Sunday, 27 December 2015

Fünf Vorsätze und noch eine Kleinigkeit...

Ich habe viel zu lange nicht mehr geschrieben.

Ich könnte mich jetzt mit dem weihnachtlichen Stress, den vielen Feiern, Adventskalender basteln und Geschenke kaufen und noch vieles mehr rechtfertigen, aber das ändert nichts. Und das muss ich auch nicht.

Deshalb mache ich jetzt etwas anderes. Ich setze mir wieder ein paar gute Vorsätze für nächstes Jahr. Und weil ich so ein spontaner Mensch bin, dem immer wieder viele kreative und schlaue Ideen einfallen, wie man heikle Probleme löst, ist mir gerade ein neues Experiment eingefallen.

Ich werde zwei Monate lang nicht Fernsehn gucken. Keine Nachrichten. Kein Fußball. Auch nicht während ich bügle oder Wäsche zusammen legen muss. Nicht ausnahmsweise, weil gerade der Film, den ich eigentlich unbedingt mal gucken wollte, im Fernsehn läuft. Nicht mit den Kindern, die schon lange nichts gesehen haben und man als Familie ja auch mal einen Filmabend machen kann. Nicht während Florian auf Dienstreise ist und die Tage viel anstrengender sind als sonst. Und auch nicht während ich blogge und der Abend ohne Fernsehn so still und unheimlich ist.

Nein. Nachrichten kann man in der Zeitung oder auf dem Smartphone lesen. Auf den Film, den ich schon immer mal gucken wollte, kann ich noch länger verzichten. Mit den Kindern kann man auch Spiele-Abende machen. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kann bestimmt auch ohne mich gewinnen. Und mit Musik kann man prima bügeln, sich die einsamsten Abende ein bisschen angenehmer machen und viel konzentrierter Tagebuch schreiben.

Und damit habe ich ein gravierendes Problem gelöst: den notorischen Zeitmangel. Denn dann hat man plötzlich wieder ganz viel Zeit für die anderen - wichtigeren - Dinge des Lebens. Für Hobbys und Sport, für Familie und Freunde und auch für den Haushalt.

Deshalb beschließe ich, Maria M., heute am 27.12.2015, um 8.44 Uhr, ab 07.01.2016 (nach Ende der Ferien und einem Familien-Besuch bei uns) zwei Monate lang nicht TV zu sehen und damit fünf Vorsätze für nächstes Jahr einzugehen:

1. Regelmäßig Tagebuch schreiben
2. Viel lesen
3. Zwei Kilo abnehmen
4. Sport machen
5. Mit Freunden in Kontakt bleiben

Und bevor ich es mir anderes überlege, veröffentliche ich jetzt diesen Post und gehe heute Abend schnell noch mal ins Kino.

Ab nächstes Jahr wird alles besser.

Tuesday, 1 December 2015

Bitterkalter Waschlappen

Heute kam bei meiner Arbeit eine ehemalige Mitarbeiterin mit ihrem neugeborenen Kind zu Besuch. Sie ging einfach an meinem Büro vorbei. Ich frage ihr noch hinterher, ob sie zur Beratung will... da ruft sie noch, dass sie hier dazu gehört und sich auskennt. Und schon war sie im Sekretariat.

Da ich vor einiger Zeit eine Karte an eine ehemalige Mitarbeiterin unterschrieben hatte - und auch noch Geld gegeben hatte -, konnte ich mir schon denken wer es ist.  Sie blieb eine Weile dort, die Tür blieb offen und ich bekam ziemlich viel mit. Wie die Geburt war, wie der Junge heißt, wie süß er ist, wie schön, dass sie sich endlich mal hatte blicken lassen.

Dann schob sie den Wagen wieder an mir vorbei zu den anderen Mitarbeitern. Kurze Zeit später ging die eine Kollegin aus dem Sekretariat auch an mir vorbei und sagte, dass sie das Telefon jetzt auf mich umgestellt hätte. Sie sei jetzt hinten.

Mehr sagte sie nicht. Nicht warum, nicht wie lange, nicht wo die andere Sekretärin ist, nicht was für Auskünfte ich geben soll. Nichts.

Eine kurze Zeit später kam die andere Sekretärin, die Liebe, die sich ein bisschen um mich kümmert, mit der ich den meisten Kontakt habe, die mich morgens fragt wie es mir geht, wie das Wochenende war, die mir Fragen beantwortet, die mir sagt, wer Urlaub macht, wer krank ist. Einfach die Kollegin, die sich wie ein richtige Kollegin anfühlt. Die einzige.

Sie erzählte mir wer die Frau war und ich sagte, ich solle jetzt Pause machen und dazugehen. Sie hätte Kuchen mitgebracht.

Ich nahm meine Tasse und ging Richtung Gemeinschaftsraum und da sah ich auch schon von weitem, wie alle da saßen, sich unterhielten und lachten und Kuchen aßen. Da konnte ich nicht einfach so hin.Ich kannte die Frau nicht, sie hatte sich mir nicht vorgestellt, nichts gesagt, geschweige denn mich zum Kuchen essen eingeladen. Ich fühlte mich einfach fehl am Platz.

Ich ging zurück in mein Büro. Genau in dem Moment kam mir die liebe Kollegin zufällig entgegen und fragte gleich warum ich nicht hingegangen sei. Dann erzählte ich ihr wie es war und sagte, sie solle hingehen. Es war ja eine alte Kollegin von ihr. Und dann ging sie auch hin.

Nach einer Viertelstunde kam sie wieder und sagte, jetzt sei ich aber dran. Sie hätte mich angekündigt und die Frau hätte nicht gewusst, wer ich bin und dass ich dazu gehöre. Dann konnte ich ja gar nicht anders und ging hin. Und war froh, dass sie das so für mich geregelt hatte. Da konnte ich einfach hingehen und sagen, dass mir die Kollegin gerade gesagt hatte, dass es hier Kuchen gibt...

Und es war ja auch okay.  Ich setzte mich hin, bekam ein Stück Kuchen, holte mir noch einen Kaffee, fragte wie das Kind heißt. Und dann saß ich einfach da, am äußersten Platz, und hörte zu. Und schon bald hatte ich den Kuchen aufgegessen und den Kaffee leer getrunken, denn zu sagen hatte ich nichts, und hätte eigentlich auch schon bald wieder gehen können.

Aber ich wollte nicht nur hingehen und essen und wieder weg. Ich wollte noch bleiben und dazugehören. Also blieb ich einfach da. Dann wurden noch einige Fotos auf dem Handy gezeigt, dafür musste ich natürlich aufstehen und hingehen und war trotzdem so weit weg, dass ich fast gar nichts sah. Aber immerhin kam ich dann mit "süß" und "goldig" und "niedlich" auch noch zu Wort. Dann war es ja noch ganz okay.

Aber in diesen vielleicht zwanzig Minuten hörte ich noch zwei ganz kleine unscheinbare Worte: ein "du" und der Name "Monika". Und zwar von einer Kollegin, die zwei Monate nach mir angefangen hat zu arbeiten

Das sie zu allen die da saßen Du sagte, hatte mich schon ein bisschen getroffen, aber nicht so sehr, schließlich haben sie alle mehr Kontakt zu einander wie ich zu ihnen.

Doch "Monika" ist die Kollegin, mit der ich jeden Tag ganz viel zu tun habe. Mit der ich den meisten Kontakt habe. Die Liebe, die nett und hilfsbereit zu mir ist. Und zu der ich auch so offen war und gesagt habe, dass ich am Gehirn operiert wurde. Zu ihr sage ich immer noch "Frau Pieper" und nicht "Monika". Immer noch "Sie" und nicht "Du".

Das war wie ein kalter Waschlappen mitten ins Gesicht. Warum die andere und ich nicht?

Tuesday, 17 November 2015

Einsames Feedback

Heute hat mir eine Kollegin gesagt, dass ich etwas falsch gemacht habe.

Ich hatte bei einem Antrag übersehen, dass es ein Erstantrag ist und hatte die Unterlagen nicht in die richtige Ablage gelegt. Der Antrag wurde also schon zu der zuständigen Sachbearbeiterin geleitet bevor die Akte angelegt wurde. Sie hat ihn dann einfach zurückgebracht und er muss jetzt erstmal angelegt werden.

Das ist nicht so schlimm, aber sie hat auch gesagt, dass es nicht das einzige Mal ist.
Und das ist gar nicht gut. Ich fühle mich ziemlich mies dabei. Ich weiß nicht genau was für Konsequenzen das für die Studenten hat.

Ich hoffe, dass es nichts gravierendes ist und ich hoffe, dass es mir nicht sehr oft passiert ist.

Ich fühle mich manchmal ein bisschen komisch. Ich bin die einzige, die alleine im Büro sitzt und ich mache keine Mittagspause. Da habe ich mit den meisten Kollegen kaum Kontakt, nur mit den beiden Sekretärinnen. Aber auch nicht viel.

Ich brockel den ganzen Tag da rum, mache meine Arbeit, unterhalte mich selten mit einer Kollegin, nur eben mal "Hallo" und "Tschüss", kriege nichts Persönliches mit, lerne keinen näher kennen.

Kein Wunder, dass ich mich immer noch nur mit wenigen Kollegen duze. Ich bin nicht in die Gruppe integriert. Ich fühle mich ein bisschen abseits.

Das ist bestimmt nicht beabsichtigt, es liegt einfach daran, dass ich alleine im Büro sitze und auch keine Pause machen kann. Ich finde es schade.

Und ich hätte gerne mal ein Feedback, ob sie mit mir zufrieden sind oder ob ich viele Fehler mache.


