Heute kam eine Ärztin in mein Zimmer und wollte mich zu einer Gesichtsfelduntersuchung
abholen. Ich war so perplex, dass ich nicht wusste was ich machen soll. Aber ich habe es tatsächlich geschafft, den Termin wenigstens bis morgen zu verschieben.
Wieso soll wieder eine Gesichtsfelduntersuchung gemacht werden? Mir wurden so viele Untersuchungen der Augen gemacht, es waren lauter seltsame Ergebnisse. Die letzte Untersuchung hatte ergeben, dass ich keinen grünen Star habe. Das war doch ein gutes Ergebnis. Jetzt soll ich wieder eine machen. Warum? Die letzte Untersuchung ist doch gar nicht lange her. Was wollen sie denn machen, wenn wieder etwas komisches entdeckt wird? Ich habe keinen grünen Star und ich sehe mit den neuen Kontaktlinsen wieder sehr gut. Damit habe ich diese Probleme abgeschlossen. Ich will die Untersuchung nicht noch mal machen lassen.
Der Tag heute war sowieso nicht besonders gut. Noah und Thea sind jetzt zuhause und ich bin immer noch hier. Heute sind schon zwei Wochen vergangen, ich finde, ich habe noch keine Fortschritte gemacht. Am Anfang war ich froh, dass bei in den Therapiestunden festgestellt wurde, was meine Probleme sind. Damit genau mit diesen Problemen gearbeitet wird und ich besser werde. Jetzt ist schon mehr als die Hälfte des Aufenthalts vorbei und ich habe eher das Gefühl, dass noch mehr Probleme gefunden werden, als dass ein paar Probleme gelöst wurden.
Thea hat heute im Kindergarten ein Bild für mich gemalt, ein schönes Bild mit einer Sonne über einem blauen Meer. Sie wollte es mir schenken, damit ich nicht mehr traurig bin, im Krankenhaus zu sein. Ich muss noch zweimal schlafen, dann sehe ich sie nach drei Wochen wieder, aber nur das Wochenende, danach muss ich noch eine Woche in der Reha überstehen. Am 9. August komme ich nachhause, am 10. August ist Noahs Einschulungstag. Und zwei Monate später bin ich schon wieder in Krankenhaus, es ist der Kontrolle-Termin ein Jahr nach der Operation.
Es wird wieder ein EEG gemacht, um meine Gehirnströme zu messen. Und sehr wahrscheinlich wird noch einmal eine Lumbalpunktion und ein CT gemacht, um zu überprüfen, wie diese seltsame Entzündung, die in einem CT-Bild gesehen wurde, von der ich aber keine Symptome habe, jetzt aussieht.
Was passiert, wenn in diesem EEG wieder epileptische Anzeichen gefunden werden? Und was passiert wenn wieder eine Entzündung gesehen wird? Ich habe keine Anfälle mehr. Und ich habe keine Enzephalitis.
Wie es in meinem Gehirn jetzt ist, will ich nicht mehr wissen. Es ist wie es ist und mir geht es gut.
Wednesday, 31 July 2013
Gute Frage...
Wie heißt eigentlich der kleine, runde Gegenstand aus Plastik, in dem etwas Flüssiges enthalten ist?
Das ist wirkliche ein wichtiges Wort. Es ist nämlich ein sehr interessantes Objekt, mit dessen Inhalt sowohl der Kaffee als auch der Schwarztee ausgesprochen gut schmecken - und es ist kostenlos!
Mensch, wie heißt denn dieses Dingsbums???
Das ist wirkliche ein wichtiges Wort. Es ist nämlich ein sehr interessantes Objekt, mit dessen Inhalt sowohl der Kaffee als auch der Schwarztee ausgesprochen gut schmecken - und es ist kostenlos!
Mensch, wie heißt denn dieses Dingsbums???
Tuesday, 30 July 2013
Mission "Löskaffee"
Als ich heute morgen um 10.30 Uhr in meinem Zimmer saß und einen Kaffee trank, dachte ich wieder einmal an meine Mission "Schwarz".
Zuhause trinke ich nämlich nie um 10.30 Uhr einen Kaffee. Hier trinke ich aber jeden Tag um 10.30 Uhr einen Kaffee. Und obwohl er 0,50 € kostet, bezahle ich nichts. 50 Cent sind nun wirklich nicht teuer. Aber Tee ist noch billiger, Tee ist kostenlos. Das finde ich ungerecht. Deshalb habe ich beschlossen, den Kaffee nicht mehr zu bezahlen.
