Wednesday, 19 February 2014

Lesemamas und Leseraben

Heute war mein Lesemama-Tag in der Schule. Ich war in der Deutschstunde und habe mit zwei Kindern je 10 Minuten lesen geübt. Es war sehr interessant, denn in dieser Stunde bekam ich einen Einblick, wie der Stand von Noahs Lernen ist. Wie gut kann Noah lesen? Ist er einer der Kinder, die es gut können, oder ist er einer der schlechteren Schüler. Jetzt weiß ich, wo sich die Klasse befindet und wo Noah steckt.

Ich las mit einem Mädchen und einem Jungen in der Fibel zwei Seiten mit dem Buchstaben P. Es war eine lustige Geschichte mit Piraten, Papageien, Palmen, Pilzen und Pampelmusen. Als das Mädchen anfing zu lesen, war ich schwer beeindruckt, wie schnell und flüssig sie lesen konnte. Viel schneller als Noah. Doch nach einer Weile merkte ich, dass sie die Worte gar nicht richtig las, sondern den Text auswendig konnte. Sie erzählte mir, dass sie jeden Tag die Geschichten zehnmal las. Kein Wunder, dass sie die Sätze auswendig konnte. Als ich sie die einzelnen Worte unabhängig von den Sätzen lesen lies, stockte sie. Sie verstand die Anlaute ei, ie, sch, st nicht. Noah kann besser lesen als sie. 

Der Junge konnte ganz gut lesen. Er konnte den Text auch auswendig, aber er las die Worte wirklich. Also versuchte ich, mit ihm ein bisschen anspruchsvoller zu üben. Ich lies ihn eine Seite lesen, die er noch nicht kannte. Das ging nicht so schnell wie die P-Geschichte, aber er konnte es ganz gut. Vielleicht ein bisschen besser als Noah. Aber nur ein kleines bisschen besser! 

Ich finde, dass es ganz sinnvoll ist, dass wir nicht immer nur die Texte in der Fibel lesen, sondern die tollen Bücher für die erste Lese-stufe, die "Leseraben". Es sind kurze, lustige Geschichten und sie haben auch Rätsel-Aufgaben. Das macht einerseits viel Spaß, aber andererseits ist es auch der Test, ob sie wirklich verstehen, um was es geht. Wenn man alle Geschichten gelesen hat, kann man dem Lese-Raben sogar eine Postkarte, mit den Ergebnissen schicken. Und wenn man alles richtig gemacht hat, kann man sogar etwas gewinnen. Ich glaube, Noah wird bald gewinnen! 

Es war auch wirklich eine gute Idee, als Lesemama zu helfen. Noah hat sich gefreut, dass ich da war und für mich war es wichtig ihm zu zeigen, dass es mir viel bedeutet, zu erfahren, wie es in seiner Schule ist. Noah war stolz, dass seine Mutter dabei war und mir hat es gut getan, zu merken, dass es ihm in der Schule gut geht.

Nächste Woche bin ich noch einmal dabei. Ich freue mich, und dann habe ich auch kein schlechtes Gewissen mehr, nicht mehr so viel Zeit für ihn zu haben.

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