"Die Wahrheit des einen ist die Lüge des anderen"
Ich habe in letzter Zeit ziemlich viele Bücher gelesen, über die ich gerne gerne geschrieben hätte. Jetzt mache ich es endlich mal wieder. Denn eigentlich reichen auch schon ein paar Zitate aus dem Buch, die ich sehr interessant finde.
"Erinnerungen sind wie Geschosse. Manche zischen vorbei und erschrecken dich nur. Andere reißen dich in Stücke." Rechard Kadrey, Kill the dead ()
Das Buch "Das Buch der Spiegel" ist ein Krimi vom rumänischen Autor E. O. Chirovici. Ein Literaturagent entdeckt ein unvollständiges Manuskript, in dem es um den Mord eines berühmten Professors geht. Er ist sofort fasziniert, denn der Mord wurde nie aufgeklärt und der Text bricht im spannendsten Moment ab. Also macht er sich auf die Suche nach dem Rest des Manuskripts und nach der Lösung des rätselhaften Mordes. Doch je mehr er herausfindet, desto mehr scheint er sich von der Lösung des Falles zu entfernen. Denn jeder Beteiligte hat seine eigene Version, seine eigenen Vorstellungen, seine eigene Lösung.
"Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen. Ein großer französischer Schriftsteller hat einmal bemerkt, Erinnerung an Vergangenes sei nicht unbedingt Erinnerung an wirklich Geschehenes. Ich vermute er hat recht." (Auch ich vermute, dass er recht hat!)
Der Ermordete ist Professor der Psychologie und befasste sich mit traumatischen Erinnerungen. Und genau das ist noch eine zweite Ebene des Krimis. In dem Roman geht es nicht nur darum, wer der Mörder ist, sondern auch über Erinnerung, Wahrheit und Lüge.
"Unser Gehirn ist mit einem Papierkorb ausgestattet. Es entfernt alles was nicht passt."
Saturday, 24 June 2017
Thursday, 22 June 2017
Abschieds- Sommerferien
Noah und Thea haben es gut! Die Sommerferien haben begonnen!
Ich fühle mich auch urlaubsreif.
Letzte Woche Mittwoch fand bei meiner Arbeit das Abteilungsfest statt, das ich wegen der Krankheit meiner Kollegin noch organisieren musste. Am Montag war dann in der Schule die offizielle Verabschiedung von Noahs 4.Klasse, am Dienstag wurde in der Schuki gefeiert und gestern war Noahs große School´s out Party mit den Eltern, der Klassenlehrerin und der Direktorin. Außerdem fand am Dienstag auch noch in Theas Klasse die Lesenacht statt, mit Übernachtung, Frühstück und Verabschiedung der Klassenlehrerin.
Ich habe dreimal Kuchen gebacken, zweimal Salate gemacht, beim Aufbau eines Abteilungstages und des Gartenfestes für jeweils 50 Personen mitgeholfen, zwei Bäumchen geschmückt, Herzchen aus Papier geschnitten, Briefchen gefaltet, Blumen und Äpfel aus Draht gebastelt, Karten geschrieben, Hände geschüttelt, Blumensträuße übergeben.
Zum Abschluss war gestern Nachmittag und Abend das inoffizielle Abschiedsfest von Noahs Klasse. Es war sehr schön und ein bisschen traurig. Die Kinder haben mit den Lehrerinnen und drei Müttern eine Fahrradtour mit Quizfragen, Spielen und Eis essen, gemacht. Danach sind noch alle Eltern dazu gekommen. Bis elf Uhr saßen wir zusammen, haben gegrillt, gesessen, getrunken, gequatscht.
Die Kids haben sich vor allem auf die Ferien gefreut. Von den Eltern waren einige ein bisschen - oder auch sehr wehmütig (zum Beispiel ich!).
Die Grundschulzeit ist vorbei. Vier Jahre sind vergangen, in der man sich immer näher gekommen ist, eine nette Truppe sich gebildet hat, wir Freunde gefunden haben. Jetzt ist die Zeit vorbei.
Manche Freundschaften werden bleiben. Manche wird man aus den Augen verlieren. Wir werden neue kennen lernen.
Neue Schule, neues Glück!
Noch zwei Wochen muss ich aushalten. Dann habe auch ich endlich Urlaub.
Ich fühle mich auch urlaubsreif.
