Monday, 24 December 2018

Miss Gladys und ihr Astronaut




Die gute Miss Gladys kann sich nicht mehr alles merken, aber dieser Telefonanruf ist unvergesslich: Der Astronaut Thomas Major ist am Apparat, gerade auf dem Weg zum Mars.

Er hat sich natürlich verwählt und will am liebsten gleich wieder auflegen. Aber Miss Gladys und ihre Enkel brauchen seine Hilfe. Die Mutter tot, der Vater im Gefängnis und dann auch noch Schulden…

Zögerlich und leise fluchend wird der Mann im All zum Helfer in der Not.Tausende von Kilometern entfernt, führt er die drei auf seine ganz eigene Art durch schwere Zeiten, denn Familie Ormerod droht ihr Zuhause zu verlieren. Und Miss Gladys und ihr Astronaut brauchen einen galaktisch guten Plan.

Die Geschichte ist sehr nett, manchmal witzig, manchmal traurig. Ein bisschen kitschig und klischeehaft, aber schnell und flüssig zu lesen. Und einfach herzerwärmend.

Ein schöner Zeitvertreib in der Winterzeit – und natürlich mit Happy End! Perfekt für Weihnachten.

Sunday, 23 December 2018

23. Dezember: Das Verschwinden des Josef Mengele von Olivier Guez



1949 flüchtet Josef Mengele - der Lagerarzt, der menschenverachtende Experimente in Konzentrationslager Auschwitz durchführte - nach Argentinien. 

In Buenos Aires trifft er auf ein dichtes Netzwerk von Unterstützern, unter ihnen Diktator Perón, und baut sich Stück für Stück eine neue Existenz auf.

Mengele begegnet auch Adolf Eichmann, der ihn zu seiner großen Enttäuschung nicht einmal kennt. Der Mossad sowie Nazi-Jäger Simon Wiesenthal und Generalstaatsanwalt Fritz Bauer nehmen schließlich die Verfolgung auf.

Mengele rettet sich von einem Versteck ins nächste, lebt isoliert und wird finanziell von seiner Familie in Günzburg unterstützt.

Erst 1979, nach dreißig Jahren Flucht, findet man die Leiche von Josef Mengele an einem brasilianischen Strand.

Dieser Tatsachenroman von Olivier Guez, der in Frankreich sofort zum Sensationsbesteller wurde, liest sich wie ein rasanter Politthriller und wahrt zugleich die notwendige Distanz.

Für mich war das Thema, was aus den „hohen Tieren“ der Nationalsozialisten nach dem Krieg geschah, Neuland. Erstaunlich finde ich, dass es doch so viele Menschen gab, die die Gräultaten, die sie gemacht haben, überhaupt nicht bereuen.

Historisch interessant, mit einer anspruchsvollen Schreibweise und durchaus lesenswert. Wenn man erstmal drin ist, hört man gar nicht auf zu lesen!

Ein VIB 2018!!!

Saturday, 22 December 2018

22. Dezember: Tage mit Ora von Michael Kumpfmüller


In seinem neuen Roman erzählt Michael Kumpfmüller von einer Frau und einem Mann, die spontan beschließen, gemeinsam zu verreisen, obwohl sie sich kaum kennen. 
Sie begegnen sich auf einer Hochzeitsparty – und bleiben aneinander hängen: die Kunstschneiderin Ora und der Erzähler des Romans. Beide sind Experten in Liebeskatastrophen und allenfalls gemäßigt optimistisch. Aber sie spüren: Dieser neue Mensch interessiert mich. Da ist etwas, das ich ausprobieren will – mit allen Konsequenzen.

»Tage mit Ora« erzählt davon, wie die beiden sich auf den Weg machen. Zwei Wochen USA, Westküste, mit dem Mietwagen. Die Stationen ihrer Reise sind Orte aus Oras Lieblingssong. Mehr Planung gibt es nicht.

Und eigentlich kann es mit ihnen nichts werden, aber vielleicht ja doch..? Auf dieser Reise wollen sie es versuchen.

Mit Leichtigkeit und Humor führt Kumpfmüller vor, was passiert, wenn zwei Stadtneurotiker Spontanurlaub machen, und sich in fremder Umgebung Schritt für Schritt auf einander einlassen.

Eine Road-Trip-Komödie deren Ausgang offen bleibt und der Leser am Ende selbst entscheiden kann...

Sehr unterhaltsam, witzig und leicht zu lesen - ein perfekter Sommerroman.

Friday, 21 December 2018

21. Dezember: Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß



In einem scheinbar idyllischen Dorf in Brandenburg Ende der 80er Jahre schwindet allmählich die DDR, die zuvor überall anwesend war und die Gesellschaft bis ins Private durchdrang.

Doch nach der Wende tauchen zusehends andere Sachen auf, andere Gesinnungen, freiheitliche und auch nazistische. Mimi erlebt dies als Kind, ihre eigene Familie verändert sich, ist plötzlich gespalten. Und ihr Jugendfreund, Oliver, nennt sich plötzlich nicht nur Hitler, sondern agiert auch so. Er befehligt die Dorfnazis, bis die Situation eskaliert…

Manja Präkels beschreibt in ihrem Debütroman den Untergang der DDR und den Aufstieg rechter Gruppen in Brandenburg. In kindlicher Sichtweise erzählt sie wie es dazu kommen konnte, dass rechtes Gedankengut, Wut und Hass in der einst ländlichen Idylle um sich greifen. Wie aus Kinderfreunden Täter werden...


Spätestens nach diesem Buch ist einem klar, dass der Mauerfall und die deutsche Einheit nicht nur Friede Freude Eierkuchen waren - und sind!

Ein krasser Jugendroman! Total spannend und mitreißend.

Unwillkürlich hatte ich das Gefühl, Noah vor diesem Roman schützen zu müssen. Er hat es durchaus in sich! Aber das empfohlene Alter ist ja auch erst ab 16. Bis dahin hat Noah noch vier Jahre Zeit, um dafür reif genug zu werden.

Und wenn es dann soweit ist, fände ich es gut, wenn er es liest, denn das Thema ist immer noch präsent! Deshalb ist es meiner Meinung nach auf jeden Fall auch was für Erwachsene!

Übrigens hat das Buch den deutschen Jugendbuchliteraturpreis 2018, in der Kategorie Jugendbuch, gewonnen. Daraufhin sind die Verkaufszahlen soweit in die Höhe gegangen, dass der Verbrecher Verlag, ein kleiner unabhängiger Verlag, schnell nachdrucken musste.


Thursday, 20 December 2018

20. Dezember: Wenn alle Katzen Ladenhüter wären... japanische Literatur





Ein junger Briefträger erfährt überraschend, dass er einen unheilbaren Hirntumor hat. Als er nach Hause kommt, wartet auf ihn der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers.

Er bietet ihm einen Pakt an: Für jeden Tag, den er länger leben möchte, muss eine Sache von der Welt verschwinden.

Der Briefträger lässt sich auf dieses Geschäft ein. Am Tag darauf verschwinden alle Telefone. Am zweiten Tag die Filme, am dritten alle Uhren. Als am vierten Tag alle Katzen verschwinden sollen, gebietet der Briefträger dem Teufel Einhalt. Und macht etwas völlig Überraschendes...

Genki Kawamura stellt in seinem Roman einfache die Frage: Was macht ein gutes und erfülltes Leben aus? Und was sind die 10 Dinge, die man vor seinem Tod noch gerne erleben würde?

Eine Antwort finden ist gar nicht so einfach, finde ich.




Die Ladenhüterin Keiko Furukura ist anders. Gefühle sind ihr fremd, das Verhalten ihrer Mitmenschen irritiert sie meist. Um nirgendwo anzuecken, bleibt sie für sich.

Sie findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung.

Man bringt ihr den richtigen Gesichtsausdruck, das richtige Lächeln, die richtige Art zu sprechen bei. Keikos Welt schrumpft endlich auf ein für sie erträgliches Maß zusammen.

Doch dann fängt Shiraha dort an, ein zynischer junger Mann, der sich sämtlichen Regeln widersetzt. Keikos mühsam aufgebautes Lebenssystem gerät ins Wanken.

Und ehe sie sich´s versieht, hat sie ebendiesen Mann in ihrer Badewanne sitzen. Tag und Nacht.

Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das Panorama einer Gesellschaft, deren Werte und Normen unverrückbar scheinen.

Zwei kurze Romane, die weit über die Grenzen Japans hinausweisen und auch mich nachdenklich gestimmt haben.

