Ich bin immer noch erkältet. Es wird irgendwie nicht besser...
Der Termin bei dem anderen Augenarzt war sehr gut. Leider nicht positiv, aber er hat ausführlicher mit mir über das Auge und die OP gesprochen. Inzwischen hat sich mein Auge verschlechtert. Es fühlt sich an wie ein Film über meiner Pupille, wie ein grauer Schleier und ein Faden, der sich immer hin und her bewegt, wenn ich das Auge bewege. Ich kann nicht mehr gut lesen und es ist sehr unangenehm. Ich sehe ein, dass die OP dringend nötig ist, am liebsten würde ich sie gleich hinter mich bringen. Es ist nicht schön, darauf zu warten und nicht gut sehen zu können. Mein erster Termin in Bremen ist am Dienstag nach Ostern, das ist organisatorisch nicht einfach. Zwei Stunden Hinfahrt, Anmeldung, Untersuchung, Gespräch... das dauert und zwei Stunden Rückfahrt, da ist der Tag vorbei und die Kinder haben ja auch Ferien. Glücklicherweise haben sich meine Eltern bereit erklärt zu kommen und auf sie aufzupassen, dann kann Florian mit mir mitkommen und wir fahren mit dem Auto. Wann die OP stattfinden wird, weiß ich nicht. Inzwischen würde ich es gerne möglichst bald machen lassen und wenn meine Eltern noch bei uns sind. Aber das wird sich wohl erst bei dem Termin herausstellen. Ich hoffe, dass ich bei der OP nicht auch noch dort übernachten muss.
Außerdem ist das Wetter so schlecht, dass die Kinder in den Ferien hier im Haus drin hocken und sich langweilen. Mit meiner Erkältung kann ich auch nicht viel mit ihnen unternehmen. In den Zoo gehen kommt nicht in Frage, fürs Schwimmen bin ich zu erkältet. Gestern waren wir in der Bibliothek, das war ganz nett, aber jetzt auch schon vorbei. Ohne Auto ist alles auch organisatorisch nicht so einfach. Bus fahren ist langweilig und anstrengend. Ostereier basteln, Windowcolor malen, Ponpons machen. Alles schon erledigt.
Was nun? Heute nachmittag fahre ich mit ihnen in einen Indoor-Spielplatz. Dann ist ein Tag überstanden. Morgen geht es mir hoffentlich besser, dass wir schwimmen gehen können oder vielleicht wird das Wetter wenigstens wieder besser.
Tuesday, 31 March 2015
Wednesday, 25 March 2015
Resumee
Drei Monate sind in diesem Jahr schon vorbei. Der Frühling ist immer noch nicht da und die Erkältung immer noch nicht weg. Jetzt ist der Husten so stark, dass ich mich nachts fast übergebe und richtigen Muskelkater im Bauch habe. Und Abends bin ich so müde, dass ich mich frage, was ich eigentlich den ganzen Tag gemacht habe.
Gestern habe ich zwei Telefonate geführt und nach meinen Bewerbungen gefragt. Eine Absage habe ich nicht bekommen. Aber auch keine Zusage und keine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Heute habe ich noch eine Bewerbung für eine Stelle als Bürokraft in einer Anwaltskanzlei abgeschickt. So richtig überzeugt, dass ich in eine Anwaltskanzlei passe bin ich nicht. Aber "Bürokraft" ist wenigstens etwas was ich mir zutrauen könnte. Und andere Ideen habe ich nicht.
Inzwischen habe ich von der Rentenversicherung die Genehmigung für die Unterstützung des Integrationsfachdienstes bekommen. Jetzt sollte sich bald wieder jemand bei mir melden und ein Gesprächstermin ausmachen. Manchmal fühle ich mich so bescheiden, dass ich denke, ich werde nie mehr einen anständigen Job finden. Ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen. Sitze nur zu Hause und habe das Gefühl, dass mein Gedächtnis und meine Sprache wieder einrosten.
Jetzt sind Ferien, jetzt ist wieder eine ganz andere Zeit. Zweieinhalb Wochen mit den Kindern zu Hause. Das wird anstrengend, jeden Tag kochen, immer was los. Aber ich möchte diese Tage mit den Kindern genießen. Die Zeit nutzen, wenn ich schon keinen Job habe.