Letzte Woche Mittwoch fand bei meiner Arbeit das Abteilungsfest statt, das ich wegen der Krankheit meiner Kollegin noch organisieren musste. Am Montag war dann in der Schule die offizielle Verabschiedung von Noahs 4.Klasse, am Dienstag wurde in der Schuki gefeiert und gestern war Noahs große School´s out Party mit den Eltern, der Klassenlehrerin und der Direktorin. Außerdem fand am Dienstag auch noch in Theas Klasse die Lesenacht statt, mit Übernachtung, Frühstück und Verabschiedung der Klassenlehrerin.
Ich habe dreimal Kuchen gebacken, zweimal Salate gemacht, beim Aufbau eines Abteilungstages und des Gartenfestes für jeweils 50 Personen mitgeholfen, zwei Bäumchen geschmückt, Herzchen aus Papier geschnitten, Briefchen gefaltet, Blumen und Äpfel aus Draht gebastelt, Karten geschrieben, Hände geschüttelt, Blumensträuße übergeben.
Zum Abschluss war gestern Nachmittag und Abend das inoffizielle Abschiedsfest von Noahs Klasse. Es war sehr schön und ein bisschen traurig. Die Kinder haben mit den Lehrerinnen und drei Müttern eine Fahrradtour mit Quizfragen, Spielen und Eis essen, gemacht. Danach sind noch alle Eltern dazu gekommen. Bis elf Uhr saßen wir zusammen, haben gegrillt, gesessen, getrunken, gequatscht.
Die Kids haben sich vor allem auf die Ferien gefreut. Von den Eltern waren einige ein bisschen - oder auch sehr wehmütig (zum Beispiel ich!).
Die Grundschulzeit ist vorbei. Vier Jahre sind vergangen, in der man sich immer näher gekommen ist, eine nette Truppe sich gebildet hat, wir Freunde gefunden haben. Jetzt ist die Zeit vorbei.
Manche Freundschaften werden bleiben. Manche wird man aus den Augen verlieren. Wir werden neue kennen lernen.
Neue Schule, neues Glück!
Noch zwei Wochen muss ich aushalten. Dann habe auch ich endlich Urlaub.
Sunday, 18 June 2017
Grünes Vorbild ohne Auto
Gestern Abend belauschte ich ein Gespräch von Noah und Florian über den 18. Geburtstag. Noah sagte, dass er es kann kaum erwarten kann, endlich 18 zu sein. Allerdings freut er sich nicht darauf - wie Florian erwartet hatte - endlich Autofahren zu können, sondern weil er dann endlich wählen kann. Florian war überrascht.
Florian: Was? Du kannst es kaum erwarten, endlich wählen zu dürfen?
Noah: Ja klar. Die politischen Machenschaften in der Welt sind doch sehr interessant. Und ich will doch auch mitreden können, was in Deutschland passiert!
Ich war erstaunt und sehr erfreut! Denn wahrscheinlich beruhte diese Reaktion auf einem Gespräch von Noah und mir. Ich hatte vor ein paar Tagen beiläufig erwähnt, dass ich Politik studiert habe, und einmal sogar Annette Schawan und Christian Wulff kennen gelernt hatte. Das hatte ihn schon mächtig erstaunt, aber als ich ihm dann auch noch sagte, dass ich mich für die nächsten Bundestagswahlen als Wahlhelferin angemeldet hatte, war er schwer beeindruckt. Seine Mutter hat Politik studiert! Und wichtige Politiker kennen gelernt! Und jetzt wird sie auch politisch aktiv sein und macht bei den Wahlen mit! Davon war er sehr begeistert und wollte gleich mitmachen.
Florian hatte mein Gespräch mit Noah nicht mitbekommen und war nun ziemlich irritiert.
Florian: Das ist ja toll, dass du dich darauf freust. Aber einmal in vier Jahren wählen, ist doch auch ein bisschen langweilig, oder? Endlich Autofahren, das ist doch super!
Noah: Nee, ich will gar keinen Führerschein.
Da fiel Florian wie aus den Wolken.
Florian: Wie bitte? Wieso denn das?
Noah: Ach, Führerschein machen ist doch so wahnsinnig teuer.
Florian: Ja, aber das ist eine gute Investition. Autofahren ist doch wahnsinnig wichtig im Leben!
Noah: Wieso? Es gibt doch öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder. Das geht auch ohne.
Florian: Ja, aber ohne Auto ist es so wahnsinnig unpraktisch und anstrengend! Zum Beispiel kannst doch nicht den Wasserkasten mit in den Bus schleppen, oder... oder Grillkohle, oder...
