzufahren, vielleicht sogar bis zu einem Zustand ohne Tabletten.

Übrigens liegt auch viel daran, dass ich einen Arzt hatte, der sich in beiden Kontrolluntersuchungen sehr gut um mich gekümmert hat. Und obwohl er nicht für ambulante Untersuchungen zu ständig ist, hat er hat mir angeboten auch meine ambulanten Kontrolluntersuchung für mich zu machen. Das freut mich und ich vertraue ihm.

Tuesday, 8 October 2013

Unheimliche Begegnung

Ich habe ihn getroffen. Er ist mir entgegen gekommen. Ich habe "hallo" gesagt. Und er hat "hallo" geantwortet. Ich bin einfach an ihm vorbei gegangen. Er hat mich nicht erkannt.

Ich hatte nicht damit gerechnet und ich wusste überhaupt nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich hatte eine richtige Gänsehaut, einen Adrenalin-Schub, einen eiskalten Schauer...

Es war der Professor, der mich operiert hat, der einen Fehler gemacht hat, der meine Anomalie in Gehirn verursacht hat, der Schuld an meiner Aphasie ist. Seine Operation ging schief und ich habe ein neues Leben.

Nach der OP habe ich mich gefragt, warum er nicht einfach kommt und fragt, wie es mir geht. Bei der ersten Kontrolle, als mir gesagt wurde, dass ich eine Anomalie habe, fragte ich mich, wieso er nicht kommt und sich entschuldigt? Diesmal, bei der ein-jahres post-Kontrolle, wollte ich ihn nicht sehen!

Aber ich habe ihn getroffen. Und ich habe ihn fotografiert.

Im Internet gibt es eine Web-Seite mit einem Foto von ihm, mit seinem Lebenslauf, mit seiner Email und mit seiner Telefonnummer. 

Ob ich ihn morgen einfach mal anrufe?

Monday, 7 October 2013

Im Krankenhaus...

Tiefs:
1. Ich bin in einem Zimmer, in dem ein Langzeit-EEG gemacht wird. An der hinteren Wand sind sehr viele Kabel, und zwei Monitore. Meiner ist aus. In dem dem anderen werden die Nervenbahnen meiner Nachbarin gezeigt. An der vorderen Wand sind Kameras und Mikros und ein Fenster zum MTA-Zimmer. Der Rollanden ist zwar unten und meine Kamera ist aus. Aber meine Nachbarin wird aufgenommen und im Bildschirm gezeigt. Ich kann beides sehen, denn der Bildschirm wird im Fenster gespiegelt. Bei mir wurden vor der OP auch Langzeit-EEGs gemacht. Aber jetzt will ich das nie wieder machen und ich will es auch nie mehr sehen! Ich gehöre hier nicht hin!

2. Meiner Nachbarin wurde heute Morgen ein Elekto-Implantat in den Kopf gemacht. Sie hat Schmerzen und nimmt hohes Schmerzmittel. Wegen der Narkose kotzt sie ab und zu und sie hatte schon einen Anfall. Er war nicht besonders schlimm, vielleicht zwei Minuten. Aber er war ähnlich wie meine Anfälle. Es hat mich so schockiert... Ihr ging es hinterher wieder normal. Aber ihre Mutter war sehr mitgenommen.

3. Mein EEG war furchtbar. Ich hatte solche Angst, ich bin fast durchgedreht. Ich glaube es war eine Panik-Attake, aber ich bin nicht sicher. Ich habe Angst, dass es ein Anfall war, oder dass es eine leichte Potentiale gibt. Mich übermannt immer wieder die Angst.

4. In meinem ersten Neuropsychologischem Test habe ich in einer Logik-Aufgabe Fehler gemacht.

5. Ich habe keine Schokolade!

Hochs:
1. Meiner Nachbarin geht es wieder gut. Sie ist nett;

2. Um mich kümmert sich der Arzt, der schon das letzte Mal für mich zuständig war. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch. Ich vertraue ihm.

3. Ich habe ein bisschen gelesen. (Hoffentlich erinnere ich mich morgen daran).

4. Bei einer Wortfindungsaufgabe war ich ein bisschen besser als vor einem halben Jahr.

Morgen gibt es eine Chefvisite und ich werde mit meinem Arzt über das EEG reden. Außerdem wird ein MRT gemacht. Ich habe Angst, dass es wieder so panisch wird, wie bei dem EEG. Ich habe Angst, dass wieder etwas schlimmes gefunden wird.