Monday, 16 November 2015

Abgewartet und Tee getrunken

Mein Arzt in der Spezialklinik scheint im Urlaub gewesen zu sein. Meine Neurologin hat versucht ihn zu erreichen, ich hatte eine Email an ihn geschrieben und auch versucht ihn anzurufen. 

Ich wollte doch versuchen einen früheren Termin als im April zu vereinbaren und meine Neurologin wollte fragen, ob sie in der Zeit vor meiner dortigen Untersuchung noch andere Untersuchung hier machen könnte. Leider haben wir ihn beide nicht erreicht und da er sich in letzter Zeit eigentlich immer recht zeitnah bei mir gemeldet hatte, nehme ich an, dass er die Woche im Urlaub war.

Dadurch, dass ich diese Woche eine ziemlich heftige Erkältung hatte und auch noch an zwei Tagen meine Kollegin vertreten musste, also alleine im Büro war, der erste Elternabend für Thea stattfand, den ich nicht absagen wollte, und Florian auch noch auf Dienstreise war, wurde ich von meinen Sorgen sehr gut abgelenkt. 

Doch leider konnte ich mit der Erkältung die Zeit des Wartens nicht mit Gin überstehen, sondern musste viel Tee trinken. Einerseits zum Abwarten der Rückmeldung meiner Ärzte und andererseits zum Bekämpfen der Erkältung. 

Die Erkältung habe ich inzwischen recht gut überstanden. Hoffentlich erreiche ich heute meine Arzt in der Spezialklinik.

Saturday, 7 November 2015

Abwarten und Gin trinken

Nach dem Telefonat mit meinem Epileptologen habe ich sehr viel nachgedacht und einige Email mit ihm ausgetauscht. Ich mache mir Sorgen und habe Angst und versuche es gleichzeitig auch einfach zu verdrängen, damit mein Leben jetzt einfach mal so bleibt wie es ist. Ganz normal!

Dass die Untersuchung gemacht werden muss ist klar, aber was mich da erwartet, wenn tatsächlich eine autoimmune Entzündung festgestellt wird, das ist überhaupt nicht klar. Und da kann mir der Arzt auch gar nichts dazu sagen. Da müssen wir erst einmal abwarten was die Untersuchung ergibt...

Aber einen Termin für mich ist nicht einfach zu organisieren, denn die Klinik ist ca. 650 km weit weg. Selbst bei einer ambulanten Untersuchung brauchen ich mit Hin- und Rückfahrt mindestens zwei Tage.

Bisher war es nie ein Problem, denn die Familie wohnt in der Nähe und wir haben das meistens dazu genutzt, die Familie zu besuchen. Jetzt sind Noah und Thea in der Schule und ich arbeite. Wir können nicht einfach so, wann immer wir wollen Urlaub machen. Die Weihnachtsferien sind die nächste Möglichkeit dafür. Aber vor Weihnachten ins Krankenhaus gehen, verdirbt mir die ganze Vorfreude auf die Adventszeit. Natürlich könnte ich auch alleine mit dem Zug fahren. Doch bei meinem neuen Job bin ich noch in der Probezeit und darf eigentlich keinen Urlaub nehmen. Und ich möchte meiner Chefin nicht sagen müssen, dass ich für einen Arzttermin zwei Urlaubstage brauche, da ich in eine Spezialklinik muss, die 700 km weit weg ist.

Also hatte ich meinen Epileptologen in der Klinik gefragt, ob es in Ordnung wäre die Untersuchung erst in den Osterferien machen zu lassen. Ich würde lieber noch fünf Monate Ungewissheit aushalten, als in der Weihnachtszeit eventuell mit einer längeren Behandlung beginnen zu müssen. Außerdem wollte ich damit auch ein bisschen testen, für wie dringend er diese Untersuchung hält. Ob es nicht doch wichtig ist, die Untersuchung relativ bald zu machen. Die Antwort war recht vage. Er sagte, ein Termin in fünf Monaten wäre "vertretbar" und hatte mir den 1. April angeboten, den allerletzten Tag von zweieinhalb Wochen Ferien. Bis dahin sollte ich mich von meiner Neurologin betreuen lassen und einfach mal abwarten...


Meine Neurologin fand den Termin eher ungünstig. Wenn schon ein solcher Verdacht besteht, sollte man die Untersuchung lieber gleich hinter sich bringen. Wo sie ja auch recht hat... Sie würde mir raten den Termin möglichst noch in diesem Jahr zu machen. Darüber war ich dann aber nicht besonders begeistert. Daraufhin sagte sie, ich solle einfach ein bisschen darüber nachdenken und nochmal mit dem Arzt im Krankenhaus darüber sprechen, ob ein Termin vor Weihnachten nicht besser wäre. Und dann mal abwarten...

Auf jeden Fall sollte ich mich in nächster Zeit von meinem Hausarzt mal gründlich durchchecken lassen. Gucken, ob alles andere in Ordnung ist, denn eine autoimmune Entzündung kann sich auch auf andere Stellen übertragen. Und dann mal abwarten...

Also ging ich dann zu meinem Hausarzt. Er war auch eher der Meinung die Untersuchung nicht erst bis Anfang April hinauszuschieben. Aber er nahm mir gleich mal Blut ab, gab mir einen Termin zum Ultraschall meiner Niere und sagte ich soll mir von meinem Gynäkologen einen Ultraschall von meiner Gebärmutter machen lassen. Und dann mal abwarten, was die Untersuchungen ergeben...

Nächste Woche muss ich mir wohl einen Termin bei meinem Gynäkologen geben lassen. Aber egal was er mit mir machen wird, ich weiß schon, was er mir sagen wird: erstmal abwarten...

Klar, das mache ich jetzt gleich: Abwarten und Gin trinken!

Wednesday, 4 November 2015

Überraschung

Gestern war ich nach dem langen Arbeitstag so müde, dass ich vor der Glotze schon eingeschlafen war, bevor der erste Tote im Tatort gefunden wurde. Als ich wieder aufwachte, schlief Florian neben mir tief und fest, und in Fernsehn lief boxen.

Da ich zu faul war um nach der Fernbedienung zu suchen, guckte ich einfach zu. Ziemlich lange... 

Florian (wieder wach): Du guckst boxen?
Ich: Ja
Florian: Und das findest du gut?
Ich: Ja.
Florian: Echt?
Ich: Boxen beruhigt.
Florian: Wie bitte?
Ich: Boxen beruhigt.
Florian: Meinst du das ernst?
Ich: Ja, das mir hat Manuela mal gesagt.
Florian: Und du? 
Ich: Ich finde sie hat recht.
Florian: Und wer boxt?
Ich: Weiß nicht.
Florian: Wie? Das weißt du nicht?!
Ich: Ich gucke einfach nur zu, wie sich zwei Männer in die Fresse schlagen.
Florian: Und das beruhigt dich?
Ich: Ja. Und es hält mich wach.
Florian: Und seit wann guckst du das denn?
Ich: Seit der zweiten Runde.
Florian: Und in der 10 Runde weißt du immer noch nicht wer die zwei Typen sind???
Ich: Das interessiert mich gar nicht.
Florian: Ja, aber warum guckst du es denn dann?
Ich: Weil es beruhigt.
Florian: Dass du mich nach 20 Jahren immer noch überraschen kannst... 

Das hat es mich auch.

Monday, 26 October 2015

Warum?

Am 23. Oktober 2012 wurde ich am Gehirn operiert und am 23.Oktober 2015 habe ich wieder ein schlechte Nachricht bekommen. 

Mein Neurologe aus der Spezialklinik, dem ich vor zwei Wochen die CD mit den MRTs geschickt hatte, hat mich angerufen und gesagt, ich sollte lieber noch eine Untersuchung bei Ihnen machen lassen. Das MRT, das ich in einer niedergelassenen Radiologischen Praxis, gemacht hatte, ist mit einem - seiner Meinung nach - veralteten Gerät gemacht worden und ist nicht gut genug. Und auf Grund meiner komplizierten Histolografie, rät mir der (äußerst renommierte!) Professor der Radiologie (mit Spezialisierung auf Epilepsie!) eine weitere Untersuchung bei ihnen machen zu lassen, um ausschließen zu können, dass es keine autoimmune Enzephalitis ist. 

Wie bitte? Das bedeutet doch, dass es eine autoimmune Enzephalitis sein könnte!

Eine autoimmune Enzephalitis??? Was ist eine autoimmune Enzephalitis??? Und wieso wird jetzt das auch noch auf der anderen Gehirnhälfte in Frage gestellt? Jetzt plötzlich? Nachdem sie diesen "Fleck" schon so oft gesehen haben? Und alle immer gesagt haben, es ist eine ganz normale Anomalie, wie ein Muttermal auf der Haut. Jetzt kann es plötzlich doch eine Entzündung sein?

Wie wird so eine autoimmune Enzephalitis behandelt? Muss ich neue Tabletten schlucken? Muss ich ins Krankenhaus? Muss ich eine längere Therapie machen? Oder muss ich sogar wieder operiert werden?

Kann es nicht einfach mal aufhören? Habe ich nicht einfach mal ein ganz normales Leben verdient?

Wednesday, 21 October 2015

Ich lass die Hunde schlafen!

Heute haben wir einen Familienausflug nach Bremen gemacht. Der Grund war, dass ich nach einem halben Jahr wieder zur Kontrolle in die Augenklinik musste, um zu schauen ob sich die Trübung meines linken Auges verändert hat. 

Diesen Termin haben wir einfach genutzt und sind zu viert nach Bremen gefahren. Als erstes waren wir alle im Technik-Museum "Universum" und am späten Nachmittag bin ich alleine in die Augenklinik gegangen. 

