Thursday, 26 December 2013

Gans schön doof...

Tief: 1. Mein Magen kann sich schon seit Tagen nicht entscheiden, ob ich Durchfall oder die Kotzeritis bekomme. Ich fühle mich schlapp und elend, und wenn ich Essen sehe wird mir flau im Magen; 2. Das Wetter hat überhaupt nichts mit Weihnachten zu tun. Es ist viel zu warm und regnet und regnet... 3. Ich habe kein Auto geschenkt bekommen! 

Hoch: 1. Kein Anfall; 2. An Weihnachten nicht zunehmen (sondern vielleicht sogar ein bisschen abnehmen) ist ein sehr hohes Hoch; 3. Es ist schön in der Heimat zu sein. Wir treffen viele Verwandte und alte Freunde;

Ein weiteres Hoch fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon das leckere Essen rieche. Appetit habe ich schon, aber wenn mein Magen, die Gans sieht, wird mir gleich vergehen.

Sunday, 22 December 2013

Outing

Ich habe mich vorgestern geoutet. Ich habe bei Facebook zwei Bilder von mir gepostet, das eine mit der Narbe unmittelbar nach der OP und das andere mit der Narbe nach dem ersten Jahr. Ich fühle mich jetzt ein bisschen komisch, jetzt wissen viele Freunde und Bekannte, dass bei mir etwas geschehen ist. Und ich bin ein bisschen unsicher, wie das aufgenommen wird...

Aber ich hatte einen schlechten Tag und wollte mich bemitleiden! Ich musste die Koffer für unseren Weihnachtsurlaub bei der Familie packen. Da dachte ich an vieles. Diese lange Fahrt durch Deutschland fühlt sich immer wieder so bitter an. Es geht an der Stadt, in der ich früher gearbeitet habe, und an der Stadt, in der ich operiert wurde, vorbei. Da fühle ich mich melancholisch. Und wütend!

Silvester ist ein besonderer Tag. Das erste Jahr nach der Operation geht vorbei. Das Jahr, in dem ich versucht hatte, wieder so zu werden, wie ich früher war. Ich habe in den zwei Reha-Aufenthalten und mit meinen Logopädie- und Ergotherapien versucht, zurückzukehren in das alte Leben. Das hat nicht geklappt. Ich werde nicht wieder so sein, wie ich einmal war...  Nun muss ich endlich akzeptieren wie es ist. Der Neujahrstag ist der Beginn des zweiten Jahres nach der OP. Und es ist der Sprung ins Berufsleben. Jetzt habe ich mit meiner Maßnahme die Chance bekommen neu anzufangen. Etwas daraus zu machen, wie ich nach der OP geworden bin...

An diesen zwei Städten vorbei zu fahren ist hart. Die Maria, die in der einen Stadt gelebt hat, ist tot. In der Stadt, in der sie operiert wurde, ist sie gestorben. Die Fahrt an beiden Städten vorbei fühlt sich an wie eine Fahrt zum Friedhof. Und Silvester fühlt sich an wie eine Beerdigung. Im nächsten Jahr muss die Zwillingsschwester lernen alleine zu sein. 

Bei den zwei Fotos fühle ich mich auch immer sehr bitter.  

Das erste Foto anschauen, ist masochistisch, es zeigt wie krass die Operation war: Mit einer Säge den Schädel aufklappen, ein Kastanien-großes Stück aus dem Gehirn schneiden und den Kopf wieder mit 27 Tackern zunähen. Das schau ich mir immer wieder an (und bemitleide mich, dass mir so etwas schlimmes angetan wurde.) Das zweite Foto zeigt einerseits, dass die Operation verheilt ist, aber andererseits, dass die Narbe in meinem Gehirn mein Leben lang so bleiben wird. So wie die Konsequenzen der OP...

Ach, wie pathetisch ich mal wieder bin! 

Die Fahrt habe ich überstanden. An Silvester werde ich mich besaufen und nächstes Jahr fahre ich vor lauter Trauer wieder schwarz.