Ich bin müde. Jetzt werde ich schlafen. So sehr, dass ich sehr wahrscheinlich keine Schlaftablette brauche.

Sunday, 6 October 2013

Ich lese ein Buch...

Das Buch heißt: Vorsicht vor den freundlichen Fremden und ist von Clarissa Ross geschrieben. Die Protagonistin heißt Marie Hold und ist Künstlerin. Nach einer Erbschaft hat sie eine kleine Galerie gegründet in der sie Bilder einer Frau (Alter ist unbekannt), die religiöse Bilder schafft, verkaufen will. Sie hat einen Verlobten, der PR-Manager in einer erfolgreichen Firma ist. Sie hat die Galerie erst vor ein paar Monaten eröffnet und sie ist noch nicht erfolgreich. An einem Abend hat ihr Verlobter ein Rendevous abgesagt, deshalb bleibt sie noch länger in ihrer Galerie. Plötzlich taucht ein Mann in ihrer Galerie auf. Sie ist eigentlich ganz sicher, dass die Eingangstüre geschlossen war, aber der Mann sagt, ist deshalb hinein gekommen. Es ist ein wohlhabender Grieche, der schon lange in den USA lebt, aber sich doch einsam fühlt. Mit seiner Kunstsammlung fühlt er sich gut. Ihre Unterhaltung ist sehr angenehm und schlussendlich kauft er einige Bilder und sie erhält einen sehr hohen Scheck. Dann verlässt der Mann die Galerie und ihr Verlobte kommt. Sie erzählt ihm was passiert ist und fragt, ob er den Mann gesehen hat. Er sagt aber, dass er niemanden gesehen hat. Was natürlich sehr seltsam ist...

Tuesday, 1 October 2013

Mission "just for fun"

Ich war gestern beim Nähkurs und bin hin und zurück schwarz gefahren. Der Nähkurs ist dafür eine besonders gute Gelegenheit. Denn ich fahre nicht ganz in die Innenstadt und um 19.00 Uhr ist relativ wenig los, also würde sich eine Kontrolle nicht lohnen.

Als ich um zehn Uhr nach dem Kurs müde und geschafft nach Hause fuhr, dachte ich über Samstag Nacht nach. Zu schade, dass ich mich nicht an meinen Zustand erinnern konnte. Es würde mich nämlich schon interessieren, was ich eigentlich bereute? 

Nur den Alkohol? Oder die zwei Zigarettenzüge, die ich geraucht hatte? Oder auch das Schwarzfahren?

Wie auch immer, ich habe inzwischen schon 37,80 Euro gespart und bin jetzt richtig ehrgeizig. Noch zweimal und ich habe es geschafft. Dann bin ich bei 41,60 Euro. 

Leider klappt das so schnell nicht. Wir fahren nämlich am Freitag in den Urlaub (und ich gehe drei Tage ins Krankenhaus) und ich habe nichts mehr in der Stadt zu erledigen.

Wirklich schade. (Oder vielleicht fahre ich einfach so nochmal in die Stadt.)

Sunday, 29 September 2013

Ich bereue alles!

Gestern waren Florian und ich auf einen Geburtstag und sind erst um halb drei ins Bett gegangen. Wer von uns mehr getrunken hat, weiß ich nicht, aber es war bei beiden reichlich.

An meine Nacht kann ich mich nicht erinnern. Ich weiß nur, dass ich einmal wach war und mich wirklich elend fühlte. Aber neben mir stand ein Eimer und Florian sagte, ich hätte eine furchtbare Nacht gehabt und wäre kurz davor gewesen, mich zu übergeben. Seine Nacht war besser. Er hatte gut geschlafen und stand zweimal auf und brachte Noah etwas zu trinken. Als sie aufwachten half er ihnen beim Anziehen und machte ein Hörspiel an. Ich bekam überhaupt nichts davon mit.

Als um halb neun das Telefon klingelte, war bei mir alles wieder normal. Ich stand auf, backte Aufbackbrötchen, kochte Kaffee, deckte den Tisch und rief fröhlich meine Familie zum Frühstück.

Florian aß ein halbes Brötchen und verbrachte den Rest des Tages im Bett. Ich kochte Kartoffelgratine mit Schnitzel und Möhrchen, half Noah und Thea beim Baden und spielte mit ihnen drei Runden "Pirat ärgere dich nicht". Ich war wirklich erstaunt, dass es mir so gut ging. 