Das Ergebnis der Untersuchung ist ziemlich neutral. Nicht negativ, aber leider auch nicht positiv. Es hat sich einfach nichts geändert. Der eine Zipfel auf der rechten unteren Hälfte des Auges ist genauso groß wie letztes Mal, die "Wolke", die recht zentral auf meinem Auge herumschwimmt, ist auch noch genauso groß wie bei der letzten Untersuchung und sie hat sich leider auch nicht nach unten verschoben.

Ein bisschen Hoffnung, dass sich die Trübung vielleicht schon ein wenig verkleinert hätte oder wenigstens etwas aus dem zentralen Gesichtsfeld verschoben hätte, hatte ich schon. Leider ist das nicht der Fall. Aber es ist auf jeden Fall nicht schlimmer geworden und der Augenarzt hat mir auch diesmal geraten mich nicht operieren zu lassen. Das ist eine gute Nachricht! 

Das Risiko, dass die Operation zu gewissen Komplikationen führen könnte, ist recht groß. Vor allem weil ich auf dem linken Auge nicht nur die Trübung (als Rest meiner Epiretinalen Gliose habe) sondern auch noch diesen undefinierbaren Zipfel auf der unteren Seite des Auges. Wenn man die komplette Netzhaut entfernen würde, kann bei diesem Zipfel eine Blutung entstehen, das kann dann bis zur Erblindung führen. 

Er hat mir also sehr direkt von einer OP abgeraten: "Wenn sie die "schwimmende Wolke" auch weiterhin so ertragen können wie bisher, sollte sie die schlafenden Hunde lieber nicht wecken." 

Aber mich musste er gar nicht überzeugen, ich war einfach nur froh, dass er nicht gesagt hat, dass das Auge unbedingt operiert werden muss. Ich möchte mich nicht mehr operieren lassen. An meinem ganzen Körper nicht. 

Und Hunde mag ich auch nicht.

   


Wednesday, 14 October 2015

Überwiegend hoch

Tief:
1. Die Probezeit ist nicht nur drei Monate sondern sechs Monate. Ich hätte es lieber wenn sie nach drei Monaten sagen, ja wunderbar, sie bleiben bei uns...
2. Bei einer so anstrengenden Arbeit und so viel Zeitaufwand ist das Gehalt, von dem so viel abgezogen wird, ganz schön mickrig.

Hoch:
1. kein Anfall
2. Das erste Gehalt ist überwiesen worden. Es ist einfach schön auch etwas für unser Leben, für die Familie, für das Haus beizusteuern - auch wenn es nicht viel ist. 
3. Meine Chefin hat gesagt, ich bin eine große Entlastung für das Sekretariat. Und sie hat gesagt, ich muss mich ganz bald mit ihr und den zwei Sekretärinnen zusammen setzen und den Urlaub für nächstes Jahr planen. Das tut mir unheimlich gut.
4. Noahs Geburtstag ist so gut wie geregelt. Wir machen eine Besichtigung des Fußballstadions. Mit Trikots anziehen, Tore schießen und Maskottchen treffen. Es ist teuer, aber es lohnt sich. Hoffentlich haben wir schönes Wetter.
5. Meine Neurologin hat gesagt, die Untersuchungsergebnisse sind in Ordnung. Mein EEG war ohne epileptische Potentiale und ihrer Meinung nach, ist das MIT auch in Ordnung. 

Monday, 12 October 2015

Familie Kotzbrocken

Das Buch "Sultan und Kotzbrocken" von Claudia Schreiber ist ein ganz süßes witziges Buch von einem Sultan, dessen Job es ist, nichts zu tun. Und das ist nicht ganz so einfach... 

Deshalb braucht er ganz viele Helfer. Zum Beispiel 99 Ehefrauen, die um die 99 Kissen für ihn nähen, damit er gemütlich sitzen kann. Doch auf so vielen Kissen sitzen ist ganz schön hoch. 

Also braucht er ein spezielles Seilgewinde, das ihn von oben nach unten befördert und noch einen Kranführer, der dieses Gewinde manövriert. Doch dass ist nicht so einfach und ab und zu kracht er ganz schön oft auf den Popo. Das tut zwar weh, aber es macht dem Sultan auch ein bisschen Spaß. Und noch etwas macht ihm ganz viel Spaß: mit seinem Helfer schimpfen (wenn er mal wieder auf den Popo kracht): Du Kotzbrocken! 

Das Buch ist wirklich witzig und Thea, Noah und ich haben gelernt, dass ein Sultan zu sein und nichts tun ist langweilig ist. Aber ich habe auch noch festgestellt, dass ein Kotzbrocken zu sein, ganz viel Spaß macht!
 
Denn wenn man ein Kotzbrocken ist, kann man endlich mal mit den Kindern so richtig schimpfen und schlechte Laune haben kann und alles ganz aus sich raus lassen kann.

Und die Kinder tun alles ganz eifrig und schnell, für mich, die Frau Kotzbrocken, damit ich endlich wieder gute Laune habe.

Wednesday, 7 October 2015

Nicht besonders positiv...

Tief:
1. Gestern habe ich den Stempel fast erst zum Ende des Tages auf das richtige Datum umgestellt. Also musste ich ganz viele Unterlagen, die ich falsch gestempelt hatte, verbessern. Datum ändern und mein Kürzel dazu schreiben. Das ist nicht das erste mal, dass mir das passiert. Und meine Kolleginnen sehen das sofort. Das ist mir nicht nur gestern passiert. Sondern schon ein paar mal. Bei so einer einfachen Aufgabe schaffe ich schon nach einem Monat immer noch nicht es anständig zu machen.

2. Ich weiß nicht, ob ich es mit den GEZ Formularen richtig mache. Und ich traue mich nicht zu fragen. Nach über einem Monat sollte ich mich doch auskennen, wie man mit so einfachen Sachen umgeht - Aufgaben, für die ich zuständig bin. Beim Gedanken, diese Frage zu stellen und eventuell zu merken, dass ich es falsch mache, wird mir schlecht. Aber ich muss fragen, sonst wird es noch schlimmer. Und ich fühle mich jetzt schon unwohl dabei.

3. Die Schulkindbetreuung steht auf der Kippe. Die eine Erzieherin ist schon länger krank und man weiß nicht wann sie wieder kommt. Die neue zweite Erzieherin hat nach dem ersten Monat gekündigt. Sie wird also nach der probeweise nicht mehr da sein. Und die Vertreterin der kranken Erzieherin hat auch gekündigt. Nur steht noch nicht fest, wann sie geht. Es ist alles sehr wage.

Hoch:
1. Kein Anfall
2. Inzwischen duze ich mich mit vier Kolleginnen.

Thursday, 1 October 2015

Ziemlich tiefe Tiefs...

Ich habe heute zwei grobe Fehler bei der Arbeit gemacht.

Tiefs:
1. Ich habe ganz viele Unterlagen, die bei mir abgegeben wurden, falsch gestempelt. Nicht 01.Okt.2015 sondern 01.Sept.2015. Gottseidank habe ich das noch gemerkt und es schlussendlich verbessert. Ich habe über den falschen Stempel noch einmal richtig gestempelt. Ich weiß nicht, ob ich es so hätte machen dürfen. Ich konnte keinen fragen. Ich habe es einfach so gemacht. Ich fühle mich total Kacke.

2. Ich habe zwei Studenten falsche Antworten gegeben. Ich wurde gefragt, ob die weiterführenden Anträge jedes Semester mit allen Formularen wieder abgegeben werden müssen. 

Da wir dort zwei Anträge haben, Erstantrag und weiterführender Antrag, dachte ich, man muss zu jedem neuen Semester einen weiterführenden Antrag stellen. Aber das ist nicht so. Wenn sie Bafög bekommen müssen sie zwar jedes Semester eine neue Immatrikulationsbescheinigung abgeben, aber erst nach einem Jahr ein neues Formular (weiterführendes Formular) ausfüllen. Also nicht jedes Semester, sondern jedes zweite. Ich habe aber mindestens zwei Studenten gesagt, sie müssen jedes Jahr eins abgeben.

Das sind ziemlich viele Unterlagen die, nicht nur von den Studenten sondern auch von den Eltern, ausgefüllt werden müssen und auch diverse Unterlagen (Einkommensteuer-Erklärung, Mietvertrag,...). Das ist eine Heiden-Arbeit. Dass ich das gesagt habe, ist so ein Mist. Ich könnte mich dafür erwürgen! Ich würde ja gerne anrufen und sagen, es tut mir leid!!! Ich habe Mist erzählt!!! Das müssen sie nicht!!! Aber ich weiß nicht wer das ist. Ich kann nicht anrufen. Ich kann das nicht wieder gut machen.

3. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich bisher jede Woche eine Stunde zu wenig gearbeitet habe. Ich arbeite Mo/Di/Mi von 10.00-15.00 Uhr, Do von 10.00-16.00 Uhr und Fr von 10.00 -13.00 Uhr. Ich dachte, dass sich der Donnerstag und der Freitag auf jeweils 5 Stunden ausgleichen, aber das ist nicht so. Ich arbeite zwar Donnerstags eine Stunde mehr, aber Freitags zwei Stunden weniger. Also fehlt eine Stunde. Das habe ich erst jetzt gemerkt. Ich habe also in meinem ersten Monat zuwenig gearbeitet.

