Friday, 10 June 2016

Die verlorene Liebe für Literatur

Ich habe mich gestern arbeitssuchend gemeldet. Ich hatte auf meine Frage nach dem neuen Arbeitsvertrag zwar eine mündliche Zusage von meiner Chefin bekommen, aber bis jetzt noch keinen neuen Vertrag.

Gestern war ich mit einer Freundin bei der Lesung von Axel Hacke. Er hat aus seinen neuen Büchern: "das Kolumnistische Manifest" und "Fußballträume" gelesen. Es war toll! Er liest nicht nur, sondern bringt seine witzigen Anekdoten ganz lustig und theatralisch rüber.

Und es hat mich so sehr daran erinnert, wie es bei mir früher war. Da saß ich bei solchen Lesungen nicht im Publikum und reckte meinen Kopf um überhaupt etwas zu sehen. Nein, solche Lesungen habe ich mitorganisiert. Ich würde auf der anderen Seite stehen, mir die Begrüßungsrede meines Chefs anhören, die ich für ihn geschrieben hätte, und mich um das Mikrofon und ein Glas Wasser für Axel Hacke kümmern. 

Dem Geschäftsführer der Buchhandlung, die die Lesung gestern organisiert hat, müsste ich keine Reden schreiben. Seine Begrüßung war sehr nett, spontan und witzig.Trotzdem hätte ich ihn auch so gerne immer noch als Chef, denn er übermittelt einfach die Liebe für Literatur, die ich auch habe. 

Es war bitter für mich. Mit dem alten Job habe ich viel zu früh aufgehört und bei dem anderen habe ich versagt.

Wenn ich vom Studentenwerk nicht übernommen werde, gehe ich in dieses Scheiß-Krankenhaus und lasse mir den Rest meines Gehirns raus operieren.

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