Monday, 6 August 2012

Telefonat mit dem Weihnachtsmann

Gestern hat Noah mit dem Weihnachtsmann telefoniert.

Ich hatte mal wieder das Telefon so gut aufgeräumt, dass wir es nicht fanden. Also nahm Florian sein Handy und rief auf unserem Festnetz an. Das Klingeln kam aus der Küche und Noah, der gerade dort stand, schnappte sich den Hörer und ging dran.

Noah: Hallo?
Weihnachtsmann: Hallo.
Noah: Wer ist da?
Weihnachtsmann: Der Weihnachtsmann.
Noah: Echt?
Weihnachtsmann: Ja, echt!
Noah: Und was willst du?
Weihnachtsmann: Ich suche das Telefon.
Noah: Welches Telefon?
Weihnachtsmann: Das Telefon, das du gerade in der Hand hast.

Noah nahm sofort den Hörer vom Ohr und starrte das Telefon an.

Noah: Nein, das ist unser Telefon.
Weihnachtsmann: Egal, ich will es haben!
Noah: Nein, dann haben wir doch keins mehr.
Weihnachtsmann: Egal, ich will es trotzdem!
Noah: Nein, es gehört uns.
Weihnachtsmann: Gib es mir sofort!
Noah: Nein, dann haben wir ja keins mehr!

Weihnachtsmann: Ich schenk euch zu Weihnachten ein neues.
Noah: Echt?
Weihnachtsmann: Echt.
Noah: Versprochen?
Weihnachtsmann: Versprochen.





Thursday, 21 June 2012

Quick-Chef

Ich hab ihn übrigens doch gekauft, den Quick-Chef, D 150 Quick-Chef3. Die beginnende Grill Saison ist mir die 57,90€ durchaus Wert.

Und der Schichtsalat schmeckt schließlich auch dem Profi im Bett ganz gut.

Wednesday, 20 June 2012

Zahnbürsten und die Formel 1

Gestern schnappte ich mir nach dem heutejournal mein neues Buch und ging zum Lesen ins Schlafzimmer. Als mich das Surren der elektrischen Zahnbürste weckte, stellte ich fest, dass es schon 23.43h war und ich ganze drei Seiten gelesen hatte. Verschlafen quälte ich mich ins Bad und war plötzlich hell wach. Florian saß auf dem Klo. In einer Hand hatte er die Zahnbürste, in der anderen seinen Penis.

Er: He, scho ma wa vo Priwuatfärä gahöat? (Schon mal was von Privatsphäre gehört?)
Ich: Das einzige was ich gehört hab, ist die Zahnbürste.
Er: A un? (na, und?).
Ich: Woher soll ich wissen, dass du mit Zahnbürste auf dem Pott sitzt?
Er: I woolde haald Said spaan. (Ich wollte halt Zeit sparen.)

Flo schrubbte in seinem Mund hin und her und drückte gleichzeitig seinen Penis senkrecht in die Schüssel. Ich konnte mich nicht recht entscheiden, ob ich lieber der Zahnbürste oder seinem Pimmel zuschauen sollte. Er stand auf, trocknete seinen Penis, gurgelte ausgiebig, spuckte die schaumige Flüssigkeit in die Badewanne und betätigte gleichzeitig die Klospülung.

Ich: Und ich dachte immer, multitasking 
sei nur was für Frauen.
Er: Wieso, wir können ja auch gleichzeitig vögeln und an Autos denken?
Ich: Und, bin ich ein Porsche oder ein Ferrari?
Er: Du bist ein Lamborghini.

Jetzt nahm ich seinen Schaltknüppel fest in die Hand.
Ich: Dann pass mal gut auf, dass ich nicht gleichzeitig an dich und an Sebastian Vettel denke.

Friday, 8 June 2012

Bier und Frisur

Nachdem ich schon einige Male wegen meines umwerfenden Bildes mit Bierflasche angesprochen wurde, war ich bisschen nervös, als ich am Dienstag zum Sportkurs ging. Ich blieb schön im Hintergrund und versuchte möglichst unbemerkt zu bleiben. 


Als ich die Kursleiterin zur Tür rein kommen sah, beugte ich mich über meine Füße und beschäfftigte mich intensiv mit dem Binden meiner Schuhe. Doch sie warf etwas zu schwungvoll ihre Sporttasche auf die Bank, denn die Tasche rutschte runter und landete direkt auf meinem Kopf.

Ich: Aua.
Kursleiterin: Oh, Entschuldigung.

Ich kam hoch. Alle starrten mich an. Und die Stunden meines Vereinslebens waren gezählt.

Kursleiterin: Mensch, bist du das wirklich?
Ich: Oh je, du hast die Zeitung gelesen...
Kursleiterin: Das kann ich ja kaum glauben!
Ich: Naja, mir ist es wirklich peinlich.
Kursleiterin: Was für ein Zufall!
Ich: Ja wirklich, ich trinke ja eigentlich gar keinen...
Kursleiterin: Meine Tochter sieht genauso aus.
Ich: Echt? Aber meines ist alkoholfrei...
Kursleiterin: Sie war gestern auch beim Friseur.
Ich: Wie bitte?
Kursleiterin: Sie hat genau die gleiche Frisur wie du.

Da bin ich aber gerade noch mit einer neuen Frisur davon gekommen. Ich sollte öfter mal zum Friseur gehen.

Monday, 4 June 2012

Papa oder Mama?

Heute Nacht um 3.25 Uhr:

Thea: Papa! Papa!
Florian: Oh nein, was ist denn jetzt lost? Gehst du oder ich?
Ich: Sie ruft Papa.

Flo seufzte und stand auf. Mühsam schleppte er sich ins Kinderzimmer.

Florian: Was ist los, Kleine?
Thea: Kannst du Mama rufen?

Das nennt man dann Gleichberechtigung in der Erziehung.

