Tuesday, 5 November 2013

Die goldene Regel

In der Halloween-Nacht hatte Thea so schlimm gehustet, dass ich sie am nächsten Tag nicht in den Kindergarten bringen wollte. Also nahm ich sie zu meiner Ergotherapie mit. Und obwohl ich wegen Theas Husten so schlecht geschlafen hatte, war ich in meiner Stunde erstaunlich gut.

Das machte mich ganz euphorisch und ich hatte Lust etwas besonderes zu tun.  Als wir auf den Bus warteten, kaufte ich also einen Lottoschein. Und natürlich wollte Thea ankreuzen...

1.Kästchen
Thea: 1,2,3...
Ich: Nicht immer nur hintereinander.
Thea: 5,7,9

2.Kästchen
Ich: Jetzt mach mal nicht nur oben. Einfach ein bisschen hin und her.
Thea: 6,11,20,32,36,44...
Ich: Ok, das reicht!
Thea: ...48
Ich: Naja, nicht so schlimm.

3. Kästchen:
Ich: Jetzt bitte nur 6 Zahlen, und schön hin und her, und nicht nur ganz oben.
Thea: 7,10,17,28,32,41
Ich: Super, genau so!

4.Kästchen:
Ich: Jetzt bin ich mal dran: 
Ich: 25 (Theas Geburtstag), 8 (Noahs Geburtstag), 16 (Florians Geburtstag),  19 (Geburtstag meiner Mutter), 24 (Geburtstag meines Vaters), 29 (Geburtstag meiner Schwester)

5.Kästchen:
Ich: 11...
Ich: Scheiße! Der Bus!

Schnell kreuzte ich noch 5 Zahlen an. Keine Ahnung welche. Dann zahlte ich, schnappte mir Thea und rannte zum Bus. In letzter Minute hatte ich ihn noch erwischt... 

Doch in der nächsten Haltestelle stiegen zwei Personen ein. Eine Frau vorne, ein Mann hinten. Es waren Kontrolleure. Und der Bus fuhr sofort wieder los.

Ich hatte einen gewaltigen Adrenalin-Schub. Die Frau kam langsam aber sicher auf mich zu. Bei dritten Mal war ich dran. Ich zeigte ihr meine Buskarte und sie war sehr freundlich zu mir. Ich war nicht schwarz gefahren. Ich hatte sie nur falsch herum gestempelt. Aber das war kein Problem.

Meine schwarze Strategie hat sich also bewährt. Denn ich habe mich an meine Regeln gehalten. Regel Nr.1: Mit Noah und Thea fahre ich niemals schwarz.

Am Samstag haben wir uns die Ziehung der Lottozahlen angeschaut. Gewonnen haben wir leider nichts. Aber einmal Glück haben reicht.

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