Wednesday, 19 December 2018

19.Dezember: Das Birnenfeld von Nana Ekvtimishvili



Im Internat für geistig behinderte Kinder in Tbilissi hat das zornige Mädchen Lela die Rolle der Beschützerin übernommen, denn die Lehrerinnen sind mit den „Debilen“ überfordert. Behindert sind die wenigsten Kinder, im Stich gelassen, abgehängt sind sie alle.

So stark Lelas Hass auf den Geschichtslehrer ist, so schwesterlich ist ihr Verhältnis zu Irakli: Sie begleitet ihn in eine Hochhauswohnung in der Nachbarschaft, wo er einmal in der Woche mit seiner Mutter telefonieren darf. Irakli will nicht wahrhaben, was Lela längst weiß: Seine Mutter wird nie zurückkehren.

Dann bekommt Irakli die Chance für ein neues Leben. Ein Ehepaar aus den USA will ihn adoptieren... Doch so einfach ist es nicht, alles hinter sich liegen zu lassen und ein neues Leben anzufangen.

Schonungslos erzählt Ekvtimishvili von einer Gesellschaft der postsowjetischen Zeit in Georgien. Über das Leben von Kindern, die von den Eltern abgeschoben wurden, von Missbrauch, Verwahrlosung, Prostitution und Verlassenheit. Und von dem Versuch aus diesem Leben irgendwie rauszukommen.

Ein tolles Buch, (in einer manchmal radikalen und derben Ausdrucksweise) über ein rebellisches Mädchen in einem Land weit weg vom wohlbehüteten Deutschland...

Trotzdem sind es die gleichen Gefühle, die Mädchen und Frauen, Jungen und Männer haben, wenn sie in der Gesellschaft auf einem Abstellgleis gelandet sind: Wut und Angst und das Bedürfnis nach Geborgenheit. 

In Deutschland, in Georgien und überall! Ein VIB 2018!!!

Tuesday, 18 December 2018

18.Dezember: Neujahr von Juli Zeh



Lanzarote am Neujahrsmorgen: Henning sitzt auf dem Fahrrad und will den Steilaufstieg nach Femés bezwingen.

Seine Ausrüstung ist miserabel, das Rad zu schwer, Proviant nicht vorhanden. Während er gegen Wind und Steigung kämpft, lässt er seine Lebenssituation Revue passieren. Eigentlich ist alles in bester Ordnung. Er hat zwei gesunde Kinder, einen passablen Job und eine glückliche Beziehung mit seiner Frau.

Aber Henning geht es schlecht. Er lebt in einem Zustand permanenter Überforderung. Familienernährer, Ehemann, Vater – in keiner Rolle findet er sich wieder. Seit Geburt seiner Tochter leidet er unter Angstzuständen und Panikattacken, die ihn regelmäßig heimsuchen wie ein Dämon.

Als Henning schließlich völlig erschöpft den Pass erreicht, trifft ihn die Erkenntnis wie ein Schlag: Er war als Kind schon einmal hier.

Damals hatte sich etwas Schreckliches zugetragen – etwas so Schreckliches, dass er es bis heute verdrängt hat, weggesperrt irgendwo in den Tiefen seines Wesens.

Jetzt aber stürzen die Erinnerungen auf ihn ein, und er begreift: Was seinerzeit geschah, verfolgt ihn bis heute...

Ein unheimlich spannender Thriller mit viel psychologischen Tiefgang. Sehr lesenswert.

Monday, 17 December 2018

17.Dezember: Warten auf Bojangles von Olivier Bourdeaut



Sie tanzen zu »Mr. Bojangles«, sie mixen sich Cocktails, gemeinsam mit ihrem Sohn reisen sie in ihr Schloss nach Spanien.

Sie ist charmant und charismatisch, nimmt alle für sich ein mit ihrer extravaganten Art. Georges liebt sie hingebungsvoll, die beiden feiern das Leben, wann immer es geht, denn sie kennen auch seine dunklen Momente...

Georges' schillernde Frau ist manisch-depressiv. Und als diese bittere Wahrheit ihr Paradies zu zerstören droht, entführen Vater und Sohn die Frau, die sie lieben, kurzerhand aus der Psychiatrie.

In einem englischen Oldtimer nehmen sie Kurs auf Spanien, in der Hoffnung, dort so weiterleben zu können wie bisher.

Der Roman ist charmant französisch und lässt sich sehr schnell und leicht lesen – obwohl er auch sehr traurig ist und nachdenklich stimmt.

Sunday, 16 December 2018

16. Dezember: Die Malerin von Mary Basson


München, 1902: Gegen alle Widerstände will die junge Gabriele Münter Malerin werden.

Sie nimmt Unterricht bei Wassily Kandinsky und verliebt sich in ihn. Sie wird seine Muse, ebenso wie seine Gefährtin auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen.

Doch während Kandinsky schon bald als Meister der Abstraktion und Begründer des Blauen Reiters zu Weltruhm gelangt, ringt Münter zeitlebens mit ihrer Rolle als Frau in der Kunst. Und dann bricht Krieg aus, und ihre Liebe droht tragisch zu scheitern.

Nach der wahren Geschichte der Malerin Gabriele Münter, die mit ihrer Hingabe an die Kunst und an die Liebe allen Gefahren ihrer Zeit trotzte.

Der Roman ist wirklich toll. Nicht nur interessant, weil ich eine Frau bin und mich für Kunst interessiere. Sondern auch weil es sehr gut geschrieben ist und mich die Geschichte einfach mitgenommen hat.

Das Buch ist übrigens Band 4 aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“. In der Reihe gibt es noch Romane über Coco Chanel, die Geliebte von Picasso, Klimt, die Tochter von Chagall, von James Joyce, die Tänzerin werden möchte…

Die würde ich alle gerne lesen!

Saturday, 15 December 2018

15.Dezember: Lincoln im Bardo von George Saunders



Hintergrund: Während des amerikanischen Bürgerkriegs starb Präsident Lincolns Sohn Willi mit elf Jahren. Laut Zeitungsberichten suchte der trauernde Vater damals allein das Grabmal auf, um seinen Sohn nochmal in den Armen zu halten.

Bei George Saunders wird daraus eine ungewöhnliche Geschichte über Liebe und Verlust. Im Laufe dieser Nacht, in der Abraham Lincoln alleine von seinem Sohn Abschied nimmt, werden Gespenster wach, die Geister der Toten auf dem Friedhof. Willi Lincoln befindet sich im Zwischenreich zwischen Diesseits und Jenseits, in tibetischer Tradition „Bardo“ genannt, und auf dem Friedhof in Georgetown beginnt ein Streit um die Seele des Jungen.

Das Buch ist sehr ungewöhnlich geschrieben und gewöhnungsbedürftig zu lesen. Saunders lässt nicht Lincoln in der ersten Person erzählen und auch nicht einen Erzähler in der dritten Person. Die Gespräche der Geister sind auch keine „normale“ Dialoge von verschiedenen Personen.

Vielmehr sind sie wie ein vielstimmiger Chor, ein- bis fünfzeilige Sätze, die mit dem Namen eines Toten signiert sind und Beobachtungen, Aussagen, Gedanken dieses Toten in der ersten Person enthalten und endet schließlich in der Frage: Warum lieben wir überhaupt, wenn wir doch wissen, dass alles zu Ende gehen muss?

Der Roman lohnt sich! Er ist ungewöhnlich, interessant, anders, aufwühlend. Aber Achtung: auch sehr anspruchsvoll!

Friday, 14 December 2018

14. Dezember: Tagebuch von Pia von Luna Darko



Schon lange bevor Pia Tom und Finn kennengelernt hat, hat sie ihre Erfahrungen und Gedanken in ihrem Tagebuch festgehalten.

Auch wenn ihre Welt nie ganz heile war, mit zwölf Jahren ist ihr Leben doch vergleichsweise unbeschwert – ihr Alltag dreht sich um Freundschaft, Liebe und genügend Handy-Guthaben.

Doch je älter sie wird, desto mehr zerplatzen ihre Träume und werden eingeholt von der unbarmherzigen Realität. Um nicht gänzlich daran zu zerbrechen, verschließt Pia sich immer mehr hinter einer kühlen, undurchdringlichen Fassade...

In handschriftlichen Tagebucheinträgen zeichnet die Autorin Luna Darko das Porträt einer verlorenen Jugend.

