Saturday, 23 May 2015

Die erträglichen Besonderheiten der Maria M.

Am Dienstag war ich in Bremen. Es war ein komischer Tag, plötzlich losgerissen aus dem Umzugs-Chaos, und sehr anstrengend, mit ganz vielen unangenehmen Untersuchungen an beiden Augen. Aber irgendwie auch ganz nett, was ganz anderes als Stress.

Bremen ist eine interessante Stadt, schöne alte Häuser, viele heruntergekommene Menschen, kalt und windig. Doch wenn man eine positive Untersuchung hinter sich hat, ist auch das was man sich hinterher anschaut, positiv. Selbst der Regen, der mich erwischt hat.

Ich war in der Augenklinik und hatte mir noch einmal mein linkes Auge untersuchen lassen. Es ist geblieben wie es im April war. Ich habe keine epiretinale Gliose. Aber das Häutchen, das sich glücklicherweise von selbst von der Netzhaut gelöst hatte, schwimmt immer noch im Auge herum und das merke ich natürlich auch. Der Arzt sagt, es hat sich ein klitzekleines bisschen verringert, aber ich sehe keine Veränderung auf dem Bildschirm und merke auch keine Verbesserung in meiner Sichtweise. Doch wenn er das sagt, muss ich es ja wohl glauben. Und er sagt auch, dass ich immer noch ganz gute Chancen habe, dass es noch ein bisschen geringer wird, oder wenigstens absinkt und nicht mehr in der Augenmitte herum schwimmt.

Ich hatte es mir ein bisschen positiver erhofft, aber es ist wie es ist, und wenigstens ist es nicht schlimmer als letztes Mal. Da muss ich wohl einfach noch ein bisschen Geduld haben und hoffen, dass ich vielleicht irgendwann nichts mehr merke.

Ein bisschen bedenklicher ist das kleine Teil vom linken Auge, das sie das letzte Mal dort gefunden hatten. Es war nicht klar, was genau es ist, der Arzt sagte, es könnte vielleicht die Folge vom Lasern sein. Aber mein normaler Augenarzt sagte, dass er mich auf dem linken Auge nicht gelasert hat. Nur am rechten Auge. Ehrlich gesagt kann mich irgendwie gar nicht mehr daran erinnern.

Aber eigentlich dachte ich schon, dass ich an beiden Augen gelasert wurde. Doch bei einem anderen Augenarzt war ich vor der Operation nicht, und vor lauter Untersuchungen und Krankenhausaufenthalten kann ich mich nicht mehr genau daran erinnern, ob es nur ein Auge, oder beide Augen waren, die gelasert wurden. Der Arzt sagte heute, es kann auch einfach nur eine kleine Anomalie, ein Hämatom, ein Dingsbums-Schnickschnack, ein Irgendetwas... man weiß es einfach nicht. Aber egal was, wenn es so bleibt wie es jetzt ist, ist es nicht schlimm. Es muss einfach weiterhin untersucht werden und ich muss mich damit abfinden.

Und das mache ich auch, denn inzwischen bin ich es gewöhnt. So ist es halt bei mir. Ich bin kein Null-Acht-Fünfzehn Mensch! Ich habe ganz viele Besonderheiten, im Gehirn, in der Niere, im Herzen und jetzt auch noch im Auge.

Da muss ich doch stolz auf mich sein!

Ich bin was ganz Besonderes – zumindest medizinisch gesehen.

1 comment:

  1. Wenn Du an Dich glaubstr, überstehst Du das alles. Versuche, alles so positiv, wie möglich zu sehen. Das ist sicherlich auch schwer, hilft aber. Alles Gute für Dich.
    Ich wünsche Dir ein schönes Pfingstfest.
    Liebe Grüße von Anne

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