Letzte Woche ist mir etwas komisches passiert. Entweder war es eine sehr intensive Panik-Attacke oder es war ein epileptischer Anfall, bzw. eine Aura vor einem Anfall.
Ich saß ganz normal mit meinem Laptop auf dem Sessel und bloggte. Ein ganz normaler Morgen. Dann kam es wie ein Blitz in mich hinein geschossen. Ein komisches Gefühl, wie ein Warnfeuer, Angst, vor etwas was wie ein Schauer über den ganzen Körper lief.
Es war anders als die Anfälle, die ich vor der OP hatte. Ich hatte kein Magengrummeln, das aus dem Bauch hoch stieg, kein Gefühl mich an etwas zu erinnern, kein Kribbeln, das sich in den ganzen Körper verteilte, bis in den Kopf stieg und starke Kopfschmerzen auslöste. Nein, es war anders.
Aber es war ähnlich wie bei dem Anfall vor anderthalb Jahren, dem ersten und einzigen Anfall seit meiner Hirn-OP. Da ging es auch los mit so einem Aufschrecken, wie ein Warnschuss gegen etwas was in meinem Körper passierte. Damals sprang ich vom Stuhl, versuchte mich versuchte mich durch Bewegung und Gedanken vom Anfall abzuwehren. Gedanken wie: Ich will nicht, ich will nicht, ich will nicht! Aufhören, aufhören, aufhören! Aber an dem Tag hat es nicht aufgehört, ich hatte einen generalisierten Anfall. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Meine Schwester war bei mir und hat mir gesagt, ich sei einfach zusammengesackt. Das Bewusstsein bekam ich erst wieder, als ich in einen Krankenwagen lag.
Diesmal konnte ich es abwehren. Ich krallte mich in den Sessel und dachte die ganze Zeit: Scheiße, Scheiße, Scheiße. Guckte auf die Uhr, um danach zu wissen, wie lange es gedauert hatte. Dachte die ganze Zeit: Scheiße, Scheiße, Scheiße! Dann lief ein Schauer durch meinen Körper, bis in meinen Kopf hinein. Dann war es vorbei. Circa eine Minute. Kein Bewusstseinsverlust. Kein Zusammenbruch.
Danach hatte ich starke Kopfschmerzen, meine Muskeln fühlten sich an wie ein Riesen-Muskelkater, ich war völlig fertig, als ob ich einen Marathon gelaufen war. Geschockt und zittrig vor Angst, dass es wirklich ein Anfall gewesen sein könnte.
Schlussendlich waren die Kopfschmerzen nicht so schlimm. Sie hörten im Laufe des Tages einfach auf. Aber die Ungewissheit, ob es ein Anfall war oder nicht, war schlimm - und ist es immer noch. Jetzt denke ich immer wieder darüber nach, habe immer wieder kleine Panik-Attacken. Angst, dass der ganze Mist jetzt wieder losgeht! Bitterkeit, dass es nach so einer schweren OP mit dieser beschissenen Krankheit immer noch nicht aufhört.
Doch ich will nicht, dass es wieder losgeht. Ich will nicht, dass ich wieder tausend Untersuchungen machen muss, die Tablettendosis erhöhen, MRTs, EEGs, Blutspiegelmessung machen lassen muss. Schlussendlich kann mir doch wieder nicht geholfen werden. Können die Ärzte mir wieder nicht sagen, was bei mir los ist.
Deshalb habe ich beschlossen, es als intensive Panik-Attacke zu definieren und nicht zum Arzt zu gehen.
(Es sei denn ich habe bald wieder so eine Situation.)
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