Das Buch ist sehr authentisch geschrieben. Lustig, traurig. Manchmal erschreckend, manchmal herzerwärmend…

Der Anfang erinnert mich auch an meine eigene Jugend, die erste Liebe, das erste Mal... Und als Mama von zwei Kindern, die kurz vor der Pubertät sind, bin ich sehr neugierig, was heutzutage bei den Jugendlichen so ansteht...

Thursday, 13 December 2018

13. Dezember: Die Frau, die liebte von Janet Lewis



Als Martin Guerre nach langjähriger, rätselhafter Abwesenheit endlich zu seiner Frau zurückkehrt, ist sie überglücklich.

Acht Jahre lang war sie weder Witwe noch frei, allein mit ihrem Sohn, Haus und Hof. Jetzt ist der wieder da und ganz anders als der Mann, den sie geheiratet hat. Ohne Wut und Sturheit und Aggressivität, mit viel Menschlichkeit, Liebe und Familiensinn.

Alles wendet sich zum Positiven. Das Gut blüht auf, der inzwischen zehnjährige Sohn weicht dem Vater nicht mehr von seiner Seite, die große Familie ist wieder vereint.

Und endlich kann sie sich hingeben, der Liebe, ihrer Sinnlichkeit und seinem Begehren.

Was treibt ihr plötzlich so viel Zweifel ins Herz? Ist der Mann, den sie liebt, wirklich Martin? Hin- und hergerissen zwischen ihrer Sehnsucht nach Zugehörigkeit und einer düsteren Ahnung, entfesselt sie eine richterliche Untersuchung. Ein erbittertes Gerichtsverfahren, das sie jeder Zeit zurücknehmen könnte, gegen den Mann, den sie liebt.

Das Buch ist spannend, mitreisend und so unglaublich!
Immer wieder musste ich den Kopf schütteln. Warum tut sie das? Warum ist Wahrheit so viel wichtiger als ein glückliches Leben?

Als Frau unbedingt lesen! Und auch für Männer sehr lesenswert! 
VIB 2018

Wednesday, 12 December 2018

12. Dezember: Asymmetrie von Lisa Halliday



Es beginnt mit einer Eiswaffel, auf einer Bank im Central Park. Hals über Kopf stürzt sich Alice in eine Lovestory mit dem berühmten Schriftsteller Ezra Blazer. Sie ist 25 und er in seinen Siebzigern.

Eine erotische, tragikomische Geschichte – zu der sich allerdings dann auch noch eine ganz andere Erzählung einfügt.

Amar, ein amerikanisch-irakischer Doktorand auf dem Weg nach Nahost, wird am Londoner Flughafen in Gewahrsam genommen. Und landet im Vakuum von Wartesälen und endlosen Verhören…

Lisa Halliday, die zwei so ungleichen Geschichten zu einem kühnen, provokanten Roman zusammenfügt, schreibt über die Machtgefälle, die unsere Welt durchziehen, zwischen Jung und Alt, Glück und Talent, dem Persönlichen und Politischen.

Teilweise ist der Roman ein bisschen langatmig, doch als ich herausfand, dass Lisa Hallyday eine Geliebte vom Philipp Roth war, wurde es dann doch wieder interessant und spannend zu lesen.

Besonders empfehlenswert für Philipp Roth-Fans.

Tuesday, 11 December 2018

11. Dezember: Unter der Drachenwand von Arno Geiger



Veit Kolbe ist Soldat, in Russland verwundet und verbringt unter Rekonvaleszenz ein paar Monate am Mondsee – unter der Drachenwand. Dort trifft er zwei junge Frauen. Was Margot und Margarete mit ihm teilen, ist die Hoffnung, dass der Krieg bald zu Ende geht und irgendwann wieder das Leben beginnt.

Doch wie lang dauert es noch und was wird aus dem Leben danach? Die Schrecken des Krieges sitzen tief und suchen ihn als Panikattacken heim, immer überschattet von einer eventuell erneuten Einberufung in den Krieg.

Nur Margot und Pervitin, ein gängiges Methamphetamin im dritten Reich, helfen ihm, überhaupt so etwas wie ein "normales" Leben zu führen.

Arno Geiger erzählt von der seltsamen Normalität nach dem 2. Weltkrieg. Vom seinem opportunistische Onkel, dem "Brasilianer", der von der Rückkehr nach Rio de Janeiro träumt. Und von Veits Alpträumen, von seiner persönliche Verarbeitung dieser traumatischen Erlebnisse im Krieg – und von der Liebe.

Ein toller Roman über die (Nach-)Kriegszeit. Ich habe viel über den 2.Weltkrieg gelesen, aber über das Thema Verarbeitung traumatischer Erlebnisse, noch nicht. 


Höchste Zeit!

Monday, 10 December 2018

10. Dezember: Bühlerhöhe von Brigitte Glaser






Hintergrund der jungen Bundesrepublik, spannend erzählt und auf wahren historischen

Ereignissen beruhend. Deutschland 1952: Der zweite Weltkrieg ist vorbei, Konrad Adenauer ist erster Bundeskanzler und Deutschland blickt nach vorne.

Rosa Silbermann reist mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Sie soll Bundeskanzler Konrad Adenauer schützen. Sie ist in den dreißiger Jahren aus Köln nach Palästina emigriert und arbeitet nun für den israelischen Geheimdienst. Sie soll verhindern, das Adenauer einen Attentat zum Opfer fällt.

Ihre Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher, die ihre Heimatstadt Straßburg verlassen musste und für den gesellschaftlichen Aufstieg alles geben würde. Und immer wieder setzt sie auf die falschen Personen...

Der Roman ist ein interessanter und spannender Polit-Thriller.

Für mich war es ein bisschen kompliziert. Die Geschichte ist in zwei Handlungssträngen aufgebaut und sehr spannend. Doch so viele Details und Indizien kann ich mir nicht merken. Dafür ist mein Gehirn nach der OP nicht mehr fähig. Ich konnte also nicht miträtseln.

Ich habe das Buch trotzdem gerne gelesen, weil es mit dem Hintergrund der Adenauerzeit politisch interessant war und sehr spannend geschrieben ist.

Wer Thriller mag und sich für deutsche Geschichte interessiert wird begeistert sein.

Sunday, 9 December 2018

9. Dezember: Wir sehen uns am Meer von Dorit Rabinyan


Liat ist Israelin und verbringt eine kurze Zeit in New York. Chilmi ist Palästinenser und lebt als Maler schon länger in den USA. Durch Zufall treffen sie sich und eine große Liebe entfacht. 

Ein ganz besondere Liebe, eine stürmische, glühende Liebe. Eine palästinensische-israelische Liebe auf „neutralem“ Boden und eine Liebe auf Zeit, denn Liat hat ihre Abreise schon geplant.

Und je näher sie rückt, desto mehr Konflikte entstehen, denn beide stehen zu ihren Völkern.

Dorit Rabinyan ist es gelungen, sehr einfühlsam und verständlich beide Seiten des Nahost-Konflikts zu schildern: Israels Wille sich gegen die Nachbarstaaten zu behaupten und Palästinas verzweifelte Idee eines zweigeteilten Staats.

Eine wunderbare, melancholische Liebesgeschichte mit aktuellem politischem Hintergrund, die wieder einmal zeigt: egal wie stark die Liebe ist, es ist nicht immer so leicht sie wirklich leben zu können.

„Warum mussten ausgerechnet wir beide, die wir uns doch so nahe waren und uns liebten, immer wieder dort scheitern, wo die ganze Welt seit Jahren ebenfalls scheitert?“

Romantisch, tiefgründig, politisch und immer noch aktuell, obwohl es im Jahr 2003 spielt. (Deutsche Erstausgabe 2016, Taschenbuch 2018)

Für mich ist es ein ganz klares VIB! Die Love-Story 2018!!!


Übrigens löste das Buch in Israel einen kleinen Skandal aus: 2015 landete es auf einer Vorschlagsliste für den 
Gymnasien-Lehrplan und wurde daraufhin vom israelischen Bildungsministerium als Schullektüre verboten!!! Die Begründung war, die Liebesgeschichte ermutige zu Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden, und das würde die israelische Identität beschädigen.

Daraufhin hat sich das Buch umso besser verkauft. 


Saturday, 8 December 2018

8. Dezember: Der Pfau von Isabel Bogdan



Lord und Lady McIntosh bewohnen in den schottischen Highlands ein altes Herrenhaus, das reichlich Platz zur Vermietung einiger Zimmer und Nebengebäude hat.

