Friday, 6 February 2015

Vorstellungsgespräch

Gestern hatte ich mein Vorstellungsgespräch beim Mieterverein. Es war ein Gespräch mit dem Geschäftsführer und ist ganz gut gelaufen. Aber es ging sehr schnell, nur ca. eine viertel Stunde.

Der Mann hat mir kurz erzählt weshalb die Stelle frei wird und die Stundenzahl und den Verdienst genannt. Das passt bei mir alles ganz gut.

Außerdem hat er gesagt, dass sie viele Bewerber haben und dass ich in die engere Wahl gekommen bin, weil ich sehr schnell tippe. Ich hatte die Bescheinigung über mein Zehn-Finger-System-Training, das ich im ersten Teil meiner Maßnahme gemacht hatte, mit der Anzahl der Anschläge in die Bewerbung gefügt. Das war wohl ein wesentlicher Grund für die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Denn er hat gesagt, dass sie eigentlich wie eine Rechtsanwaltskanzlei laufen und für Bürotätigkeiten eher Anwaltsgehilfen/Fachangestellte einstellen. Das ist ein Minuspunkt, ich bin beides nicht. Aber er hat gesagt, für die Schreibtätigkeiten geht es auch ohne diese Ausbildung. Tja, hoffentlich!

Außerdem hat er gefragt, ob ich Auto fahren könnte, denn sie haben noch drei Filialen in der Nähe. Da musste ich "nein" sagen... der zweite Minuspunkt...  Aber er hat gleich gesagt, dass das auch egal ist, denn sie suchen nur eine Schreibkraft, die in der Geschäftsstelle die Texte abtippen soll.

Und schon war er am Ende. Er hat mich dann noch gefragt, ob ich Fragen habe und das habe ich dann genutzt, um über meine Krankheit zu sprechen. Ich habe ganz direkt gesagt, dass ich im Gehirn operiert wurde, habe meine Schwerbehinderung genannt und meine Probleme geschildert.

Das kam alles sehr gut an. Er hat gesagt, dass er es gut findet, dass ich so ehrlich bin und er sieht keine Probleme damit. Meine Sprache wirkte sehr gut, ich fühlte mich auch wohl. Und die Arbeit, die ich dort machen soll ist wohl sehr einfach, da wollte er gar nicht so genau hören, ob und was für Gedächtnisschwierigkeiten ich habe. Die Bescheinigung über mein Zehn-Finger-Tastschreiben ist wohl ein ausschlaggebender Pluspunkt.

Er hatte vorher schon gefragt, ob ich bereit wäre einmal zu kommen und das Diktiergerät mit Kopfhörer und Pedal auszuprobieren. Denn das kenne ich nicht. Bei meiner Maßnahme habe ich einfach am Computer im Zehn-Finger-System getippt. Ich habe dann gleich gesagt, dass ich das sehr gerne machen würde und dass ich auch ein paar Tage Praktikum machen könnte. Dies wird vom Integrationsamt wegen meiner Schwerbehinderung, als kleines "Kennenlernen" angeboten. Und ich habe ihn auch darauf hingewiesen, dass ich noch andere Hilfen bekomme, z.B. eine finanzielle Förderung. Das kam bei ihm ganz gut an. Er hat es sich zumindest aufgeschrieben... zweiter Pluspunkt.

Zum Schluss hat er gesagt, dass er nächsten Dienstag noch ein Vorstellungsgespräch hat, danach meldet er sich spätestens am Donnerstag bei mir.

Die Vorstellung fünf Tage die Woche, fünf Stunden am Tag mit einem Kopfhörer auf dem Schädel Fach-Texte abhören und tippen hört sich ganz schön dröge an. Aber ich könnte es ja mal ausprobieren. Schnell tippen macht Spaß, der Verdienst ist ok und die Frau, die den Job bisher gemacht hat, ist jetzt für die Mitgliederberatung zuständig.

Das hört sich doch nach einer ganz guten Perspektive an.

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