Meine Arbeit in der Buchhandlung ist so vielseitig und anstrengend, dass ich gerne noch ganz viel schreiben würde, viel erzählen und verarbeiten. Es sind vor allem Hochs, ich fühle mich einfach gut dort. Aber es gibt auch ganz schön viele Tiefs. So einfach ist die Arbeit nicht, und ich habe schon auch leichte Startschwierigkeiten.
Gerade hatte ich festgestellt, dass ich über meine Arbeit im Büro noch nicht geschrieben habe. Da ich es aber sehr interessant fand und mir auch viel Spaß gemacht hat, möchte ich auch noch darüber berichten.
Insgesamt war ich fast zwei Wochen im Büro und kümmerte mich um die Aktion "Kanon der Literatur": Hundert Leser, hundert Bücher, hundert Rezensionen. (Jeder kann mitmachen und darf über sein Lieblingsbuch schreiben.) Ich habe alle Beiträge gelesen, in ein Formular eingefügt und die Rechtschreibung überprüft. Es war nicht einfach 100 Beiträge zu bekommen, aber es hat dann doch geklappt. Ich habe alle gelesen und es hat mir viel Spaß gemacht. Es ist sehr interessant zu lesen, wer eine Rezension geschrieben hat und welches die Lieblingsbücher sind. Natürlich sind Klassiker dabei wie: Goethes Faust, die Bibel, der Zauberberg von Thomas Mann, aber auch viele Krimis, Historische Romane, Fantasy und sehr viele Neuerscheinungen...
Besonders interessant ist, wer die Rezensionen geschrieben hat. Leider weiß ich nicht genau, wie mit der Aktion angefangen wurde. Ich weiß zwar, dass wichtige Personen aus der Stadt, Kulturschaffende, Lehrer, Professoren, Journalisten durch Briefe persönlich angesprochen wurden. Außerdem lagen natürlich die Ausschreibungen im Buchladen an den Kassen, wurden auf der Homepage und im Newsletter veröffentlicht und die Stammkunden wurden persönlich angesprochen.
Mitgemacht haben Lehrer, Journalisten, Mitarbeiter von der Universität, Kulturschaffende, viele Buchhändler, Auszubildende, sogar ein paar Schüler und vor allem sehr viele Rentner. Mich würde sehr interessieren, wer sich selbst animiert hat mitzumachen, oder ob sich doch die meisten erst durch die persönliche Anschreiben davon überzeugen ließen. Ich nehme an, dass es doch eher die direkte Anfrage war.
Natürlich habe ich auch selbst eine Rezension beigetragen. Mein Post über den Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Den hatte ich zwar vor meiner OP geschrieben, aber ich musste ihn noch ein bisschen überarbeiten, denn ich musste auf die Anschlagszahl von über 1500 aufstocken. Also musste ich noch ein bisschen ausführlicher darüber schreiben. Es hat zwar lange gedauert, ich habe mir auch ein paar andere Rezensionen angeschaut und ein bisschen was übernommen. Es hat mir vor allem viel Spaß gemacht und ich bin sehr zufrieden damit. Aber ein bisschen beschummelt habe ich schon...
Doch ich finde, ich kann das so machen. Ich habe nichts genau abgeschrieben, sondern mir ein paar Ideen geholt, meine Wortfindungsstörung kompensiert.
Auf jeden Fall kam meine Rezension bei der Kollegin, die für diese Aktion zuständig ist, sehr gut an. Sie hat das Buch nicht gelesen, und meinte, ich hätte jetzt tatsächlich ihre Lust geweckt.
Das freut mich!
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