Bestens geeignet für Feriengäste, die besonders viel Ruhe, Natur und Abgeschiedenheit brauchen.

Für ein verlängertes Wochenende kündigt sich die Investmentabteilung einer Londoner Privatbank zu einem Team-Building-Seminar an.

Aber mit Team-Building und Ruhe hat das sehr bald nichts mehr zu tun und alle haben sich dieses Wochenende anders vorgestellt. Denn einer der wunderschönen Pfauen, die auf dem Gelände der McIntoshs als Attraktion hausen, ist verrückt geworden...

Und ein unerwarteter Wintereinbruch sorgt dafür, dass nichts mehr so läuft wie geplant.

Das Buch war lange auf den Spiegel Bestseller-Listen, sowohl als Hardcover als auch als Taschenbuch. Irgendwann hat es mich dann doch neugierig gemacht... Und siehe da:

Das Buch ist witzig, schnell und leicht zu lesen. Kurz und prägnant. 

Very british! Very nice!

Friday, 7 December 2018

7. Dezember: Stoner und Nichts als die Nacht


Arthur Maxley ist 24 Jahre alt, gibt vor zu studieren, führt aber das Leben eines Müßiggängers, finanziert vom regelmäßigen Scheck seines Vaters.

Doch genießt er das Nichtstun nicht, sondern leidet am Leben selbst. Seit einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit meidet Arthur den Kontakt zu seinem Vater, hat kaum Freundschaften - und oft greift er zum Alkohol, um die Erinnerungen los zu werden.

In seinem Debütroman erzählt John Williams, der erst später durch seinen Roman „Stoner“ bekannt wurde, von zwölf Stunden des Protagonisten voller Unruhe, Angst und Raserei, durchzogen von wirren Träumen, Visionen und Erinnerungen.

Der Roman ist subjektiv, emotional, verwirrend und überhaupt nicht positiv.

Kein Wunder, dass er erst mit „Stoner“, einem klar und präzise geschriebenen Roman den Durchbruch geschafft hat.



Deshalb meine Empfehlung für „Stoner“: die tragische Geschichte eines Professors. Eine grausame Ehefrau, ein erbitterter Streit um seine Karriere und die kurze Begegnung mit einer Studentin, mit der er doch noch die Liebe kennenlernt.

Interessant, spannend und berührend.

Das Buch „Stoner“ lohnt sich wirklich!

Thursday, 6 December 2018

6.Dezember: Die unsterbliche Familie Salz


Reich an Glanz und voller dunkler Seiten ist die Geschichte der außergewöhnlichen Familie Salz.

Sie beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts. In den Vierzigerjahren muss sich Lola Salz auf eine Odyssee quer durch das Deutsche Reich begeben.

Das Leben mit ihr beschreibt Tochter Aveline in den 60ern als Horror. Kurt Salz ist 1989 Teil einer herrlichen Wendekomödie, seine Tochter Emma Salz sucht 2015 detektivisch nach ihrem Schatten und der Wahrheit.

Stets im Zentrum: das prächtige Hotel ›Fürstenhof‹ in Leipzig, Zuhause und Existenzgrundlage der Familie Salz – und die Frage: welche Schatten werfen wir auf die Generationen nach uns?

Der Wechsel der Erzählperspektiven geben der Geschichte Spannung und Dynamik und ermöglichen die Fokussierung auf jeweils ein Familienmitglied, nämlich das jeweils erzählende, auch wenn Lola Salz in jedem der Abschnitte eine entscheidende Rolle spielt.

Mich hat das Mysterium der Schatten ein bisschen an Isabelle Allende erinnert, die mit dem „Geisterhaus“ eine Verfechterin des Magischen Realismus ist.

Ein bisschen Mysterium hat auch die unsterbliche Familie Salz, was den Roman sehr charmant und lesenswert macht.

Wednesday, 5 December 2018

5. Dezember: Das deutsche Krokodil



Ijoma Alexander Mangold, 1971 als Sohn einer Schlesierin und eines Nigerianers geboren und seit 2009 Literaturchef der "Die Zeit" hat letztes Jahr selbst ein Buch geschrieben. Eine Geschichte über (s)ein Aufwachsen als Einzel- und „Mischlingskind“ einer allein erziehenden Mutter.

Thema ist: Wie fühlt man sich in der Zeit der 80er/90er Jahre als Kind, das anders aussieht als die Menschen um ihn herum? Wie geht man um mit einem abwesenden Vater und mit einer alleinerziehenden Mutter, die nicht den normalen deutschen Verhältnissen entspricht?

Und wie reagiert man, wenn man nach 22 Jahren endlich seinen Vater und eine neue Familie kennen lernt? Eine Familie in Nigeria, mit vielen Onkel und Tanten, Schwestern, Cousins und Cousinen, die ihn in ein ganz anderes Leben aufnehmen wollen?

Das Buch ist teilweise leider ein bisschen langatmig, aber sehr nett geschrieben und trotzdem interessant.

Vor allem die Phase als er seine nigerianische Familie kennen lernt, in der er neue – überraschende – Erfahrungen erlebt, die viele Veränderungen in seinem Leben hervorrufen...

So bleibt das Buch zum Schluss doch lesenswert.

Tuesday, 4 December 2018

Mein Adventskalender-Blog

Ich habe gerade einen neuen Blog erstellt.

Den Bücher-Adventskalender, der so heißt und in dem ich auch nichts anderes poste.

Vielleicht finden mich noch ein paar andere Leser, die so einen Adventskalender suchen...

Ich weiß ich bin spät dran. Aber wieso nicht? Mal gucken was daraus wird...

Die Idee kam mir, als ich es schade fand, im Dezember nur Buchrezensionen zu schreiben. Schließlich habe ich in der Woche vor meiner OP coole Fotos von mir und meinen Augen gemacht, die ich euch gerne zeigen würde, und noch die ein oder andere Geschichte meiner Kinder schreiben könnte.

Wenn ihr meine Idee gut findet, guckt einfach mal rein:

https://literatruadventskalender.blogspot.com

Ich bin gespannt wie es weitergeht!

(Aber ich poste meine Buchtipps erstmal trotzdem noch in diesem Blog...)



4. Dezember: Isabelle Autissier: Herz auf Eis


Louise und Ludovic sind jung und verliebt und haben alles was sie brauchen. Doch ihr Pariser Leben langweilt sie, also nehmen sie ein Sabbatjahr und umsegeln die Welt. 

Doch was als "kleiner Ausbruch" aus dem Alltagsleben gedacht war, mündet urplötzlich in einem Kampf ums Überleben und in einem psychologischen Drama zwischen den Partnern.

Bei einem Ausflug auf eine unbewohnte Insel reißt ein Sturm ihre Jacht mit sich fort - und damit die Verbindung zur Außenwelt. Ein Kampf gegen Hunger und Kälte, gegen Schuldzuweisung und Verzweiflung entsteht.

Nicht weniger aufreibend ist das psychologische Drama, das sich zwischen den Partnern entsteht. Wer trägt die Schuld an der Misere? Wer behält die Nerven und trifft die richtigen Entscheidungen? Und was wird aus der Liebe, wenn es ums nackte Überleben geht?

Der Roman ist eine moderne Robinson-Crusoe-Geschichte. Der Kampf ums Überleben und gegen die Einsamkeit. Dazu kommt aber auch noch die schonungslose Frage, was ist stärker: die Liebe oder der Wille zu überleben?


Ein tolles Buch: kurz, prägnant und unheimlich spannend.

Mich hat das Buch auch ganz schön aufgewühlt. Für was würde ich mich wohl entscheiden? Die Antwort will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen. 

Und du?

Also auf jeden Fall ein VIB 2018: Very important Book!!!

(Übrigens weiß die Autorin sehr genau wovon sie spricht. Im Jahr 1991 umsegelte sie im Rahmen einer Regatta als erste Frau allein die Welt, und in den Folgejahren wäre sie bei zwei Havarien beinahe ums Leben gekommen.)

Monday, 3 December 2018

3. Dezember: Rachel Joyce: Mister Frank und Herold Fry


Mister Frank hat eine besondere Gabe: Er spürt, welche Musik die Menschen brauchen, um glücklich zu werden. Doch eines Tages taucht die Frau in Grün vor Franks Schaufenster auf. Sie ist blass und schön und zerbrechlich…
Doch so sehr Frank sich auch bemüht, er kann einfach nicht hören, welche Musik in ihr klingt…
Ich habe das Buch gelesen weil mich das Thema Gespür für Musik interessiert und weil mir „Die unwahrscheinliche Reise des Harold Fry“ von Joyce sehr gefallen hat.
Mister Frank ist eine ruhige, verträumte Geschichte übers Zuhören, über Liebe und Freundschaft und ganz viel über Musik…
Manchmal ist es ein bisschen kitschig, aber toll, wie anschaulich Rachel Joyce über Musik geschrieben hat – da bekommt man Lust diese Musik zu hören.