Noah: Ok, das ist doof, aber sowas kann man auch in einem Fahrradanhänger transportieren...
Florian: Na klar, und wenn der Supermarkt nicht um die Ecke ist? Oder wenn es gerade regnet?
Noah: Bei Regen grillt man ja auch nicht, oder? Und man kann auch Leitungswasser trinken. Das ist sogar billiger.
Florian war sprachlos.
Noah: Außerdem hält Fahrradfahren fit und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist auch noch gut für die Umwelt.
Da war Florian bedient.
Florian: Na klar, und mit Achtzehn wählst du dann die Grünen!
Ich musste grinsen. Das waren meinen Argumente für das Leben ohne Auto! An dieses Gespräch werde ich meine zwei Männer in 8 Jahren erinnern. Ich bin gespannt wie es ausgeht.
(Ich fürchte aber, dass doch Florian recht behalten wird. Aber auch mit Führerschein kann man die Grünen wählen.)
Florian: Was? Du kannst es kaum erwarten, endlich wählen zu dürfen?
Noah: Ja klar. Die politischen Machenschaften in der Welt sind doch sehr interessant. Und ich will doch auch mitreden können, was in Deutschland passiert!
Ich war erstaunt und sehr erfreut! Denn wahrscheinlich beruhte diese Reaktion auf einem Gespräch von Noah und mir. Ich hatte vor ein paar Tagen beiläufig erwähnt, dass ich Politik studiert habe, und einmal sogar Annette Schawan und Christian Wulff kennen gelernt hatte. Das hatte ihn schon mächtig erstaunt, aber als ich ihm dann auch noch sagte, dass ich mich für die nächsten Bundestagswahlen als Wahlhelferin angemeldet hatte, war er schwer beeindruckt. Seine Mutter hat Politik studiert! Und wichtige Politiker kennen gelernt! Und jetzt wird sie auch politisch aktiv sein und macht bei den Wahlen mit! Davon war er sehr begeistert und wollte gleich mitmachen.
Florian hatte mein Gespräch mit Noah nicht mitbekommen und war nun ziemlich irritiert.
Florian: Das ist ja toll, dass du dich darauf freust. Aber einmal in vier Jahren wählen, ist doch auch ein bisschen langweilig, oder? Endlich Autofahren, das ist doch super!
Noah: Nee, ich will gar keinen Führerschein.
Da fiel Florian wie aus den Wolken.
Florian: Wie bitte? Wieso denn das?
Noah: Ach, Führerschein machen ist doch so wahnsinnig teuer.
Florian: Ja, aber das ist eine gute Investition. Autofahren ist doch wahnsinnig wichtig im Leben!
Noah: Wieso? Es gibt doch öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder. Das geht auch ohne.
Florian: Ja, aber ohne Auto ist es so wahnsinnig unpraktisch und anstrengend! Zum Beispiel kannst doch nicht den Wasserkasten mit in den Bus schleppen, oder... oder Grillkohle, oder...
Noah: Ok, das ist doof, aber sowas kann man auch in einem Fahrradanhänger transportieren...
Florian: Na klar, und wenn der Supermarkt nicht um die Ecke ist? Oder wenn es gerade regnet?
Noah: Bei Regen grillt man ja auch nicht, oder? Und man kann auch Leitungswasser trinken. Das ist sogar billiger.
Florian war sprachlos.
Noah: Außerdem hält Fahrradfahren fit und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist auch noch gut für die Umwelt.
Da war Florian bedient.
Florian: Na klar, und mit Achtzehn wählst du dann die Grünen!
Ich musste grinsen. Das waren meinen Argumente für das Leben ohne Auto! An dieses Gespräch werde ich meine zwei Männer in 8 Jahren erinnern. Ich bin gespannt wie es ausgeht.
(Ich fürchte aber, dass doch Florian recht behalten wird. Aber auch mit Führerschein kann man die Grünen wählen.)
Monday, 12 June 2017
Positives schlechtes Beispiel
Gestern Abend habe ich mit Thea ein sehr interessantes Gespräch geführt. Sie wollte wieder nicht lesen und auch nicht am nächsten Tag zur Schule. Also versuchte ich ihr zu erklären, weshalb es so wichtig ist zu lernen.
Thea: Warum muss man denn so lange in die Schule? Ich will lieber bald was verdienen, damit ich mir selber alles kaufen kann, was ich will.