Wednesday, 18 December 2013

Advents-Hoch-Tief

Die zwei Advents-Wochen zieht sich zäh hin. Jeden Tag mit Noah Hausaufgaben machen ist wirklich anstrengend. Immer wieder Theater, bis er endlich anfängt. Immer wieder versuchen ihn so zu verbessern, dass er sich nicht wie ein Versager fühlt. Immer wieder mit ihm den Schulranzen packen, die zerknitterten Blätter abheften. Ihm immer wieder sagen, er soll dran denken den Sportbeutel, den Schal, beide Handschuhe, die Warnweste, die Schere, den Kleber mit nach Hause zu bringen. Ich kann gar nicht mehr zählen wie viele Weihnachtsfeiern wir schon hinter uns gebracht haben. Florian war zwei Tage in Wien, ich war gestern mit ein paar Freundinnen essen, heute hatte Noah das Weihnachtsfest der Fußballer, morgen hat Thea ihre Weihnachtsfeier im Turnen. Ich müsste eigentlich gerade Wäsche machen, aber ich bin zu müde. Ich bin urlaubsreif...

Tief: 1. Zwei Tagesmütter haben abgesagt; 2. Ich muss die Uhr, die ich für Florian gekauft hatte, zurück geben, denn Florians Vater schenkt ihm auch eine Uhr; 3.Thea ist heute viermal vom Fahrrad gefallen, einfach so. Manchmal frage ich mich, ob das nicht vielleicht ein Epileptischer Anfall ist; 4. Ich habe mit Noah ein Tiptoi Logik-Spiel gespielt, in dem ich gar nicht verstand, um was es geht. Er hat seine Aufgaben so schnell gelöst, bevor ich überhaupt wusste, was gemacht werden soll. Er hat mir einfach geholfen. Ich habe die Regeln immer noch nicht verstanden; 5. Ich habe die Muffins für Noahs Weihnachtsfeier statt mit 250gr creme double mit 200gr creme frech gebacken. Sie schmeckten noch passabel; 6. Ich habe eine Packung Kartoffelpürree statt mit 500ml Wasser mit 1 Liter Wasser angerührt. Ich habe dann einfach noch eine Packung dazu gegeben. Morgen essen wir eben nochmal Kartoffelpürree; 7. Ich habe vorgestern einen Film gesehen, der in der Stadt stattfand, in der ich gearbeitet hatte. Da fühlte ich mich ganz schön mies. So etwas, was ich in dieser Stadt gearbeitet habe, mache ich nie wieder. Ich freue mich auf die Maßnahme, die im Januar losgeht, aber ich frage mich, was für Fähigkeiten werden denn überhaupt gefunden? Was könnte ich denn wirklich arbeiten? Mir passieren immer wieder "kleine Fehler" , die jedem mal passieren, aber mir passieren viele und in unterschiedlichen Bereichen, sie sind unberechenbar. In meinem jetzigen Alltag ist es nicht so schlimm - ich bin ja nur ein bisschen schusselig! Aber in einem Job, ist es schlimm, denn man kann sich nicht auf mich verlassen, dass ich alles richtig mache. Was kann ich denn dann machen? Wenn ich tatsächlich nach meiner Maßnahme einen Job bekomme, kann es durchaus daneben gehen. Denn wenn jemand immer mal wieder kleine Fehler macht, wird er nach der Probezeit nicht übernommen.

Hoch: 1. Kein Anfall; 2. Ich bin Auto gefahren; 3. Ich war beim Friseur und sehe wieder unwiderstehlich gut aus...