4. Und nicht zu vergessen habe ich ja auch immer noch eine Krankheit. Und zwar nicht irgendeine, nicht einfach nur Epilepsie, sondern eine unspezifische Gehirn Krankheit. Das darf ich nicht vergessen. Und deshalb habe ich heute mal wieder eine Erinnerung dazu bekommen. Heute hatte ich einen Kontroll-Termin zu einer MRT-Untersuchung (Kernspintomografie). Das Ergebnis ist nicht besonders gut. Der Arzt hat gesagt, dass die Stelle, die operiert wurde, in dieser Untersuchung in einer anderen Perspektive gemacht wurde. Man kann deshalb nicht wirklich vergleichen, ob sich was geändert hat. Immerhin ist es so wie es jetzt aussieht ganz ok. 

Allerdings sollten sie auch die andere Gehirnhälfte untersuchen, um zu sehen, ob sich die merkwürdigen Flecken verändert haben. Und das haben sie auch gemacht und sie haben auch eine Veränderung entdeckt. Zwar nicht von 2014 auf 2015. Aber sie sagen von 2011 bis 2014 hat sich doch einiges verändert. Und kleiner ist der Fleck natürlich nicht geworden. Sondern natürlich größer! Das ist was neues. Warum haben die Neurologen der Uni in der ich operiert wurde das nicht auch gesagt? War das nicht so? Haben sie was übersehen, oder haben die heute etwas falsch interpretiert? 

Es wäre so schön, wenn ich einmal eine Untersuchung machen könnte, nach der mir einfach gesagt wird, alles ist gut. Aber nein, bei mir ist immer irgendein "aber" dabei. Irgendetwas das noch mal untersucht oder hinterfragt werden musst. Und dann müssen sie einfach auch oft zugeben, dass sie nicht genau wissen, was es ist.

Morgen werde ich meinen Epileptologen in der Klinik anrufen und das mit ihm klären. Nächste Woche wird sowieso wieder ein EEG gemacht. Diese beschissene Krankheit geht einfach immer weiter!

Tuesday, 29 September 2015

Fragen über Fragen

Nach einem Monat in meinem neuen Job habe ich so viele Fragen.

Was denkt meine Chefin von mir? Was denken meine Kolleginnen über mich? Warum bin ich immer noch so unsicher? Wäre ich anders wenn ich nicht operiert worden wäre? Hätte ich schon mehr gelernt? Könnte ich die Fragen, die die Studenten immer stellen, besser beantworten? Kann ich mich so gut einarbeiten, dass sich meine Kolleginnen wirklich auf mich verlassen können. Traue ich mir wirklich so viel Verantwortung zu? Und werde ich das Selbstvertrauen wieder bekommen, das ich in meiner Arbeit vor der OP hatte?

Warum hat mir erst eine Kollegin das Du angeboten? Hätte meine Kolleginnen weniger Arbeit ohne mich? Mache ich Fehler? Haben sie etwas anderes von mir erwartet? Mehr als das was ich jetzt biete? Sind sie unzufrieden mit mir? Enttäuscht? Wie wird es werden wenn ich in das andere Büro komme? In dem ich alleine sitze und noch weniger Kontakt zu meinen Kolleginnen habe? Mich nicht mehr an eine Kollegin wenden kann?

Ich könnte so sehr ein Feedback gebrauchen. Ein ehrliches Gespräch mit der Kollegin, mit der ich täglich arbeite. Ein Gespräch mit meiner Chefin über den ersten Monat.

Und ich würde mich so freuen, wenn ich mehr Kontakt zu den anderen Kolleginnen bekommen könnte. Wenn sie mir das Du anbieten würden. Wenn ich das Gefühl bekomme, dass ich jetzt dazu gehöre. Und meine Arbeit gut mache.

Friday, 25 September 2015

Klipp und klare Thea

Nach Theas erster Woche in der Schule:

Thea: Mama, wie lange kommst du und Carlas Mutter eigentlich noch mit uns in die Schule?
Ich: Naja, Larissa und ich dachten, wir kommen noch eine Woche mit, damit ihr beiden sicher seid alleine zu gehen.
Thea: Ich bin mir schon lange sicher, dass ich alleine gehen kann. Und Carla auch.

Und dann gingen Larissa und ich nicht mehr mit unseren Kindern in die Schule.

Eine Woche später:

Thea: Mama, wie lange kommt denn die Mutter von Luis noch mit uns in die Schule?
Ich: Ach, Martina kommt noch mit?
Thea: Ja, jeden Tag!
Ich: Naja, solange bis Luis sich auch sicher fühlt alleine zu gehen.
Thea: Oh man, wie lange dauert das noch?
Ich: Vielleicht solltet ihr zwei euch ein bisschen mehr um Luis kümmern, damit er auch alleine gehen will.
Thea: Oh man, wir nehmen ihn ja immer mit. Was sollen wir denn noch tun?
Ich: Ist es denn so schlimm, dass sie mit kommt?
Thea: Ja, das genervt..
Ich: Was nervt dich denn so?
Thea: Sie sagt bei jeder Straße immer: Ihr müsst gucken, oder ihr müsst stehenbleiben, oder ihr müsst aufpassen, oder so...
Ich: Das müsst ihr ja auch machen.
Thea: Ja, ja, das machen wir doch...

Noch eine Woche später:

Ich: Und, kommt Luis Mutter immer noch mit euch in die Schule?
Thea: Nein, jetzt nicht mehr.
Ich: Und jetzt ist alles gut?
Thea: Ja.
Ich: Und ihr geht jetzt immer zu dritt zur Schule?
Thea: Ja.
Ich: Und Luis fühlt sich jetzt auch ganz sicher mit euch?
Thea: Ja. 
Ich: Und alles gut?
Thea: Ja. 
Ich: Wirklich alles gut?
Thea: Ja. Jetzt kommt sie bestimmt nicht mehr uns mit.

Noch eine Woche später traf ich zufällig Luis Mutter.

Ich: Gehst du jetzt nicht mehr mit Luis zur Schule?
Martina: Nein, seit letzter Woche geht er mit den Mädels alleine.
Ich: Aha, und Luis geht gerne mit Thea und Carla?
Martina: Ja, sie holen ihn ab und gehen dann zusammen. Wie sie es dann machen, weiß ich nicht.
Ich: Wie war es denn letzte Woche noch?
Martina: Ging ganz gut. Sie sind immer zusammen losgegangen und dann ist Luis manchmal ein bisschen voraus gegangen und sie trödelten hinter ihm her.
Ich: Echt? Und waren sie pünktlich?
Martina: Das schon, aber manchmal guckten sie nicht richtig auf die Straße.
Ich: Oh, dann muss ich mal ein Wörtchen mit ihr reden...
Martina: Nein, nicht so schlimm, nicht gefährlich. Und sie hat mir dann auch klipp und klar gesagt, warum sie das machen.
Ich: Achja, was denn?
Martina: Ich hatte ihnen gesagt, sie sollen nach links und rechts gucken, bevor sie los gehen und nicht erst mitten auf der Straße. Dann hat Thea geantwortet: ja, das machen wir auch, wenn wir endlich alleine gehen. Und Carla hat gesagt: ja, eben! Und Luis hat mich angeguckt auch noch genickt.

Ich war so überrascht - und mir war es auch ein bisschen peinlich -, dass ich gar nicht wusste was ich sagen soll. Martina lachte.

Martina: Ja, ich war auch sprachlos, aber ich habe es verstanden. Jetzt gehe ich nicht mehr mit.

Und das ist auch gut so.

Tuesday, 22 September 2015

Ange(klo)kommen

Meine vierte Woche im neuen Job hat angefangen. Gestern war der letzte Tag an dem Bescheide für den Oktober abgeschickt werden konnten. Bei allen Bafög-Anträgen, die später eingereicht werden, gibt es kein Geld für den Oktober.

Es war die Hölle los! DasTelefon klingelte ständig, immer wieder kam jemand um noch etwas für den Antrag nachzureichen. In den vier Stunden, in denen zwei Kolleginnen zur Beratung geöffnet hatten, saßen im Wartezimmer ununterbrochen 8-10 Studenten, die ihre Anträge nochmal prüfen lassen wollten.

Kaum hatte ich die Post von Samstag fertig gestempelt, kam die Post von Montag dazu. Von dem Stapel der Weiterführungsanträgen schaffte es nur zwei einzugeben, weil ständig jemand kam, Frage stellte, Antrag abgeben wollte. Viele Fragen konnte ich nicht beantworten, aber einige doch.

In der letzten Stunde, waren die Beratungsbüros geschlossen und ich war alleine. Es war ruhig, nur ein paar Studenten reichten etwas nach und ich schaffte es tatsächlich den Stabel der Weiterführungsanträgen in den Computer einzugeben.

Es war ein gutes Gefühl etwas erledigt zu haben und eine Stunde ganz alleine problemlos ausgehalten zu haben. Ich schaltete den Drucker und den Kopierer aus, checkte noch einmal den Briefkasten, machte das Licht aus schloss die Tür vom Sekretariat ab.

Dann ging ich nochmal aufs Klo. Ich war so geschafft und zufrieden, dass ich mich einfach auf die Klobrille setze und es mal so richtig laufen ließ.

Und dass ich mich auf eine fremde Toilette, auf die dreizehn andere Menschen auch jeden Tag gehen, so richtig hinsetzte, das ist schon bemerkenswert!

Das bedeutet, dass ich mich wohl fühle, dass ich wirklich angekommen bin!

Thursday, 17 September 2015

Der bunte Vogel und ich

Am Sonntag haben wir den kleinen Ausflug für Theas Einschulung nachgeholt und waren im Zoo.

Doch leider hatte das Wetter ihr Versprechen des Wetterberichts nicht eingehalten. Die Sonnen verschand recht bald und es tröpfelte immer wieder. Bei einem etwas größeren Schauer schlüpften wir in ein Tropenhaus hinein.

