von Ian McEwan, Diogenes Verlag, 22 Euro
Eine klassische Konstellation: der Vater, die Mutter und ein Liebhaber. Doch ganz und gar nicht klassisch ist das Kind im Bauch der Mutter, vor dessen Augen sich ein Drama entfaltet, und in deren Perspektive die Geschichte geschrieben ist.
Trudy betrügt ihren Ehemann. Sie wohnt nach wie vor in seinem Haus, einem heruntergekommenen Einfamilienhaus in London, das allerdings ein Vermögen wert ist. Doch inzwischen wohnt sie dort ohne ihren Mann, den erfolglosen Dichter und Verleger. Stattdessen geht dort sein Bruder Claude ein und aus. Trudy und Claude haben einen Plan geschmiedet, wie das Haus in ihren Besitz übergehen soll.
Und so muss das knapp neun Monate alte, ungeborene Kind in Trudys Bauch hilflos mit ansehen, wie seine Mutter mit ihrem Geliebten seinen Vater ermordet. Ein Mord der für alle Beteiligten unabsehbare Konsequenzen hat: Habgier, Neid, Wolllust...
In dieser ungewöhnlichen Perspektive diese Dreier-Beziehung mit List und Leidenschaft, Verrat und Mord zu lesen fand ich unheimlich interessant. Stilistisch sehr gut geschrieben, spannend, philosophisch, verblüffend.
Einfach fantastisch! Ein Ian McEwan eben!
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