Tuesday, 30 May 2017

Countdown bei der Arbeit

Seit letzter Woche bin ich bei der Arbeit alleine im Sekretariat. Eine Kollegin ist im Urlaub und die andere hatte einen Fahrradunfall. Die Situation ist im Moment ziemlich schwierig, denn ich war direkt am ersten Tag schon alleine. Ich konnte also überhaupt nicht eingearbeitet werden und da ich gar nicht als Sekretärin angestellt bin, habe ich bei ganz vielen Aufgaben überhaupt keine Ahnung wie ich sie vertreten soll.

Ich tue natürlich mein Bestes, aber es ist nicht einfach und nach meiner OP traue ich mir einfach nicht so viel zu. Die erste Woche habe ich schon überstanden, es war eine recht ruhige Woche mit Himmelfahrt und dem Freitag als Brückentag, den alle Kollegen freigenommen hatten.

Diese Woche ist eine normale Woche und ganz viele Kolleginnen haben mir schon ihre Hilfe angeboten. Aber als Sachbearbeiter haben sie bei ganz vielen Dingen auch keine Ahnung wie man damit umgeht. So muss ich einfach oft meine Chefin fragen was ich machen soll. Und das würde ich gerne vermeiden.

Aber da bleibt mir leider nicht viel übrig. Immerhin geht es um finanzielle Unterstützung von Studenten, die auf das Geld angewiesen sind. In diesem Fall etwas falsch machen ist furchtbar!

Noah und Thea zählen die Tage bis zu den Sommerferien. Ich zähle die Tage, bis die eine Kollegin aus dem Urlaub kommt und die andere sich nach dem Unfall erholt hat. Aber sie wird wohl etwas länger zu Hause bleiben. Sie hat einen gebrochenen Arm.

Monday, 22 May 2017

Ganz die Mama II

Letztes Wochenende waren wir beim Geburtstag eines alten Freundes. Ein Wochenende im Schwarzwald, mit ein paar seiner Freunde und deren Familien. Einige, mit denen wir auch schon befreundet sind, einige die wir noch gar nicht kannten. Und ganz viele Kinder, in unterschiedlichen Altersstufen.

Es war einfach wunderbar. Tolles Wetter, schön sich wieder einmal zu treffen und nett, Leute kennen zu lernen und so leicht in interessante Gespräch zu kommen. Egal wie unterschiedlich wir waren, zwei wesentliche Gemeinsamkeiten hatten wir: eine lange oder enge Freundschaft mit dem Geburtstagskind. Und Kinder. Darüber kann man sich stundenlang unterhalten!

Für die Kinder war es einfach klasse. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten bis Noah und Thea mit den anderen Kindern Kontakt aufgenommen hatten, haben sie viel miteinander gespielt. Einfach draußen im Garten, mit zwei Hunden, zwei Schaukeln, zwei Wippen und ganz viel Sonne. Frühstück draußen, Mittagessen draußen, draußen Kaffee trinken und Kuchen essen und zum Abklingen grillen und am Lagerfeuer sitzen, sich unterhalten, in Erinnerungen schwelgen, über Neues sprechen. Das war herrlich für uns und für die Kinder.

Als wir am Sonntag nach dem Mittagessens wieder ins Auto stiegen, waren wir alle ein bisschen traurig, dass es schon vorbei war. Doch Thea war ganz dolle traurig. Sie hätte beinahe angefangen zu weinen. Trösten konnten wir noch nicht mal mit der Tatsache, dass wir uns an Pfingsten noch einmal mit einigen Familien treffen werden. Aber so richtig half das nicht, denn leider sind die zwei Hunde bei diesem Treffen nicht dabei.