Thea und Noah waren alles andere als begeistert. Sie waren stinksauer, dass sie die Fütterung der Elefanten verpassen würden und wir die Eisbären immer noch nicht gesehen hatten. Und überhaupt Tropenhäuser sind total langweilig. Viel zu warm und feucht und ein komischer Geruch. Nur kleine Schildkröten, langweilige Vögel und blöde Pflanzen.

Doch nach und nach wurde es doch ein bisschen interessanter. Es waren richtig viele Schildkröten, die sehr schnell hintereinander schwammen oder übereinander hockten, und an die man ganz nah dran kam. Auch die kleinen Papageien waren lustig und hatten buntes Gefieder, waren richtig quirlig und kamen nah an die Besucher ran. Und an mich kamen sie sehr nahe ran...

Thea und Florian versuchten die Schildkröten zu zählen. Noah beobachtete in einem Terrarium die Chamäleons und ich saß auf einer Bank und hielt einem kleinem Lori meinen Zeigefinger hin. Und dieser kleine, bunte Papagei sprang einfach auf meinen Finger. Ich war so überrascht und wollte es unbedingt meinen Kindern zeigen. Ganz ruhig stand ich auf und ging zu Florian und Thea. Der Vogel kletterte auf meine Schulter und kam mit mir mit. Ich tippte Florian auf die Schultern und hielt meinen Daumen vor den Mund. Er flüsterte Thea ins Ohr und sie drehte sich ganz ruhig um. Dann ging er zu Noah und tippt ihm auf die Schulter und kam langsam mit ihm auf mich zu. 

Ich stand einfach da, mit dem bunten Papagei auf meiner Schulter. Noah war überrascht und begeistert und flüsterte zu Florian, er solle ein Foto von mir machen. Nach und nach sahen alle Besucher zu mir und dem Papagei. Ein Junge kam schnell auf mich zu gelaufen und streckte dem Vogel seinen Finger entgegen. Das war ein bisschen zu schnell und der Lori flog davon. Schade. Aber es reichte für ein Foto. Und Thea und Noah waren ganz begeistert davon und danach sehr aufgekratzt.

Dass es jeden Tag eine Fütterung der Loris gab, bei der man mit 2 Euro mitmachen konnte, hatten wir schon gelesen. Aber das hatte sie gar nicht interessiert. Doch nach diesem Ereignis, mussten wir unbedingt eine geschlagene dreiviertel Stunde warten, damit die Loris auch zu ihnen kommen könnten. Und sie zahlten es tatsächlich selber mit ihrem Taschengeld.

In dieser dreiviertel Stunde haben sehr viele Besucher versucht, die Papageien auf ihre Finger zu locken. Aber zu keinem anderen kam ein Lori so nahe wie zu mir. 

Die Fütterung war lustig und hat ihnen unheimlich viel Spaß gemacht. Die Loris kamen auf ihr Schultern, auf ihre Köpfe, auf die Finger, stritten sich auf Theas und Noahs Köpfen wer zuerst saugen durfte und im Nu waren die kleinen Becher leer. Aber das reichte für sehr viele süße Fotos von Thea und Noah und den vielen Loris.

Danach haben wir noch die Elefanten und die Eisbären, die Nilpferde und die Krokodile, die Giraffen und die Zebras gesehen und die Robben-Show angeguckt, das eigentliche Highlight des Zoos.

Aber das beste für Noah und Thea waren die Loris. Und am beeindruckendsten war, dass ein Lori zu ihrer Mutter auf die Schulter kam - und zu keinem anderen Besucher. 

Einfach so. Wie hat sie das geschafft?

Tuesday, 8 September 2015

Die wichtigen ersten Tage

Theas ersten zwei Tage in der Schule und meine erste Woche im neuen Job sind vorbei.

Heute ist Dienstag und ich fühle mich als wäre schon Freitag. 

Die Einschulung in der Schule war ganz toll und das Fest mit der Familie war sehr schön. Thea war aufgeregt und nervös - und stolz, dass so viele aus unserer Familie von so weit weg zu uns zu Besuch gekommen sind - und zwar nur für sie! Aber von Freitag bis Montag Besuch zu haben ist auch anstengend für die Eltern. Meine Mutter und mein Vater waren eine große Hilfe, denn Florian und ich haben beide bis Freitag gearbeitet. Meine Mutter hat sich um die Küche gekümmert, gekocht, und mindestens drei Kuchen gebacken. Mein Vater hat Gartenarbeit gemacht und auf Thea und Noah aufgepasst. 

Meine erste Woche bei der Arbeit war ganz gut. Der erste Tag war sehr nett. Ich wurde mit einem Frühstück begrüßt und alle Kollegen haben sich vorgestellt - viele haben einfach "Herzlich willkommen" gesagt, das hat mich sehr gefreut. Ich denke, ich habe viel nette Kolleginnen und einen recht zurückhaltenden Kollegen - und eine gute Chefin. 

Allerdings ist die Einarbeitung auch furchtbar anstrengend. Die Arbeit ist sehr vielseitig und kompliziert. Ich bin totaler Quereinsteiger, habe kein Erfahrung in der Büroarbeit und komme von der Kultur in die Finanzierung. Das ist ziemlich viel neues für mich und ich fühle mich manchmal auch ganz schön überfordert. So viel anspruchsvolle Arbeit wurde in der Ausschreibung und im Vorstellungsgespräch nicht gefordert. Ich hoffe, es ist jetzt eher ein Kennenlernen, ein Überblick geben über die ganze Arbeit in dieser Abteilung - und nicht, dass sie so viel von mir erwarten. 

Doch die Kolleginnen und auch die Chefin sagen, dass alle Neueinsteiger bei ihnen recht lange brauchen, um alles kennen zu lernen und eingearbeitet zu werden. Trotzdem mache ich mir Sorgen, dass ich die Sachen zwar kennen lernen werde und die Aufgaben ganz gut hinkriegen kann. Aber dass ich sie einfach auch wieder vergesse könnte, wenn ich in einem anderen Büro, andere Sachen machen muss. 

Doch ich werde es versuchen. Und meine Chefin weiß, dass ich am Gehirn operiert wurde. Wenn sie mich überfordert, erinnere ich sie daran. Hoffentlich ist es nicht nötig.

Schön, dass Thea nach der Schule nicht so müde ist, wie ich nach der Arbeit. Und noch schöner ist, dass sie sagt, ihr gefällt es in der Schule. 

Hoffentlich bleibt das auch so!





Sunday, 30 August 2015

Jetzt habe ich den (Putz-)Salat!

Letzte Woche hatte ich eine recht interessante Konversation mit einer neuen Nachbarin.

Nachbarin: Hey hallo, wieder da?
Ich: Ja, leider. Der Urlaub ist vorbei...
Nachbarin: Und wie war es?
Ich: Ach ja, prima. Aber leider nicht immer so schönes Wetter.
Nachbarin: Oh, wie schade! 

(Blablabla...)

Nachbarin: Wo sind denn Thea und Noah?
Ich: Noch bei den Großeltern. Wir müssen noch einiges im Haus machen.
Nachbarin: Aha, und was?
Ich: Noch streichen, Wände ausbessern, Gartenarbeit, Lampen montieren, Leisten befestigen... 
Nachbarin: Na, da habt ihr ja einiges vor...
Ich: Tja, und ein bisschen putzen sollte ich auch noch. Es muss ja auch schön sein, wenn die Gäste zu Theas Einschulung kommen.
Nachbarin: Ach ja? Dann ist ja die Putzparty genau das richtige für dich.
Ich: Was für ne Party?

Ich dachte ich hätte mich verhört.

Nachbarin: Putzparty!

Ich hatte mich nicht verhört! PUTZPARTY??? Ich war sprachlos. 

Nachbarin: Das ist so ähnlich wie eine Tupperparty. Da werden uns ganz viele praktischen Putz-Geräte gezeigt... 

Ich war immer noch sprachlos.

Nachbarin: Ist immer lustig. Es gibt was zu trinken, was zum snacken... 

Immer noch sprachlos. Was man so alles feiern kann...!

Nachbarin: Ach komm schon, das macht dir bestimmt auch Spaß! Nächsten Dienstag, halb acht, da kommen auch alle anderen Nachbarinnen. 

Na, bravo! Wie konnte ich da nein sagen? Jetzt habe ich wieder den Salat! 

Dabei hatte ich mich gefreut, mit dem Umzug endlich die Tupperpartys bei den alten Nachbarinnen loszuwerden. Jetzt habe ich im neuen Haus auch noch eine neue Hausfrauen-Party am Hals.

Da sind Tupperpartys doch besser. Lieber kochen statt putzen.

Friday, 28 August 2015

Prioritäten

Der Urlaub ist vorbei. Noch ein paar Tage bis zum Beginn meines neuen Jobs und Theas Einschulung.

Aber noch jede Menge zu erledigen: für das Haus, für den Schulstart beider Kinder, für das Einschulungsfest, noch ganz viele Sachen für unser neues Haus.

Da fühl ich mich wie mit Hummeln im Hintern. Würde gerne ganz viel, ganz schnell erledigen und immer wieder auch bloggen. Aber das geht leider nicht. Da muss man Prioritäten setzen.

Leider habe ich auch noch einen Termin bei meiner Neurologin, Blutspiegel-kontrolle und EEG. Aber bis jetzt geht es mir gut. Hatte keinen Anfall, vertrage die Tablettenerhöhung ganz gut und habe nicht mehr so viele Angstzustände.

Das ist ein wichtiges Hoch.

Tuesday, 18 August 2015

Regen, Regen, Regen

Hoch: Dreizehn Tage kein Anfall!