Friday, 13 December 2013

Donnerstag, der verflixte Zwölfte

Gestern morgen telefonierte ich mit meiner Schwester. Ich hatte eigentlich angerufen, um über die Weihnachtsgeschenk zu sprechen, denn ich wollte vor meiner Ergo-Stunde einkaufen gehen. Aber natürlich kamen wir ins Plaudern und eine halbe Stunde später guckte ich auf die Uhr und sah, dass in 5 Minuten der Bus fahren würde. Ich rannte also schnell los und erwischte ihn tatsächlich noch. Ich stempelte die Karte richtig rum, und fuhr gar nicht schwarz. Nach der zweiten Haltestelle merkte ich, dass ich im falschen Bus saß. Dann stieg ich wieder aus, wartete 10 Minuten auf einen anderen Bus und musste dann noch einmal umsteigen. Schließlich kam ich nicht nach 20 Minuten, sondern nach 45 Minuten in der Stadt an. 

Da ich eigentlich vor der Ergo-Stunde noch Geschenke kaufen wollte, war ich tatsächlich noch pünktlich da. Als ich mich gerade ins Wartezimmer gesetzt hatte, kam meine Therapeutin, sah mich erstaunt an und sagte, dass mein Termin gar nicht heute, sondern morgen sei. Doch zufälligerweise hatte jemand abgesagt und ich konnte eine Stunde später doch eine Therapiestunde machen.

Das war gar nicht ungeschickt, ich wollte ja sowieso Geschenke kaufen. Also ging ich los, kaufte ein Angry-Birth-Spiel für Noah, ein Cars-Auto für meinen Neffen und eine besonders tolle Mandala-Schablonen-Malmaschine für Thea. Ich war damit so zufrieden, dass ich gleich noch für Florian eine überteuerte, aber total coole Armbanduhr kaufte. Natürlich musste noch der Garantieschein ausgefüllt werden und dann stimmte auch noch etwas mit der Kasse nicht. Ich guckte auf die Uhr und sah, dass in zwei Minuten die Ergo-Stunde los ging. Da meine Therapeutin so nett war und die Stunde eingeschobenen hatte, wollte ich auf keinen Fall zu spät kommen. Also sagte ich der Verkäuferin, ich hätte jetzt überhaupt keine Zeit mehr. Ich würde in einer Stunde zurück kommen und die Uhr dann kaufen. Die Verkäuferin war natürlich nicht begeistert, aber ich hatte ja schon meine Adresse aufgeschrieben, also ließ sie mich gehen. Ich rannte los und war nur eine Minute zu spät. 

Es war dann meine letzte Therapiestunden, wir tranken Kaffee, sprachen über meinen Therapie-Verlauf und spielten noch einmal Scrabble. Ich gewann natürlich nicht, aber es lag nicht an meinen Sprachproblemen, sondern daran, dass ich viel schwierigere Buchstaben gewürfelt hatte, wie sie. Von dem Stress hatte ich mich wenigstens erholt.

Danach ging ich zurück in den Laden und kaufte die Uhr. Dann war ich so zufrieden, weil ich nun schon alle Geschenke gekauft hatte, dass ich mir auch noch selbst einen Schal und eine Mütze leistete. Natürlich war ich dann schon wieder ziemlich spät dran und rannte mit vier Einkaufstüten zur Bushaltestelle. Ich erwischte tatsächlich (den richtigen!) Bus. (Und vergaß auch nicht schwarz zu fahren). Als ich nach 20 Minuten ausstieg und der Bus gerade an mir vorbei gefahren war, merkte ich, dass ich die Tasche, mit der teuren Armbanduhr für Florian vergessen hatte. 

Verzweifelt klingelte ich bei meiner Nachbarin und bat sie, mir zu helfen. Sie war sehr nett und fuhr mich in ihrem Auto dem Bus hinterher. An der dritten Haltestelle erwischten wir ihn. Ich stieg ein, ging zu dem Platz, auf dem ich gesessen hatte, und tatsächlich lag da meine Taschen. Doch als ich wieder im Auto saß, stellte ich fest, dass es gar nicht die Tüte mit der Uhr war, sondern die mit Theas Geschenk. Also fehlte noch eine Tasche! Die teuerste! Die mit Florians Armbanduhr! Im Bus war sie nicht, also musste sie in irgendeinem der drei Läden, in denen ich gekauft hatte, sein. 

