Thursday, 10 April 2014

Nachtrag aus dem Krankenhaus

Ich habe es geschafft, ich habe den Termin im Krankenhaus letzte Woche überstanden und im Wesentlichen war es positiv.

Ich habe keine Epileptischen Potenziale mehr. Ich kann also mit der Tabletten Abdosierung weiter machen. Allerdings hat mein Arzt auch gesagt, ich soll es ein bisschen moderater machen, also nicht monatlich mit 50mg, sondern jede zweite Woche mit 25mg runter gehen. Das bedeutet, dass ich jetzt wieder nicht mehr Auto fahren darf.

Ein bisschen suspekt fand der Arzt allerdings meine letzte Blutuntersuchung, bei der der Spiegel meiner Tabletten von 29,7 auf 8 mg gefallen war, was eine zu starke Schwankung ist. Also hat er mir Blut abgenommen und gesagt, ich soll mehr auf meinen Blutspiegel achten, also öfters zum Hausarzt gehen. Das Ergebnis wird er in seinem Arztbericht schreiben, bzw. wenn es Probleme gibt, wird er sich bei mir melden. Hoffentlich nicht.

Dann haben wir noch über ein anderes Problem gesprochen. Bei dem letzten mrt wurden nämlich auf der rechten Gehirnhälfte ein paar kleine Flecken gefunden. Sie sind nicht in der Nähe der Stelle, an der ich operiert wurde, also haben sie nichts mit meiner Epilepsie zu tun – sehr wahrscheinlich zumindest. Aber was für Flecken es sind, weiß man nicht. Der Arzt hatte bei der letzten Untersuchung gesagt, dass es wohl nur eine biologische Anomalie ist, die keine Funktionsstörungen hat. Aber er hatte das mrt noch einmal untersuchen lassen, um irgendwelche Schwierigkeiten ausschließen zu können. Es wurde nichts bösartiges gefunden, aber es bleibt weiterhin unklar, was für Flecken es sind. Ich finde, diesmal hat er nicht so nebenbei mit mir darüber geredet – und sie nicht „nur biologische Anomalien“, sondern eher „unspezifische Flecken“ genannt, die „unbedingt weiterhin beobachtet“ werden sollten. Die Einladung zur nächsten mrt-Untersuchung wird mir mit dem neuen Arztbericht geschickt. Das klang dringlicher als letztes Mal.

Und natürlich wurde ich sehr eindringlich gefragt, ob ich ab und zu sehr starke Kopfschmerzen, Lähmungserscheinungen oder Gedächtnisaussetzer habe. Eine kleine Erinnerung daran, dass nach der OP festgestellt wurde, dass mein Gehirn eigentlich entzündet ist. Das was entfernt wurde, war anders, als wie es vor der OP diagnostiziert wurde. Wie und weshalb, das weiß keiner.

Einerseits bin ich mit dem Ärzten ganz zufrieden, sie kennen mich inzwischen sehr gut und kümmern sich um mich. Andererseits frage ich mich, ob ich nicht doch auch mal in eine andere Klinik gehen sollte. Vielleicht können die sich erklären, wie es sein kann, dass der Teil des Gehirns der entfernt wurde, entzündet war – und der Rest des Gehirns es jetzt wohl nicht ist. Warum alles ganz anders ist als es vor der OP diagnostiziert wurde. Und was diese merkwürdigen Flecken bedeuten.

Das einzige Positive der Operation ist, dass ich keine Anfälle mehr habe. Aber wenn ich daran denke, wie problemlos ich 35 Jahre lang mit so leichten Anfällen gelebt habe, frage ich mich, ob sich diese schwere OP wirklich gelohnt hat. Denn nicht mehr gut lesen und sprechen sind für mich gravierende Konsequenzen. 

Und noch so viele biologische Anomalien meines Körpers kennen zu lernen, hat mein Leben nicht verbessert, sondern schwerer gemacht.

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