Ich: Aber je mehr du weißt, desto bessere Jobs kannst du machen, desto mehr Geld kriegst du. Wenn du keine Ausbildung machst, dann wirst du nicht viel verdienen, und du musst ja Miete bezahlen, Kleidung und Essen kaufen. Dann bleibt nicht viel übrig für Spielzeug und Schnickschnack...
Sie schweig und guckte mich nachdenklich an.
Ich: Außerdem solltest du dir auch gut überlegen, was für einen Job du macht. Jobs ohne Ausbildung machen nicht so viel Spaß und sind oft anstrengend. Oder willst du Putzfrau oder Müllmann werden?
Thea: Sind das die einzigen Jobs, die man ohne Ausbildung machen kann?
Ich: Naja, es gibt noch viel mehr. Zum Beispiel im Supermarkt Regale auffüllen oder beim Friseur die geschnittenen Haare auffegen. Meinst du, das würde dir Spaß machen?
Sie schüttelte energisch den Kopf und überlegte weiter.
Thea: Was machst du denn jetzt eigentlich?
Ich: Ich berate Studenten damit sie Geld bekommen und ihr Studium finanzieren können.
Thea: Was ist denn beraten? Was machst du da genau?
Ich: Ich beantworte ihre Fragen, wie sie einen Antrag stellen können, gebe ihnen Blätter - Formulare - die sie ausfüllen müssen und ich nehme die Unterlagen, die sie abgeben, an und sortiere sie für meine Kollegen, die das dann bearbeiten. Dann erst wird entschieden, ob die Studenten Bafög bekommen und wie viel Geld es ist.
Thea: Und hast du dafür eine Ausbildung gemacht?
Ich: Nein, das nicht.
Thea: Und macht es dir Spaß?
Ich: Ja, es ist ganz lustig. Es kommen so viele unterschiedliche Studenten zu mir, und ich freue mich ihnen helfen zu können, damit sie sich ein Studium leisten können ohne noch nebenher zu arbeiten.
Sie überlegte wieder eine Weile.
Thea: In der Buchhandlung hat es dir bestimmt mehr Spaß gemacht, oder?
Ich: Ja, das war toll.
Thea: Warum hast denn da aufgehört?
Ich: Tja, ich hatte keine Ausbildung als Buchhändlerin.
Thea: Und warum konntest du denn dort arbeiten?
Ich: Ich hatte versucht mich nach meiner Krankheit durch ein Praktikum einzuarbeiten. Schließlich habe ich ja Literatur studiert und schon in der Buchbranche gearbeitet. Also war das gar nicht weit weg vom Job in der Buchhandlung.
Thea: Und warum konntest du es dann nicht?
Ich: Ich wurde doch am Gehirn operiert, dadurch habe ich vieles verloren, was ich im Studium gelernt hatte. Ich hab einfach viel vergessen.
Sie nickte langsam und sah sie mich sehr lange nachdenklich an.
Thea: Dann will ich doch lieber in die Schule gehen und studieren.
Ich: Ach ja? Das finde ich gut.
Thea: Naja, den ganzen Tag nur irgendwelchen Studenten irgendwelche Blätter geben, ist langweilig. Da mach ich lieber was anderes.
Ich: Tja, da musst du gut überlegen, was du willst und ganz viel lernen, eine Ausbildung machen oder studieren.
Ich war ziemlich überrascht, schließlich hatte ich doch versucht, ihr meinen Job positiv zu erklären. Und ein bisschen getroffen hat es mich schon. Sie scheint doch ziemlich gut durchblickt zu haben, dass der Job, denn ich jetzt mache, sehr einfach ist und recht langweilig. Und sie hat ja auch recht. Mein Job ist eher ein schlechtes Beispiel.
Doch es hat auch was positives. Aber wenn das der Grund ist, weshalb sie viel lernen will, damit sie nicht so einen Job machen muss wie ich, dann sollte ich doch ehrlich sein und ihr sagen, dass ich mir mein Leben anders vorgestellt hatte. Und dass ich jetzt nicht so ganz zufrieden bin.
Thea: Warum muss man denn so lange in die Schule? Ich will lieber bald was verdienen, damit ich mir selber alles kaufen kann, was ich will.
Ich: Aber je mehr du weißt, desto bessere Jobs kannst du machen, desto mehr Geld kriegst du. Wenn du keine Ausbildung machst, dann wirst du nicht viel verdienen, und du musst ja Miete bezahlen, Kleidung und Essen kaufen. Dann bleibt nicht viel übrig für Spielzeug und Schnickschnack...