Florian auch. Er sagte, ich hätte: ich bereue alles! gesagt.

Friday, 27 September 2013

Schwarzer Oktober

Mir graut es vor dem Oktober.

Tief: 1. Ich muss drei Tage ins Krankenhaus; 2. Der 23.Oktober 2012 ist der Tag, an dem ich operiert wurde; 3. Ich sollte lieber nicht zur Frankfurter Buchmesse gehen; 4. Ich treffe mich mit drei "Epilepsie-Freunden".

Die Tiefs liegen mir schwer im Magen, so schwer, dass ich die Hochs fast vergesse. Ich bekomme immer wieder Panik-Attacken. Was passiert wenn in dem EEG etwas schlechtes feststellt wird? Ich habe große Angst wieder einen Anfall zu haben... Wenn ich an die Frankfurter Buchmesse denke, habe ich einen Klos im Hals. Die Frankfurter Buchmesse war ein wichtiges Ereignis für mich. Lesungen und Veranstaltungen, Treffen und Gespräche. Und hunderttausend Bücher! Jetzt gehe ich im Oktober nicht mehr zur Buchmesse sondern ins Krankenhaus... Der 23.Oktober ist der erste Geburtstag, der neuen, der schrecklichen Maria. Ich würde ihn am liebsten aus dem Kalender streichen... Und wie wird das Treffen mit den drei "Epileptiker-Freunden" sein? Ich hatte sie in den zwei Wochen Krankenhausaufenthalt, in denen wir zusammen über Epilepsie und Heilungsmöglichkeiten aufgeklärt wurden, kennengelerntWir hatten uns angefreundet und sehr intensiv miteinander über alles gesprochen. Sie waren dabei, als ich mich zur Operation entschieden hatte. Ich fühle mich nicht gut dabei, sie wieder zusehen...

Ich schreibe meine Hochs, damit ich sie wirklich nicht vergesse. 
1. kein Anfall; 2: Noah wird 7 Jahre alt; 3. Noah hat die ersten (Herbst-) Ferien; 4. Florian hat zwei Wochen Urlaub.

Hoch Nr. 5: Ich bin heute Vormittag wieder schwarz gefahren: 34,20 Euro!

Thursday, 26 September 2013

Schwarze Hoch-Zahlen

Hoch der Woche: Ich bin in dieser Woche schon drei Mal in die Stadt gefahren. Ich habe also Mission "Schwarz" 16, 17, 18, erfolgreich durchgeführt. Gewinn: 32,40 Euro!

Morgen muss ich noch einmal in die Stadt... 

Monday, 23 September 2013

Erich Kästner: Das fliegende Klassenzimmer

Noah hatte ich zur Einschulung das Buch: Das fliegende Klassenzimmer, von Erich Kästner geschenkt. Ich fand den Titel lustig, weil es so gut zum Thema passt.

(Es ist ein tolles Buch, aber zum lesen ist es auch schwierig für mich. Die Sätze sind lang und hat eine schwierige Sprache. Für mich ist es nicht einfach die Sätze verständlich vorzulesen und ab und zu verstehe ich den Sinn gar nicht. Manchmal verliere ich den Faden und manchmal kann ich die Fragen, die mir Noah stellt, gar nicht beantworten. Ich mache es trotzdem und irgendwie kriege ich es hin. Aber ich hoffe oft, dass er mich nicht fragt...)


Kurzer Inhalt: "Das fliegende Klassenzimmer" ist eine Internatsgeschichte, in der es um wichtige Werte wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft geht. Und natürlich gibt es auch viele Jungs und viele wilde Dinge, die sie aushecken...

Der fleißige Sebastian, der stets gerechte Johnny Trotz, der schüchterne Uli von Simmern und der stets hungrige Matz bereiten zusammen mit ihren Klassenkameraden ein Theaterstück mit dem Titel "Das fliegende Klassenzimmer vor". Das soll am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien aufgeführt werden, als Überraschung für den Hauslehrer Dr. Bökh. Dieser ist das Vorbild der Jungs, denn er ist stets verständnisvoll und warmherzig. Und sie planen eine weitere Überraschung für ihren Lehrer, denn sie erfahren, dass ihr anderer erwachsener Freund, der "Nichtraucher", ein alter Freund vom Hauslehrer ist. Sie wollen die beiden zusammen bringen. Bis es soweit ist, gibt es aber zunächst mal eine heftige Keilerei mit den Erzfeinden der Realschule, eine beinahe unglücklich ausgegangene Mutprobe des schüchternen Uli von Simmern und ganz großen Kummer bei Sebastian, dessen Eltern zu arm sind, um das Fahrgeld für die Eisenbahnfahrt nach Hause schicken zu können...