Es ist schön Kinder zu haben und Thea und Noah sind die besten Kinder der Welt.
Gestern habe ich zwei Telefonate geführt und nach meinen Bewerbungen gefragt. Eine Absage habe ich nicht bekommen. Aber auch keine Zusage und keine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Heute habe ich noch eine Bewerbung für eine Stelle als Bürokraft in einer Anwaltskanzlei abgeschickt. So richtig überzeugt, dass ich in eine Anwaltskanzlei passe bin ich nicht. Aber "Bürokraft" ist wenigstens etwas was ich mir zutrauen könnte. Und andere Ideen habe ich nicht.
Inzwischen habe ich von der Rentenversicherung die Genehmigung für die Unterstützung des Integrationsfachdienstes bekommen. Jetzt sollte sich bald wieder jemand bei mir melden und ein Gesprächstermin ausmachen. Manchmal fühle ich mich so bescheiden, dass ich denke, ich werde nie mehr einen anständigen Job finden. Ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen. Sitze nur zu Hause und habe das Gefühl, dass mein Gedächtnis und meine Sprache wieder einrosten.
Jetzt sind Ferien, jetzt ist wieder eine ganz andere Zeit. Zweieinhalb Wochen mit den Kindern zu Hause. Das wird anstrengend, jeden Tag kochen, immer was los. Aber ich möchte diese Tage mit den Kindern genießen. Die Zeit nutzen, wenn ich schon keinen Job habe.
Es ist schön Kinder zu haben und Thea und Noah sind die besten Kinder der Welt.
Friday, 20 March 2015
Neue Perspektive
Ich habe heute den Arztbericht von meinem Augenarzt bekommen. Was da steht klingt wirklich nicht gut. Es ist eine "erhebliche epiretinale Gliose und PVR" und "eine pars plana Vitrektomie mit Membran-Peeling ist dringend zu empfehlen". Die Worte "dringend" und "erheblich" kommen mehrere Male vor.
Gestern hat mich auch schon jemand aus der Augenklinik in Bremen angerufen und mit mir einen Termin vereinbart. Mein Augenarzt hatte seinen Bericht zu ihnen gefaxt und sie hatten mich gleich angerufen.
Nachdem ich meinen Arztbericht gelesen und die Homepage von der Augenklinik angeschaut hatte, habe ich noch bei einem anderen Augenarzt angerufen. Ich will mir eine zweite Meinung zu der Untersuchung einholen. Ich dachte, ich muss einige Ärzte abklappern um einen schnellen Termin zu bekommen. Aber das war nicht der Fall, mit der Diagnose "epiretinal Gliose" habe ich den Termin sehr schnell bekommen. Nächste Woche Donnerstag.
Ich mache mir keine große Hoffnung, dass dieser Arzt die OP ablehnt. Aber ich möchte mir die Meinung von einem Arzt holen, der nichts mit der OP zutun hat. Die Homepage von der Augenklinik wirkt sehr kompetent und erklärt viele Erkrankungen, aber sie macht auch ganz viel Werbung für die operativen Eingriffe. Ich will aber nicht, dass mein Auge operiert wird, nur weil "eines der größten Kompetenzzentren für Netzhauterkrankungen und Augenoperationen Europas" mir eine OP anbietet.
Ich will die OP nur machen lassen, wenn nichts anderes möglich ist.
Tuesday, 10 March 2015
Tanze dein Leben!
Am Freitag habe ich Karten für eine Ü30-Party am nächsten Samstag gekauft. Der Tod meines Onkels hatte mich nachdenklich gestimmt - und die tolle Nachricht über mein Auge hat das Gefühl noch bestätigt.
Träume nicht dein Leben - Lebe deine Träume! (Wie kitschig! Aber es hat was...)
Viele Sachen schiebt man einfach so vor sich hin und denkt, irgendwann, wenn ich mal Zeit habe oder sich eine Gelegenheit ergibt, dann mache ich das, was mir Spaß macht, was ich mir wünsche, von was ich träume... aber die Zeit vergeht und irgendwann kommt alles anders, eine Krankheit, der Tod... und dann hat man es verpasst. Dann bereut man es, aber dann ist es zuspät.
Das habe ich eigentlich schon in der Zeit vor meiner OP gedacht und mir auch vorgenommen, wenn ich überlebe, mache ich es anders. Dann genieße ich die Zeit, dann nutze die Dinge, dann tue ich das, was ich will, was ich mir wünsche, dann lebe meine Träume.