Also schlug ich ihr vor, wenn wir zu Hause sind, in ihr Tagebuch zu schreiben. Ich sagte ihr, dass es mir auch immer hilft, wenn ich traurig oder bedrückt bin, in mein Tagebuch zu schreiben. Einfach schreiben, was ich fühle, was ich toll finde, was ich gar nicht mag, an was ich mich erinnern will und was ich einfach mal los werden will... Das machte sie ein bisschen nachdenklich und nachdem sie dann auch noch eine halbe Packung Haribo "Happy Cola" Fruchtgummi aufgegessen hatte und wir zwei Hörspiele von den Drei !!! gehört hatten, war alles gut.

Doch als wir zu Hause ankamen, ging sie schnurstracks in ihn Zimmer, holte ihr kleines Nici de Saint Fall Ringbuch raus und fing an zu malen und schreiben. (In unserem Sommerurlaub in der Toskana hatten Thea und ich uns im Tarotgarten beide ein kleines Heft gekauft. Ich hatte im Urlaub einfach nur ein bisschen gemalt und gekritzelt. Sie aber hatte auch geschrieben, wenn ihr etwas ganz besonders gut gefallen hatte. Aber das ist schon eine Weile her.)

Genau dieses Tagebuch hatte sie wieder genutzt - und was sie gemalt und geschrieben hat, war einfach toll! Beide Hunde und jedes Kind hat sie gemalt, jeden Namen aufgeschrieben und einfach ein paar Sachen, die sie zusammen gespielt hatten, aufgelistet. Mit vielen Rechtschreibfehler und lauter grinsende Gesichter. Danach schlief sie ganz friedlich ein.

Wie schön, dass ihr Tagebuch-schreiben auch so gut tut, wie mir!

Thursday, 18 May 2017

Lieblingstier: Katze? Name: Hund?

Nach noch sehr vielen Diskussionen über den Namen unseres Katers, haben wir uns jetzt endlich für einen Namen entschieden. 

Aber wir mussten noch ziemlich viel diskutieren. Noah und Florian waren von meinen Vorschlag "Charly von Bismarck" begeistert. Doch bei Thea kam der Name gar nicht gut an. Und nachdem sie selbst diesen Kompromiss mit ihrem Lieblingsnamen ablehnte, sah sie ein, dass es nicht "Charly" werden würden. Also gab sie den Namen endlich auf und lies sich wieder auf Vorschläge und Ideen ein. "Miro" gefiel ihr ganz gut, "Dali", "Picasso". Das gefiel Noah nicht.

Neulich schlug er ihr den Namen "Hund" vor, weil sie in einem Freundebuch die Frage nach ihrem Lieblingstier nicht mit "Katze" aufgefüllt hatte, sondern mit "Hund". Bei diesem Vorschlag war Thea richtig beleidigt. 

Dann lenkte Noah sie mit seinem momentanen Favorit "Sushi" ab. Das lehnte Thea natürlich wieder ab, sie schlug "Müsli" vor. Dieses Essen schmeckt ihr wenigstens. Noah fand Noah es zwar witzig, aber als Name für einen Kater fand er es unpassend. Das sah Thea auch ein. 

Als dann der jetzige Besitzer mich über WhatsApp nach dem Namen der Katze fragt - und schrieb, dass alle anderen Katzen schon einen Namen hatten - gerieten wir ein bisschen unter Druck. Mir fiel der Name "Spock" wieder ein. Und als wir dann das zuckersüße Foto des kleinen Katers anguckten, fanden wir alle vier, dass der Name "Spock" ganz gut passt. 

Daraufhin teilte ich dem Besitzer gleich unseren Namen mit. Jetzt ist es schwarz auf weiß und am Sonntag werden wir ihn das erste Mal so ansprechen.

Inzwischen haben wir uns auch an den Namen gewöhnt. Wir sagen jetzt nicht mehr "Kätzchen" oder "Kater" sondern "Spock" und "Spocki".

Thea kann es kaum erwarten am Sonntag endlich ihren "Spocki" zu besuchen. Wer weiß, vielleicht trägt Thea dann ins nächste Freundebuch "Katze" als Lieblingstier ein. 