Sunday, 3 June 2012

Gruppenbild mit Bierflasche

Heute morgen nach dem Frühstück saßen Florian und ich noch am Tisch und tranken gemütlich einen Kaffee. Die Kinder waren schon aufgestanden und wir lasen Zeitung.

Plötzlich fing Florian an zu lachen und schob mir einen Teil der Zeitung herüber. Auf der ersten Seite des Regionalteils sah man zwei Bilder vom gestrigen Volksfest. Auf dem einem sah man die Kindergarten-Kinder auf der Bühne. Ziemlich genau in der Mitte stand Thea und Noah. Auf dem zweiten Bild sah man das Publikum. In erster Reihe standen die Mütter, schauten auf ihre singenden Kinder und klatschten stolz. An dritter Stelle von links stand ich. Ich schaute nicht stolz auf meine singenden Kinder. Ich schaute auf meine Bierflasche. Ich klatschte auch nicht. Ich nahm einen Schluck Bier. Empört sprang ich auf und riss Florian die Zeitung aus der Hand. 

Florian: Ich weiß gar nicht, was du hast. Ich finde, du siehst ziemlich gut aus.
Ich: Was? Ich steh so promienend in erster Reihe, dass mich bestimmt keiner übersehen kann!
Florian: Und du bist ganz schon lässig.
Ich: Lässig? Ich habe eine Flasche Bier in der Hand!
Florian: Na und? Es ist doch alkoholfrei.
Ich: Aber das sieht doch kein Mensch.

Jetzt schließen die mich aber ganz sicher aus ihrem Verein aus!

Saturday, 2 June 2012

Der Papageien-Kuchen und ich

Das Geheimnis des Papageien-Kuchens (nämlich die Zubereitung eines Marmor-Kuchens in vier Farben) ist so gut gehütet, dass ich es auch beim vierten Versuch nicht lüften konnte. Mein Papageien-Kuchen hat, egal was ich mache, immer nur eine Farbe. Und das ist grau. Gestern habe ich die Farben-Vielfalt einfach durch ein paar Smaties kompensiert.

Als ich also mit dem misratenen Papageien-Kuchen auf dem Schoß im Auto saß und zum Volksfest fuhr, fiel mir ein, dass die - extra für solche Ereignisse gekaufte, völlig überteuerte - Kuchenaufbewahrungsbox von Tupper, immer noch ungenutzt im Keller stand. Doch Florian war schon losgefahren und die Zeit ohnehin knapp.

Plötzlich fing Thea an zu schreien. Florian bremste und ich wurde nach vorne geschleudert. Und der sorfälltig in Stücke geschnittene Papageien-Kuchen rutschte ganz langsam von der Kuchenplatte auf meine Hose, auf das Armaturenbrett und in den Fußraum des Autos. Alles war voll mit Puderzucker und Smaties und die schon geschnittenen Tortenstücke langen übereinander und kreuz und quer auf dem Boden.

Florian: Thea, was ist los bei dir?
Ich: OH NEIN! MEIN KUCHEN!!!

Thea: Mein Lolli ist runter gefallen.
Ich: WAS? DESHALB SCHREIST DU SO?

Florian: Sie kann ja nicht wissen, dass dir der Kuchen runterrutscht.
Ich: UND DU MUSST WEGEN JEDEM KINKERLITZCHEN GLEICH SO BREMSEN?

Florian: So wichtig ist der Kuchen nun auch wieder nicht.
Ich: VON WEGEN, DIE SUSPENDIEREN MICH!

Mit dem Wiener Walzer von Tupper wäre das nicht passiert.

Wednesday, 23 May 2012

Der Papagei im Verein

Leider kann ich vor dem Volksfest nicht mehr aus dem Verein austreten. Das Fest ist schon nächstes Wochenende. Also muss ich wohl oder übel backen.

Florian: Was backst du?
Ich: Einen Papageienkuchen.
Florian: Nicht schon wieder. Der ist dir doch schon drei mal nicht gelungen.
Ich: Diesmal wird er aber gelingen.
Florian: Das sagst du jedes Mal. 

Ich: Aber jetzt weiß ich wirklich, wie es geht. 
Florian: Warum versuchst du es nicht einfach mit einem Rezept?
Ich: Ich brauche keine Rezepte. Ich bin einfallsreich, kreativ und spontan.
Florian: Und deine Papageienkuchen sind einfallsreich, kreativ und ungeniesbar.

Um so besser. Dann muss ich gar nicht aus dem Verein austreten, ich backe meinen legendären Papageienkuchen, danach werden sie mich nie wieder bitten, Kuchen für sie zu backen.

Saturday, 19 May 2012

Der Geschmack von Liebe

Gestern beim Einkaufen entdeckte ich im Kühlregal zufällig ein kleines Gläschen Gänse-Rillettes.

Mein Herz schlug höher und Erinnerungen stiegen in mir auf. Erinnerungen an unsere ersten gemeinsamen Sommerurlaube. Mit schweren Rucksäcken und leeren Geldbeuteln durch Frankreich pilgern. In einem unbequemen Iglu- Zelt übernachten und sich nur von Baguett, Rotwein und Dosenkost ernähren. Durch Zufall entdeckten wir einmal beim Einkaufen Gänse-Rillettes. Im eigenen Saft und Fett konserviertes Gänsefleisch, ähnlich dem deutschen Gänseschmalz, nur tausend mal leckerer. Auf Baquette mit Tomate und Zwiebel, ein Genuss. Seitdem war Gänse-Riellettes in jedem Frankreich-Urlaub ein Muss. Aber in einem deutschen Supermarkt hatte ich es noch nie gesehen.

Ich legte ein Glas in den Einkaufwagen, und freute mich darauf, Florian damit zu überraschen. Als wir am Abendbrot-Tisch saßen, entdeckte Thea zuerst das neue Gläschen auf dem Tisch.

Thea: Da ist ja eine Gans drauf!
Ich: Das ist Gänse-Rillettes. Ich hab es heute im Kühlregal entdeckt.