Aber so einfach ist es nicht, denn Träume sind manchmal auch Schäume. Und in der letzten Zeit hatte ich eher das Gefühl, dass ich meine Träume einfach nicht mehr erfüllen kann, weil ich ein anderer Mensch geworden bin. Das Buch "Die Achse meines Lebens" hat mich in eine ganz andere Richtung geleitet (Irregeleitet. Es ist eigentlich nicht so gemeint, aber mich hat es einfach gelockt): Wenn du deine Träume nicht mehr ausleben kannst, dann träume doch einfach dein Leben, das du dir gewünscht hast.
Aber, trotz der schlechten Nachricht über das Auge und den Konsequenzen der OP ist "im Träume versinken" nicht die richtige Achse meines Lebens. Nein. Ich muss die wirkliche Realität nutzen! (Das ist auch die Ernüchterung im Buch.)
Und bald lebe ich einen Traum - und zwar gleich zweimal.
Ich habe früher viel getanzt und tanze auch heute immer noch gerne, aber selten. Viel zu selten. Ich habe schon ein paar mal versucht eine Freundin zu überreden, aber keine hat wirklich viel Lust dazu und so richtig Mühe habe ich mir nicht gegeben. Doch nach dem Tod meines Onkels habe ich beschlossen, hartnäckiger zu sein. Und ich habe es geschafft.
Am Samstag gehe ich mit zwei Freundinnen tanzen und im April gibt es noch eine andere Party, in der man tanzen kann. Dafür habe ich noch keine Karte gekauft, aber eine definitive Zusage von einer anderen Freundin.
Ich freue mich unheimlich. Tanzen macht mir Spaß, ist abreagieren, austoben, ausleben, loslassen, entfalten... Tanzen ist eine Leidenschaft! Und ein Teil der Achse meiner Welt.
Und die Ü30-Party wird auch höchste Zeit schließlich gehöre ich ja nächstes Jahr zur Ü40!
Träume nicht dein Leben - Lebe deine Träume! (Wie kitschig! Aber es hat was...)
Viele Sachen schiebt man einfach so vor sich hin und denkt, irgendwann, wenn ich mal Zeit habe oder sich eine Gelegenheit ergibt, dann mache ich das, was mir Spaß macht, was ich mir wünsche, von was ich träume... aber die Zeit vergeht und irgendwann kommt alles anders, eine Krankheit, der Tod... und dann hat man es verpasst. Dann bereut man es, aber dann ist es zuspät.
Das habe ich eigentlich schon in der Zeit vor meiner OP gedacht und mir auch vorgenommen, wenn ich überlebe, mache ich es anders. Dann genieße ich die Zeit, dann nutze die Dinge, dann tue ich das, was ich will, was ich mir wünsche, dann lebe meine Träume.
Aber so einfach ist es nicht, denn Träume sind manchmal auch Schäume. Und in der letzten Zeit hatte ich eher das Gefühl, dass ich meine Träume einfach nicht mehr erfüllen kann, weil ich ein anderer Mensch geworden bin. Das Buch "Die Achse meines Lebens" hat mich in eine ganz andere Richtung geleitet (Irregeleitet. Es ist eigentlich nicht so gemeint, aber mich hat es einfach gelockt): Wenn du deine Träume nicht mehr ausleben kannst, dann träume doch einfach dein Leben, das du dir gewünscht hast.
Aber, trotz der schlechten Nachricht über das Auge und den Konsequenzen der OP ist "im Träume versinken" nicht die richtige Achse meines Lebens. Nein. Ich muss die wirkliche Realität nutzen! (Das ist auch die Ernüchterung im Buch.)
Und bald lebe ich einen Traum - und zwar gleich zweimal.
Ich habe früher viel getanzt und tanze auch heute immer noch gerne, aber selten. Viel zu selten. Ich habe schon ein paar mal versucht eine Freundin zu überreden, aber keine hat wirklich viel Lust dazu und so richtig Mühe habe ich mir nicht gegeben. Doch nach dem Tod meines Onkels habe ich beschlossen, hartnäckiger zu sein. Und ich habe es geschafft.
