Der erste Tag war eine Einführung, was wird gemacht? Und wie? Besprechen von organisatorischen Sachen, z.B. Erstattung der Monatskarte, Anmeldung zum Mittagessen. Vorstellen von Themen, Angebote und Übungsstunden. Und ein kleines Kennenlernen der Gruppe (vier Männer und vier Frauen).
Heute ging es los mit dem Gehirnjogging. Es ist eine dreiviertel Stunde mit Hirnleistungsübungen. Das ist gut für mich, jeden Tag Gedächtnis zu trainieren, das kann ich gebrauchen, das ist eine intensive Weiterführung meiner Ergo-Therapie. Aber es ist auch nicht so toll zu merken, dass ich mehr Fehler gemacht habe als die anderen.
Dann wurde ein Collagen-Projekt gemacht. Thema: Beruf. Gestern - Heute - Morgen. Aufgabe: jeder macht für sich eine große Präsentation mit Zeitschriftenausschnitten, oder malen, schreiben, kleben.
Ich kenne solche Projekte, ich habe es früher nicht gerne gemacht. Heute auch nicht, aber heute war es vor allem psychisch schwer. Im Bereich "Gestern" musste ich darüber nachdenken, wie ich früher war, was ich tolles gemacht habe, was Spaß gemacht hat, was ich vermisse. Lauter positive Sachen, für die ich viele Bilder und Worte gefunden habe. Sie nicht mehr zu haben, macht mich traurig. Daran zu denken war bitter. Darüber jammere ich sowieso oft. Aber heute habe ich es auch aufgeklebt und darüber gesprochen (mit Menschen, die ich nicht kenne).
Der Bereich "heute" fühlte sich gar nicht gut an. Das einzige was positiv ist, ist die Familie. Der große Rest ist die Krankheit, wie sie war, was passiert ist, und was für Konsequenzen sie hat. Der Verlust von den wichtigen Dingen (Fähigkeiten von Beruf/Hobbies) und das Scheitern vom Versuch etwas andres zu machen. Das hat sich nicht gut angefühlt, das ist bitter. Und der Bereich "Zukunft" war auf dem Plakat ziemlich leer. Ein Bild von einer Frau im Business-Outfit auf dem steht: Start ins Berufsleben. Daneben nur ein Fragezeichen.
Diese Collage vorzustellen war nicht einfach, da war ich teilweise auch kurz davor zu weinen und ich hatte auch Probleme die Dinge gut zu formulieren. Aber ich habe es geschafft, Wortfindungen wurden schon bemerkt, aber ich denke, ich wurde richtig verstanden. Ich fand es auch gut, dass ich über meine Krankheit reden konnte, denn jetzt wissen die Leute auch wie ich bin und warum ich so bin - und warum ich dort bin.
Außerdem war es gut, dass sich dadurch die Gruppe kennengelernt hat. Zu erfahren was bei ihnen los ist, zu merken, wie unterschiedlich wir sind, aber dass wir alle das gleiche Problem haben.
Das ist der persönliche, psychologische Bereich der Maßnahme: die Selbstfindung. Es nimmt mich sehr mit, aber es ist sinnvoll es zu tun, denn das brauche ich.
Gut angefühlt hat sich an diesem Tag nicht viel. Aber ich weiß, dass es gut ist, das gemacht zu haben.
Tief: 1. Ich konnte gar nicht schwarzfahren,
Hoch: 1. kein Anfall; 2. Das Mittagessen hat gut geschmeckt. Heringsfilet mit Salzkartoffeln und Spinat; 3. Mit den Kindern und meiner Mutter hat es gut geklappt.
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