„Ich bin auf dem Weg. Du musst nur durchhalten. Ich werde Dich retten. Ich werde laufen, und Du wirst leben.“

Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Quer durch England bis zu Queenies Hospiz. Eine Reise, in der er Zeit zum Nachdenken hat, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau. Für seinen Sohn. Für sich selbst. Und für uns alle.

Ein ungewöhnlicher Roman über eine ungewöhnliche Pilgerreise dieses Mannes quer durch England, quer durch das Leben, die Gedanken, die Albträume, die ihn plagen und uns nachdenklich stimmen.

Harald Fry hat mir besser gefallen als Mister Frank.

Sunday, 2 December 2018

2. Dezember: Lucy Fricke: Töchter



Martha und Betty kennen sich seit zwanzig Jahren und keine ist so richtig glücklich mit sich. Martha hat drei erfolglose Schwangerschaften hinter sich und Betty knabbert immer noch an ihrem neuen Roman. Was sie verbindet ist das jeweils nicht gelöste Vater-Problem. Marthas Vater war nie für sie da, Bettys Vater hat sich früh aus dem Staub gemacht.

Doch dann ruft plötzlich Marthas todkranker Vater an und bitte sie um Sterbehilfe. Und alles kommt ganz anders als geplant...

Mit Humor und Sarkasmus erzählt Lucy Fricke von zwei Frauen in der Mitte ihres Lebens, von Vätern, die zu früh verschwinden, und von einer Reise durch die Schweiz und Italien, bis nach Griechenland. Immer tiefer in die eigene Geschichte und Vergangenheit der beiden Freundinnen.

Ein modernes Roadmovie, von zwei Frauen, die nicht nur Töchter von schwierigen Vätern - sondern vor allem auch Freundinnen sind.

Das Buch kann man in einem Rutsch lesen. Es ist witzig und komisch, aber auch tiefgründig und hat mich auch ganz schön nachdenklich gestimmt. 


Schließlich sind sie auch in meinem Alter.

Saturday, 1 December 2018

1. Dezember: Kristin Hannah: Die Nachtigall



Zweiter Weltkrieg. Zwei Schwestern und zwei unterschiedliche Lebensweisen im besetzten Frankreich:

Vianne, die Ältere, muss ihren Mann in den Krieg ziehen lassen und wird im Kampf ums Überleben ihrer kleinen Tochter vor furchtbare Entscheidungen gestellt.

Die jüngere, Isabelle, schließt sich der Résistance an. Über den „Pfad der Nachtigall“, einem geheimen Fluchtweg über die Pyrenäen, führt sie abgeschossene Piloten der Allierten aus Frankreich raus.

Das Buch ist sehr spannend und auch unheimlich traurig. Es ist einfach unerklärlich wie es zu so einem schrecklichen, grausamen Krieg kommen konnte.

Was sind das für Menschen, die den Mord von 6 Millionen Juden als „Endlösung“ ansehen können?

Übrigens beruht der Roman auf einer wahren Geschichte.

Also dreifach lesenswert: spannend, berührend und authentisch.

Ein schöner Schinken für lange Nächte.

Friday, 30 November 2018

Und so funktioniert mein Bücher-Adventskalender...

Ich stelle euch jeden Tag ein Buch vor, das ist gerne gelesen habe und auch weiter empfehlen kann.

Manche fand ich ganz toll, manche weniger, aber doch lesenswert. Zwei Jugendbücher, die ich auch für Erwachsene gut finde. Ein paar anspruchsvolle, aber auch welche, die sehr leicht und schnell zu lesen sind. (Da ich jetzt erst am 4.12. starte, setze ich einfach die drei Bücher, die mir am wenigsten gefallen haben aus.)

Ein paar Bücher finde ich besonders gut. Interessante Themen, gut geschrieben und mit Gedanken, die bleiben. Diesen Büchern habe ich das "VIB" vergeben: Very Importent Book.

Noch etwas ist mir wichtig zu erwähnen. Ich habe es nicht geschafft für jedes Buch eine eigene Rezension zu schreiben. Deshalb habe ich für den Inhalt des Buches oft einfach die Klappen-Texte der Bücher oder kurze Teile/Sätze von Amazon-Bewertungen übernommen, gekürzt oder umformuliert.

Da es aber sehr wenig ist, was ich "abgeschrieben" habe, sehe ich darin keine Verletzung des Urheberrechts.

Selbstverständlich schreibe ich dann immer dazu, wie ich es finde, weshalb es mir gefallen hat und wem ich es empfehlen kann.

Ich würde mich soooooo freuen, wenn es euch gefällt und überhaupt wenn es viele lesen!!!!

Der aktueller Zustand

Die OP habe ich gut überstanden. Es ist alles so gelaufen wie es sein sollte.

Die ersten Tage habe ich nichts gesehen, nur als ob ich in einem trüben Wasser die Augen offen habe, und sehe wie sich das Wasser bewegt, wenn ich mich bewege.

Inzwischen ist die Flüssigkeit nach unten gesunken und ich sehe schemenhaft meine Umgebung. Es ist, als ob ich mit dem Auge halb im Wasser und halb über Wasser bin. Aber ich sehe sehr schlecht.

Schmerzen habe ich keine. Ich merke nur, dass sich das linke Auge anders anfühlt als rechts. Manchmal kratzt es ein bisschen, manchmal fühlt es sich trocken an.

Heute hatte ich den zweiten Kontrolltermin bei meiner Augenärztin. Sie sagt, es hat sich alles gut entwickelt und der Eingriff ist schon gut verheilt.

Krank geschrieben bin ich bis Ende nächster Woche. Am Freitag muss ich nochmal zur Kontrolle, dann mal sehen wie es sich entwickelt hat. Sie sagt aber, dass ich wohl noch weiterhin krank geschrieben werde. Ich soll Geduld haben, es braucht seine Zeit. 

Die muss ich mir wohl geben.

Schlimm ist, dass ich das Gefühl habe, dass es bei meiner Arbeit egal ist, ob ich dieses Jahr wieder anfangen kann zu arbeiten oder nicht. Meine beiden Kolleginnen können problemlos die wenige Arbeit, die mache, übernehmen.

Und ich finde es auch nicht schlimm noch eine weitere Woche krank geschrieben zu werden, denn arbeiten gehen und nicht viel zu tun haben macht auch keinen Spaß. Dann bleibe ich lieber noch etwas länger zu Hause, lese, ruh mich aus, verbringe etwas mehr Zeit mit Noah und Thea, schreibe Tagebuch, mache das Rumänien Fotobuch fertig...

und versuche nicht zu viel zu denken.

Monday, 26 November 2018

Still alive


Die Felsen meiner Brandung

Gerade habe ich meinen Kulturbeutel für Bremen gepackt.

Da ist fast nichts drin. Ich brauche keine Sachen für die Kontaktlinsen, kein Duschgel, Shampoo, Spülung. Kein Schminkzeug.

Nur meine Oil of Olaz Gesichtscreme, mein Dove Spray und meine Zahnbürste begleiten mich.

Wie gut das ich sie habe, meine drei Felsen in der Brandung.

Jetzt geht's los. Ich habe Angst, nicht mehr aufzuwachen, ich habe Angst zu erblinden.

Wie schade, dass weder Oil of olaz, noch Dove und Colgate mir da helfen können.

Saturday, 24 November 2018

Nicht Glück gehabt!

Thea hat nicht Kay gezogen. Thea hat Finn gezogen.

Das ist fast noch schlimmer als Kay. Finn ist neulich Jule hinterher gelaufen und wollte ihr ein Küsschen geben...

Igitt!!!


Friday, 23 November 2018

Endspurrt!

Feierabend!

Montag, 11:45  komm ich unters Messer.

Mal sehen wann dann Messung nächster Arbeitstag sein wird. Und mit wie vielen Augen ich sehen werde.

Jetzt erstmal positiv sehen, dass ich eine Weile nicht arbeiten muss...

Thursday, 22 November 2018

Das Problem mit Kay

Nachdem wir es am Samstag geschafft hatten, die Schuhe für Thea nicht bei Schuhkay zu kaufen, war Thea sehr erleichtert.