Am Samstag gehe ich mit zwei Freundinnen tanzen und im April gibt es noch eine andere Party, in der man tanzen kann. Dafür habe ich noch keine Karte gekauft, aber eine definitive Zusage von einer anderen Freundin.
Ich freue mich unheimlich. Tanzen macht mir Spaß, ist abreagieren, austoben, ausleben, loslassen, entfalten... Tanzen ist eine Leidenschaft! Und ein Teil der Achse meiner Welt.
Und die Ü30-Party wird auch höchste Zeit schließlich gehöre ich ja nächstes Jahr zur Ü40!
Friday, 6 March 2015
Öfters mal was neues: Epiretinale Gliose
Ich war heute beim Augenarzt und es gab mal wieder eine gute Nachricht für mich. Ich muss am linken Auge operiert werden. Ich habe eine epiretinale Gliose.
Das ist eine Membranbildung (Häutchenbildung) im Bereich der Netzhaut. Diese feine Membran kann die Netzhaut unter sich verziehen und verformen. Deshalb sehe ich auf den linken Auge nicht mehr gut, sondern ein bisschen unscharf. Deshalb war ich beim Augenarzt... Und ich dachte, ich brauche eine neue Brille.
Aber nein, es ist mal wieder was neues für mich - und bloß nicht langweilig! Es ist eine interessante Krankheit, ein typisches Beispiel für eine Erkrankung der vitreoretinalen Grenzschicht, eine Störung der Ablösung des Glaskörpers. Die Theorie ist, dass ein Teil der Glaskörpergrenzmembran auf der Netzhaut verbleibt und sich dort zu einer Häutchenbildung umwandelt. Das kann zu Netzhautlöchern oder -ablösungen mit erheblichen Sehstörungen und Sehverlusten führen.
Sie schreitet in der Regel langsam fort und eine spontane Heilung ist eher ungewöhnlich, (jedoch nicht ausgeschlossen!) Eine OP ist nicht zwingend erforderlich, je nachdem wie sehr die Krankheit das Sehvermögen einschränkt - und wohl auch wie intensiv die Problematik ist.
Mein Augenarzt hat gesagt, er wird einen ausführlichen Bericht und eine Empfehlung für mich schreiben. Aber in seiner Empfehlung geht es nicht darum, ob ich mich operieren lassen soll, sondern wo ich mich operieren lasse. Er empfiehlt mir die Spezialklinik in Bremen.
Ach ja, warum nicht? In Bremen war ich noch nie!
Das ist eine Membranbildung (Häutchenbildung) im Bereich der Netzhaut. Diese feine Membran kann die Netzhaut unter sich verziehen und verformen. Deshalb sehe ich auf den linken Auge nicht mehr gut, sondern ein bisschen unscharf. Deshalb war ich beim Augenarzt... Und ich dachte, ich brauche eine neue Brille.
Aber nein, es ist mal wieder was neues für mich - und bloß nicht langweilig! Es ist eine interessante Krankheit, ein typisches Beispiel für eine Erkrankung der vitreoretinalen Grenzschicht, eine Störung der Ablösung des Glaskörpers. Die Theorie ist, dass ein Teil der Glaskörpergrenzmembran auf der Netzhaut verbleibt und sich dort zu einer Häutchenbildung umwandelt. Das kann zu Netzhautlöchern oder -ablösungen mit erheblichen Sehstörungen und Sehverlusten führen.
Sie schreitet in der Regel langsam fort und eine spontane Heilung ist eher ungewöhnlich, (jedoch nicht ausgeschlossen!) Eine OP ist nicht zwingend erforderlich, je nachdem wie sehr die Krankheit das Sehvermögen einschränkt - und wohl auch wie intensiv die Problematik ist.
Mein Augenarzt hat gesagt, er wird einen ausführlichen Bericht und eine Empfehlung für mich schreiben. Aber in seiner Empfehlung geht es nicht darum, ob ich mich operieren lassen soll, sondern wo ich mich operieren lasse. Er empfiehlt mir die Spezialklinik in Bremen.
Ach ja, warum nicht? In Bremen war ich noch nie!
Wednesday, 4 March 2015
Carpe diem - currum vehere niger!
Ich habe heute eine Gehaltserhöhung bekommen.