Ich lief schnell nachhause, rief sofort in dem Laden an, in dem ich zuletzt war, wurde viermal weiter geleitet, landete an dem Fundbüro und die Tüte war tatsächlich dort!

Ich legte erleichtert auf, guckte dankbar in den Himmel, und war überzeugt: Gott ist wirklich in Deutschland!

Wednesday, 11 December 2013

Hahn und Henne

Heute war Thea im Kindergarten dran, ein Türchen im Adventskalender zu öffnen. Sie bekam einen kleinen Schokoladen-Weihnachtsmann und ein Engelchen mit wunderschön glitzernden Flügeln. 

Als wir zuhause waren, hatte sie den Weihnachtsmann schon verputzt und das Engelchen fand sie so süß, dass sie gleich zu Noah rannte und es ihm zeigte. Er guckte es gelangweilt an und flüsterte ihr neugierig ins Ohr.

Noah: Und?
Thea: Was und?
Noah: Was hat er denn gesagt?
Thea: Wer?
Noah: Pastor Hahn.
Thea: Was soll er denn gesagt haben?
Noah: Na, wie sie heißt?
Thea: Wer?
Noah: Seine Frau.

Sie hatte leider nicht gefragt. Schade, mich hätte es auch interessiert... Wenn sie Henne heißt, fress ich ein Ei.

Tuesday, 10 December 2013

Der liebe Gott in Deutschland

Manchmal gibt es bei uns sehr intellektuelle Gespräche. Besonders bei bestimmten Anlässen. Advent ist eine sehr besinnliche Zeit und natürlich ein wichtiges Thema. Da kommt man gar nicht an solchen Gesprächen drumrum. Dieses Jahr ging es am Nikolaustag schon los.

Thea kam ganz aufgeregt aus dem Kindergarten.

Thea: Stellt euch vor, der liebe Gott ist nach Deutschland gekommen.

Noah fängt sofort an zu lachen und ich bin so überrascht, dass ich gar nichts sagen kann.

Noah: Echt? Wohnt der nicht mehr in Frankreich?
Thea: Was?
Ich: Quatsch! Gott ist im Himmel, also in allen Ländern.
Noah: Stimmt. Sogar in Italien.
Thea: Echt?
Ich: Quatsch! Natürlich nicht! Also doch, er ist überall...

Thea starrt mich verwirrt an und Noah lacht. Ich fühle mich überrumpelt. Das ist der Salat, wenn Kinder von Atheisten in evangelische Kindergärten gehen. 

Ich: Wer hat denn das gesagt?
Thea: Pastor Hahn.
Noah: Kikeriki!

Noah lacht und ich muss mich wirklich beherrschen.

Ich: Aha, so heißt also der neue Pastor? Er hat das bestimmt nicht so gemeint.
Thea: Doch, er hat gesagt, er kommt aus Brasilien. Und er hat gesagt, der liebe Gott ist immer bei ihm. Und jetzt wohnt er bei uns im Dorf.
Ich: Aber der Pastor wohnt doch jetzt hier - und nicht Gott.
Noah: Nicht? Dann könnten wir Gott ja in Brasilien besuchen...
Ich: Noah, lass den Quatsch!
Thea: Und? Gibt es ihn jetzt doch nicht in Deutschland?

Thea guckt mich an fragend an. Noah grinst. Ich bin ratlos.

Ich: Weißt du Thea, Gott ist etwas ganz besonderes. Er ist kein Mensch, er wohnt nicht irgendwo in einem Land, man sieht ihn ja gar nicht. Und man weiß gar nicht, ob es ihn wirklich gibt...
Thea: Doch,der liebe Gott ist der Vater von Jesus Christus, und an Weihnachten feiern wir Jesus Geburtstag.
Ich: Ja, schon... Aber nicht nur in Deutschland!
Thea: Und, Pastor Hahn hat gesagt, Advent ist ein lateinisches Wort und bedeutet Erwartung und Ankunft.
Noah: Echt? Gott kommt uns besuchen?
Ich: Natürlich nicht! Noah, hör auf mit dem Mist.