Doch das Problem mit Kay ist noch nicht ganz gelöst.

In dieser Woche  läuft in der Schule die Aktion "Gewaltfrei lernen", in der den Kindern spielerisch Methoden und Strategien gezeigt werden, wie man Probleme lösen kann ohne sich zu verhauen, prügeln und schlagen.

Thea macht es Spaß, sie erzählt mir viel davon und ich finde, sie zeigen ihnen auch Ideen, mit denen man (Kinder und auch Erwachsene!) Probleme praktisch lösen können.

Allerdings ist sie die ganze Woche schon aufgeregt, denn schon am Montag wurde ihnen verkündet, dass sie am Ende der Woche ein Karte mit dem Namen eines Klassenkameraden ziehen müssen, zu dem sie nächste Woche besonders nett sein müssen. Denn für einen gewaltfreien Umgang mit den Mitmenschen, ist die wichtigste Regel: zu allen nett sein und Gutes tun.

Ich finde die Idee witzig und es passt auch so schön zu der kommenden Adventszeit. Thea findet es überhaupt nicht witzig. Und seit gestern weiß ich weshalb.

Ich: Was ist denn so schlimm dran?
Thea: Aber was soll ich denn machen?
Ich: Du könntest demjenigen ja mal den Killer oder Radiergummi leihen...
Thea: Ja... aber der sitzt ja vielleicht nicht neben mir!
Ich: Oder wenn auf dem Schulhof was runtergefallen ist...
Thea: Ich renn dem doch nicht ständig hinterher!
Ich: Naja, du bist ja in der Pause immer mit welchen zusammen. Dann kannst du ja auch schauen, dass ihr in der Woche mehr zusammen spielt..
Thea: Du verstehst das nicht! Das ist ja das Problem!

Nein, versteh ich wirklich nicht. Ich gucke sie fragend an.

Ich: Und was ist das Problem?
Thea: Was mach ich, wenn das Kay ist?

Jetzt versteh ist das Problem: dann denken ja alle, dass sie in Kay verliebt ist! Und das ist sie ja überhaupt gar nicht.





Thea:

Monday, 19 November 2018

No Chance!

So, ich habe gerade meinen Gesundheitscheck hinter mir. Alles okay.

Schade, keine Chance die Augen OP abzusagen.

Heute in einer Woche komm ich unter's Messer.

Wednesday, 14 November 2018

Der frustrierte Briefkasten

Ich habe bisher noch gar nicht über das Feedback-Gespräch mit meiner Chefin geschrieben. In der letzen Woche haben mich Florians Geburtstag und Noahs Geburtstagsfest davon abgelenkt.

Doch jetzt ist es wieder da und es sitzt ganz schön tief im meinem Gemüt.

Das Gespräch war an sich ganz nett und positiv, was meine Arbeit, den Kontakt mit den Studenten und meinen Kolleginnen und Kollegen betrifft. Doch es hat mir auch klar gemacht, dass ich in diesem Job keine realistische Perspektive auf Verbesserung habe.

Ich hatte ihr offen gesagt, dass ich mit meiner Arbeit nicht ausgelastet bin und noch Arbeit übernehmen könnte, bzw gerne auch übernehmen würde. Und ich habe ihr auch gesagt, dass ich ab September meine Arbeitszeit gerne um fünf Stunden aufstocken würde.

Ein bisschen überrascht war sie, hat das aber verständnisvoll aufgenommen. Doch sie hat auch gesagt, dass sie mir nicht viel Arbeit übergeben kann. Die Nachfrage auf Bafög hat abgenommen, so dass eigentlich jetzt schon eine Sachbearbeiterin zu viel in ihrer Abteilung ist, und erst zwei Jahren wird im Sekretariat eine Stelle frei (und das ist ausgerechnet meine nette Kollegin, die dann in Rente geht).

Sie hat dann noch gesagt, sie wird es an die anderen beiden Abteilungen des Hauses weitergeben, vielleicht könnte ich für sie noch Arbeit übernehmen.

Zum Schluss hat sie in dem Feedback-Bericht aufgeschrieben, der dann in die Personalabteilung kommen wird. Was daraus wird steht in den Stern.

Aber Hoffnungen, dass sich bald etwas an meiner Situation ändern wird, hat mir das Gespräch nicht gemacht.

Und jetzt langweile ich mich weiterhin bei der Arbeit, denke zu viel nach, habe Angst vor meiner Augen-OP und vermisse ganz schrecklich die Zeit damals in Stuttgart, als ich Buchausstellungen und Lesungen organisiert habe, Pressetexte geschrieben und Autoren kennengelernt habe.

Ich bin einfach todunglücklich, dass ich nicht mehr die bin, die ich einmal war! Und noch nicht mal eine Perspektive habe etwas Besseres zu werden, als ein "lebendiger Briefkasten" (wie mich eine Kollegin einmal genannt hat) oder eine Empfangsdame, die, die Post annimmt.

Monday, 12 November 2018

Nicht verliebt in Kay!

Am Samstag war ich mit Thea in der Stadt, um Schuhe zu kaufen.

Nachdem wir bei Deichmann nicht fündig wurden, gingen wir zum nächsten Schuhladen. So, wie wir das immer machen.

Diesmal wurde es anders. Vor dem nächsten Schuhladen blieb sie apprubt  stehen.

Thea: Oh, mein Gott!
Ich: Was ist los?
Thea: Da geh ich nicht rein!

Und plötzlich lief sie ganz schnell vorbei. Ich hinterher.

Ich: Thea warte! Na klar gegen wir da rein.  Dort kaufen wir doch meistens Schuhe für dich.
Thea: Jetzt nicht mehr. Da gehe ich nie wieder hin!

Ich verstand nur Bahnhof.

Ich: Wieso denn?
Thea: Der Laden heißt "Schuhkay"!
Ich: Ja, und?
Thea: Nichts: ja, und?! Ich hasse Kay!
Ich: Wer? Kay aus deiner Klasse?
Thea: Ja, Kay aus meiner Klasse.

Zwar hatte sie schon einige Kommentare in die Richtung gegeben, aber so extrem noch nicht.

Ich: Aber das hat doch nichts mit den Schuhen zu tun!
Thea: Doch. Ich ziehe keine Schuhe an aus einen Laden der "Kay" heißt.
Ich: Aber da gibt's doch die ganz normalen Schuhe, alle Marken, auch Puma...
Thea: Nein Mama, wenn ich da Schuhe kaufe, denkt er doch jeder, dass ich in ihn verliebt bin...

Ich musste grinsen.

Ich: Ach so, und du bist nicht in ihn verliebt?
Thea: Nein! Absolut nicht!
Ich: Also, meine sind von Schuhkay...

Sie blieb stehen, guckt zu einen Schuhen und lief wieder los.

Thea: Die sind ja auch total hässlich!
Ich: ...und die, die du jetzt anhast sind auch von Schuhkay...
Thea: Ach du Scheiße! Ich bin nicht in ihn verliebt! Kapiert?

Kapiert!

Dieser Laden wird ab jetzt boykottiert.

Friday, 9 November 2018

Der Schicksalskuchen von Maria M.

Der 9. November: der 313 Tag des gregorianischen Kalenders

und der Schicksalstag Deutschlands:

09.11.1918:
Novemberrevolution: Ausrufung der deutschen Republik

09.11.1923:
Gescheiterter Hitlerputsch in München

09.11.1938:
Reichspogromnacht, Nazi Angriffe an Synagogen und jüdische Geschäfte, Beginn der Ermordung tausender Juden

09.11.1989:
Fall der Berliner Mauer, Beginn der Wiedervereinigung Deutschlands

09.11.2018:
Gebackener Marmorkuchen von Maria M. für das Geburtstagsfest ihres Sohnes an nächsten Tag

Sunday, 4 November 2018

Langeweile, Zigaretten und tiefgründige Gespräche

Ich vermisse meine Kontaktlinsen.

Ohne sie kann ich nämlich nicht schwimmen. Ohne schwimmen gehen sind meine Wochenenden öde.

Ich habe viel zu viel Zeit zum Nachdenken. Schwelge in meinen Erinnerungen an die Zeit mit dem tollen Job. Mache mir Sorgen um die OP. Mache mir Sorgen um meinen Job.

Denn auch meine Woche ist öde. Ich habe bei der Arbeit nicht viel zu tun - viel zu wenig! - obwohl jetzt die Hoch-Zeit für die BAföG-Antragstellung ist.