Tief: Warum wir seit sechs Jahren nicht mehr in das Land, in dem Florian und ich geheiratet haben,  gefahren sind? Das ist uns inzwischen sehr bewusst geworden. Das Wetter! Heute ist unser sechster Tag in Holland und bisher hatten wir keinen einzigen Tag ohne Regen.

Und sieben Tage im zwei Zelten auf einem Campingplatz in Holland war ziemlich optimistisch.

Leider haben wir Pech!

Aber das schlechte Wetter lenkt mich auch ein bisschen von meiner Angst vor einem Anfall ab.

Thursday, 13 August 2015

Besondere Tage

Neun Tage ohne Anfall. Gottseidank! Aber es ist alles wieder anders.

Ich gehe mit der Tablettendosis wieder hoch. Inzwischen habe ich es verdoppelt, bin aber noch nicht hoch genug, wie mit meinem Epileptologen besprochen. Aber ich habe schon Nebenwirkungen. Kopfschmerzen. Hautausschlag.

Und vor allem habe ich wieder Angstzustände. Panikattaken. Der Gedanke, was aus mir wird, wenn ich wieder einen Anfall bekomme, lässt mich nicht los. Fragen über Fragen.

Ich kann nicht gut einschlafen.

Und das ausgerechnet in einer besonderen Zeit. Im Urlaub an einem besonderen Ort, in dem vor neun Jahren und zwei Tagen Florian und ich geheiratet haben. In einem besonderen Land, in dem wir seit sechs Jahren nicht mehr waren. Warum eigentlich nicht? Höchste Zeit, dass wir wieder hier sind.

Ich würde es so gerne ein bisschen mehr genießen können. Aber die Ängste lassen mich nicht los.

Saturday, 8 August 2015

Alles für die Katz!?

Ich fühle mich mies. Der Anfall war nicht so schlimm, ich habe mir nicht weh getan und es ging auch recht schnell. Aber es hat vor allem gezeigt, dass die Operation meine Krankheit nicht beendet hat. 

Warum musst das sein? Warum hatte ich wieder einen Anfall? Fast drei Jahre nach der OP. Und dann auch noch einen größeren Anfall wie früher. Ich fühle mich, als ob alles umsonst war. Warum gehöre ich schon wieder zu den geringen Prozent, bei denen die Therapie nicht klappt? Die Chancen, dass man nach der OP keine Anfälle mehr hat, ist bei ca. 70%. Ich gehöre nicht dazu. Jetzt muss ich die Tablettendosis wieder erhöhen. Dabei haben die Tabletten vor der Operation die Anfälle gar nicht gestoppt. Jetzt muss ich einfach hoffen, dass sie die Anfälle jetzt stoppen.

Ich war eine Nacht im Krankenhaus und bin am nächsten Tag dann zu meinem Epileptologen in die Spezialklinik gefahren. Zufälligerweise war ich in der Nähe, aber so hatte ich mir den Urlaub nicht vorgestellt... Dort wurde dann ein EEG gemacht und es waren keine epileptischen Potentiale zu sehen. Aber es ist wie immer nur eine Momentaufnahme, das heißt nicht, dass ich keine Anfälle mehr haben werde. Der Arzt hat gesagt, ich sollte die Tablettendosis sofort auf das doppelte (von 50 auf 100mg) erhöhen und jede Woche eine Tablette (25mg) mehr nehmen, bis ich auf 200mg/Tag gekommen bin. Und das obwohl ich ungefähr ein Jahr gebraucht habe um diese 200mg zu reduzieren!

Ich mache mir Sorgen. Es ist einfach eine neue Situation, der Anfall war anders, viel stärker, ich habe das Bewusstsein richtig verloren. Was mir meine Schwester erzählt, die bei dem Anfall dabei war, ist ganz anders als das was ich bisher kannte.

Ich habe Angst. War alles umsonst? Was jetzt? Geht es wieder von vorne los?

Tuesday, 4 August 2015

Rückfall

Ich bin im Krankenhaus, ich hatte einen epileptischen Anfall. Einen größeren, den ich noch nie hatte.

Alles gut vergangen, aber ich bin im Krankenhaus und jetzt sehr schlapp und nervös.

Morgen wir ein EEG gemacht, dann Rücksprache mit der Klinik in der ich operiert wurde.

Ich bin fertig mit den Nerven. Was wird jetzt aus meinen Leben?

Wednesday, 29 July 2015

Die Gespensterjäger des Noah M. (frei nach Cornelia Funke)

1. Kapitel: Noah
Hallo, ich bin Noah, einer der besten Gespensterjäger der Welt. Ich brauche einen Gehilfen. Wer wird wohl diese Aufgabe übernehmen? 
Tom!

2. Kapitel: Tom
Tom ist ein Gespensterjäger! Er wollte unbedingt mit seinen Freunden Gehilfe sein.

3. Kapitel: Hedwig
Hedwig Kümmelsaft ist eine Gespensterjägerin. Sie ist eine Freundin von Tom.

4. Kapitel: Hugo
Hugo ist ein MMUG (Mittelmäßiges, unheimliches Gespenst). Er ist ein Gespensterjäger und ein Freund vom Tom.

5. Kapitel: Das Treffen
Heute war ein Treffen. Das war ein Treffen, wo die Gefolgschaft vom Noah bestimmt wurde.

6. Kapitel: Was auf dem Treffen geschah...
Es ist eine Mutprobe. Sie mussten einen Zargorot besiegen. Tom, Hugo und Kümmelsaft waren zusammen. Sie benutzten eine gute Methode.

7.Kapitel: Der Zargorot
Der Plan war ein Plan, der einmal gelungen war. Es war folgendes: Hugo machte eine Schleimschicht. Darauf legte er ein leicht anzündbares Material. Dann versteckten sie sich hinter Steinen. Dann kam Zargorot. Tom zündete den Kreis an und Hugo lenkte ihn ab. Kümmelsaft schlug ihn durch. Sie werden vom Noah die Gefolgschaft.

Hurra! Sie feierten alle!!! 

Saturday, 25 July 2015

Die offizielle Erklärung der Maria M.

Hiermit kündige ich 
endgültig und zum schnellstmöglichen Termin meine freiberufliche Tätigkeit in der Mission Schwarz. Ich erkläre mich bereit nie wieder schwarz zu fahren und versichere ab sofort für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel rechtmäßig zu bezahlen.

 25.07.2015

Maria M.

Friday, 24 July 2015

Herzlich neugierig

Der Vertrag ist angekommen. Endlich! Und ich war tatsächlich ein bisschen überrascht über den Brief:

Herzlich willkommen in unserem Team... Wir wünschen Ihnen einen guten Start... und vor allem: viel Spaß bei der Arbeit.

Mit so einer netten Begrüßung hatte ich nicht gerechnet und es hat mich wirklich sehr gefreut. 

Allerdings gab es noch eine Überraschung: ich muss einige Personalunterlagen abgeben und zwar nicht gerade wenig. Ich dachte, ich muss nur unterschreiben und ihnen meine Bankverbindung angeben. Aber nein, der öffentliche Dienst ist wohl ziemlich neugierig. Die wollen ganz schön viel über mich wissen.

Ich muss einen Nachweis über die Mitgliedschaft in meiner Krankenkasse, Kopien von Sozialversicherung, Identifikationsnummer, Schwerbehindertenausweis, Heiratsurkunde, Geburtsurkunden der Kindern und einen Nachweis über die polizeiliche Führung. 

Was??? Wie bitte??? Die wollen ein polizeiliches Führungszeugnis von mir?! 

Ausgerechnet von mir, einer freiberuflichen Schwarzfahrerin! Und das auch noch so kurz nach dieser besonderen Begegnung mit meiner entfernten Kollegin! Da kam sofort das schlechte Gewissen in mir hoch. 

Da muss ich noch eben mal schnell was erledigen... (Bericht folgt demnächst)

Monday, 20 July 2015

Neuigkeit!

Wir hatten eine tolle Woche, mit Terminen und Festen, Regen und Sonne, Geburtstag und Konzert, mit alten und neuen Nachbarn, Freunden und Familie.

Und besonders gut habe ich mich gefühlt, weil ich noch eine wunderbare Nachricht erhalten habe. Ich habe tatsächlich die Zusage für den Job beim Studentenwerk bekommen. Und das obwohl Florian im Gottesdienst doch keine Fürbitte für mich gehalten hat.

ICH HABE EINEN JOB!!!!

Im September fange ich an. Ein neuer Start, eine neue Zeit, eine neue Chance. Ich freue mich!

Bis dahin werde ich noch mit den Kinder und der Familie die Sommerferien - und natürlich auch zwei Wochen Urlaub mit Florian - genießen.

Jetzt will ich so schnell wie möglich den Vertrag unterschrieben, damit ich es schwarz auf weiß habe:

ICH HABE EINEN JOB!

Aber beim Öffentlichen Dienst muss ich mich wohl noch ein bisschen auf den Vertrag gedulden. Gute Mühlen malen langsam... 

Thursday, 16 July 2015

Eine klitzekleine Bitte für die Fürbitte...

Jetzt ist noch ein Tag vergangen und ich habe immer noch keine Antwort vom Studentenwerk bekommen.

Morgen ist Theas Abschiedsgottesdienst aus dem Kindergarten. Ich habe im Internet ein bisschen über Fürbitten recherchiert und 
auch schon was dabei gelernt. Man sagt da nicht "lieber Gott" sondern "guter Gott". 

Außerdem habe ich für Florian ein paar Fürbitten gefunden, die auch ich guten Gewissens sagen würde. Vielleicht könnte er noch eine klitzekleine Fürbitte für mich einbauen. So nebenbei und möglichst unauffällig...