Florian sah mich überrascht an und sofort war alles wieder da. Erinnerungen an unzählige Abende an französischen Stränden. An unzählige Rotwein-Flaschen und Gespräche über Gott und die Welt. Unter unzähligen Sternen liegen und das Gefühl von Unendlichkeit spüren. Das sind die Momente, bei denen man fühlt, dass man zusammengehört.

Noah: Darf ich auch mal probieren?
Thea: Ich will auch!


Gespannt auf ihre Reaktion, ließ Florian beide von seinem Brot abbeißen. Thea biss ab und verzog angewidert das Gesicht. Noah spuckte den Bissen sofort wieder aus.

Noah: Igitt! Das schmeckt ja wie Gänse-Kacke!

Ich lachte und nahm einen herzhaften Biss. Und ich freute mich, dass Gänse-Rillettes immer noch wie Gänse-Rillette schmeckt.


Und dass das Gefühl von Liebe immer noch Liebe ist.

Tuesday, 15 May 2012

Update

Ich war beim Friseur...

Monday, 14 May 2012

Margarine versus Butter

Gestern beim Tischdenken ist mir die Margarine aus der Hand gefallen. Die Schale zerbrach und der Inhalt einer vollen Margarinenpackung landetet auf dem Fußboden. Es war eine riesige Sauerrei und ich brauchte eine Ewigkeit, um die fettige Masse vom Boden zu wischen. Den kläglichen Rest, den ich noch retten konnte, füllte ich in ein kleines Schälchen und stellte es auf den Tisch.

Dieses Ereignis bot uns beim Essen die Gelegenheit zu einer Diskussion über die unterschiedlichen Vorlieben von Männern und Frauen, was die Wahl der Streichfette angeht.

Wie uns plötzlich bewußt wurde, gibt es in unserer Familie eine klare Trennung. Thea und ich sitzen nebeneinander an einer Seite des Tisches, und Noah und Florian sitzen nebeneinander an der anderen Seite des Tisches. Thea und ich essen lieber Margarine, und Noah und Florian essen lieber Butter. 


Auf Grund dieser Tatsache, stellte Noah eine sehr interessante These auf.

Noah: Frauen mögen Margarine, weil sie Margarine besser schmieren können. Und Männer essen lieber Butter, weil sie hart ist.

Meine Schlußfolgerung: Unser Sohn ist ein Macho!

Sunday, 13 May 2012

Muttertagsüberraschungen

Dieses Jahr gab es ganz fantastische Geschenke zum Muttertag. 

Thea kann tatsächlich seit gerade eben Fahrrad fahren! Und von Noah habe ich heute morgen ein selbstgemaltes Bild von Mario Gomez bekommen.

Da muss sich Florian heute Nacht aber Mühe geben, wenn er das noch übertreffen will.

Wednesday, 9 May 2012

Asozial

Da die warme Jahreszeit langsam im Kommen ist, muss ich endlich wieder was für meine Figur tun. Deshalb habe ich gestern beschlossen, wieder zu meinem Sportkurs zu gehen.

Hochmotiviert schwang ich mich aufs Fahrrad und radelte zur Sporthalle. Dort waren alle schon umgezogen und bildeten einen Kreis um die Kursleiterin. Neben ihr stand eine Frau, die ich vom Sehen kannte. Wie ich schnell erfuhr, war es eine Frau aus dem Vereinsvorstand.

Ich ahnte Böses.
Kursleiterin: Schön, dass du mal wieder kommst. Du kannst dich gleich in die Liste eintragen.
Ich: Was für eine Liste?
Vorstandsmitglied: Wir brauchen noch Leute, die beim Volksfest mithelfen.


Glück gehabt.
Ich: Wie schade, aber mein Sohn macht beim Sportwettbewerb mit, da muss ich dabei sein.

Kursleiterin: Nein, nicht das Sportfest, das findet eine Woche später statt. Es geht um das Volksfest.

Ich kam ins Schwitzen.
Ich: Ach ja?
Vorstandsmitglied: Dann kannst du ja einen Kuchen backen.
Kursleiterin: Muffins brauchen wir noch.
Vorstandsmitglied: Kannst du auch beim Verkauf helfen?
Kursleiterin: Erste oder zweite Schicht?
Vereinsleiterin: Zweite Schicht wäre besser, dann könntest du hinterher noch beim Abbau helfen.
Kursleiterin: Ok, dann trage ich dich in die Liste ein.

Da hab ich den Salat. Florian hatte es mir gleich gesagt. Wer in einem Verein ist, muss soziales Engagement für die Gemeinschaft zeigen.

Zum nächstmöglichen Termin trete ich aus.


ICH BIN NICHT SOZIAL!

Monday, 7 May 2012

Der Kiwi-Wettbewerb

Heute beim Wäsche aufhängen, hörte ich plötzlich äußerst seltsame Geräusche. Als ich aus dem Keller kam, folgte ich dem schäppernden Lärm und sah Thea in der Küche. Sie hatte den Hocker aus dem Klo in die Küche geschleppt und vor die Spüle gestellt. Nun kniete sie darauf und warf nach und nach Messer, Löffel und Gabeln aus der Besteckschublade in die Spüle. Der Lärm war unerträglich.

Ich: Was zum Kuckuck machst du da?
Thea: Ich suche den grünen Löffel.
Ich: Was für ein grüner Löffel?

Auch Noah kam vom Lärm angelock in die Küche.

Thea: Der grüne Löffel halt!
Noah: Ach, der grüne Löffel.

Zielsprebig ging er zur der Schublade, in der Schneebesen, Salatlöffel, Schöpfkellen und Co drin sind, und holte ohne groß zu suchen einen kleinen Löffel heraus. Es war der grüne Kiwi-Löffel.

Ich verstand überhaupt nichts mehr. Nicht im Traum hätte ich gedacht, dass Thea sich an den Kiwilöffel erinnern könnte, noch dass Noah  weiß, wo er sich befindet. Denn bisher war eine Kiwi auch nur anzuschauen, bei beiden undenkbar - geschweige denn, eine zu essen! 

