Saturday, 23 December 2017

23. Dezember: Die Zwillige

von Tessa de Loo, Diana Verlag, 10,99 Euro


Die Zwillinge Anna und Lotte leben glücklich behütet in Köln, bis beide Elternteile sterben. 
Im Alter von sechs Jahren werden sie, kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges, auseinander gerissen.

Anna bleibt bei ihrem Großvater in Deutschland, wo sie als Arbeitskraft ausgenutzt wird und kaum Schulbildung erfährt. Lotte hingegen wird von einer verwandten niederländischen Familie aufgenommen, die ihr ein privilegiertes Leben ermöglicht. 

Erst mit 74 Jahren treffen sich die Zwillinge zufällig in dem belgischen Kurort wieder. Anna ist hocherfreut, Lotte eher zögerlich und voller Vorwürfe. Sie beginnen sich einander ihre Lebensgeschichten zu erzählen, die unauflöslich mit dem Dritten Reich und dem zweiten Weltkrieg verbunden sind.

Anna will sich mit ihrer Schwester versöhnen, doch für Lotte sind alle Deutschen schuldig und sie sträubt sich bis zu Letzt gegen eine Versöhnung mit ihrer Schwester.

Eigentlich finde ich, habe ich genug Romane über den zweiten Weltkrieg und die Zeit danach gelesen. Doch immer wieder gibt es Bücher, die diese wichtige Zeit anders beleuchten.

Tessa de Loos Buch hat mich gereizt, weil es teilweise in Holland spielt (und ich ja eine Weile in Holland gelebt habe), und die deutsch-niederländische Beziehung sehr anschaulich vermittelt wird. 

Außerdem geht es nicht nur um das Verhältnis von Schwestern. Sondern von Zwillingsschwestern, die ein besondere - eng verbundene - Beziehung zu einander haben. Für die eine Trennung von einander so ist, als würde ein Teil von sich fehlen.

Also: mal wieder ein toller Roman über den 2.Weltkrieg. Der übrigens auch sehr spannend ist, da er in zwei Perspektiven aufgeteilt ist und der Wechsel immer in sehr spannenden Situationen stattfindet.

Nicht nur für Holland-Liebhaber und Zwillinge lesenswert!

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