Variante 1:
Guter Gott, gib uns Eltern das Gespür, dass wir die Probleme unserer Kinder rechtzeitig sehen und dass wir ihnen immer mit Rat und Tat zur Seite stehen

...und schenk Theas Mutter einen Job.

Variante 2:
Guter Gott, 
wir bitten dich für uns Eltern, dass wir immer genügend Kraft und Liebe haben, um unsere Kinder auf ihrem Weg zu begleiten und schenk unseren Kindern die Freude am Lernen
...und Theas Mutter einen Job.

Variante 3:
Guter Gott, wir bitten dich für unsere Kinder, dass sie mit viel Offenheit und Lebensfreude auf andere Menschen zugehen können und in ihrem neuen Lebensabschnitt gute Freunde und Freundinnen finden
...und schenk Theas Mutter einen Job.

Variante 4:
Guter Gott, wir bitten dich für unsere Kinder, dass sie Mut haben mögen. Den Mut, im Leben eigene Wege zu gehen, egal ob ihr Weg eben ist oder ob er Stolpersteine bereithält
...und schenk Theas Mutter einen Job.

Variante 5:
Guter Gott, bitte schenk uns die Kraft und Geduld, dass wir unseren Kindern bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeiten beistehen können und sie mit ihren kleinen und großen Sorgen immer zu uns kommen können
...und schenk Theas Mutter einen Job.

Mal sehen, für welche er sich entscheidet.

Wednesday, 15 July 2015

Und alles nur aus Liebe...

Gestern haben sie mich im Kindergarten angesprochen, ob Florian beim Abschiedsgottesdienst nicht eine Fürbitte halten könnte. Ich hätte beinahe angefangen zu lachen. Dass ausgerechnet er angesprochen wird, ist wirklich ulkig. 

Florian und ich glauben schon lange nicht mehr an Gott, und hatten eigentlich überlegt, ob wir aus der Kirche austreten. Doch weil sowohl der Kindergarten als auch die Schulkindbetreuung von einem kirchlichen Trägers organisiert werden, haben wir uns dagegen entschieden.

Das Grinsen kann ich mir beim Gedanken daran jetzt immer noch nicht verkneifen. Er ist ein toller Papa und konnte Thea zu Liebe natürlich nicht nein sagen. Ich freue mich drauf, zu sehen, wie er, der überzeugte Atheist, in der Kirche mit dem lieben Gott spricht.


Und ich bin froh, dass sie mich nicht gefragt haben. Ich hätte auch nicht nein sagen können. Aber ich hätte mich auf jeden Fall ziemlich komisch gefühlt, wenn ich den lieben Gott, an den ich nicht glaube, direkt ansprechen muss - und mir auch noch ganz viele Leute und Noah und Thea dabei zugucken. 

(Aber auch ich muss in der Kirche auf die Bühne...)

Tuesday, 14 July 2015

Wartezeit und Zeitvertreib

Jetzt habe ich schon die Küche, die Kinderzimmer und das Wohnzimmer aufgeräumt, die Küche und die Bäder geputzt, die Böden gesaugt und gewischt. Sogar den Backofen hab ich geputzt, im Wäschetrockner den Luftweg gereinigt und auf dem Sofa im Flur ein paar Flecken entfernt. 

Und habe immer noch nichts vom Studentenwerk gehört.

Ich bin nervös. Ich würde mich so freuen, wenn es keine Absage ist.

Saturday, 11 July 2015

Ein Lichtblick...

Ich hatte seit langem mal wieder ein Vorstellungsgespräch. Gesucht wird eine Sachbearbeiterin für den Servicepoint eines Studentenwerks, also eine Teilzeitstelle im Öffentlichen Dienst. 

Es war ein sehr angenehmes und nettes Gespräch und ich glaube ich habe auch einen ganz guten Eindruck gemacht. Es waren vier Personen, die Personalleiterin, die Leiterin für die Abteilung, in der ich arbeiten würde, ein Betriebsrat und die Gleichstellungsbeauftragte, die auch für die Schwerbehinderten zuständig ist. 

Als erstes haben sie sich vorgestellt und dann hat mich die Personalleiterin gleich gefragt, wieso ich mich, mit meinen recht hohen Qualifikationen für so eine recht einfache Stelle beworben habe. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was ich geantwortet habe, aber jetzt denke ich, hätte ich es anders sagen sollen. Ich hätte sagen sollen, dass ich das war ich früher gemacht habe, also PR und Öffentlichkeitsarbeit, durch meine schwere Krankheit jetzt nicht mehr machen kann - also jetzt was anderes suche.

Aber das Gespräch war gut, ich habe einen ausführlichen Lebenslauf - mit meiner Hirn-OP - erzählt und ich würde die Stelle auch wirklich gerne machen. Es ist eine recht einfache Arbeit. Als erster Anlaufpunkt in einer Etage die Studenten an die richtige Person weiterleiten, Anträge annehmen und überprüfen, ob alle Unterlagen dabei sind, einfache Fragen beantworten. Das ist zwar recht einfach, aber es ist auch für das Studentenwerk etwas ganz neues und ich wäre am Servicepoint alleine. Das ist ein kleiner Haken für mich. Ich fände es besser jemanden neben mir zu haben, den ich fragen kann, der mich ein bisschen überwacht. Aber das werden Sie zu Beginn auch mit mir machen und ich traue ich mir durchaus zu. Ich brauche einfach nur eine gute Einarbeitung und Verständnis dafür, warum ich vielleicht öfters nachfrage. Deshalb wäre ich auch gerne bereit, schon in den Sommerferien anzufangen zu arbeiten. Wir müssten die Kinderbetreuung dann ein bisschen anders organisieren, aber das ist kein großes Problem.  

Doch leider war das nur ein Vorstellungsgespräch... Außer mir sind sechs andere Bewerber eingeladen worden, davon auch noch zwei oder drei Schwerbehinderte. Das hat mich ein bisschen überrascht und auch enttäuscht. Ich dachte meine Schwerbehinderung wäre - besonders im Öffentlichen Dienst - ein kleiner Vorteil den "normalen" Bewerbern gegenüber. Aber das denke wohl nicht nur ich, sondern auch noch andere Schwerbehinderte, die einen Job suchen. 

Am Dienstag bekomme ich eine Antwort. Ich bin gespannt.


Thursday, 9 July 2015

Mission schwarz: gescheitert!

Es ist passiert. Ich bin heute beim schwarzfahren erwischt worden. 

Ich hatte noch überlegt, ob ich schwarzfahre oder nicht, denn es war ein recht kritischer Zeitpunkt. Aber ich dachte: sei kein Feigling! Und dann habe ich es wieder getan. Auf der Hinfahrt zur Bibliothek (um die von den Kindern ausgeliehenen Spiele zurückzugeben) hatte ich eine 10-Karte auf der falschen Seite gestempelte Karte und dann auf der Rückfahrt noch einmal auf der richtigen Seite gestempelt. 

An der zweiten Haltestelle kamen zwei Kontrolleure in den Bus und die eine Frau hat meine Karte angeguckt und umgedreht. Und dann war es soweit... 

Aber es ging ganz schnell und war mir gar nicht peinlich. Glücklicherweise hatte ich genug Bargeld dabei und die Kontrolleurin fragte nicht nach meinem Namen. Sie war überaus freundlich und verständnisvoll und hat mir einfach eine gültige Fahrkarte ausgestellt. 

Sie kostete allerdings 40 Euro. Und man könnte sie auch Bußgeld nennen.

Monday, 6 July 2015

Pro und Contra, Teil- und Vollzeit

Am Freitag habe ich wieder mit meiner Beraterin von der Rentenversicherung telefoniert und noch einmal mit ihr über meinen Antrag für eine Weiterbildung als Bürokauffrau gesprochen.

Sie sagte, dass von der Rentenversicherung eine Weiterbildung eigentlich nur in Vollzeit genehmigt wird. Das heißt, dass ich den Weiterbildungskurs zur Teamassistentin, für den ich mich inzwischen fast schon entschieden hatte, gar nicht machen kann. Denn der ist in Teilzeit.

Allerdings hatte ich mir schon einen anderen Kurs angeschaut, hatte mich aber eigentlich schon gegen ihn entschieden. Er ist nämlich in Vollzeit, was für mich mit den Kindern viel schwieriger und sehr anstrengend ist. Außerdem finde ich ihn für mich inhaltlich auch nicht so geeignet. Der Weiterbildungskurs nennt sich "kaufmännisches Trainingszentrum" und beinhaltet Bürotätigkeiten und SAP. 

Das ist schon sehr reizvoll für mich, aber es ist auch ein 6wöchiges Praktikum und eine Bewerbungstraining-Phase dabei. Das macht mich ein bisschen skeptisch, denn Bewerbungstraining habe ich schon mehrmals gemacht und sechs Wochen Praktikum finde ich vor allem nach meiner Gehirn-OP zu kurz. So schnell kann ich mich nirgends einarbeiten, und selbst wenn, ist es schnell wieder vorbei. Außerdem erinnert es mich auch ein bisschen an die Maßnahme, die ich letztes Jahr gemacht habe. Noch einmal will ich nicht auf der Schulbank sitzen und alles "nachholen". Ich möchte lieber wirklich lernen - studieren - in einer Weiterbildung meine Bürotätigkeiten erweitern und zum Schluss ein Zertifikat haben, in dem schwarz auf weiß steht, dass ich im Büro arbeiten kann. 