Noah ließ Thea den Löffel vor der Nase baumeln, genau so weit weg, dass sie nicht dran kam. Sie schnappte ein paar mal danach. Fast hätte sie ihn gehabt, da zog Noah im letzten Moment den Löffel weg und rannte davon.

Thea: Gib her, ich muss Naseputzen!
Noah: Nein, ich bin zuerst dran.

Wednesday, 2 May 2012

Da kommt mir gerade so ein Gedanke...

Vielleicht ist ja genau das die Komplett-Ausstattung: das Tupper Profi-Set im Küchenschrank und der Quick-Chef im Bett!?

Der Schichtsalat von Tupper

Aus alter Tradition grillen wir am 1. Mai immer abwechselnd mal bei meiner Schwester und mal bei uns. Dieses Jahr waren wir die Gastgeber, und wir freuten uns über das schöne Wetter. Alle waren fröhlich und munter. Die Kids tobten im Garten umher, meine Schwester deckte den Tisch, Florian und mein Schwager kümmerte sich um den Grill. Und ich um den Rest.


Was ja eigentlich auch kein Problem ist: Würstchen und lecker mariniertes Fleisch auf Teller anrichten, Kartoffeln schnibbeln und in den Backofen schieben, Maiskolben halbieren, Feta mit Zwiebel und Oliven in Alufolie wickeln, grünen Salat anmachen und Halumi in dicke Scheiben schneiden... Und dann ist da noch der Schichtsalat! Denn zum Grillen gehört ein Schichtsalat.  


Und wie ich da so in der Küche stand, und den Schichtsalat vorbereitete und am Salat schnibbeln, Sellerie raspeln, Schinken schneiden, Ananas stückeln und Käse reiben war, musste ich wehmütig an die Tupperparty denken. Denn mit so einem Quick-Chef ist der Schichtsalat im Nu fertig.


Was spricht eigentlich gegen einen Profi im Bett und einem Quick-Chef in der Küche? Am besten wäre natürlich, wenn der Profi im Bett den Quick-Chef in der Küche bedient.


Da wäre das Naschkätzchen so richtig glücklich!

Monday, 30 April 2012

Von der Mutter, die wissen wollte, warum ihre Tochter keine Bilder mehr anschaut

Wir brauchen keine Bilderbücher mehr. Seit neustem schaut Thea nämlich beim Vorlesen nicht mehr die Bilder an, sondern mich. Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat, habe ich erfahren warum.


Nachdem der Maulwurf einem Hundehaufen auf dem Kopf bekommen hat, macht er sich auf die Suche nach dem Übeltäter. Er trifft eine Taube, ein Pferd, einen Hase, eine Ziege, eine Kuh und ein Schwein, alle zeigen ihm, wie ihre Scheiße aussieht. Schlußendlich identifizieren zwei Fliegen die Scheiße auf seinem Kopf als Hundekacke. Und der kleine Maulwurf macht sich auf, sich am Hund zu rächen...


Ein tolles Buch! Witzig, originell und pädagogisch äußerst wertvoll: Endlich einmal ein Buch, das sich mit dem Kinderlieblingsthema Scheiße befasst! Endlich kann man guten Gewissens Scheiße sagen! Endlich kann man ganz offen über Scheiße sprechen! Endlich kann man sich Hundescheiße, Vogelscheiße, Pferdeäpfel, Hasenscheiße, Ziegenköttel, Kuhfladen und Schweinescheiße ganz in Ruhe anschauen. Aber Thea schaute lieber mich an.


Ich: Thea, was ist los? Gefällt dir das Buch nicht?
Thea: Doch.
Ich: Warum schaust du dann immer nur mich an?
Thea: Ich mag dich halt.


Gut zu wissen.

Monday, 23 April 2012

Der Stand der Dinge

Telefongespräch heute morgen um 11.24 Uhr.


Ich: Hallo?
Stimme am Telefon: Schönen guten Tag, spreche ich mit Frau Claudia M.?
Ich: Nein, hier gibt es keine Frau Claudia M.
Stimme am Telefon: Aha, und wer sind sie?
Nicht die Frau Claudia M.: Ich bin Frau Maria M. Die Frau von Florian M. und ich wohne hier.
Stimme am Telefon: Oh, dann bin ich wohl nicht auf dem neuesten Stand.


Hauptsache ich bin auf dem neusten Stand!?

Wednesday, 18 April 2012

Der Marktwert von Mario Gomez

Wieder einmal hat Bayern München Real Madrid besiegt. Und das im Halbfinale der Champions League. Was für ein Spiel!

Und was für ein Mario Gomez! Ganz schön klever, das alles entscheidende Tor erst in der 90sten Minute zu schießen. So theatralisch und furios ist nur er.

Kein Wunder, dass der Marktwert von Mario Gomez bei 42 Millionen liegt.

Wenn ich im Lotto gewinne, kauf ich ihn mir.

Tuesday, 17 April 2012

Die Tupperware Profis

Ich war gestern auf meiner ersten Tupperparty.

All diese multifunktionellen Plastik-Produkte kennenzulernen, beeindruckte mich so sehr, dass ich für 139,98 Euro Geräte kaufte, die ich eigentlich nicht brauche.

Zuhause blätterte ich ungläubig den Katalog durch, um zu überprüfen, wie es zu dieser Summe kommen konnte. Und ich staunte nicht nur über die Preise, sondern auch über die äußerst ansprechenden Namen:  Wiener Walzer, Tafel-Perle, junge Welle... und plötzlich wusste ich, dass mein Kauf richtig war. In mir stieg ein romantisches Gefühl von Hunger und Wonne auf. Ich hatte große Lust heute Abend ein leckeres 3-Gänge-Menü für Florian und mich zu kochen. Dank der praktischen Geräte von Tupper, im Nu fertig.