Tuesday, 16 May 2017

Auf dem Weg zur Klassenfahrt

Noah war letzte Woche das erste Mal auf Klassenfahrt. Die Aufregung hielt sich erstaunlicherweise in Grenzen. Bis zum Tag der Abreise.

Überraschenderweise war Thea beim Frühstück richtig traurig. Einerseits war sie ein bisschen neidisch, dass Noah eine ganze Woche mit der Klasse weg war. Eine Woche keine Schule! Eine Woche ohne Mama und Papa! Ohne Oma und Opa! Nur mit den Freunden auf Abenteuertour! Das wollte sie natürlich auch.

Andererseits war sie auch traurig, dass sie eine Woche alleine zu Hause sein würde. Ohne Noah, mit dem sie bisher noch nie mehr als einen Tag alleine war.

Doch kurz vor der Abfahrt, als Thea und Florian schon außer Haus waren und wir langsam das Haus verlassen sollten, wurde es auch mit Noah interessant.

Alles war gepackt, Koffer und Rucksack standen startklar im Flur. Noah war fünfzehn Minuten bevor wir los mussten, fertig angezogen und öffnete die Tür. 

Ich: Du bist schon so weit?
Noah: Klar, ich muss pünktlich an der Schule sein.
Ich: Ja, aber wenn wir jetzt losgehen, sind wir bestimmt 10 Minuten zu früh da.
Noah: Ich geh jetzt. Moritz braucht sowieso immer länger. 

Ich: Was? Du wirst ja wohl nicht Moritz abholen wollen!?
Noah: Na klar, ich hol ihn doch jeden Tag ab. 
Ich: Ja, an ganz normalen Tagen. Aber doch nicht heute. Du musst doch den Koffer schleppen, da kannst du doch nicht noch einen Umweg machen!

Noah: Klar, wir machen das immer so. Er wartet doch auf mich!
Ich: Noah, er wartet ganz bestimmt nicht auf dich. Wahrscheinlich bringt ihn jemand mit dem Auto zur Schule.
Noah: Nein. Ich hol ihn ab. Er wartet auf mich.
Ich: Nein, du holst ihn nicht ab! Ruf ihn an und sag ihm, dass du nicht kommst.

Dann lenkte er doch ein. Lust zu telefonieren hatte er nicht, außerdem waren schon fünf Minuten vorbei und er hatte es eilig.

Noah: Ok. Dann geh ich jetzt.
Ich: Warte ich muss noch schnell meine Tasche holen.
Noah: Wie, du kommst mit?
Ich: Na klar, ich bring dich jetzt zur Schule und fahre dann zur Arbeit.
Noah: Nee, du musst mich doch nicht hinbringen. Ich geh jetzt alleine. 
Ich: Noah! Die Bushaltestelle ist doch direkt neben der Schule und ich kann dir doch noch mit dem Koffer helfen.
Noah: Ach, das mit dem Koffer schaff ich schon alleine.

Ich musst wirklich noch ganz schön mit ihm diskutieren, bis wir uns endlich einigen konnten, dass wir zusammen bis zur Ampel gehen würden, und ich dann zur Bushaltestelle und Noah auf den Schulhof. 

Dann ging wir endlich los. Weitere fünf Minuten waren schon längst vorbei. Noah zog verbissen seinen Koffer hinter sich her, um mir zu zeigen, dass meine Begleitung völlig überflüssig war. Doch ab und zu zog er seinen Rucksack auf seine Schulter. Offensichtlich waren die Gurte nicht richtig gestellt.

Ich: Bleib mal stehen. Ich verstell mal den Rucksack, da stimmt was mit dem Gurt nicht.
Noah: Nein, Mama. Alles gut.

Wir gingen weiter. Immer wieder zog er seinen Rucksack hoch. Beim vierten mal konnte ich es nicht mehr aushalten.