Also habe ich Löskaffee gekauft. Das Glas enthält 500g Kaffeepulver und kostet 4,95 €. Daraus kann man mindestens 1.000 Kaffees kochen. Wenn also 1.000 Kaffees 4,95 € kosten, kostet ein Kaffee 0,00495 €. Dass ein Löskaffee nicht nennenswert teurer ist als der kostenlose Tee, muss ich bestimmt nicht erwähnen...
Ich hole mir nun jeden Morgen um 10.30 Uhr heißes Wasser und fülle zwei Löffeln Löskaffee in die Tasse. Dieser Kaffee schmeckt ausgesprochen lecker!
Und ein Geizkragen zu sein, macht wirklich Spaß.
Zuhause trinke ich nämlich nie um 10.30 Uhr einen Kaffee. Hier trinke ich aber jeden Tag um 10.30 Uhr einen Kaffee. Und obwohl er 0,50 € kostet, bezahle ich nichts. 50 Cent sind nun wirklich nicht teuer. Aber Tee ist noch billiger, Tee ist kostenlos. Das finde ich ungerecht. Deshalb habe ich beschlossen, den Kaffee nicht mehr zu bezahlen.
Also habe ich Löskaffee gekauft. Das Glas enthält 500g Kaffeepulver und kostet 4,95 €. Daraus kann man mindestens 1.000 Kaffees kochen. Wenn also 1.000 Kaffees 4,95 € kosten, kostet ein Kaffee 0,00495 €. Dass ein Löskaffee nicht nennenswert teurer ist als der kostenlose Tee, muss ich bestimmt nicht erwähnen...
Ich hole mir nun jeden Morgen um 10.30 Uhr heißes Wasser und fülle zwei Löffeln Löskaffee in die Tasse. Dieser Kaffee schmeckt ausgesprochen lecker!
Und ein Geizkragen zu sein, macht wirklich Spaß.
Monday, 29 July 2013
Hohe Reha, Tiefe Reha
Fazit der ersten Woche
Tief:
1.
Mein Versuch ein Kinderbuch zu lesen, ist gescheitert. Ich konnte mir
das erste Kapitel von Erich Kästners Buch “Das Fliegende
Klassenzimmer“ nicht merken. (Ich habe das Buch für Noahs Schultüte gekauft.)
2.
Ich habe ein paar blöde Fehler beim Rechnen gemacht: 15:3= 4,1. Als ich es gesehen habe, habe ich den Fehler sofort bemerkt. Bin ich bekloppt, wie komme ich denn auf 4,1?
3. Der Herzinfarkt ist keine Krankheit, wie heißt das Wort? Mit was fährt man ins Krankenhaus? Wen ruft man an, wenn jemandem
etwas passiert ist? Was ist es für ein Zustand, wenn man hinfällt
und auf nichts mehr reagieren kann? Und was macht der Arzt dann...
usw. Das sind doch keine schwierigen Worte! Ich habe eine viertel
Stunde gebraucht, um diese Worte zu finden!
4.
Ich habe ein Aufgabenblatt, das ich schon mal mit meiner Logopädin zuhause geübt hatte, noch einmal gemacht. Und ich konnte es immer noch
nicht.
Hoch:
0.
Kein Anfall
1.
Ich sollte einen sehr kurzen Text lesen und zwei Tage später eine
Nacherzählung schreiben. Ich konnte mich tatsächlich daran erinnern und
hatte nur zwei Rechtschreib- und einen Grammatikfehler - obwohl ich meinen Text nicht korrigiert hatte!
2. Mir ist eine schöne Idee für Noahs Einschulungstag eingefallen: Wir könnten
eine Tretboot-Tour machen. Eine Stunde zu zwölft mit drei Tretbooten durch einen Fluss fahren, das macht ihm ganz bestimmt Spaß!
3.
Ich habe jeden Tag ein bisschen Sport gemacht und habe keinen
Muskelkater.
Hoffentlich bekomme ich in der zweiten Woche mehr Hochs als Tiefs (und zwar auch welche, bei denen es um meine Sprache geht).
Tuesday, 23 July 2013
Was ist Aphasie?
Als
ich gestern Abend auf dem Balkon saß, kam eine Frau
mit einem Rollstuhl angefahren. Ihr linkes Bein war in Gips und der
linke Arm bandagiert. Sie fuhr neben meinen Stuhl und guckte mich an.