Beim näheren Hinschauen, fiel mir allerdings auf, dass fast alle dieser multi-funktionellen Geräte, Männer sind: Quick-Chef, Turbo-Chef, Multi-Chef, Mahl-Chef, Knobi-Chef. Püriermeister, Sportfreund, Zackenkönig - und wenn man besonders engagiert ist, kauft man die Geräte gleich im Profi-Set.

Die einzige Frau, die es bei Tupper gibt, ist die Naschkatze. Empört über diesen Sexismus, beschloss ich, ab jetzt Tupperware zu boykottieren, und alle Geräte, die ich bestellt hatte, meiner Schwiegermutter zum Geburtstag zum schenken.

Als ich später neben Florian im Bett lag, verstand ich endlich, warum Tupperware bei so vielen Frauen beliebt ist. Wenn man(frau) schon im Bett keinen Profi hat, dann wenigstens einen Quick-Chef im Küchenschrank.

Nein Danke. Ich bleibe bei meinen Profi im Bett.

Monday, 9 April 2012

Die Krähenfüße der FDP

Seit Noah und Thea bis 15 Uhr im Kindergarten sind, habe ich viel Zeit, um mich ausgiebig im Spiegel anzuschauen. Am Freitag entdeckte ich mit Schrecken die ersten Falten an meinen Augen.

Ich fuhr sofort in die  Apotheke, um eine Augencreme zu kaufen. Die Apothekerin erkannte gleich die natürlichen Alterungserscheinungen, die bei Frauen ungefähr ab der Lebensmitte auftreten. Sie klärte mich darüber auf, dass es, aufgrund der reduzierten Regenerationsfähigkeit der Körperzellen, zu natürlichen Verschleißerscheinungen, wie beispielsweise Krähenfüße oder einer Verlangsamung der geistigen Beweglichkeit, kommen kann.

Ich war schockiert. Nicht nur die unübersehbaren Verschleißerscheinungen an meinen Augen, sondern viel mehr die Tatsache, dass die Abnahme meiner geistigen Beweglichkeit schon begonnen hat, bevor ich einen Job gefunden habe, versetzte mich in einen Zustand der Bestürzung.

Wie gut, dass die Apothekerin sich wirklich mit meinen Problemen auskennt. Sie empfahl mir eine anti-aging Augencreme, mit den Wirkstoffen Hyaluronsäure und Retinol (und einem gesalzenen Preis), die meiner Haut garantiert ihre straffe Konsistenz bewahrt. Zusätzlich legte sie mir diskret eine Probe-Packung Ginseng-Lecithin Kapseln zur Sträkung der Gedächnis- und Leistungsfähigkeit in die Tasche.

Auf der Rückfahrt hörte ich im Radio einen Bericht über die verheerende Wahlschlappe der FDP im Saarland. Der Bericht hatte eine unbeschreiblich beruhigende Wirkung auf mich.

Schließlich habe ich nur ein paar Krähenfüße. Die FDP hingegen steckt schon mittendrin in ihrer tiefsten Midlife crisis.

Tuesday, 3 April 2012

Das Schweigen der Schafe

Gestern Abend um 20.31.

Thea: Ich kann nicht schlafen.
Ich: Mach die Augen zu und denk an was Schönes.
Thea: Aber ich muss dir unbedingt was sagen.

Ich (gehe ins Zimmer): Was willst du mir denn sagen?
Thea (sitzt aufrecht im Bett): Die Schafe, sie sind über den Zaun gesprungen.
Ich (setze mich zu ihr): Welche Schafe?
Thea: Na, die Schafe.
Ich: Ach so, die.

Thea: Ja, sie sind über den Zaun gesprungen und jetzt gehen sie den Weg entlang, und halten sich an den Händen, und dann gehen sie den Berg hinauf, und dort ist eine Bäckerei, und dann gehen sie hinein, und dann kaufen sie für jeden einen Schokoladen-Donat, und dann gehen sie wieder hinaus, und dann setzen sie sich auf eine Bank, und dann essen sie die Donats, und der eine hat keinen Platz auf der Bank, weil ihm der Donat nicht schmeckt, und dann gibt er ihm seinem Vater, und dann gehen sie den Berg wieder herunter, und dort ist ein Bauernhof, und dann...
Ich:  ...legen sie sich in den Stall und machen die Augen zu, und dann sind sie ganz still und schlafen alle ein.
Thea: Ja, genau.

Und dann macht sie die Augen zu, und dann ist sie ganz still und dann schläft sie ein

Sunday, 1 April 2012

Erdbeeren im April

Heute Morgen rief ganz überraschend eine alte Schulfreundin an. Da wir uns lange nicht mehr gesehen hatten, hatten wir uns viel zu erzählen. Dementsprechend lang dauerte das Telefonat.

In der Zwischenzeit kocht Florian mit den Kindern das Mittagessen. Als es fertig war, musste ich nach anderthalb Stunden das Gespräch beenden.

Die drei hatten Nudeln mit Tomaten-Soße gekocht und ich setzte mich an den fertig gedeckten Tisch. Es herrschte verdächtige Stille und Thea und Noah futterten eifrig die Nudeln. Ich wunderte mich ein bisschen über ihren Heißhunger, doch ich führte es darauf zurück, dass ein selbstgekochtes Essen immer besonders gut schmeckt.

Nach dem Essen halfen beide freiwillig beim Abräumen des Tisches. Spätestens jetzt hätte ich stutzig werden müssen. Sogar einen Nachtisch hatten sie vorbeitet. Es gab für jeden ein Schälchen mit gezuckerten Erdbeeren. Noah und Thea kamen mit ihren Schälchen aus der Küche zurück und Florian brachte mir meins. Als wir alle wieder am Tisch saßen, herrschte seltsame Stille. Noah und Thea beugten sich über in ihre Schälchen und sahen verstohlen zu mir rüber. Florian steckte sich grinsend eine Erbeere in den Mund.