Vorgestern hatten wir das sehr schöne Kapitel gelesen, in dem zwei Jungs das Treffen ihres Lehrers mit seinem Freund organisiert hatten.


Ihr Treffen war eine sehr emotionale und rührende Situation, die die beiden Jungen beobachten. Sie merkten, was für eine gute und tiefe Freundschaft es war, und immer noch ist, und sie waren richtig beeindruckt und bewegt, zu sehen wie glücklich die beiden alten Freunde sind. Dann stehlen sie sich davon, und lassen die alten Freunde allein. Aber am Zaun bleiben sie stehen und geben sich die Hände. Und dann schwören sie sich auch, für einander da sein und immer Freunde zu bleiben.

Dann war das Kapitel zu Ende und Noah drehte sich ganz schnell zu mir und nahm mich ganz fest in die Arme. Es ist so eine schöne Geschichte und es war so wunderbar diese Geschichten mit Noah zu lesen. Und es ist wunderbar zu spüren, wie schön er nicht nur die Geschichte fand, sondern auch das Lesen.


Das hat er von seiner Mutter.

Wednesday, 18 September 2013

Übrigens...

... bin ich letzte Woche zweimal falsch gefahren. Und gestern noch einmal. 

Neuer Stand: Mission "Schwarz": die Fünfzehnte: 27,00 Euro!

Erledig! 

Tuesday, 17 September 2013

Amazon, Oililie und die streching Peep toe-Füßlinge

Dass ich bei Zalando klein beigegeben habe, macht mich ein bisschen fuchsig. Doch ich habe jetzt eine neue Idee:

Was passiert eigentlich wenn ich 3 Euro zu viel überweise? Wird das ignoriert? Oder einfach kommentarlos zurück überwiesen? Gut fände ich, wenn sie mich in einer freundlichen Email darauf hinweisen, dass ich eine falsche Überweisung gemacht habe, und sie mir anstandslos die 3 Euro wieder zurück überweisen. Oder bekomme ich einen 3 Euro Gutschein?

Für diese Frage sind mir auf jeden Fall 3 Euro wert, also werde ich es ausprobieren.

Um eine Überweisung zu machen, brauche ich eine Rechnung. Ich muss also etwas bestellen, von dem ich sicher bin, dass ich es nicht zurück geben will. Der Preis sollte ca. genauso hoch sein wie von der Bluse. Und der Zahlendreher sollte 3 Euro zu viel sein. Außerdem sollte ich das Experiment lieber nicht bei Zalando ausführen, denn sie kennen mich schon.

Ich werde also eine kleine Handtasche von Oililie bei Amazon bestellen. Ich brauche sowieso eine und von Oililie gebe ich nie etwas zurück. Sie kostet 46,25 Euro und ich werde 49,25 überweisen. 

Ich bin wirklich sehr gespannt. Ich tippe, es wird der Gutschein sein. Wenn ich tatsächlich einen bekommen, kaufe ich ein paar vielseitige stretching Peep toe-Füßlinge von Esprit. Diese Socken sind weich und glatt, bieten einen unsichtbaren Schutz und Komfort und sind ideal für alle zehenfreie Schuhe. Sie kosten 5,95 Euro, minus 3 Euro ist es ein absolut unverzichtbares Schnäppchen. (Was man bei Amazon alles findet...)

Enttäuscht wäre ich, wenn die 3 Euro einfach kommentarlos zurück überwiesen werden.

Aber wenn ich die 3 Euro nicht zurück bekomme, beschwere ich mich!

Sunday, 15 September 2013

Zalando, Desigual und maskuline Männer

Die Mission "schwarz" breitet sich in meinem Leben aus...

Rückblick:
Im Juli hatte ich bei Zalando eine Bluse von Desigual bestellt. Sie kostete gesalzene 63,95 €, aber ein Gutschein von 10,00 € hatte mich doch angelockt. Zwei Tage später kam das Paket und die Bluse war wirklich cool. Ich konnte einfach nicht widerstehen. 

