Wednesday, 25 February 2015

Geschafft!

So, Theas Kindergeburtstag überstanden, eine neue Bewerbung gedruckt und jetzt eben noch schnell einen Geburtstagsgruß an meine Freundin geschrieben (gleicher Tag und meine Güte, Theas schon sechs Jahre alt?!)

Jetzt muss ich noch packen. Morgen im Zug quer durch Deutschland. Übermorgen Beerdigung. Und dass alles irgendwie mit meiner Erkältung überstehen.

Ich brauche jetzt sofort eine 300 Gramm Tafel Milka NussNougat.

Monday, 23 February 2015

Warum?

Ich sollte eigentlich eine Bewerbung schreiben und einen Gesundheitsfragebogen für den Ärztlichen Dienst ausfüllen. 

Ich fühle mich dazu nicht in der Lage. Am Freitag ist ein Onkel von mir gestorben. Der Bruder meines Vaters. Er war der jüngste von sechs Geschwistern, 8 Jahre jünger als mein Vater, seit zwei Jahren erst in Rente. Unfassbar! 

Er hatte vor zwei Wochen einen Herzinfarkt, aber es war nicht sehr schlimm und es ging ihm wieder gut. Er war in der Reha-Klinik, in der ich nach meiner Operation auch war. Die Ärzte dachten, er hätte es überstanden und dann ist er einfach in der Nacht eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Unfassbar!

Meine Tante ist noch gar nicht in Rente, ihre Eltern sind über 90 und wohnen bei ihnen im Haus. Mein Cousin ist 8 Jahre jünger als ich, noch gar nicht so lange ausgezogen. Meine Cousine ist ein Jahr jünger als ich. Sie hat vor einem Jahr ein Baby bekommen, ein Mädchen, Edda. Sie wird ihren Opa nicht kennen lernen. Kein Papa, kein Schwiegersohn, kein Mann mehr.

Als meine Schwester mich angerufen hatte, war ich schon sehr schockiert und betroffen und traurig. Aber ich hatte es ganz gut aufgefasst. Doch als ich beim Einkaufen dann die Beileidskarte aussuchte, war der Damm gebrochen. Ich musste einfach weinen, weinen, weinen. 

Ich hatte ihn in letzter Zeit sehr selten gesehen, aber ich kannte ihn gut. Als ich klein war hatten wir sehr engen Kontakt mit dieser Familie. Ich habe sehr viel mit meiner Cousine gespielt, mal bei ihnen übernachtet, sie mal bei uns. Weihnachten zusammen gefeiert. Silvester. Meiner Schwester hat er beim Tapezieren und Wände streichen geholfen. Mir hat er sogar - als ich noch gearbeitet habe - einmal bei einer Messe beim Stand-Aufbau geholfen. Einmal haben sie ein ganz großes Verwandten-Treffen organisiert. Das war schön!

Noah war ganz erschrocken als er mich sah, nahm mich in den Arm und tröstete mich. Er war ganz lieb... Beinahe hätte auch er angefangen zu weinen. Thea hat mich auch weinen sehen und wurde auch ein bisschen traurig. Aber sie wollte dann auch bald wieder Florian beim Kochen helfen. Sie hat es noch nicht so intensiv realisiert wie Noah.

Meine Mutter sagt, dass es meinem Vater nicht gut geht. Er fängt immer wieder an zu weinen. Einfach so... Sie hatten recht engen Kontakt miteinander. Ich muss auch wieder weinen.

Ich werde zur Beerdigung fahren. Alleine. Mit Florian und den Kindern ist es zu kompliziert, zu weit weg. Aber ich möchte dabei sein. Mich verabschieden. Meine Tante, meine Cousine, meinen Cousin umarmen. Meinen Vater ganz fest drücken und trösten und ihm versuchen ein bisschen Kraft zu geben.  

Ich bin so unendlich traurig!

Thursday, 19 February 2015

Max Goldt: Schade um die schöne Verschwendung...

Florian und ich waren letzte Woche im Theater bei der Lesung "Schade um die schöne Verschwendung" von Max Goldt. 

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, denn ich fand ihn immer sehr witzig und hatte Lust mal wieder was neues von ihm kennen zu lernen.

