Sunday, 1 April 2012

Erdbeeren im April

Heute Morgen rief ganz überraschend eine alte Schulfreundin an. Da wir uns lange nicht mehr gesehen hatten, hatten wir uns viel zu erzählen. Dementsprechend lang dauerte das Telefonat.

In der Zwischenzeit kocht Florian mit den Kindern das Mittagessen. Als es fertig war, musste ich nach anderthalb Stunden das Gespräch beenden.

Die drei hatten Nudeln mit Tomaten-Soße gekocht und ich setzte mich an den fertig gedeckten Tisch. Es herrschte verdächtige Stille und Thea und Noah futterten eifrig die Nudeln. Ich wunderte mich ein bisschen über ihren Heißhunger, doch ich führte es darauf zurück, dass ein selbstgekochtes Essen immer besonders gut schmeckt.

Nach dem Essen halfen beide freiwillig beim Abräumen des Tisches. Spätestens jetzt hätte ich stutzig werden müssen. Sogar einen Nachtisch hatten sie vorbeitet. Es gab für jeden ein Schälchen mit gezuckerten Erdbeeren. Noah und Thea kamen mit ihren Schälchen aus der Küche zurück und Florian brachte mir meins. Als wir alle wieder am Tisch saßen, herrschte seltsame Stille. Noah und Thea beugten sich über in ihre Schälchen und sahen verstohlen zu mir rüber. Florian steckte sich grinsend eine Erbeere in den Mund.

Nichts ahnend spießte ich eine dicke Erdbeere auf, die mit besonders viel Zucker bestreut war, und nahm sie genießerisch in den Mund.

Doch als ich sie auf der Zunge war, zog sich in meinem Mund alles zusammen. Jetzt wusste ich, warum so eine verdächtige Stille beim Essen geherrscht hatte.

Meine Erdbeeren war nicht mit Zucker sondern mit Salz bestreut.

April, April!

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