Als ich aber den Betrag von 53,95 überweisen wollte, passierte mir ein verheerender Zahlendreher. Ich tippte aus Versehen 50,95 €. Als ich das sah, wurde ich neugierig... 

Was passiert eigentlich wenn man falsch überweißt, und zwar nur läppische 3€ weniger? Wird bei so einem kleinen Betrag wirklich eine Bearbeitung eingeleitet? Knausrig und unternehmungslustig wie ich bin, überwies ich tatsächlich nur 50,95 €.

Vor einem Monat: 
Mitten in meinem Reha-Aufenthalt kam per email gar keine Mahnung, sondern nur eine Rechnung von 3 Euro. Ich fand das schrecklich langweilig und war wirklich ein bisschen enttäuscht. Und es kam wie es kommen musste: Ich vergaß, die drei Euro zu überweisen.

Vor drei Tagen:
Per Post kam eine Mahnung. Ich war überrascht, denn obwohl ich die coole Bluse oft trage, hatte ich die Rechnung wirklich vergessen. Erstaunlicherweise wurden immer noch nur 3 Euro angefordert. Ich hätte gedacht, dass spätestens in einer zweiten Mahnung Bearbeitungsgebüren auf den Betrag angerechnet werden. Das war aber nicht der Fall.

Allerdings war die Mahnung wirklich sehr durchdringlich formuliert:

Wenn sie innerhalb der nächsten 10 Tagen keinen Zahlungseingang von mir feststellen würden, oder keine entsprechende Retoure verzeichnen könnten, würden sie die Forderung an ein Inkassounternehmen übergeben. Dieses Unternehmen würde ihren Zahlungsanspruch durchsetzen und dazu gegebenenfalls auch ein Gerichtsverfahren gegen mich einleiten. 

Seit meinem Schwarzfahr-Experiment kriege ich jetzt aber bei jeder Gelegenheit ein bisschen Nervenkitzel... Was passiert denn, wenn ich immer noch nicht bezahle? Bekomme ich nicht doch noch eine Mahnung mit Bearbeitungsgebühren? Oder wird dann tatsächlich schon ein Inkassounternehmen eingestellt?

Aber die wirklich interessanteste Frage ist, wie ein Inkassounternehmen den Zahlungsanspruch für bemerkenswerte 3 Euro durchführt?

Doch als ich dann äußerst phantasievoll an manche Filme dachte, in denen über zwei Meter große, muskulöse und schwarzgekleidete Männer, erbärmliche Schuldner absolut furchteinflößend und einschüchternd zum Bezahlen ihrer Schulden zwingen... da zog ich doch den Schwanz ein und überwies die 3 Euro.

Neugierig bin ich aber immer noch. Wie oder was sind eigentlich Inkassounternehmen? Und sehen diese Männer wirklich so beeindruckend maskulin aus?

Ich kann ja mal im Internet recherchieren. Vielleicht könnte ich mal ein Praktikum in einem solchen Unternehmen machen?!

Tuesday, 10 September 2013

21,60 Euro und ein neues Hobby

Seit Noah in der Schule ist, habe ich zum bloggen nicht mehr viel Zeit. Schließlich muss ich spätestens bis halb zwei geputzt, gebügelt, aufgeräumt und etwas anständiges gekocht haben. Das ist ziemlich anstrengend, aber ich will wenigstens kurz und knapp über das schreiben, was in dieser Woche los war.

Tief: 1. Es regnet schon seit Tagen. Damit Noah und Thea nicht pitsche-patsche-nass werden, bin ich von zwei Freundinnen abhängig. Die eine nimmt Noah mit in die Schule und die andere nimmt Thea mit in den Kindergarten. Das zu organisieren ist stressig, kompliziert und unangenehm. 2. Die neue Ergo-Aufgabe habe ich so schlecht gemacht, dass meine Therapeutin mich "gelobt" hat, weil ich wenigstens nicht aufgegeben habe; 3. Ich wollte mich im Kindergarten als Elternsprecherin wählen lassen, aber ich war feige und habe mich nicht zur Wahl gestellt.