Sie:
Hallo, wer bist du?
Ich:
Ich bin Maria. Und du?
Sie:
Ich bin Alexandra.
Ich:
Bist du heute gekommen?
Alexandra:
Ja. Und du?
Ich:
Ich bin seit letztem Donnerstag hier.
Stille.
Martina:
Was hast du für eine Krankheit?
Ich:
Ich bin Epileptikerin und wurde am Gehirn operiert. Jetzt habe ich
Aphasie.
Alexandra:
Was ist Aphasie?
Ich:
Man kann nicht gut reden und hat Wortfindungsstörungen. Und weshalb
bist du hier?
Alexandra:
Ich hatte Skorpion.
Stille.
Ich: Du hattest Krebs? Am deinem Bein?
Alexandra:
Nein, sie haben mir den Kopf zerschnitten.
Ich:
Sie haben auch dein Gehirn operiert?
Alexandra:
Ja. Jetzt habe ich auch Wortfindungsreden.
Stille.
Ich:
Und was ist mit deinem Bein passiert?
Alexandra:
Es fing morgen an und mein Bauch hat so weh getan. Ich hab die
Polizei angeklingelt und jetzt habe ich einen Gibs.
Ich:
Du Arme.Und dein Arm?
Alexandra:
Das weiß sie nicht.
Stille.
Ich:
Wie alt bist du?
Alexandra:
Ich bin 82 Jahre alt. Und du?
Ich:
Ich bin 37.
Stille.
Ich:
Und wann haben sie dich am Gehirn operiert?
Alexandra:
Vor 25 Minuten.
Ich:
Oh, dann wird sich deine Sprache ganz bestimmt wieder verbessern.
Alexandra:
Und vor wie vielen Jahren haben sie dich operiert?
Ich:
Ich wurde letztes Jahr im Oktober operiert.
Stille.
Alexandra:
Wohnst du auch in dieser Straße?
Ich:
Ich bin auf Station 2.
Alexandra:
Echt? Ich auch. Welche Hausnummer?
Ich:
Zimmer 212
Alexandra:
Echt? Wie lustig. Ich wohne im Zimmer 2013.
Stille.
Ich:
Es ist jetzt spät, ich bin müde.
Alexandra:
Sie auch.
Ich:
Soll ich dich zu deinem Zimmer schieben?
Alexandra:
Nicht nötig.
Ich schob sie trotzdem und hatte einen Kloß in meinem Hals. Sie hatte wirklich so gesprochen und merkte es gar nicht. Es war manchmal richtig witzig. Ich schämte
mich dafür. Sie tut mir so leid.
Ich habe Florian gefragt, ob ich am Anfang auch so schlecht gesprochen habe. Er hat gesagt, dass es auch so war, aber schnell besser geworden ist. 25 Tage ist nicht lange her, ich wünsche ihr, dass es besser wird.
Ich habe Florian gefragt, ob ich am Anfang auch so schlecht gesprochen habe. Er hat gesagt, dass es auch so war, aber schnell besser geworden ist. 25 Tage ist nicht lange her, ich wünsche ihr, dass es besser wird.
Und ich weiß jetzt, dass meine Sprachprobleme wirklich nicht besonders schlimm sind.
Saturday, 20 July 2013
Der lange Sonnenscheintag
Gestern war ein anstrengender Tag. Ich hatte interessante Gespräche
mit sehr netten Therapeuten.
Doch
obwohl ich so viele Termine hatte, war alles schon um drei Uhr
vorbei. Und wenn man im Krankenhaus alleine in einem einfachen Zimmer
wohnt, sind die Nachmittage ziemlich langweilig und die Abende unheimlich lang.
Mit den ganzen Gesprächen war ich zufrieden und ich freute mich über
das schöne Wetter und die idyllische Gegend. Ich kaufte mir eine Eis
und beschloss, einen Spaziergang zu machen.
An der
Rezeption fragte ich nach dem Park und fand ihn sofort. Er war sehr
klein und schon in zwanzig Minuten war ich einmal durch gegangen. Auf einer
Parkbank saßen drei Männer und rauchten. Auf der nächsten
unterhielt sich meine Zimmernachbarin mit ein paar Besuchern. Und auf einer
anderen Bank saß eine Frau in der Sonne und las ein Buch.