Nichts ahnend spießte ich eine dicke Erdbeere auf, die mit besonders viel Zucker bestreut war, und nahm sie genießerisch in den Mund.

Doch als ich sie auf der Zunge war, zog sich in meinem Mund alles zusammen. Jetzt wusste ich, warum so eine verdächtige Stille beim Essen geherrscht hatte.

Meine Erdbeeren war nicht mit Zucker sondern mit Salz bestreut.

April, April!

Tuesday, 27 March 2012

Wahre Liebe

Gestern ist Florian von einer längeren Dienstreise zurück gekommen. Als die Kinder im Bett waren, freuten wir uns auf einen gemütlichen Abend.

Florian holte sich ein Bier und eine Tüte Chips aus der Küche. Dann lies er sich geschafft aufs Sofa fallen und machte den Fernseher an. Ich sah ihn von der Seite an und dachte über das Verhältnis von Ehemännern und Ehefrauen nach.

Wenn Frauen abends alleine sind, trinken sie ein Schlückchen Wein, schauen im Fernsehn einen Liebesfilm und essen Schokolade.

Wenn ihre Ehemänner zu Hause sind, sitzen Frauen neben ihnen auf dem Sofa und schauen zufrieden mit ihnen Fußball. Sie trinken statt Wein Bier, essen Chips statt Schokolade und der leichte Geruch von Schweiß macht ihnen überhaubt nichts aus.

Und rülpsen und furzen muss jeder mal. Ja, das ist wahre Liebe.

Wednesday, 21 March 2012

Nognog und Maugmaug

Florian ist auf Dienstreise. Wie immer herrscht beim ins Bett-gehen Chaos. Noah ist verschwunden. Thea rennt kreischend hin und her.

Ich sitze auf dem Boden mit Theas türkisfarbenen Schlafanzug in der Hand und starre das grüne Entchen mit gelben Riesenschnabel an.

Grüne Ente mit gelbem Riesen-Schnabel: Nagnag, Thea, nagnag, ich bin so müde, nagnag. Willst du mich nicht endlich anziehen, nagnag, dann können wir zusammen kuscheln.

Thea kommt sofort zu mir gelaufen.
Thea: Na klar.

Und sie streichelt liebevoll das gelbe Entchen auf dem türkisfarbenen Pyjama, zieht sich an und kriecht ins Bett.

Ich hab gar keine Zeit mich zu wundern, denn wie aus dem Nichts taucht Noah auf, reißt die Schranktüre auf und holt seinen blauen Schlafanzug heraus, auf dem eine graue Ratte mit Augenklappe ist.

Noah: Hallo Maungmaung, du mussst nicht traurig sei. Maungmaung, ich bin ja jetzt da.

Er streift den Schlafanzug über, umarmt sich selbst und die grauen Ratte auf seinem Bauch und schlüpft unter die Bettdecke.

Wie gut, dass Kinder so eine blühende Phantasie haben.

Tuesday, 6 March 2012

Die Sache mit Christian Wulff und meiner Tochter

Die Gemeinsamkeiten zwischen Christian Wulff und meiner Tochter nehmen nicht ab. Wulff hat sein hartnäckig verteidigtes Amt als Bundespräsident endlich aufgegeben und Thea ihren Schnuller.

Leider hat sie von der Schnullerfee nur das Prinzessinnen Schloss von Playmobil bekommen. Der Ehrensold von Christian Wulff wäre mir lieber gewesen.

Friday, 2 March 2012

Das verflixte dritte Jahr

Vor ungefähr einem halben Jahr traf ich im Supermarkt eine alte Bekannte meiner Mutter. Seit Jahren nicht mehr gesehen, wußte sie nichts von meinem Beitrag zur Verbesserung der Geburtenrate in Deutschland. Nun war sie überaus entzückt von Thea.

Alte Frau (tätschelt Thea den Kopf): Wie heißt du denn?
Thea: Keine Antwort.
Ich: Sie heißt Thea.

Alte Frau (zwickt sie in die Backe): Und wie alt bist du?
Thea: Keine Antwort.
Ich: Sie ist zwei.
Thea (schaut empört von einer zur anderen und faucht): Ich bin zwei und halb!

Als wir den Supermarkt verließen, lobte ich Thea dafür, dass sie der alten Frau so pfiffig gekontert hatte. Und Thea war so stolz, dass sie fortan zwei-und-halb Jahre alt blieb - bis zu ihrem dritten Geburtstag.

Gestern war es nun soweit, das zwei-und-halbte Jahr war vorbei. Stolz streckte sie jedem, der ihr über den Weg lief ihre Hand entgegen.

Thea: Ich bin drei Jahre alt.

Und zu sehen waren vier Finger.

Thursday, 1 March 2012

Im Gedenken an Whitney Houston

Das letzte Foto von Whitney Houston (siehe: news.at): "So sah sie im Sarg aus".

Stimmt, auch in meinem Albtraum.

Aber das Foto ist nicht von mir. Als Sargträger hat man leider keinen Fotoapparat dabei.

Wednesday, 15 February 2012

Die Träume der Sargträger

Ich stehe vor der Kapelle auf dem Friedhof in unserem Dorf. Neben mir fünf Frauen. Wir sind alle schwarz gekleidet, mit schlichten schwarzen Sakkos, schwarzen Stoffwesten und schwarzen Stoffhose. Wir sind Sargträger.

Von drinnen hören wir den Pfarrer sagen: "Gehe hin in Frieden." Das ist unser Stichwort. Wir bilden ein Spalier und setzen uns langsam in Bewegung. Drei auf der rechten Seite und drei auf der Linken. Mit ernster Miene, das Kreuz durchgedrückt, würdevoll die Köpfe gesenkt. Wir betreten die Kapelle. Die Trauergemeinde sitzt mit gesenkten Köpfen auf den Bänken. Ab und an hört man unterdrücktes Weinen. Taschentücher im Gesicht, leises Schnäutzen.