Die Fahrtkosten der Öffentlichen Verkehrsmittel sind gestiegen. Die 10-Punktekarte kostet jetzt 19 Euro nicht mehr 18 Euro. Also spare ich jetzt beim Schwarzfahren nicht nur 1,80 sondern 1,90 Euro! Hin und Rückfahrt nicht 3,60 sondern 3,80!
Das lohnt sich! Ich muss jetzt unbedingt meinen Nebenjob als Schwarzfahrerin wieder intensiver ausüben.
Also, morgen nutze ich den Tag und geh mal wieder schwarzfahren!
Die Fahrtkosten der Öffentlichen Verkehrsmittel sind gestiegen. Die 10-Punktekarte kostet jetzt 19 Euro nicht mehr 18 Euro. Also spare ich jetzt beim Schwarzfahren nicht nur 1,80 sondern 1,90 Euro! Hin und Rückfahrt nicht 3,60 sondern 3,80!
Das lohnt sich! Ich muss jetzt unbedingt meinen Nebenjob als Schwarzfahrerin wieder intensiver ausüben.
Also, morgen nutze ich den Tag und geh mal wieder schwarzfahren!
Sunday, 1 March 2015
Andreas Gabalier: Amoi seg´ ma uns wieder...
Die
Beerdigung meines Onkels hat mich ziemlich mitgenommen. Es waren
viele Leute da, eine große Familie, viele Freunde, Bekannte und es
hat ununterbrochen geregnet. Auf dem Friedhof war es wahnsinnig
matschig. Vor lauter Schirmen habe ich fast nichts gesehen und
gehört.
Mein
Vater hat gesagt, Regen sind ununterbrochene Tränen. Wenn es am Tag
der Beerdigung regnet, sind die Verstorbenen traurig, dass sie gehen
mussten..
Mein
Vater hat sehr viel geweint... ich auch. Es war gut, dass ich
gefahren bin. Bei meinem Vater sein. Meine Tante umarmen. Meine
Cousine, mein Cousin. Ich hatte ein großes Bedürfnis sie in den Arm
zu nehmen, besonders meine Tante ganz fest zu drücken.
Ich
hatte das Gefühl, dass meine Cousine ein bisschen reserviert war,
obwohl wir in unserer Jugend recht engen Kontakt zu einander hatten.
Aber jeder hat seine eigene Art mit dem Tod und der Trauer umzugehen.
Mein
Cousin hatte sich für den Gottesdienst das Lied „amoi seg` ma uns
wieder“ von Andreas Gabalier gewünscht. Das Lied hatte eine große
Wirkung. Es hat so gut gepasst und so sehr wehgetan, auch beim mir...
Er hat so sehr geweint. Viele haben geweint, meine Tante, meine
Cousine, mein Vater, sein Bruder, meine Schwester. Eigentlich alle
engen Verwandte, die ich von meinem Platz aus sehen konnte.
Danach
haben die Sargträger den Sarg angehoben und sind losgegangen, wir
hinterher. Da musste ich an mein Post über den Job eines Sargträgers
denken und mir steckte ein dicker Klos im Hals. Wie konnte ich mich
über so was lustig machen? Es ist bewundernswert, was diese Menschen
tun. Und es ist so wichtig, dass es diese Menschen gibt.
Als ich
am Abend mit Florian, Noah und Thea telefonierte, war ich müde und
immer noch tieftraurig. Das hat man gehört und das hat Noah auch
angesteckt. Er war wurde auch traurig und hat ganz ernsthaft gesagt,
ich soll meiner Tante ausrichten, dass er heute Abend ganz doll für
sie beten wird.
Ja, bei
solchen Anlässen tut es gut, an Gott zu glauben... „Wir geben ihn
in deine Hände“... hat der Pfarrer gesagt. Da habe sogar ich ein
bisschen an Gott geglaubt, denn der Satz hilft unheimlich beim
Loslassen und lindert den Schmerz von diesem Verlust. Denn
wenn man jemanden, den man liebt, an jemanden, dem man glaubt,
anvertrauen kann, fällt einem das Loslassen leichter als der Abschied für immer. Und der Gedanke "amoi seg´ ma uns wieder" ist ein kleiner Trost und ein bisschen Hoffnung.
Ich
hoffe, dass mein Cousin, meine Cousine und meine Tante, das auch so
gefühlt haben wie ich. Aber ich hoffe auch inständig, dass sie sich nicht sehr bald wiedersehen!
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