Ich habe in einem langen Telefongespräch meiner Beraterin ganz viele Argumente für die Teilzeit-Weiterbildung genannt und sie wirkte recht verständnisvoll. Schließlich hat sie gesagt, dass sie meinen Wunsch nach der Teilzeit-Maßnahme - mit meinen Argumenten  - an den Bund weiterleiten wird. Sie kann mir aber nicht versprechen, dass mir die Teilzeit-Weiterbildung genehmigt wird oder ob ich nur die in Vollzeit machen darf. Also muss ich wohl abwarten. 

Aber das Abwarten spielt mir eigentlich ganz gut in die Karten, denn das kaufmännische Training beginnt schon Mitte August und für den September bräuchte ich dann schon einen Praktikumsplatz. Das so schnell organisiert zu kriegen, wenn ich es jetzt noch nicht mal genehmigt bekommen habe, ist sehr unrealistisch. Dieses Argument fand sie wirklich sehr einleuchtend. Die Weiterbildung als Teamassistentin fängt erst im September an. Direkt nach den Sommerferien. 

Genau der richtige Zeitpunkt für einen neuen Start.

Wednesday, 1 July 2015

Ganz hohes Hoch!

Ich habe gerade mit meiner Beraterin von der Rentenversicherung gesprochen und es gibt sehr gute Neuigkeiten. 

Sie hat mir gesagt, dass der ärztliche Befund recht positiv ist und ich jetzt nur noch wenig Einschränkungen bei den Arbeitstätigkeiten habe - fast gar nichts mehr. Das heißt, dass ich sowohl für Bürotätigkeiten als auch für den Verkauf geeignet bin. Ich kann mich also bewerben auf was ich möchte. Außerdem werden mir auch Weiterbildungsmaßnahmen genehmigt. Und wenn ich eine Weiterbildung mache, bekomme ich dafür auch wieder Übergangsgeld und Haushaltshilfe bezahlt! 

Das ist so unglaublich positiv, dass ich mir jetzt gleich eine 300g Tafel Milka NussNougat gönne, und danach das schöne Wetter genieße und schwimmen gehe. 

Ich finde es ja schon toll, dass ich einen positiven ärztlichen Befund bekommen habe und dass mir die Weiterbildung genehmigt wird. Aber dass ich dafür wieder Geld bekomme, fühlt sich einfach noch viel besser an. (Besonders für unser neues Haus und den Garten!)

Aber ich muss mich erst noch entscheiden, was für eine Weiterbildung ich machen will und dann den Antrag stellen. Und eigentlich habe ich mir, erst wenn ich die Genehmigung schwarz auf weiß vor mir liegen habe, eine Schokolade verdient.

Nein, ich gönne mir jetzt gleich eine 300g Tafel Milka NussNougat, sozusagen als Stärkung für meine 1500m Schwimm-Bahnen. 

Monday, 29 June 2015

Adam Blade: Beast Quest

Die Blockade ist geplatzt. Noah hat Spaß am Lesen gefunden. Seit neustem liest er fast jeden Tag alleine und zwar freiwillig! Diese Blockade hat das Buch „Tagus – Prinz der Steppe“, der vierte Band der Fantasy-Kinderbuchreihe „Beast Quest“ gebrochen.

Diese Bücher kenne ich aus meiner Zeit in der Buchhandlung. Es geht um dem 11 jährigen Tom, der in der fiktiven Welt Avantia ganz viele Abenteuer erlebt. Der böse Zauberer Malvel hat sechs magische Biester verzaubert, die das Land angreifen. Tom muss mit seiner Freundin Elenna gegen diese Biester kämpfen und Avantia retten. Wie gut, dass er so schlau und mutig ist, denn diese Biester sind sehr gefährlich...

Die ersten drei Bände hatten Florian und ich mit ihm gelesen, aber wir mussten ihn immer wieder dazu überreden. Für ihn war es ein Teil seiner Hausaufgaben (Regel: jeden Tag ca. 10 Minuten lesen üben) und richtig Spaß gemacht hat es ihm nicht. Doch neulich war ein Klassenkamerad bei uns zu Besuch und Noah hatte ihm seine „Beast Quest“ Bücher gezeigt.

Der Freund hatte dann einfach angefangen ihm aus Band 4 vorzulesen, dann hatten sie sich abgewechselt, und als sein Freund nach Hause ging, hat Noah einfach alleine weiter gelesen. Am nächsten Tag hat Noah wieder alleine gelesen, und am nächsten Tag war das Buch durch. Wir haben dann im Internet auf der Antolin-Homepage die Quizfragen zu dem Buch gemacht, die das inhaltliche Verständnis überprüfen. Ich war sehr gespannt, denn ich hatte das Buch nicht gelesen und hatte keine Ahnung. Aber er hat alle Fragen richtig beantwortet! Das hat ihn (und mich!) so gefreut und motiviert, dass er gleich das nächste lesen wollte.

Ich war so stolz auf ihn, dass ich am nächsten Tag gleich in die Stadt fuhr und Band 5 kaufte. Zwei Tage später hatte er auch das Buch fertig gelesen und die Quizfragen richtig beantwortet. Band 6 dauerte drei Tage und er hatte einen Fehler bei 15 Fragen, aber er wollte trotzdem weiter lesen. Nach Band 7 beschloss ich die nächsten Bände auszuleihen, schließlich gibt es bis jetzt 40 Bände und ich habe keine Lust alle zu kaufen.

Also fuhr ich letzten Freitag mit Noah und Thea in die Bibliothek. Bei der Gelegenheit wollte ich gleich auch Thea anmelden, schließlich kommt sie ja dieses Jahr auch schon in die Schule. Und sie war so stolz, dass sie ihre Mitgliedskarte selbst unterschreiben durfte, dass sie es jetzt kaum erwarten kann in die Schule zu kommen und lesen zu lernen.

Obwohl wir dort schon einmal bei einer Kinderbuch-Lesung in der Bibliothek waren, waren beide sehr beeindruckt von dem großen Gebäude und begeistert von den vielen Büchern. Wir waren fast zwei Stunden dort. Noah fragte gleich wo die „Beast Quest“ Bücher sind, hat sich eins geschnappt und dann gleich zwei Kapitel gelesen. Thea und ich hatten die Bücherei erst einmal erkundet, uns einige Bilderbücher angeschaut, Vorlesebücher durchstöbert und Spiele und CDs ausgesucht.

Noah hat sich sieben „Beast Quest“ Bücher und vier „Beast Quest“ CDs und eine DVD (leider gibt es kein „Beast Quest“ DVDs) ausgeliehen. Thea hat sich zwei Vorlesebücher, fünf Hörbücher und ein Brettspiel ausgesucht – und sie will unbedingt jetzt schon lesen lernen.

Inzwischen hat Noah schon die Hälfte von Band 8 gelesen und zwei CDs gehört. Theas Brettspiel haben wir schon ein paar mal gespielt und zwei Geschichten aus einem Vorlesebuch gelesen. Die DVDs haben sie natürlich beide schon geguckt.

Jetzt bin ich gespannt, ob Noah tatsächlich in vier Wochen alle 7 Bücher schafft und ob Thea wirklich lesen lernen will. Aber auf eins kann ich mich auf jeden Fall verlassen: die CDs werden ganz sicher alle angehört.

Die Frage ist nur wie oft.

Thursday, 25 June 2015

Joel Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal einen Krimi gelesen habe. Es ist auf jeden Fall schon lange her, denn Krimis finde ich eigentlich langweilig. 

Aber das Buch "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker hatte ich schon vor Weihnachten als Geschenk für meinen Schwiegervater gekauft. Doch ich hatte dann noch ein anderes gefunden, das besser zu ihm passte, und ein ehemaliger Kollege in der Buchhandlung hatte es mir empfohlen, obwohl ich ihm gesagt hatte, dass ich kein Krimi-Fan bin. Also habe ich doch angefangen es zu lesen.

Es ist nämlich nicht nur ein Krimi, sondern auch ein Buch im Buch, eine Satire über den Literaturbetrieb und das Schriftsteller-Dasein, ein Gesellschaftsdrama, ein Roman über Freundschaft und Vertrauen, Verrat und Enttäuschung. Und es ist ein Roman über eine verbotene Liebe. 

Das Buch handelt über die Liebesgeschichte im Jahre 1975 des 30 jährigen Harry Quebert zu einem 15 jährigen Mädchen, Nola, die eines Tages plötzlich spurlos verschwindet. 33 Jahre später, werden ihre sterblichen Überreste zufällig in Harry Queberts Garten gefunden - mit dem handschriftlichen Manuskript seines berühmten Romans, der ihn zum Literaturprofessor gebracht hat. Alles deutet auf Harry Quebert als Täter hin. Aber sein Freund, ein ehemaliger Schüler und inzwischen schon erfolgreicher Schriftsteller, glaubt an seine Unschuld und stellt hartnäckige Nachforschungen an. Bis er - nach 700 sehr spannenden und flüssig lesbaren Seiten - die endgültige Wahrheit findet. Allerdings beweist das nicht nur die Unschuld seines Freundes, sondern entdeckt auch noch den wirklichen "Ursprung des Übels" (Titel des Bestsellers von Harry Quebert)...


Ein äußerst spannender, raffinierter und überraschender Fall! Doch zum Schluss finde ich, verändert sich die Perspektive ein bisschen zu häufig. Immer wieder tauchen neue Indizien auf, neue Wendungen, neue Theorien. Deshalb ist das Ende meiner Meinung nach, ein bisschen verwirrend und nicht mehr ganz plausibel. 

Aber es ist ein tolles Buch und hat mich sehr gefesselt. Besonders das letzte Drittel habe ich besonders schnell gelesen, denn es wurde ziemlich turbulent und spannend und ich musste unbedingt wissen wie es ausgeht.

Und so soll ein Krimi sein.