Absolut synchron bewegen wir uns auf den Altar zu. Vor dem Sarg bleiben wir stehen. Langsam beugen wir uns herab und heben den Hochglanz-Mahagonie-Sarg hoch. Schwer liegt er auf meinen Schultern als wir die Kapelle verlassen. Über uns schlägt die Kirchenglocke. Wir schreiten dahin, gefolgt von der kleinen Trauergemeinde. Unter unseren Füßen knirscht der Kies, auf unsere Häupter legt sich der Niesel. Immer weiter und weiter gehen wir den Pfad entlang

Plötzlich ertönt aus dem Himmel ein erbärmliches Gejammer, alle stieren entsetzt nach oben. Eine garstige Zombievisage mit weit auf gerissenem Maul stürzt auf die Trauergesellschaft hernieder und direkt auf mich zu. Mit gefletschten Zähnen kreischt das hässliche Biest in den höchsten Tönen genau in mein Ohr.

Mir schwinden die Sinne und ich lasse panikartig den Sarg fallen. Er knallt mit mächtigen Getöse vor meine Füße und ich stehe wie angewurzelt da. Der Deckel springt auf und rutscht ganz langsam auf den Boden. Ein entsetztes Raunen geht durch die Menge.

Im Sarg liegt Whitney Houston.

Was für ein Albtraum! Ich will lieber kein Sargträger werden.

Saturday, 11 February 2012

Tobias Kurfer: Horrorjobs - wie ich mich probehalber ausbeuten ließ

Als ich neulich an einer Buchhandlung vorbei schlenderte, sprang mir plötzlich mein Putzhandschuh ins Auge. Der gelbe Haushaltshandschuh von Vileda, der Griffige, aus Naturlatex mit Baumwollvelouriserung. Der, mit der einzigartigen Oberflächenstruktur und speziellen ComfortPlus Innenbeschichtung, mit dem ich alle feuchten Putzarbeiten in unserem Haus verrichte.

Haargenauso sah es aus, das Bild auf dem Buch. Und der Titel passte irgendwie auch dazu: "Horrorjobs, wie ich mich probehalber ausbeuten ließ".

Ich fühlte mich gleich angesprochen. Denn einige der Horrorjobs, um die es sich dreht, sind mir durchaus bekannt: Kinderanimateur, Klomann (bzw.-frau) und Tellerwäscher. Der entscheidende Unterschied ist, dass ich mich nicht nur probehalber ausbeuten lasse, sondern rund-um-die-Uhr.

Meine Neigung zum Selbstmitleid ließ mich das Buch kaufen.

Leider hat mich der Inhalt des Buches enttäuscht. Die Geschichten sind kurz, zu wenig tiefgreifend und dafür nicht witzig genug. Einzelne Szenen sind grotesk, andere ergreifend, viele sind lustig. Aber ein "irrwitziger Trip durch eine oft fremde und skurrile Berufswelt" ist es nicht. Dafür sind zu viele persönliche Anekdoten des Autors dabei, die nicht besonders witzig sind und vom eigentlichen Thema ablenken. Es bleibt zu wenig Platz für den Horror dieser Berufe, für den Ekel, das Scheitern, die Scham und die Überwindung, die sie auslösen und kosten. Und für die Betroffenheit, die die Diskrepanz von harter Arbeit, mieser Entlohnung und sozialer Missbilligung auslöst, für Berufe, die für unser alltägliches Leben selbstverständlich und unabdingbar sind.

Allerdings hat mich das Buch durchaus inspiriert: Ich könnte mich auch mal als Dogwalker, Sexshop-Aushilfe, Geisterbahn-Erschrecker, Museumswärter oder Sargträger ausprobieren.

Der Sargträger-Beruf hat mich besonders beeindruckt. Er zeichnet sich durch seine simplen handwerklichen Fertigkeiten aus: 1. Würdevoll vor sich hin schreiten; 2. Trauer und Ernsthaftigkeit ausstrahlen; 3. keinen Buckel machen bei der Senkung des Sarges; und 4. mit gefasster Stimme "Amen" sagen. Dieses Maß an Pietät traue ich mir durchaus zu.

Aber die nehmen ausschließlich Männer.

Monday, 6 February 2012

Die E-Rangers von Playmobil und Theas Schnuller

Noah wünscht sich die E-Rangers Future Base Station von Playmobil. Aber Weihnachten ist vorbei, der Osterhast bringt nur Schokoladeneier und der Geburtstag ist erst im Herbst. Noah musste sich was einfallen lassen.

Schmeichelnd umwarb er Thea.

Noah: Willst du nicht den Schnuller abgeben?
Thea: Nein.
Noah: Aber dann kannst du dir von der Schnullerfee die E-Ranger Station von Playmobil wünschen.
Thea: Cool!
Noah: Dann machst du es?

Thea nickt. Und nuckelt begeistert an ihrem Schnuller.

Noah: Du musst nur den Schnuller über den Zaum werfen und morgen bringt dir die Schnullerfee die E-Rangers Future Base Station.
Thea: Cool.
Noah: Dann mach doch!

Thea nickt. Und nuckelt nachdenklich an ihrem Schnuller.

Noah: Soll ich ihn für dich über den Zaun werfen?

Thea schüttelt den Kopf. Und nuckelt energisch an ihrem Schnuller.

Noah: Dann mach doch endlich!
Thea: Mach ich morgen.

Was du morgen kannst besorgen, das kannst du heute verschieben ohne Sorgen. Und Thea nuckelt zufrieden an ihrem Schnuller.

Thursday, 26 January 2012

Gute Tage, schlechte Tage

Es gibt in unserer Familie gute und schlechte Tage. Gestern war wohl ein schlechter. Thea hatte uns nur lieb bis zum Klo und wieder zurück.

Wednesday, 25 January 2012

Ein Glas voll Kacke

Seitdem Thea keine Windeln mehr anzieht, passiert es ab und zu, dass an ihrem Haken im Kindergarten ein nettes Tütchen mit voll gepinkelten Klamotten hängt.