Sie schweig und guckte mich nachdenklich an.
Ich: Außerdem solltest du dir auch gut überlegen, was für einen Job du macht. Jobs ohne Ausbildung machen nicht so viel Spaß und sind oft anstrengend. Oder willst du Putzfrau oder Müllmann werden?
Thea: Sind das die einzigen Jobs, die man ohne Ausbildung machen kann?
Ich: Naja, es gibt noch viel mehr. Zum Beispiel im Supermarkt Regale auffüllen oder beim Friseur die geschnittenen Haare auffegen. Meinst du, das würde dir Spaß machen?
Sie schüttelte energisch den Kopf und überlegte weiter.
Thea: Was machst du denn jetzt eigentlich?
Ich: Ich berate Studenten damit sie Geld bekommen und ihr Studium finanzieren können.
Thea: Was ist denn beraten? Was machst du da genau?
Ich: Ich beantworte ihre Fragen, wie sie einen Antrag stellen können, gebe ihnen Blätter - Formulare - die sie ausfüllen müssen und ich nehme die Unterlagen, die sie abgeben, an und sortiere sie für meine Kollegen, die das dann bearbeiten. Dann erst wird entschieden, ob die Studenten Bafög bekommen und wie viel Geld es ist.
Thea: Und hast du dafür eine Ausbildung gemacht?
Ich: Nein, das nicht.
Thea: Und macht es dir Spaß?
Ich: Ja, es ist ganz lustig. Es kommen so viele unterschiedliche Studenten zu mir, und ich freue mich ihnen helfen zu können, damit sie sich ein Studium leisten können ohne noch nebenher zu arbeiten.
Sie überlegte wieder eine Weile.
Thea: In der Buchhandlung hat es dir bestimmt mehr Spaß gemacht, oder?
Ich: Ja, das war toll.
Thea: Warum hast denn da aufgehört?
Ich: Tja, ich hatte keine Ausbildung als Buchhändlerin.
Thea: Und warum konntest du denn dort arbeiten?
Ich: Ich hatte versucht mich nach meiner Krankheit durch ein Praktikum einzuarbeiten. Schließlich habe ich ja Literatur studiert und schon in der Buchbranche gearbeitet. Also war das gar nicht weit weg vom Job in der Buchhandlung.
Thea: Und warum konntest du es dann nicht?
Ich: Ich wurde doch am Gehirn operiert, dadurch habe ich vieles verloren, was ich im Studium gelernt hatte. Ich hab einfach viel vergessen.
Sie nickte langsam und sah sie mich sehr lange nachdenklich an.
Thea: Dann will ich doch lieber in die Schule gehen und studieren.
Ich: Ach ja? Das finde ich gut.
Thea: Naja, den ganzen Tag nur irgendwelchen Studenten irgendwelche Blätter geben, ist langweilig. Da mach ich lieber was anderes.
Ich: Tja, da musst du gut überlegen, was du willst und ganz viel lernen, eine Ausbildung machen oder studieren.
Ich war ziemlich überrascht, schließlich hatte ich doch versucht, ihr meinen Job positiv zu erklären. Und ein bisschen getroffen hat es mich schon. Sie scheint doch ziemlich gut durchblickt zu haben, dass der Job, denn ich jetzt mache, sehr einfach ist und recht langweilig. Und sie hat ja auch recht. Mein Job ist eher ein schlechtes Beispiel.
Doch es hat auch was positives. Aber wenn das der Grund ist, weshalb sie viel lernen will, damit sie nicht so einen Job machen muss wie ich, dann sollte ich doch ehrlich sein und ihr sagen, dass ich mir mein Leben anders vorgestellt hatte. Und dass ich jetzt nicht so ganz zufrieden bin.
Tuesday, 6 June 2017
Gschwint mal tiefenentspannt werden...
An Pfingsten haben wir uns wieder mit alten Schulfreunden getroffen. Die eine Familie wohnt in einem großes Haus auf einem alten Bauernhof im Landkreis Hohenlohe. Und seit sechs Jahren treffen wir uns mit drei Familien dort.
Es ist einfach wunderbar aufs Land zu fahren, die Natur genießen und mit guten Freunden zusammen sein. Nichts besonderes machen, zusammen kochen, essen, trinken, wandern und sich über alte und neue Zeiten unterhalten.