Ich: Noah, bitte. Ich muss doch nur den Gurt ein bisschen fester ziehen.
Noah: Nein, ich hab das schon mit Papa eingestellt.
Ich: Ja, aber du ziehst ihn doch ständig von deinem Popo hoch!
Noah: Mama, lass mich jetzt in Ruhe!
Ich: Aber...
Noah: Lass mich jetzt in Ruhe! Ich geh jetzt alleine!
Ich: Gut, dann gehst du eben alleine.

Er stampfte an mir vorbei, zog entschlossen seinen Koffer hinter sich her und fummelte immer wieder an seinem Rucksack. Ich blieb stehen, packte mein Handy aus und fing an Emails zu lesen.

Nach acht Häusern blieb er stehen und winkte mich zu sich. Ich lief ihm hinterher und den Rest des Weges gingen wir stillschweigend neben einander weiter. Mit dieser Aktion waren die 15 Minuten endgültig verpufft.

Als wir vor der Schule ankamen, sahen wir schon zahlreiche Mitschüler und auch viele Mütter. Über unsere Abmachung, dass ich sofort zur Bushaltestelle gehen sollte, sahen wir einfach beide drüber.

Schlussendlich warteten wir noch eine halbe Stunde bis der Bus endlich kam und er schnell noch einen peinlichen Kuss von mir ertragen musste. 

Dann ging sie los, die erste Klassenfahrt. Die die erste Woche ohne Noah.

Monday, 8 May 2017

Sturm und Drang

Gestern habe ich für den Geburtstag eines alten Schulfreundes nach einem gemeinsamen Foto gesucht. Noch habe ich kein Foto von uns beiden gefunden. Aber ein interessantes Foto von mir.

Ich habe es abfotografiert und ein bisschen bearbeitet. Noch bin ich mit dieser Version nicht zufrieden. Aber da ich im Moment so wenig Zeit habe die Fotos zu bearbeiten und zu bloggen, veröffentliche ich heute schon mal die erste Version.

Ich weiß nicht genau, in was für einer Situation diese Foto entstanden ist. Ich weiß aber, dass es eine sehr wilde und rebellische und schwierige Phase in meiner Schulzeit war. Das war die Zeit, in der ich nicht gelernt habe, in der ich geschwänzt habe, in der ich kurz davor stand, die Schule zu verlassen, keine Abitur machen, endlich raus aus der Schule!

Schon damals nannte ich diese Phase meine "Sturm und Drang Zeit". Da liebte ich Schillers "Räuber" und "Kabale und Liebe" und lernte Florian kennen und lieben.

Schlussendlich bin ich geblieben. Habe mich entschieden, lieber die zehnte Klasse zu wiederholen, und Abitur zu machen, als aus der Schule raus und irgendeine Lehre zu machen, nur um Geld zu verdienen.

Das war eine gute Entscheidung!

Sunday, 7 May 2017

Ganz die Mama!

Wir haben immer noch keine Lösung zur Namensgebung unseres Katers gefunden. 

Zwar konnte sich Noah mit einigen meiner Vorschläge, wie "Gomez","Spock" und "Sushi" anfreunden und Florian sagt - damit die friedliche Stimmung unserer Familien erhalten bleibt - zu fast allen Namen "Ja", nur Thea nicht. 

Nein. Sie bleibt bei ihrem Lieblingsnamen: Charly. 

Sie weicht nicht von ihm ab. Sie sagt zu allen meiner Vorschläge kategorisch nein. Sie lässt sich durch nichts erweichen.

Genau wie ich. Mir sind zwar viele Alternativen eingefallen, aber mein Favorit ist und bleibt eigentlich der Name: Bismarck.

Heute Nacht hatte ich mal wieder eine Erleuchtung: Wie wäre es wenn wir unseren Kater: Charly von Bismarck nennen?

Ich finde, das ist ein fairer Kompromiss!