Die Lesung wurde als "Lesung von alten und neuen Texten" angekündigt, das fand ich gut, denn die besten alten und die neusten Kolumnen vom selbst Autor vorgelesen bekommen muss einfach lustig sein.

Und es war witzig. Aber ich war auch ein bisschen enttäuscht. Was ich an ihm schätze sind seine scharfsinnigen Beobachtungen von ganz profanen Alltagsdingen, an die man selbst gar nicht denkt, zum Bespiel "isomerische Alpha-Dünndampfe". Ober seine Gedanken über bestimmte Personen, die er sprachlich sehr ausgefeilt beschreibt, manchmal ironisch, manchmal sarkastisch, manchmal komisch und einfach immer lustig... Zum Beispiel seine Gedanken über die "Warmduscher" und "Weicheier", die "Fans" oder "Fanatiker". 

Leider hat er aber nur wenig neues gelesen. Er hat wohl keine neuen Ideen. 

Trotzdem - die 34 Euro für die Lesung waren keine Verschwendung... 

Monday, 16 February 2015

Fundstücke

Am Freitag habe ich mein Projekt Küche abgeschlossen. Erstaunlicherweise war es weder anstrengend noch langweilig, denn ich habe versucht, es aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Nicht: wie gründlich putze ich? Sondern: was besitzen wir? Was brauchen wir?

Richtig Spaß gemacht hat der Lebensmittel-Aufbewahrungs-Unterschrank und der Hänge-Schrank mit den Gewürzen - und es war wirklich höchste Zeit sich darum zu kümmern. Denn es war nicht nur interessant, was wir alles haben, sondern auch seit wann wir es haben. Und dann habe ich festgestellt, dass ich gar nicht viel Schmutz entfernen musste, sondern das meiste einfach entsorgen durfte. 

Denn einige Verfallsdaten waren wirklich bemerkenswert: zum Beispiel Süß-Sauer-Soße (2008), Worcestersauce (2009), Chilli-Red-Pepper-Soße (2010), Tabasco (Verfallsdatum gar nicht mehr lesbar). Und diverse angebrochene Packungen: Schokopulver, Bananen-Kakau, Götterspeise, Paradiescreme, Karamellpudding, Bourbon-Vanillepudding, Brausetabletten Magnesium, Brausetabletten Vitamin C, Magnesium Verla Probe-Pulver, Curry-Soße, Mango-Soße, 5 Salat-Soßen-Päckchen, 3 Päckchen Zwiebelsuppe (ich könnte mal wieder eine Kohl-Suppen-Diät machen...), 2 Frühlingssuppen, je 1 Glas Dip-Pulver aus München: Steinpilzbruchetta-Pulver (schade, war lecker) und Dip-Kräuter-Pulver Cafe de Paris-Pulver (egal, war nicht lecker). 

Alles abgelaufen!

Äußerst erstaunlich fand ich auch das Objekt Zucker: 1 Tupperdose gefüllt mit normalem Zucker, 2 angebrochene Packungen Puderzucker, 1 Puderzucker-Mühle (mit praktischem Drehmechanismus zum Bestreuen), Zuckerwürfel, Brauner Zucker, Kandiszucker, Vanillezucker, Streudekor-Konfetti-Zucker, Lillifee Zuckerformen in unterschiedlichen Größen, Lillifee Zuckerherzen, Lillifee Zuckerkugeln in verschiedenen Farben, Lillifee Zuckerkugeln in verschieden Größen, Lillifee Zuckerkugeln mit Glitzer, 4 Tuben Lillifee Zuckerstifte (rot, gelb, grün, blau), 3 Tuben Lillifee Zucker-Elfen-Stifte (rosa-glitzer, lila-glitzer, hellblau-glitzer). Dass wir so viele Zucker-Variationen haben ist nichts neues, aber, dass wir trotz dieser Vielfalt, unsere erzieherischen Prinzipien nicht erfüllt haben, finde ich äußerst bedenklich! Wie kommt es, dass wir so viel Lillifee-Zucker haben aber keinen einzigen von Star Wars!? Das ist doch eine verheerende Ungerechtigkeit unserem Sohn gegenüber. 