Doch dieses Jahr wurden bisher weniger Anträge gestellt und inzwischen kommen auch nicht mehr so viele Studenten zu mir.

Die Anträge können im Internet heruntergeladen werden. Viele Sachen können auch per E-Mail geschickt werden. Die GEZ Bescheinigung wird ihnen gleich mitgeschickt. Also kommen die Studenten nicht mehr so oft persönlich vorbei wie letztes Jahr.

Somit bin ich recht schnell mit der Post fertig und langweile mich. Das kann so nicht weitergehen!

Am Dienstag habe ich das obligatorische Feedback Gespräch mit meiner Chefin.

Zwar hat sie gemerkt, dass weniger los ist als letztes Jahr, aber ich glaube, sie weiß nicht, in welchem Ausmaß es bei mir wirklich ist.

Das muss ich in diesen Gespräch aus jedem Fall mit ihr klären. Und dann mal sehen wie es weitergeht.

Sie muss überlegen was für Arbeit sie mir noch geben kann und dann muss ich mich überwinden mir auch was neues zuzutrauen.

Das ist nicht einfach. Mir graut es vor diesen Gespräch.

Ich habe Lust auf eine Zigarette!

Tuesday, 30 October 2018

Liebe Frau Merkel...

Vielen Dank, vielen Dank, dass Sie den Vorsitz abgeben!

Das zeigt, dass Sie die Denkzettel aus Hessen und Bayern ernst nehmen, dass sie uns Menschen ernst nehmen -und Konsequenzen ziehen.

So kann es nicht weiter gehen!

Gut, dass Sie jetzt gehen.

Lieber Herr Seehofer, bitte, bitte tun auch Sie was für unser Land!

Danken Sie endlich ab! Dann danken wir auch Ihnen!

Und die Stimmung in Deutschland geht endlich wieder aufwärts!

Sunday, 28 October 2018

Ticktack, ticktack...

Die Uhr tickt. In vier Wochen werde ich am Auge operiert. Ich zähle die Tage.

Ich möchte vor der OP auf jeden Fall noch einmal tanzen gehen, zwei Freundinnen treffen. Noch zwei Bücher lesen, Rezensionen schreiben...

Am 26.November bin ich dran. Mein linkes Auge operiert. Danach drei Wochen krank geschrieben. Ausgeknockt.

Wer weiß wann mein Leben wieder normal sein wird. Wann ich wieder normal sehen kann. Ob ich irgendwann besser sehen kann als jetzt.

Wer weiß was aus meinem Auge wird?

Tuesday, 23 October 2018

Happy birthday, Alter Ego

Heute habe ich Geburtstag. Am 23.10.2012 wurde ich operiert.

Mein Alter Ego ist 6 Jahre alt.

Sunday, 21 October 2018

Wunderliche Worte...


Das Foto wurde auf der Frankfurter Buchmesse gemacht.

Ich finde es passt sehr gut zu mir.

So viele Worte und Gedanken, die meinen ganzen Körper, meine Seele bewegen.

Den Schatten habe ich zu Hause noch dazu gebastelt.

So passt das Foto noch besser zu mir.



Die Gedanken sind frei! 
Sie fliegen vorbei wie nächtliche Schatten. 
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen...

Und ich kann sie auch nicht kontrollieren.

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.

Die eine lebt ihr "normales" Leben, liebt ihre Familie, hat Freunde, macht Sport. Ist Glücklich. Zufrieden.

Die andere ist nicht zufrieden, will nicht spießig sein. Würde so gerne die Zeit zurückdrehen. Fühlt sich eingeengt. Gefangen. Will frei sein. Unabhängig. Träume verwirklichen.

Die zweite Seele lässt nicht los. Sie ist mein dunkler Schatten. Verwegen, hartnäckig, hell wach.

In meinem wilden Herzen nächtigt obdachlos die Unvergänglichkeit.

Friday, 19 October 2018

Schusseltag

Heute war nicht mein Tag.

Gleich beim Aufstehen bin ich mit dem rechten Schienbein an die Bettkante geknallt, mit dem linken Schienbein in der Küche an die offenen Spülmaschine gestoßen und als ich Noahs Sporttasche hinter dem Sofa hoch holen wollte, bin ich noch mit der Stirn an der Treppenstufe geknallt.

Außerdem habe ich im Bus die Haltestelle zu meiner Arbeit verpasst und habe meine Jacke im Büro vergessen.

Meine Beine tun zwar ein bisschen weh, aber nicht zur vergleichen mit meiner Stirn. Ich habe eine so beeindruckend dicke Beule, dass ich ernsthaft überlege, mir schnell einen Pony zu schneiden.

Tuesday, 16 October 2018

Impressionen zur Buchmesse

Es war mal wieder ein ganz tolles Wochenende in Frankfurt!

Strahlend blauer Himmel. Warme Seele.



Viele Bücher, viele Menschen. Lesen ist Arbeit.
Ich bin eine Ameise.



Abendessen in "im Herzen Afrikas". 
Mit Fingern essen, auf dem Teppichboden sitzen, sich wohlfühlen. 
Weit weg vom Alltag.


Einen ehemaligen Kollegen treffen.
Erinnerung. Melancholie. Wehmut.


Und so schnell vorbei.



Zurück in die Realität.

Intellektuelles Frühstück

Heute morgen haben Thea und ich beim Frühstück Zeitung gelesen.

Ich die Zeitschrift Buchjournal und sie die Kinderzeitschrift ZEITleo, die ich beide von der Buchmesse mitgebracht habe.

Das war ein schönes Frühstück. Ruhig und entspannt.

Da hat es sich gelohnt auf der Messe so viel zu schleppen... Mal sehen wie lange Thea Interesse dran haben wird.

Ich würde auf jeden Fall gerne jeden morgen mit ihr Zeitung lesen.

Beim Frühstück hat Thea ohne hin meistens keine Lust sich zu unterhalten.

Und ich habe mir ganz schön Lesestoff mitgebracht.

Friday, 12 October 2018

Übrigens, übrigens...

Thea hat mir gerade noch die Haare geschnitten.

Da war noch ein kleiner Zipfel hinter dem linken Ohr. Der nervt mich schon seit Tagen.

Jetzt ist nicht nur der eine Zipfel weg, sondern noch ein bisschen mehr. Die linke Seite ist kürzer als die Rechte.

Aber egal! Wenn das jemandem auffällt, verkündige ich es als Absicht.

Thea fühlte sich geehrt und ich fühle mich jetzt wirklich perfekt gestylt für die Buchmesse.

Übrigens...

Der fünfte Tag nach meiner E-Mail an die Zeitung.

Keine Antwort.

Kein Wunder. Noch nicht mal Florian findet meine Idee gut.

Es interessieren sich doch nicht viele Zeitungsleser für Buchrezensionen. Und wofür braucht man denn einen Adventskalender mit 24 Buchtipps?

Gute Frage.

Gebrezelte Maria

Es ist soweit, heute fahre ich zur Frankfurter Buchmesse.

Gestern habe ich stundenlang gepackt und überlegt, was ich anziehe und mitnehme.

Ich brezel mich auf, als wäre es die Hochzeit meiner besten Freundin. Dabei ist es doch nur eine Messe und ich bin nur ein Besucher...

Aber für mich ist es etwas Besonderes und es macht mir Spaß, mich schick zu kleiden.

Doch vorher muss ich noch zur Arbeit.

Tuesday, 9 October 2018

Irgenwie enttäuscht...

Ich fühle mich ganz schön niedergeschlagen.

Der Termin für die OP. Das schlechte Wetter im Urlaub. Der Blödsinn mit meiner Email an die Zeitung. Die naherückende Frankfurter Buchmesse, bei der ich wieder traurig sein werde, dass ich nur Besucher und nicht Aussteller oder Fachbesucher bin.

Und dann auch noch eine seltsame WhatsApp Konversation mit einer Gruppe von Frauen, Mütter aus Theas Klasse, die ich eigentlich auch als Freundinnen ansehe.

Ich: Hallo Ihr Lieben, wisst ihr schon wie ihr es mit dem Schulausfall am 29.10. macht? Florian wollte eigentlich frei nehmen, aber da ich im November am Auge operiert werde, muss er dafür zwei Tage frei nehmen. Es wäre also ganz gut, wenn er am 29.10. arbeiten könnte. (Ich habe im Oktober Urlaubssperre.) Könnte Thea an dem Tag irgendwo bei euch unterschlüpfen?