Hoch: 1. Kein Anfall; 2. Ich habe endlich die Ergo-Aufgabe beendet (3 x 15 Minuten, das ist zwar ein Tief, aber dass ich es jetzt endlich geschafft habe, ist ein Hoch); 3. Ich bin schon wieder 2 x Schwarz gefahren, also habe ich 21,60 Euro (wow!!!) gespart; 4. Unsere Bohnenstange Noah isst alles, was ich koche! Vielleicht sollte ich mich als Köchin bewerben... 5. Ich habe mit einem Nähkurs angefangen. Es ist der Versuch, etwas neues auszuprobieren, damit ich nicht nur meine Therapien mache, sondern mit etwas völlig anderem beginne und vielleicht ein neues Hobby finde... 

Und Schneiderin werden, das ist doch mal eine richtig gute Idee!

Thursday, 5 September 2013

Eine Hommage an Thomas Mann

Ich habe Lust, den Titel meines Blogs zu ändern. 

Wie wäre es mit:

Die Bekenntnisse der Hochstablerin Maria M. ?


Wednesday, 4 September 2013

Die Stimmung für einen Blumenstrauß

Gestern Abend hatte ich nach Stellenanzeigen für Floristen gesucht. Es war ziemlich frustrierend zu lesen, was für Voraussetzungen gefragt werden: Kundenorientierung, Kommunikationsfähigkeit und Kundenberatung.

Heute Vormittag hatte ich einen Ergotermin und sollte eine Übung machen, die ich schon einmal angefangen hatte. Nach fünfzehn Minuten hatte ich damals noch nicht mal die Hälfte der Aufgaben geschafft. Meine Therapeutin hatte die Übung abgebrochen und gesagt, ich sei wohl gerade nicht in der Stimmung. Heute - nach ca. vier Wochen! - sollte ich diese Übung zum zweiten Mal machen. In fünfzehn Minuten hatte ich es wieder nicht geschafft und sie hat wieder abgebrochen. Sie hat gesagt, es sei ja wirklich eine sehr schwierige Aufgabe...

Ich bin dann in den Bus gestiegen und habe beschlossen, wieder schwarz zu fahren. Das ist ja wirklich keine schwierige Aufgabe und dazu bin ich jetzt absolut in der Stimmung! 

Und von dem gesparten Geld kaufe ich einen Blumenstrauß.

Sunday, 1 September 2013

Die Blumenstraußidee

Gestern war unser 7. Hochzeitstag. Lustigerweise haben wir beide für uns einen Blumenstrauß gekauft. Doch weil wir nur eine Vase haben, musste ich die Blumensträuße zusammen stecken.

Ich hatte mir Zeit gelassen, sie nach Farben und Formen sortiert und sie einfach so zusammen gesteckt, wie es mir gefiel. Und ich hatte angefangen ein bisschen darüber nachzudenken. 

Ich kenne nicht viele Blumen, bisher hat es mich nicht interessiert. Ich kenne nur die Klassiker: Rosen, Tulpen, Sonnenblumen... Lilien finde ich sehr schön, aber sie riechen so penetrant, dass ich sie nur auf Gräbern aushalten kann. Die einzigen Blumen von den Sträußen, die ich kannte, waren die Gerbera. Also hatte ich im Internet nachgeschaut. 

Es war gar nicht so einfach die Namen zu finden. Es gibt viele Blumenarten: Duftblumen, Knollenblumen, Giftblumen, Schnittblumen, Wildblumen, Rabattenblumen, Zwiebelblumen, Alpenblumen... Und viele Blumentypen: Bürstenblumen, Pinselblumen, Kesselfallenblumen, Klemmfallenblumen, Glockenblumen, Trichterblumen, Becherblumen, Lippenblumen, Rachenblumen, Röhrenblumen, Scheibenblumen, Napfblumen, Stieltellerblumen...  Außerdem werden sie unter Blütenzeiten, Standorten und Blütendauer unterteilt.

Und es gibt verschiedene Anlässe: Hochzeiten, Geburten, Danksagungen, Liebeserklärungen, Valentinstage, Hochzeitstage und manchmal auch einfach so...

Ich hatte ganz schön lange gesucht, aber alle habe ich nicht gefunden. Es hat Spaß gemacht den Blumenstrauß zusammenzustecken. Und es war interessant darüber zu lesen. Wie wäre es mit einer Umschulung zur Floristin? Vielleicht, eventuell, möglicherweise...

Jetzt steht der Blumenstrauß auf unserem Esstisch. Er ist bunt und schön und riecht gut. 

Und er erinnert an einen schönen Tag.