Außerdem gab es noch einige interessante Funde: eine Flasche Butan für Feuerzeuge (was macht die bei den Gewürzen?), ein Döschen Bottle Cleaner Kügelchen (ich müsste mal wieder Gläser schwenken...) und Rauchsalz "Old Hickory" (ist das ein Gewürz oder ein Putzmittel?)

Und was zum Kuckuck ist in der Flasche "Üzum Sürkesi"?


Doch das ist nicht noch lange nicht alles! Demnächst will ich unbedingt noch über die schwer-klassifizierbaren Objekte, wie Auflauf-Form-Ständer, Eier-Köpf-Zange, Eis-am-Stil-Selbst-Mach-Förmchen und - last but not least - über die besonderen Küchenhelfer der Marke Tupper.

Wednesday, 11 February 2015

Schade

Ich habe eine Absage bekommen:

Leider muss ich ihnen mitteilen, dass ich die Stelle anderweitig vergeben habe. Ich danke ihnen für das offene Gespräch und wünsche ihnen für ihre private und berufliche Zukunft alles erdenklich Gute.

Kurz und knapp, wie das Bewerbungsgespräch - und irgendwie auch ein bisschen... (?)

Auf jeden Fall klingt es netter als das Zeugnis aus der Buchhandlung, das ich gestern bekommen habe:

Bei den bevorstehenden Bewerbungen wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

... ein bisschen herzlicher.


Tuesday, 10 February 2015

Projekt Küche

Heute habe ich mit dem angefangen, was man einfach manchmal machen muss, und was ich schon seit Anfang diesen Jahres vor mich hinschiebe: Putzen. Intensiv putzen.

Phase 1:     Küche, Außenbereich

Zeit:            8.15 - 12.45 Uhr

Aktivität:      Kühlschrank
                   Ofen
                   Spülmaschine
                   5 Unterschränke
                   8 Schubladen
                   2 Hochschränke
                   2 Glas-Hochschränke

Putzmittel:  Cif Cream Citrus Scheuermilch
                   Viss PowerPro Naurals Aktiv-Fettlöser
                   Fairy Geschirrspülmittel Antibakterielle Lime
                   Weco Glas Rein, Universal Fensterputzmittel
                   Frosch Neutral Allzweck-Reiniger
                   Sagrotan Desinfektions Hygiene-Spray

Utensilien:  
Vileda Multilatex Einmalhandschuhe
                   Vileda glitzi plus Putzschwamm
                   Spontex Classic Schwammtuch
                   Aqua Clean Geschirr- und Spültuch
                   Vileda Microfaser Universal Allzwecktuch

Erstaunlich wie viel ich gewischt, geschrubbt, gebürstet, gekratzt, poliert habe und wie wenig man überhaupt davon sieht.

Morgen habe ich Muskelkater. Und Phase 2: Küche, Innenräume steht noch aus.


Friday, 6 February 2015

Vorstellungsgespräch

Gestern hatte ich mein Vorstellungsgespräch beim Mieterverein. Es war ein Gespräch mit dem Geschäftsführer und ist ganz gut gelaufen. Aber es ging sehr schnell, nur ca. eine viertel Stunde.

Der Mann hat mir kurz erzählt weshalb die Stelle frei wird und die Stundenzahl und den Verdienst genannt. Das passt bei mir alles ganz gut.

Außerdem hat er gesagt, dass sie viele Bewerber haben und dass ich in die engere Wahl gekommen bin, weil ich sehr schnell tippe. Ich hatte die Bescheinigung über mein Zehn-Finger-System-Training, das ich im ersten Teil meiner Maßnahme gemacht hatte, mit der Anzahl der Anschläge in die Bewerbung gefügt. Das war wohl ein wesentlicher Grund für die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Denn er hat gesagt, dass sie eigentlich wie eine Rechtsanwaltskanzlei laufen und für Bürotätigkeiten eher Anwaltsgehilfen/Fachangestellte einstellen. Das ist ein Minuspunkt, ich bin beides nicht. Aber er hat gesagt, für die Schreibtätigkeiten geht es auch ohne diese Ausbildung. Tja, hoffentlich!