Inzwischen habe ich gelernt, dass dieses Malheur in der Kindergarten-Sprache "eingepullert" heißt. Beim ersten Mal dachte ich, ich hätte mich verhört, und die Erzieherin habe "rein gepullert" gesagt (also die Abkürzung von "in die Hose rein gepinkelt".) Aber mit der Zeit wurde mir klar, dass es kein Hörfehler meinerseits, sondern ein Sprachfehler ihrerseits ist.

Gestern allerdings ging nicht nur das kleine Geschäft in die Hose, sondern auch das Große. Dieses Ereignis hat in der Kindergarten-Sprache auch ein eigenes Wort: Man nennt es: "eingemacht".

Bisher verbanden mich mit diesem Begriff eigentlich nur positive Assoziationen: Eingemachte Gurken, Tomaten, Oliven und nicht zu vergessen die leckeren von meiner Mutter eingemachten Zweschgen.

Auf dem Nachhause-Weg betrachtete ich nun skeptisch die volle am Kinderwagen vor sich hin baumenlde h&m Tüte. Der Gedanke an ein großes Glas mit einer in eigenem Saft eingemachten Kacke lies mich nicht los.

Was verbarg sich in dieser Tüte? Und was um Himmelswillen kriegen die Kinder eigentlich im Kindergarten zu essen?

Tuesday, 17 January 2012

Weißt du eigentlich wie lieb ich dich hab?

Dieses kleine, süße Buch von Sam McBratney und Anita Jeram gehört meiner Meinung nach in jedes Kinderbuch-Regal.

Die Geschichte ist so einfach wie ihre Massage. Ein großer Hase und ein kleiner Hase haben sich so lieb, dass sie die Größe ihrer Liebe gar nicht anders beschreiben können, als bis zum Mond - und wieder zurück.

Gestern Abend laß Florian mit Noah und Thea das Buch seit langem mal wieder vor dem ins Bett gehen. Und hinterher spielten sie es nach.

Florian: Ich hab euch lieb bis zum Himmel und wieder zurück.
Noah: Und ich hab euch lieb bis zum Mars und wieder zurück.
Florian: Ich hab euch lieb bis zum Jupiter und wieder zurück.
Noah: Ich hab euch lieb bis zum Jupiter und nach Amerika und nach Afrika und nach Spanien und wieder zurück.
Thea: Und ich hab euch lieb bis zum Schnuller und wieder zurück.

Auf welchem fernen Planeten die Schnullerfee wohl wohnt? Jedenfalls hat sie noch einen sehr, sehr langen Weg bis zu uns.

Friday, 13 January 2012

Meine Tochter und der Präsident

Christian Wulff ist wie meine Tochter.

Sie bleibt genauso beharrlich vor der Süßigkeiten-Schublade stehen, wie unser werter Bundespräsident in seinem Amt.

Vielleicht sollte Angela Merkel versuchen, ihn mit einer Tafel Schokodade zu bestechen, damit er endlich zurücktritt. Ich finde, eine 300gr Tafel Milka NussNougat wird seinem hohen politischen Amt durchaus gerecht.

Sunday, 8 January 2012

Duftender Jahresbeginn

Hatte ich schon erwähnt, dass Thea seit neustem keine Windeln mehr trägt?

Ich war also nicht nur beschäftigt mit dem Putzen voll gespritzter Kloschüsseln und dem Schrubben voll gekotzter Teppichen, sondern auch noch mit dem Ein- und Ausladen der mit voll gepinkelten Hosen gefüllten Waschmaschine.

Dann bin ich doch lieber selber krank. Mit einer verstopften Nase hätte ich diese äußerst unappetitlichen Gerüche wenigstens nicht gerochen.

Und außerdem hätte die intensive Ausscheidung der gesamten Mageninhalte den angenehmen Nebeneffekt, dass ich ein paar überflüssige Kilos los geworden wäre. Und bei gleichzeitiger Entleerung oben und unten herum mit verdoppeltem Effekt.

Aber ausgerechnet diesmal war ich kerngesund.

Thursday, 5 January 2012

Hauptberuf: Sonnenbrille

Was für ein viel versprechender Start ins neue Jahr. Seit dem 3.Januar habe ich einen neuen Job.

Ich bin Krankenschwester und voll in meinem Element: Thea hat Mittelohrentzündung und hohes Fieber, Noah kotzt ganz erbärmlich vor lauter Husten, und Florian scheißt sich alles aus dem Leib, was er im letzten Jahr zu sich genommen hat. Diese drei Mitleid erregenden Gestalten am Sterben zu hindern, ist wirklich eine große Herausforderung.

Heute Abend hatte ich um neun Uhr endlich Feierabend und saß lethargisch vor "The voice of Germany". Plötzlich löste sich meine Abneigung gegenüber Xavier Naidoo in Luft auf. Endlich verstand ich, warum er die Sonnenbrille nie absetzt.

Morgen trage ich auch Sonnenbrille. Mit Sonnenbrille lässt sich die ganze Scheiße und Kotze bestimmt viel leichter ertragen.

Monday, 2 January 2012

Ende krank, Anfang krank

So wie das Jahr 2011 angefangen hat, so ist es auch zu Ende gegangen. Und so wie das Jahr 2011 zu Ende gegangen ist, so hat das Jahr 2012 angefangen: krank.

Florian und Noah hatten ab dem ersten Weihnachtsfeiertag Magen-Darm, und Thea und ich waren erkältet. Seit Neujahr haben Thea und ich Magen-Darm und Florian und Noah sind erkältet. Das nennt man familiäre Solidarität.

Wenigstens Silvester haben wir hartnäckig und verbissen bis Mitternacht durchgehalten. Mit Blei-Gießen, Wunderkerzen und Tischfeuerwerk.

Und mit Taschentüchern, Kamillentee und Kopfschmerztabletten.