Mutter von Clara: Sorry, ich muss arbeiten und die Mädels sind bei meinen Eltern.
Mutter von Mia: Ich habe zwar frei, bin aber mit den Kids bei den U-Untersuchungen... Sorry!

Mutter von Lina: Unsere Kids sind in der Betreuung.
Ich: In der Schuki?
Mutter von Lina: In der Schule.

Mutter von Emily: Emily und Paul sind auch in der Betreuung. Schreib doch mal der Sekretärin ob Thea auch noch kommen kann.
Mutter von Lina: Ich hab auch per Mail angemeldet.
Ich: Ok, ich probier´s morgen mal... LG

Mutter von Marlon: Marlon wird an dem Tag bei Oma sein.
Ich: Tja, ihr habt´s gut mit euren Omas... 😉

Ende. Keine einzige Reaktion auf meine Auge-OP.

Ich hätte irgendwie anders reagiert...

😳😟😔

Was ist los?
Weshalb?
Schlimm?
Hast du Schmerzen?
Was wird gemacht?
Tut mir leid für dich...
Ich drück dir die Daumen, dass alles gut geht...
Wenn ich irgendwas für dich tun kann...

Nichts.

Ich muss zugeben, das trifft mich.

Monday, 8 October 2018

Dämlich, wie Maria M.!

Bin ich eigentlich komplett bescheuert? Was zum Kuckuck habe ich mir gestern dabei gedacht, diese Email zu schreiben?

Selbst wenn die Zeitung tatsächlich dran interessiert ist: ich werde doch im November am Auge operiert! Danach bin ich drei Wochen krank geschrieben, weil ich mit dem einen Auge ganz schlecht oder fast gar nicht sehe. Da kann ich doch keine 24 Rezensionen schreiben!

So ein Blödsinn!

Egal! Ich hab ja heute auch keine Antwort bekommen...

Wer nämlich Emails wie Maria M. schreibt ist dämlich!

Sunday, 7 October 2018

Ein Versuch ist's wert!

Heute war ich wieder angriffslustig und habe eine E-Mail an den Chefredakteur der Zeitung geschrieben: 

Guten Tag Herr Chefredakteur

heutzutage gibt es ganz schön viele Adventskalender:

Mit Schokolade, Tee, Gewürzen...

24 Biersorten oder Parfumpröbchen... 

Von Lego, Playmobil, Schleich...

24 Weihnachtsgeschichten oder Gedanken zur Besinnung...

Warum nicht auch ein kleiner Adventskalender in Ihrer Zeitung?

24 Buchtipps auf der Seite Kultur & Leben

Jeden Tag eine kurze Buchempfehlung für Leser, die gerne lesen oder Bücher verschenken.

Ich habe dieses Jahr schon 17 Bücher gelesen und fahre bald auf die Frankfurter Buchmesse, um die neusten Bücher zu beschnuppern. Bis zum 24. Dezember finde ich bestimmt 24 Bücher, über die ich sehr gerne für Ihre Zeitung schreiben würde.

Haben ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich über eine Antwort und schicke Ihnen gerne die Rezension für mein aktuelles Lieblingsbuch 2018. 

Beste Grüße

Maria M.

Ich musste es einfach probieren! Es ist doch einfach eine gute Idee! 

Ich bin gespannt was passiert... 


Friday, 5 October 2018

Bremen for me and you

Was für ein seltsamer Urlaub! Wieso ein Städte-Tripp, in eine Stadt, die Florian und ich schon kennen und die für die Kinder nicht so wahnsinnig reizvoll ist? Bremen bei Regen, 12 Grad und Wind?



Aber so ist das, wenn man eine Mutter hat, die ständig in irgendwelche Krankenhäuser muss. Da lernt man so einige Städte und Kurorte kennen: Hamburg, Freiburg, Seesen, Bad Krozingen und jetzt auch noch Bremen. Bremen ist ja eine ganz nette Stadt, aber bei so miesem Wetter sind Noah und Thea an schönen Gebäuden und netten Sträßchen überhaupt nicht interessiert.

Wand in der Markthalle 8

Fotos über die Bremer Sehenswürdigkeiten brauche ich Euch nicht zu zeigen, die gibt es haufenweise im Internet. Ich versuche immer andere Bilder, interessante Fotos zu machen. 




Doch wir versuchten einfach irgendwie das Beste daraus zu machen. Und Bremen hat durchaus auch nette Seiten.

Spaß gemacht hat uns allen das Geschichten-Haus. Es ist eine tolle Idee, den Besuchern Geschichten über die Bremer Vergangenheit zu erzählen. Figuren, die verkleidet sind und uns auch vorspielen, wie es früher war. Da hört man gerne zu und versteht es viel besser, als Bilder angucken und Erläuterungen lesen. Vor allem für die Kinder toll!

Interessant war auch die Bonbon Manufaktur, in der wir für 29,50 Euro (!) Bonbons gekauft haben. Wobei die Herstellung der Bonbons weniger spannend war, als die Sorten, die es zu kaufen gab. Freches Früchtchen, Bremer Stadtmusikaten-Lollis, Gespensterbonbons... usw. Reizvoll fand ich ein Glas mit Bonbons, die man mit Whiskey zu Irish Coffee mixen kann.

Markthalle 8 (Fressmeile mit vielen Restaurants)

Das habe ich natürlich gekauft, aber als Geschenk für unsere Katzen-Babysitterin. Ich hoffe, dass sie mich mal zu einem Gläschen einlädt.

Decke einer Einkaufs-Galerie (Name weiß ich nicht mehr)

Am nächsten Tag sind wir noch für zwei Tage nach Bremerhaven gefahren. Mich reizt die See...

Die Anfahrt war ein leichter Schock. Eine Stadt der Gegensätze, ziemlich viele Hochhäuser, heruntergekommene Straßen. Unser Apartment und Gästehaus abgewirtschaftet. Und auch da mieses Wetter. Aber ein wunderbarer, idyllischer, romantischer Hafen bei Nacht.

Einfahrt Wilhelmshaven
Erster Blick auf den Hafen
Doch dort ist die Touristen-Industrie auch auf schlechtes Wetter eingestellt.

Es gibt durchaus tolle Möglichkeiten, die Zeit auch unter Dach gut zu nutzen.



Darüber schreibe ich morgen. Und davon habe ich richtig schöne Fotos.

Tuesday, 2 October 2018

Es wird ernst...

Heute war mein Gespräch in der Augenklinik. Sie haben sich wieder einige Untersuchungen gemacht.

Aber es gibt nichts Neues. Ich sollte am besten die Linsen jetzt nicht mehr tragen, oder spätestens vier Wochen vor der OP nicht mehr.

Außerdem habe ich jetzt einen OP Termin.
Am 26. November wird mein linkes Auge operiert.

Saturday, 29 September 2018

Friday, 28 September 2018

Achtung, wir kommen!

Geschafft! Unser Urlaub ist geregelt: Vier Tage, drei Übernachtungen, zwei Städte, ein Krankenhaus.

Eine Übernachtung in Bremen, zwei Übernachtungen in Bremerhaven und (m)ein Termin in der Augenklinik.

In Bremen übernachten wir in einem Hotel am Rande der City. Ich habe zwei Doppelzimmer für 250 Euro gebucht.

In Bremerhaven übernachten wir zweimal in einem Apartment für 280 Euro. Das Hotel soll nur "wenige Gehminuten" von den Havenwelten entfernt sein, wo das Klimahaus am Weserdeich mit seinen vielen kulturellen Möglichkeiten sein soll.

Ich bin gespannt was uns erwartet. Irgendwann habe ich den Überblick verloren.

Wird schon schief gehen. 

Die Augenklinik ist wenigstens kostenlos.

Thursday, 27 September 2018

Frust

Tja, so kurzfristig einen schönen Städtetripp für die Familie zu planen, ist nicht leicht.

Die Unterkünfte in Bremen sind entweder teuer oder weit weg oder nicht akzeptabel für Urlaub mit Kids.

Und das alles für einen Krankenhaustermin, auf den ich gerne verzichten würde!

Wednesday, 26 September 2018

Ein paar Fotos

Ich werde immer wieder für meine tollen WhatsApp-Status Bilder gelobt

Leider sind die Bilder nicht immer so toll wie sie aussehen:


Das ist ein Foto meines Makulalochs.



Und das ist der Bahnhof des kleinen Städtchens, in den ich mir letzte Woche eine Zweitmeinung geholt hatte.