Noah lacht vor sich hin. Ich gebe auf.

Ich: Das hat Pastor Hahn wirklich gesagt?
Thea: Ja, das hat er gesagt.
Ich: Na dann amen.

Noah klopft Thea auf die Schulter: Frag mal Pastor Hahn wie seine Frau heißt.

Friday, 6 December 2013

Höhen und Tiefen

Gestern:
Tief: 1. Ich habe es nicht geschafft, die Spule für die Nähmaschine einzustecken. Nach 50 Minuten habe ich aufgegeben und mir von Florian helfen lassen. Nach fünf Minuten wusste er gleich wie es geht - und ich konnte es nach 12 Nähkursabenden immer noch nicht! 2. Ich habe dann noch vierzig Minuten gebraucht, um die kurze Seite des Tischläufers zu nähen. Als ich fertig war, habe ich gesehen, dass ich den einen Teil falsch genäht hatte, dann machte ich den Faden wieder weg und wollte die Stelle nochmal richtig nähen. Doch ich hatte dann von der Farbe nicht mehr genug Faden. Ich musste dann einen anderen nehmen.

Hoch: 1. kein Anfall; 2. Ich bin Auto gefahren; 3. Ich habe durchgehalten. Um 23.18 Uhr war der Weihnachtsmann-Tischläufer endlich fertig.

Heute:
Tief:1. Ich habe vergessen Noahs Trinkflasche in den Schulranzen zu stecken. 2. Ich habe vergessen beiden ihre Handschuhe mitzugeben; 3.Thea habe ich eine Brotdose mit Brot und Karotte und die Milchpausendose mit Keksen und Mandarine mitgegeben. - obwohl in der Frühstückspause das gemeinsame Frühstück (da braucht man nichts mitnehmen) war und die Milchpause nicht stattfand, weil der Kindergarten geschlossen war. Das war seit Wochen angekündigt, ich hätte es wissen müssen! 4. Ich hätte beinahe den Foto-Kalender für das nächste Jahr gelöscht. Florian musste mir mal wieder telefonisch helfen, den Fehler zu beheben; 5.Noahs Lehrerin hat gesagt, dass es auch mit einem Härtefall praktisch unmöglich ist einen Hortplatz zu bekommen; 6. Florian ist auf einer Dienstreise; 7. Ich habe Halsschmerzen; 8. Die Erdnüsse sind nicht geröstet und nicht gesalzen, sie schmecken nicht; 9. Der Martini ist alle;

Hoch: 1.kein Anfall; 2. Ich bin  trotz Orkan Xaver mit Thea und Noah Auto gefahren; 3. Die Weihnachtsfeier von Noahs Schulklasse war sehr nett. 


Thursday, 5 December 2013

Unglaublich

Heute ist der zweite Tag nach meinem Gespräch im Berufsförderungswerk und der zweite Tag meiner Anmeldung zu der ersten Maßnahme für die Integration im Berufsleben. Ich habe natürlich gestern gleich im Kindergarten nachgefragt. Für Thea ist es kein Problem ihren Kindergartenplatz auf 16.00 Uhr zu verlängern. Und meine Eltern habe auch ihr grünes Licht zur Betreuung von Noah gegeben.

Leider ist in der Schule in diesem Schuljahr kein Hortplatz nicht frei. Ob es vielleicht durch meine Schwerbehinderung als Härtefall doch irgendwie möglich ist, ist noch nicht klar. Eine sehr nette Frau, die für die Nachmittagsbetreuung zuständig ist, hat versprochen sich dafür einzusetzen. Ich habe noch Hoffnung, dass es klappt.