Es ist so schön ruhig und entspannend. Und auch die Kinder ist es ganz toll. Sie kennen sich schon lange und fühlen sich sich einfach wohl.
Für Noah ist es manchmal ein bisschen langweilig. Er ist der Älteste und die zwei anderen Jungs sind leider noch nicht alt genug, um mit ihm Fußball spielen zu können. Doch auch ihm macht es Spaß mal Trecker zu fahren und mit uns am Lagerfeuer zu sitzen. Thea passt mit dem Alter sehr gut zu den anderen drei Mädels und auf einem alten Bauernhof ist immer was los.
Sie hat auch wieder in ihr Tagebuch geschrieben. Ganz viel von den vielen jungen Kätzchen. (Über ihren Freundinnen hat sie nichts geschrieben, denn sie sagte, es sei ja von Anfang an klar, dass es wieder ganz toll mit ihnen ist!)
Hohenlohe ist gemessen an der Einwohnerzahl, der kleinste Landkreis in Baden-Württemberg und liegt zwischen Heilbronn und Stuttgart. Kein Wunder, dass die Familie, die dort wohnt nicht Hochdeutsch spricht, sondern "hohenlohisch" (ähnlich wie schwäbisch).
Letztes Jahr hatte Thea mich auf der Rückfahrt gefragt, was das Wort "gschwint" bedeutet. Ich war überrascht, dass sie es nicht als Wort "geschwind" erkannt hatte, aber in Niedersachsen wird es nicht so oft genutzt. Dieses Jahr habe ich darauf geachtet und festgestellt, dass es sehr gesagt wurde. Ich sage bei solchen Gelegenheiten "eben mal schnell". Ich muss zugeben, "Gschwint" ist praktischer.
Dieses Jahr ist es für mich ein schöner Ausdruck geworden. Jedes Jahr vier Tage dort sein, ist einfach "gschwint mal tiefenentspannt werden". (Tiefenentspannt war das Lieblingswort des Gastgebers)
Ich freue mich schon auf nächstes Jahr. Dafür lohnt sich die lange Fahrt - und auf der Autobahn fotografieren macht Spaß.
Es ist einfach wunderbar aufs Land zu fahren, die Natur genießen und mit guten Freunden zusammen sein. Nichts besonderes machen, zusammen kochen, essen, trinken, wandern und sich über alte und neue Zeiten unterhalten.
Es ist so schön ruhig und entspannend. Und auch die Kinder ist es ganz toll. Sie kennen sich schon lange und fühlen sich sich einfach wohl.
Für Noah ist es manchmal ein bisschen langweilig. Er ist der Älteste und die zwei anderen Jungs sind leider noch nicht alt genug, um mit ihm Fußball spielen zu können. Doch auch ihm macht es Spaß mal Trecker zu fahren und mit uns am Lagerfeuer zu sitzen. Thea passt mit dem Alter sehr gut zu den anderen drei Mädels und auf einem alten Bauernhof ist immer was los.
Sie hat auch wieder in ihr Tagebuch geschrieben. Ganz viel von den vielen jungen Kätzchen. (Über ihren Freundinnen hat sie nichts geschrieben, denn sie sagte, es sei ja von Anfang an klar, dass es wieder ganz toll mit ihnen ist!)
Hohenlohe ist gemessen an der Einwohnerzahl, der kleinste Landkreis in Baden-Württemberg und liegt zwischen Heilbronn und Stuttgart. Kein Wunder, dass die Familie, die dort wohnt nicht Hochdeutsch spricht, sondern "hohenlohisch" (ähnlich wie schwäbisch).
Letztes Jahr hatte Thea mich auf der Rückfahrt gefragt, was das Wort "gschwint" bedeutet. Ich war überrascht, dass sie es nicht als Wort "geschwind" erkannt hatte, aber in Niedersachsen wird es nicht so oft genutzt. Dieses Jahr habe ich darauf geachtet und festgestellt, dass es sehr gesagt wurde. Ich sage bei solchen Gelegenheiten "eben mal schnell". Ich muss zugeben, "Gschwint" ist praktischer.
Dieses Jahr ist es für mich ein schöner Ausdruck geworden. Jedes Jahr vier Tage dort sein, ist einfach "gschwint mal tiefenentspannt werden". (Tiefenentspannt war das Lieblingswort des Gastgebers)
Ich freue mich schon auf nächstes Jahr. Dafür lohnt sich die lange Fahrt - und auf der Autobahn fotografieren macht Spaß.
Subscribe to:
Posts (Atom)