Heute sind wir durch Mediasch gegangen und haben uns viele wichtige Punkte unseren damaligen Lebens angeguckt. Meine Eltern haben einfach viel erzählt von den Häusern, von den Menschen, von der Zeit damals. Meine Schwester hat auch einiges erzählt. Sie war dreizehn Jahre alt und kann sich an vieles erinnern.
Mein Vater hat ganz viele Leute angesprochen. Einfach so um sich zu unterhalten, um die Sprache zu sprechen und auch um nach Leuten zu fragen, die er früher kannte.
Und wir haben tatsächlich einige Leute getroffen, mit denen sie wirklich engen Kontakt hatten. Menschen, die ihr ganzes Leben dort verbracht haben und immer noch verbringen.
Natürlich sind wir auch zu dem Haus gegangen, in dem wir gewohnt haben. In dem auch ich sechseinhalb Jahre wohnte. Es kam mir tatsächlich auch bekannt vor. Der Weg dorthin, die Türe, die Stockwerk, der Balkon. Am Klingelschild standen noch zwei Namen, von Familien, die damals mit uns dort wohnten. Meine Mutter hat geklingelt und wir wurden reingelassen.
Und dann trafen wir einen Mann, der sich an uns erinnert hat. Ich kannte den Name noch, aber ich hatte keinen Bezug mehr. Aber meine Schwester und meine Mutter schon. Er war der Vater einer engen damaligen Freundin meiner Schwester. Sie haben sich alle drei erkannt...
Mir kamen sie Tränen als ich sie gesehen habe, wie sie gesprochen haben, wie sie sich gefreut haben. Wie meine Schwester erzählt hat, wie viel Heimweh sie damals hatte. Wie sehr sie ihre Freundin vermisst hatte. Ich habe nur bruchstückhaft verstanden was sie gesprochen haben. Aber ich habe gefühlt, um was es ging.
Durch Facebook wusste meine Schwester, dass ihre damalige Freundin in Italien wohnt. Aber sie haben Adressen und Telefonnummern austauscht. Als sie dann auch noch angefangen hatten die Freundin anzurufen, ging ich raus.
Die Kinder spielten in dem Hof, in dem ich früher auch gespielt habe, mit den Katzen und kletterten auf dem Geländer, in dem ich früher auch geklettert bin. Meinen Vater unterhielt sich mit einer alten Frau und rief mich sofort zu sich.
Die Frau sah mich an und erkannte mich sofort. Ich erkannte sie nicht (sie wirkte auf mich auch viel älter als mein Vater). Es war die Mutter meiner damaligen besten Freundin und an den Name kann ich mich gut erinnern. Sie wohnten in der Wohnung direkt uns gegenüber.
Mir kamen einfach die Tränen. Sie freute sich so uns zu treffen, sprach mich an und redete so schnell, dass mein Vater gar nicht übersetzen konnte. Es ist schade, dass ich nicht wirklich verstehe was sie sagen. (Wobei es eigentlich auch ganz gut ist. Sonst würde ich noch mehr weinen.)
Ich kann es gar nicht beschreiben. Es ist einfach Wahnsinn hier zu sein...
Jetzt muss ich schlafen. Morgen ist der Geburtstag meines Vaters. Wir fahren in das Dorf, in dem er vor 77 Jahren geboren wurde.
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