 Ich bin wirklich sehr gespannt wie es werden wird. Einerseits interessiert es mich sehr, was für Fähigkeiten bei mir gefunden werden und was für Möglichkeiten für einen neuen Job sich herausstellen. Andererseits bin ich auch ein bisschen besorgt, schließlich ist es schon nicht ganz so einfach eine 40std Woche und die Betreuung von zwei Kindern zu managen. 

Es sind noch 5 Wochen, eine Weihnachtsfeier im Kindergarten, ein Weihnachtsfest in der Schule, zwei Eltern-Stammtische mit Schrottwichteln, ein "Mädelsabend" mit den Nachbarinnen und ein "Mädelsabend" mit drei anderen Freundinnen. Dann kommt Weihnachten. Wir besuchen meine Eltern, meine Schwester und Florians Eltern. Dann ist das Jahr vorbei und wir feiern Silvester. Florian hat 10 Tage Urlaub, und danach beginnt das neue Jahr und mein Projekt. 

Irgendwie kann ich es mir gar nicht vorstellen, aber ich freue mich.
Lieber Weihnachtsmann schenk mir doch ein Auto.

Tuesday, 3 December 2013

AVANTI ins Arbeitsleben

Heute Vormittag hatte ich meinen Termin bei dem Berufsförderungswerk. Das Gespräch war sehr gut. Ich habe mich gleich für die Vormaßnahme der Beruflichen Integrations-Maßnahme angemeldet. Es sind vier Wochen der Arbeits- und Belastungserprobung. Ich finde es ist wirklich ein sehr gutes Konzept.

Allerdings bleibt das Problem mit der Kinderbetreuung. Die Maßnahme ist ganztägig. Ich sehe ein, weshalb es nicht anders geht. Das Angebot ist sehr kompakt. Es werden viele Dinge gemacht, z.B. Fähigkeitstests, Praktische Erprobung, Ermittlung der Kompetenzen, Erarbeitung einer beruflichen Perspektive,... die sinnvoll sind, weil sie eine Grundlage für die eigentliche berufliche Integration aufbauen.

Diese 4 Wochen beginnen gleich im Januar nächsten Jahres. Es ist zwar, was die Kinderbetreuung angeht, sehr kurzfristig, aber ich finde es ist ein guter Beginn: neues Jahr, neue Chance. Morgen werde ich mit meinen Eltern darüber sprechen. Ich hoffe sie können sich in dieser Zeit um die Kinder kümmern.
Doch diese 4 Wochen sind nur die Vormaßnahme. Danach geht die berufliche Integration (AVANTI) erst richtig los.

1. Phase: 4 Monate Festigung und Stabilisierung der beruflichen Leistungsfähigkeit
2. Phase: 5 Monate Praktikum in einem Betrieb.

Als der Mann mir diese Maßnahme erklärt hat, dachte ich immer wieder, es kann doch nicht sein, dass ich so eine Rundum-Hilfe bekomme. Es ist wie eine Ausbildung. Es kommt mir vor, als wäre ich ein Vogelbaby, um das sich die Eltern so gewissenhaft kümmern, dass ich bald richtig reif werde und gut aus dem Nest fliegen kann.

Und damit ich nicht auf die Schnauze falle, bekomme ich bis zu 12. Monaten Unterstützung und Betreuung von meiner Beraterin der deutschen Rentenversicherung und von einem Sozialarbeiter des Berufsförderungswerks. Außerdem werde ich bezahlt, bekomme Mittagessen und Fahrtkostenerstattung...

Allerdings gibt es aber zwei verflixte Haken: 1. Auch das ist natürlich ganztägig. 2. Wenn die Fahrtkosten erstattet werden, kann ich nicht mehr schwarzfahren.

(Und ob diese Maßnahme wirklich so toll ist, wie sein Konzept klingt, weiß man natürlich nicht. Es ist keine Garantie dafür, dass ich es hinterher ins Arbeitsleben schaffe. Also nicht aus der rosaroten Brille gucken! Aber eine Chance ist es, also auch nicht schwarz sehen.)