Gestern morgen telefonierte ich mit meiner Schwester. Ich hatte eigentlich angerufen, um über die Weihnachtsgeschenk zu sprechen, denn ich wollte vor meiner Ergo-Stunde einkaufen gehen. Aber natürlich kamen wir ins Plaudern und eine halbe Stunde später guckte ich auf die Uhr und sah, dass in 5 Minuten der Bus fahren würde. Ich rannte also schnell los und erwischte ihn tatsächlich noch. Ich stempelte die Karte richtig rum, und fuhr gar nicht schwarz. Nach der zweiten Haltestelle merkte ich, dass ich im falschen Bus saß. Dann stieg ich wieder aus, wartete 10 Minuten auf einen anderen Bus und musste dann noch einmal umsteigen. Schließlich kam ich nicht nach 20 Minuten, sondern nach 45 Minuten in der Stadt an.
Da ich eigentlich vor der Ergo-Stunde noch Geschenke kaufen wollte, war ich tatsächlich noch pünktlich da. Als ich mich gerade ins Wartezimmer gesetzt hatte, kam meine Therapeutin, sah mich erstaunt an und sagte, dass mein Termin gar nicht heute, sondern morgen sei. Doch zufälligerweise hatte jemand abgesagt und ich konnte eine Stunde später doch eine Therapiestunde machen.
Das war gar nicht ungeschickt, ich wollte ja sowieso Geschenke kaufen. Also ging ich los, kaufte ein Angry-Birth-Spiel für Noah, ein Cars-Auto für meinen Neffen und eine besonders tolle Mandala-Schablonen-Malmaschine für Thea. Ich war damit so zufrieden, dass ich gleich noch für Florian eine überteuerte, aber total coole Armbanduhr kaufte. Natürlich musste noch der Garantieschein ausgefüllt werden und dann stimmte auch noch etwas mit der Kasse nicht. Ich guckte auf die Uhr und sah, dass in zwei Minuten die Ergo-Stunde los ging. Da meine Therapeutin so nett war und die Stunde eingeschobenen hatte, wollte ich auf keinen Fall zu spät kommen. Also sagte ich der Verkäuferin, ich hätte jetzt überhaupt keine Zeit mehr. Ich würde in einer Stunde zurück kommen und die Uhr dann kaufen. Die Verkäuferin war natürlich nicht begeistert, aber ich hatte ja schon meine Adresse aufgeschrieben, also ließ sie mich gehen. Ich rannte los und war nur eine Minute zu spät.
Es war dann meine letzte Therapiestunden, wir tranken Kaffee, sprachen über meinen Therapie-Verlauf und spielten noch einmal Scrabble. Ich gewann natürlich nicht, aber es lag nicht an meinen Sprachproblemen, sondern daran, dass ich viel schwierigere Buchstaben gewürfelt hatte, wie sie. Von dem Stress hatte ich mich wenigstens erholt.
Danach ging ich zurück in den Laden und kaufte die Uhr. Dann war ich so zufrieden, weil ich nun schon alle Geschenke gekauft hatte, dass ich mir auch noch selbst einen Schal und eine Mütze leistete. Natürlich war ich dann schon wieder ziemlich spät dran und rannte mit vier Einkaufstüten zur Bushaltestelle. Ich erwischte tatsächlich (den richtigen!) Bus. (Und vergaß auch nicht schwarz zu fahren). Als ich nach 20 Minuten ausstieg und der Bus gerade an mir vorbei gefahren war, merkte ich, dass ich die Tasche, mit der teuren Armbanduhr für Florian vergessen hatte.
Verzweifelt klingelte ich bei meiner Nachbarin und bat sie, mir zu helfen. Sie war sehr nett und fuhr mich in ihrem Auto dem Bus hinterher. An der dritten Haltestelle erwischten wir ihn. Ich stieg ein, ging zu dem Platz, auf dem ich gesessen hatte, und tatsächlich lag da meine Taschen. Doch als ich wieder im Auto saß, stellte ich fest, dass es gar nicht die Tüte mit der Uhr war, sondern die mit Theas Geschenk. Also fehlte noch eine Tasche! Die teuerste! Die mit Florians Armbanduhr! Im Bus war sie nicht, also musste sie in irgendeinem der drei Läden, in denen ich gekauft hatte, sein.
Ich lief schnell nachhause, rief sofort in dem Laden an, in dem ich zuletzt war, wurde viermal weiter geleitet, landete an dem Fundbüro und die Tüte war tatsächlich dort!
Ich legte erleichtert auf, guckte dankbar in den Himmel, und war überzeugt: Gott ist wirklich in Deutschland!
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