Thursday, 25 June 2015

Joel Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal einen Krimi gelesen habe. Es ist auf jeden Fall schon lange her, denn Krimis finde ich eigentlich langweilig. 

Aber das Buch "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker hatte ich schon vor Weihnachten als Geschenk für meinen Schwiegervater gekauft. Doch ich hatte dann noch ein anderes gefunden, das besser zu ihm passte, und ein ehemaliger Kollege in der Buchhandlung hatte es mir empfohlen, obwohl ich ihm gesagt hatte, dass ich kein Krimi-Fan bin. Also habe ich doch angefangen es zu lesen.

Es ist nämlich nicht nur ein Krimi, sondern auch ein Buch im Buch, eine Satire über den Literaturbetrieb und das Schriftsteller-Dasein, ein Gesellschaftsdrama, ein Roman über Freundschaft und Vertrauen, Verrat und Enttäuschung. Und es ist ein Roman über eine verbotene Liebe. 

Das Buch handelt über die Liebesgeschichte im Jahre 1975 des 30 jährigen Harry Quebert zu einem 15 jährigen Mädchen, Nola, die eines Tages plötzlich spurlos verschwindet. 33 Jahre später, werden ihre sterblichen Überreste zufällig in Harry Queberts Garten gefunden - mit dem handschriftlichen Manuskript seines berühmten Romans, der ihn zum Literaturprofessor gebracht hat. Alles deutet auf Harry Quebert als Täter hin. Aber sein Freund, ein ehemaliger Schüler und inzwischen schon erfolgreicher Schriftsteller, glaubt an seine Unschuld und stellt hartnäckige Nachforschungen an. Bis er - nach 700 sehr spannenden und flüssig lesbaren Seiten - die endgültige Wahrheit findet. Allerdings beweist das nicht nur die Unschuld seines Freundes, sondern entdeckt auch noch den wirklichen "Ursprung des Übels" (Titel des Bestsellers von Harry Quebert)...


Ein äußerst spannender, raffinierter und überraschender Fall! Doch zum Schluss finde ich, verändert sich die Perspektive ein bisschen zu häufig. Immer wieder tauchen neue Indizien auf, neue Wendungen, neue Theorien. Deshalb ist das Ende meiner Meinung nach, ein bisschen verwirrend und nicht mehr ganz plausibel. 

Aber es ist ein tolles Buch und hat mich sehr gefesselt. Besonders das letzte Drittel habe ich besonders schnell gelesen, denn es wurde ziemlich turbulent und spannend und ich musste unbedingt wissen wie es ausgeht.

Und so soll ein Krimi sein.

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