Das
gefiel mir und ich ging zurück und holte meinen Laptop, um ein
bisschen zu schreiben. Aber mit einem Laptop auf einer Bank sitzen,
ist ziemlich ungemütlich. Und wenn die Sonne auf den Bildschirm scheint, kann
man gar nicht gut sehen. Nach einer Viertelstunde gab ich auf und ging
zurück in mein Zimmer.
Es war
viertel vor vier. Ich war sehr traurig. Draußen in der Sonne sitzen
und lesen ist wunderbar. Wie schade, dass ich es nicht mehr kann.
Thursday, 18 July 2013
Angekommen
Heute morgen um 9 Uhr bin ich in der Reha angekommen. Sie ist schöner und moderner als die Klinik, in der ich nach der Operation war.
Aber hier zu sein, ist komisch. Einerseits bin ich traurig, dass ich nicht mehr zuhause bin und dreieinhalb Wochen die Kinder nicht mehr sehen kann. Anderseits habe ich ein bisschen Hoffnung, dass sich in diesem Aufenthalt, mit den intensiven Therapien, meine Sprache und mein Gedächtnis verbessert.
Und es ist etwas passiert, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ich musste mit den Ärzten über alles sprechen, was bisher geschehen ist. Ich musste vom Beginn meiner Krankheit und von meiner Operation erzählen. Von der Zeit danach, von meinem ersten Reha-Aufenthalt und von meinen Problemen, die ich jetzt habe. Natürlich mussten das sein. Aber es hat bei mir ganz viele furchtbare Erinnerungen geweckt.
Wie ich mich von den Kindern verabschiedet hatte, als ich ins Auto stieg, um zur OP zu fahren. Wie meine Eltern und ich uns nicht ansehen konnten, als ich aus dem Haus ging. Wie ich mit Florian im Auto saß und wir uns eigentlich ganz normal unterhielten. Wie sich der Arzt am Abend vor der OP vorgestellt hatte. Wie ich am morgen Kaffee getrunken und Brötchen gegessen hatte. Wie ich abgeholt und zum Operationssaal gefahren wurde. Dass ich gesehen hatte, wie Florian aus dem Gang vor dem Operationssaal ging und wie es sich anfühlte als mir das Ding auf die Nase gelegt hatte, damit ich das Bewusstsein verlor...
Panik schoss in mich. Was passiert, wenn ich wieder Anfälle habe? Dann ist alles umsonst! Schrecklich!
Friday, 12 July 2013
Wunder geschehen...
Ich gehe tatsächlich noch vor Noahs Einschulung drei Wochen in die Reha! Und es ist tatsächlich eine Reha-Klinik, die für Neurologie spezialisiert ist! Und sie ist tatsächlich nur 60 Kilometer von uns entfernt!
Tief: 1. Wenn man im Urlaub mit der Organisation von einem Reha-Aufenthalt beschäftigt ist, kann man nicht von der Krankheit abschalten; 2. Im Ausland zwischen Rentenversicherung und Reha-Kliniken zu telefonieren ist teuer! 3. Und dafür nicht selber telefonieren zu können, ist frustrierend.
Hoch: 0. Kein Anfall; 1. Der Reha-Aufenthalt klappt; 2. Oberitalienische Seen und Mittelmeer; 3. Sommer, Sonne, Strand und baden...
Tief: 1. Wenn man im Urlaub mit der Organisation von einem Reha-Aufenthalt beschäftigt ist, kann man nicht von der Krankheit abschalten; 2. Im Ausland zwischen Rentenversicherung und Reha-Kliniken zu telefonieren ist teuer! 3. Und dafür nicht selber telefonieren zu können, ist frustrierend.
Hoch: 0. Kein Anfall; 1. Der Reha-Aufenthalt klappt; 2. Oberitalienische Seen und Mittelmeer; 3. Sommer, Sonne, Strand und baden...
Friday, 5 July 2013
Übrigens...
Auf der
Heimfahrt bin ich doch schwarz gefahren. Ich habe tatsächlich
die gestempelte Karte noch einmal verwendet...
Ich bin
ein Engelchen mit einem B davor!
Thursday, 4 July 2013
Nachtrag über meine kleine Sünde
Am
letzten Tag vor dem Urlaub fuhr ich noch einmal in die Stadt, um zwei
Bücher für den Urlaub zu kaufen. Also musste ich noch einmal Bus
fahren.
