Tuesday, 10 June 2014

Ehrgeiziges Praktikum

Der Inhaber der Buchhandlung, bei der ich mich beworben hatte, hat mich heute angerufen und gefragt, ob ich noch Interesse an einem Praktikum habe. Natürlich habe ich ja gesagt! Am Freitag, den 13., habe ich ein Vorstellungsgespräch. Ich freu mich. 

Aber irgendwie fühle ich mich im Moment auch ein bisschen skeptisch und anspruchsvoller. In einer Buchhandlung die Bücher im Regal einräumen, ist ein wesentlicher Unterschied als in einem Kulturinstitut Veranstaltungen zu organisieren. 

Ein wesentlicher Vorteil der Buchhandlung ist, dass es kein öffentlicher Dienst ist, und die Chance, übernommen zu werden größer ist. Am besten fände ich natürlich ein Praktikum in der Veranstaltungsorganisation der Buchhandlung. Aber das wurde schon abgelehnt. In der Buchhandlung ist ein Praktikum nur im Verkauf möglich, nicht im Büro. Zumindest war das die Antwort, die mein Maßnahmen-Berater bekommen hatte. 

Der Inhaber hatte aber meine Bewerbung noch nicht gelesen und ich mache mir ein bisschen Hoffnung, dass er es sich vielleicht doch anders überlegt. In meinem Lebenslauf steht nämlich, dass ich schon einmal mit seinem Bruder zusammengearbeitet und schon Lesungen organisiert habe. Vielleicht kann ich ihn dadurch davon überzeugen, dass ich nicht nur Regale einräumen kann, sondern auch für seine Buchhandlung Veranstaltungen organisieren könnte - und er mir eine Chance dafür gibt. 

Wenn ich das erreiche, entscheide ich mich für die Buchhandlung. Wenn das nicht geht, muss ich noch einmal überlegen, ob ich lieber im Kulturinstitut, mit dem großen Risiko nicht übernommen zu werden, Veranstaltungen organisiere, oder ob ich es doch lieber versuche mit einem Praktikum im Verkauf der Buchhandlung irgendwann ins Büro zu kommen.

Heute kann ich die Entscheidung nicht treffen, das hängt natürlich von den Gesprächen ab.

Was ich aber deutlich fühle, ist dass ich ehrgeizig geworden bin. Verkauf im Buchhandel ist gut. Aber die Organisation von Veranstaltungen ist anspruchsvoller. Ich traue mir beides zu. Und die Herausforderung wäre der Verlag, die Arbeit, die mir vor vier Jahren angeboten wurde.

Doch ich darf jetzt nicht überheblich werden. Ich habe noch keine Reaktion aus dem Verlag bekommen, ich habe nur zwei Vorstellungsgespräche und keine konkrete Angebote! Und schon gar nicht ein Garantie zur Übernahme in einen richtigen Job.

Doch ich bin zuversichtlich, eine Zusage werde ich bekommen. Mindestens eine!

Morgen gehe ich shoppen. Ich will einen neuen Hosenanzug!

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