Ich habe immer noch keine Absage bekommen. Aber es ist sind schon über zwei Wochen her, dass ich das Vorstellungsgespräch hatte, und die Stelle war für den 1. Mai gedacht. Also wird es immer unwahrscheinlicher - und eigentlich ist es auch gut so. Die Vollzeitstelle als Sekretärin für zwei Personen in der Direktion wäre zu anspruchsvoll und anstrengend für mich gewesen.
Gestern hat mich endlich mein Berater vom Integrationsfachdienst angerufen und einen Termin mit mir vereinbart. Nächste Woche Freitag, da brauchen wir gar nicht mehr über mein Vorstellungsgespräch reden, da hat der oder die neue Sekretärin schon die erste Woche Arbeit hinter sich.
Heute habe ich per Email eine Bewerbung an eine Personalagentur geschickt. Sie suchen eine Bürohilfe für ein Reisebüro. Das klingt nach recht einfacher Arbeit:Terminvereinbarung, Kundenanfragen telefonisch oder per Email bearbeiten, Reisekataloge verschicken... Das ist ok für mich. Ich denke, es wäre nicht schlecht, mit einer einfachen Arbeit anzufangen, und wenn es gut läuft, versuchen ein bisschen aufzusteigen. Besser als in einem anspruchsvollen Job wieder zu scheitern. Außerdem ist die Stelle für Mitte Mai ausgeschrieben und bis dahin habe ich noch Zeit, mich um unseren Umzug zu kümmern.
Apropos Umzug: gestern wurde die Küche eingebaut. Eigentlich sollte sie schon fertig sein, aber da ist noch einiges zu tun...
Zwei Leisten sind nicht lange genug, eine Schranktür ist nicht matt sondern glänzend, der Sockel für den Tresen fehlt, ein Regal wurde einfach noch nicht aufgebaut und ein großer Schrank ist nicht an der Wand festgebohrt worden. Der Monteur sagt, er kann das erst machen wenn der Trockenbauer den Rest gemacht hat. Der Trockenbauer hatte gesagt, dass er seine Arbeit erst machen kann, wenn die Küche komplett eingebaut wurde. Und überhaupt: warum wurde der Strom für den Herd und den Ofen nicht angeschlossen?
Da war ich aber stinksauer bei der Übernahme. Bei diesem Zustand kann die Küche vor dem Umzug garantiert nicht fertig werden! Und dieser freundliche und fröhliche Monteur sagte mir noch drei Stunden vor der Übernahme, dass alles kein Problem sei. Wir könnten heute schon anfangen zu kochen. Merkwürdig, dass in drei Stunden so viel schief gehen konnte! Und er hat noch nicht mal seine gute Laune verloren, denn so schlimm sei es doch gar nicht. Immerhin geht die Spülmaschine schon. Da muss ich wenigstens nach dem Anstoßen die Sektgläser nicht abwaschen....
Wenn mir dieser Witzbold wenigstens einen Champus geschenkt hätte, wäre ich vielleicht ein bisschen weniger sauer wesen. Denn ein bisschen Recht hat er schon, alles nicht so schlimm. Die Schienen und die Schranktüren sind so unauffällig, da ist es ganz egal, ob sie in zwei Wochen oder erst in zwei Monaten ausgetauscht werden. (Aber besser wäre es natürlich gewesen, wenn da gleich die richtigen drin wären.)
Und wichtig ist der große Schrank, denn das ist ein großer Aufbewahrungsort in der Küche in einem Haus ohne Keller. Ob das klappt ist schwierig, denn bevor der Trockenbauer seine Arbeit leisten kann, muss wahrscheinlich auch der Elektriker noch einmal die Anschlüsse fertig machen. (Aber ein bisschen Provisorium gehört doch zu einem Umzug dazu und hat auch einen gewissen Charm. Mit einem Gläschen Sekt kann ich das verkraften.)
Ich versuche mich ja wirklich, um ein paar Dinge zu kümmern, ich habe ja Zeit. Aber bei solch komplizierten Sachen, mit Technik und Montage, Küche und Elektrik und was weiß ich, was noch alles... da muss ich einfach aufgeben, das ist zu kompliziert, da kenne ich mich nicht aus, kann nicht so schnell verstehen was mir erklärt wird - und kann mir vor allem auch nicht alles merken.
Das muss ich an Florian abgeben und fühle ich mich einfach naiv und doof. Vielleicht sollte ich mir die Haare blond färben?
Blondinen passen doch auch zu einem Reisebüro, oder?
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