Außerdem hat er gefragt, ob ich Auto fahren könnte, denn sie haben noch drei Filialen in der Nähe. Da musste ich "nein" sagen... der zweite Minuspunkt...  Aber er hat gleich gesagt, dass das auch egal ist, denn sie suchen nur eine Schreibkraft, die in der Geschäftsstelle die Texte abtippen soll.

Und schon war er am Ende. Er hat mich dann noch gefragt, ob ich Fragen habe und das habe ich dann genutzt, um über meine Krankheit zu sprechen. Ich habe ganz direkt gesagt, dass ich im Gehirn operiert wurde, habe meine Schwerbehinderung genannt und meine Probleme geschildert.

Das kam alles sehr gut an. Er hat gesagt, dass er es gut findet, dass ich so ehrlich bin und er sieht keine Probleme damit. Meine Sprache wirkte sehr gut, ich fühlte mich auch wohl. Und die Arbeit, die ich dort machen soll ist wohl sehr einfach, da wollte er gar nicht so genau hören, ob und was für Gedächtnisschwierigkeiten ich habe. Die Bescheinigung über mein Zehn-Finger-Tastschreiben ist wohl ein ausschlaggebender Pluspunkt.

Er hatte vorher schon gefragt, ob ich bereit wäre einmal zu kommen und das Diktiergerät mit Kopfhörer und Pedal auszuprobieren. Denn das kenne ich nicht. Bei meiner Maßnahme habe ich einfach am Computer im Zehn-Finger-System getippt. Ich habe dann gleich gesagt, dass ich das sehr gerne machen würde und dass ich auch ein paar Tage Praktikum machen könnte. Dies wird vom Integrationsamt wegen meiner Schwerbehinderung, als kleines "Kennenlernen" angeboten. Und ich habe ihn auch darauf hingewiesen, dass ich noch andere Hilfen bekomme, z.B. eine finanzielle Förderung. Das kam bei ihm ganz gut an. Er hat es sich zumindest aufgeschrieben... zweiter Pluspunkt.

Zum Schluss hat er gesagt, dass er nächsten Dienstag noch ein Vorstellungsgespräch hat, danach meldet er sich spätestens am Donnerstag bei mir.

Die Vorstellung fünf Tage die Woche, fünf Stunden am Tag mit einem Kopfhörer auf dem Schädel Fach-Texte abhören und tippen hört sich ganz schön dröge an. Aber ich könnte es ja mal ausprobieren. Schnell tippen macht Spaß, der Verdienst ist ok und die Frau, die den Job bisher gemacht hat, ist jetzt für die Mitgliederberatung zuständig.

Das hört sich doch nach einer ganz guten Perspektive an.

Monday, 2 February 2015

Lichtblick

Hatte ich eigentlich erwähnt, dass ich eine Bewerbung geschickt habe? Nein, habe ich nicht. Ich fand es nicht besonders erwähnenswert. Ich mache mir nicht viel Hoffnung auf die Stelle, aber ich musste einfach was tun.

Es war eine Anzeige in der lokalen Zeitung für eine Teilzeitstelle als Schreibkraft im Mieterverein. Es ist nicht vergleichbar mit der tollen Arbeit in der Buchhandlung, aber da ich vor der Elternzeit schon Verbandsarbeit gemacht hatte, fand ich, dass ich ganz gut dazu passen könnte. Und die Arbeit als Interessenvertretung, mit Politik und Mitgliederbetreuung finde ich wirklich ganz interessant.

Außerdem ist es eine Stelle im Büro und hat recht einfache Anforderungen: Schreibarbeit nach Diktat. Das ist jetzt nicht wirklich eine begeisternde Tätigkeit - aber immerhin besser als Hausfrau und auch besser als Schwarzfahrerin - und es ist ein erster Schritt.

Also hatte ich beschlossen einfach eine Bewerbung zu schreiben - noch bevor ich mit meiner Beraterin vom Arbeitsamt darüber sprechen konnte und auch noch vor meinem ersten Termin beim Integrationsamt. Außerdem hatte ich mich auch dazu entschieden im Anschreiben meine "schweren Krankheit" zu erwähnen.

Und siehe da: nächsten Donnerstag habe ich ein Vorstellungsgespräch. 

Ich bin überrascht und erfreut und sehr gespannt!