Heute ging es mir an den Kragen. Ich hatte das wichtige Gespräch mit dem Chef über meine Zeit nach dem Praktikum.
Vorher hatte ich noch mit der Kollegin, die Zuständige vom Kinder- und Jugendbuch, darüber gesprochen. Sie hat mir gesagt, dass sie sehr mit mir zufrieden ist und dass im Kinder- und Jugendbuch im Januar eine Stelle frei wird - und dass sie mich gerne haben will. Oh, wie sehr habe ich mich gefreut!!! Natürlich habe ich auch ganz klar gesagt, dass ich das auf jeden Fall machen will. Und ich habe ihr auch gesagt, dass ich todtraurig bin, wen ich nicht länger bleiben kann - egal wo in der Buchhandlung.
Dann war es so weit. Dann ging ich zu ihm. Als aller erstes habe ich gesagt, dass ich es in der Buchhandlung ganz toll finde, dass mir die Arbeit ganz viel Spaß macht und ich sehr, sehr gerne auch nach Weihnachten bleiben will. Er hat gegrinst, es hat ihm gefallen das zu hören, und für mich war es auch wichtig ihm das zu sagen. Denn es ist nichts anderes als die Wahrheit.
Er hat dann gesagt, dass die Zeit bis Weihnachten für mich ok ist, und hat mit mir über das Gehalt gesprochen. Er hat lange gebraucht, um irgendwelche Flyer zu suchen, um eine Richtlinie für Arbeitnehmer mit Diplom im Buchhandel zu finden (Nervenkitzel!). Das Angebot war dann ganz gut, aber weniger als das Geld, was ich jetzt bekomme. Das habe ich ihm ehrlich gesagt, schließlich hat er mich danach gefragt hat. Dann druckste er wieder rum und hat gesagt, er will noch klären, in was für einer Steuerklasse ich bin, was sonst noch bezahlt werden muss und blabla... Ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall muss ich ihm noch meine Sozialversicherungsnummer geben, dann kann er das nochmal klären. Er tippte ein bisschen auf einem Taschenrechner rum, murmelte noch über Arbeitszeiten und einige Beträge, die noch tiefer als sein Angebot waren. Ich bereute gleich, dass ich nicht einfach ja gesagt hatte, dann hätte ich wenigstens schon jetzt ein "Ja". Aber das habe ich jetzt noch nicht. Ich muss noch bis Ende meines Urlaubs warten.
Danach hat er gesagt, dass nach Weihnachten im Kinder- und Jugendbuch eine Stelle frei wird. Ich habe dann gleich gesagt, dass ich mich dafür auf jeden Fall bewerben will. Dann druckste er ein bisschen rum, sagte, dass ich nicht die einzige bin, die es machen möchte, aber dass sie zumindest auch sonst noch ab und zu Aushilfen brauchen.
Ich habe gesagt, dass ich auch als Aushilfe gerne arbeiten würde, aber dass ich mehr als nur auf einer 450 Euro Ebene arbeiten will. Danach habe ich gesagt, dass es von der Rentenversicherung auch nach dem Praktikum einige Leistungen zur Wiedereingliederung für mich gibt, zum Beispiel dass der Arbeitgeber eventuell bei der Sozialversicherung oder beim Entgelt entlastet werden kann. Das fand er dann sehr interessant und hat gleich meinen Berater angerufen, um zu fragen, ob diese Leistung auch angeboten wird, wenn man dort schon mal gearbeitet hat. Mein Berater wusste das leider nicht, hat aber gesagt, dass er das auf jeden Fall für mich klären wird.
Zum Schluss habe ich gefragt, ob er noch eine schriftliche Bewerbung von mir haben will. Er hat gesagt, dass muss nicht sein. Ich habe beschlossen, ihm auf jeden Fall doch noch einen Bewerbung zu schreiben.
Ich will, ich will und koste es mein Leben!
Hinterher habe ich mit meiner Kollegin darüber geredet. Sie hat mir die Person, die sich auch schon für die Stelle beworben hat, genannt. Ich kenne sie. Es ist ein Mann, sieben Jahre jünger als ich, ich habe gleichzeitig mit ihm angefangen zu arbeitet und ich habe schon mit ihm zusammen gearbeitet, nämlich an der Kasse. Ich kann ihn verstehen, dass er aus der Kasse raus will. Er hat einen Vorteil: er ist gelernter Buchhändler. Ich nicht. Aber ich bin jetzt schon seit einem Monat dort und werde noch zwei Monate da bleiben. Ihn müssen sie neu einarbeiten.
Nächste Woche habe ich Urlaub. Das habe ich jetzt auch nötig, ich brauche ein bisschen Zeit und Ruhe und viel Schokolade. In der Zeit muss mein Berater für mich klären, was für eine Entlastung für den Arbeitgeber in Frage kommt, und der Chef muss klären, was für ein Gehalt er mir für den Dezember anbieten kann. Ehrlich gesagt, ist es mir fast egal, Hauptsache es ist länger als nur Weihnachten.
Jetzt bin ich müde. Freue mich auf den Urlaub und hoffe, dass es irgendwie gut gehen wird. Auf jeden Fall freue ich mich auch, dass meine Kollegin sagt, dass sie mich gerne hätte.
Wenn es nicht klappt bin ich todtraurig... aber dann nehme ich es einfach wieder positiv: dann gibt es endlich ein neues unerträgliches Leiden der Maria M.
Aber auch dieses Leiden werde ich überleben!
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