Thursday, 17 September 2015

Der bunte Vogel und ich

Am Sonntag haben wir den kleinen Ausflug für Theas Einschulung nachgeholt und waren im Zoo.

Doch leider hatte das Wetter ihr Versprechen des Wetterberichts nicht eingehalten. Die Sonnen verschand recht bald und es tröpfelte immer wieder. Bei einem etwas größeren Schauer schlüpften wir in ein Tropenhaus hinein.

Thea und Noah waren alles andere als begeistert. Sie waren stinksauer, dass sie die Fütterung der Elefanten verpassen würden und wir die Eisbären immer noch nicht gesehen hatten. Und überhaupt Tropenhäuser sind total langweilig. Viel zu warm und feucht und ein komischer Geruch. Nur kleine Schildkröten, langweilige Vögel und blöde Pflanzen.

Doch nach und nach wurde es doch ein bisschen interessanter. Es waren richtig viele Schildkröten, die sehr schnell hintereinander schwammen oder übereinander hockten, und an die man ganz nah dran kam. Auch die kleinen Papageien waren lustig und hatten buntes Gefieder, waren richtig quirlig und kamen nah an die Besucher ran. Und an mich kamen sie sehr nahe ran...

Thea und Florian versuchten die Schildkröten zu zählen. Noah beobachtete in einem Terrarium die Chamäleons und ich saß auf einer Bank und hielt einem kleinem Lori meinen Zeigefinger hin. Und dieser kleine, bunte Papagei sprang einfach auf meinen Finger. Ich war so überrascht und wollte es unbedingt meinen Kindern zeigen. Ganz ruhig stand ich auf und ging zu Florian und Thea. Der Vogel kletterte auf meine Schulter und kam mit mir mit. Ich tippte Florian auf die Schultern und hielt meinen Daumen vor den Mund. Er flüsterte Thea ins Ohr und sie drehte sich ganz ruhig um. Dann ging er zu Noah und tippt ihm auf die Schulter und kam langsam mit ihm auf mich zu. 

Ich stand einfach da, mit dem bunten Papagei auf meiner Schulter. Noah war überrascht und begeistert und flüsterte zu Florian, er solle ein Foto von mir machen. Nach und nach sahen alle Besucher zu mir und dem Papagei. Ein Junge kam schnell auf mich zu gelaufen und streckte dem Vogel seinen Finger entgegen. Das war ein bisschen zu schnell und der Lori flog davon. Schade. Aber es reichte für ein Foto. Und Thea und Noah waren ganz begeistert davon und danach sehr aufgekratzt.

Dass es jeden Tag eine Fütterung der Loris gab, bei der man mit 2 Euro mitmachen konnte, hatten wir schon gelesen. Aber das hatte sie gar nicht interessiert. Doch nach diesem Ereignis, mussten wir unbedingt eine geschlagene dreiviertel Stunde warten, damit die Loris auch zu ihnen kommen könnten. Und sie zahlten es tatsächlich selber mit ihrem Taschengeld.

In dieser dreiviertel Stunde haben sehr viele Besucher versucht, die Papageien auf ihre Finger zu locken. Aber zu keinem anderen kam ein Lori so nahe wie zu mir. 

Die Fütterung war lustig und hat ihnen unheimlich viel Spaß gemacht. Die Loris kamen auf ihr Schultern, auf ihre Köpfe, auf die Finger, stritten sich auf Theas und Noahs Köpfen wer zuerst saugen durfte und im Nu waren die kleinen Becher leer. Aber das reichte für sehr viele süße Fotos von Thea und Noah und den vielen Loris.

Danach haben wir noch die Elefanten und die Eisbären, die Nilpferde und die Krokodile, die Giraffen und die Zebras gesehen und die Robben-Show angeguckt, das eigentliche Highlight des Zoos.

Aber das beste für Noah und Thea waren die Loris. Und am beeindruckendsten war, dass ein Lori zu ihrer Mutter auf die Schulter kam - und zu keinem anderen Besucher. 

Einfach so. Wie hat sie das geschafft?

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