Als ich
auf den Bus wartete hatte ich kurz überlegt, ob ich vielleicht
lieber nicht schwarz fahre, nicht dass ich erwischt werde und ins
Gefängnis muss. Dann fährt Florian mit den Kindern alleine in den
Urlaub und ich versauere im Gefängnis...
Aber das
ist natürlich Quatsch, denn ich hatte 40 Euro im Geldbeutel, es
waren mehr als 10 Menschen im Bus und der Busfahrer sah wirklich nett
aus.
Also
beschloss ich Plan B: Zwei Buskarten hängen zusammen, die eine ist
falsch herum gestempelt, und die andere ist noch nicht gestempelt.
Strategie: Die auf der falschen Seite schon gestempelte Karte auch
auf der richtigen Seite stempeln (also zum zweiten mal benutzen). Ausrede: Oh nein! Ich habe gar nicht gesehen, dass diese Karte schon
gestempelt ist. Ich wollte doch eigentlich die andere stempeln...
Ich
stieg ein, sagte zum Busfahrer freundlich guten Tag und zeigte meine
noch nicht gestempelte Karte. Dann ging ich vorbei, drehte die Karten
um und stempelte die schon einmal gestempelte Karte. Dann setzte ich
mich in die Nähe des Ausgangs. Bei jeder Haltestelle schielte ich
zur Türe, um zu sehen, ob vielleicht ein Kontrolleur einsteigt. Je
näher ich in die Innenstadt kam, desto nervöser wurde ich. Drei
Stationen vor dem Rathaus stand ich auf und ging an den Ausgang.
Wenn ein Kontrolleur kommt, kann ich unauffällig aussteigen. An der
zweiten Station vor dem Rathaus stieg ein Mann mit einer verdächtig
aussehenden Jacke ein. Ich bekam einen heftigen Adrenalin-Schub, ich
konnte gar nicht aussteigen, aber es war kein Kontrolleur. Eine
Station vor dem Rathaus stand noch ein noch verdächtig aussehender Mann.
Das konnte ich nicht mehr aushalten. Ein bisschen länger zur
Buchhandlung laufen ist nicht so schlimm, wie beim Schwarzfahren
erwischt zu werden. Ich stieg also aus.
Als ich
außerhalb der Sichtweite vom Bus war, holte ich die Fahrkarten
aus meiner Jackentasche und wollte die doppelt gestempelte Karte
entsorgen. Doch als ich sie mir genauer ansah, stellte ich fest, dass
ich doch die richtige gestempelt hatte. Ich war also nicht schwarz
gefahren.
Ich
musste richtig über mich lachen. Kleine Sünden bestraft der liebe
Gott sofort!
Wednesday, 3 July 2013
Ab in den Urlaub...
Die
Fahrt quer durch Deutschland ist inzwischen sehr bitter für mich,
denn ich fahre an drei einschneidenden Städten vorbei. An der Stadt,
in der ich gearbeitet habe, an der Stadt, in der ich operiert wurde,
und an der Stadt, in der ich aufgewachsen bin.
Die
einzige Stadt, auf die ich mich freue, ist meine Heimatstadt. Dass
die Stadt, in der ich operiert wurde, sehr negativ ist, ist klar. Ich
hasse sie. Aber an der Stadt, in der ich gearbeitet habe, vorbei zu
fahren, ist wirklich bitter. Ich habe sehr gerne gearbeitet, es hat
sehr viel Spaß gemacht und ich habe genau das gemacht, was ich
konnte und was ich wollte: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Lobby-Arbeit und Event-Management - und das in der Buchbranche.
Ich habe
mich inzwischen damit abgefunden, dass ich nie wieder so arbeiten kann wie damals. Aber mehr als vier Stunden Fahrt zu überstehen,
in der bei jedem Autobahn-Dreieck der Weg zu dieser Stadt angezeigt
wird, schaffe ich nicht ohne zu weinen.
Gestern
habe ich erfahren (telefonisch im Urlaub!), dass mir ein
Reha-Aufenthalt genehmigt wurde, aber frühestens im Oktober...
Aber jetzt
bin ich in Italien und genieße den Sommer und die Sonne und denke
nicht mehr an meine Krankheit. Ein Urlaub auf einem Campingplatz in
der Norditalienische Seenplatte ist schöner als ein
Therapie-Aufenthalt in einer Neuropsychologischen
Rehabilitations-Klinik in Mecklenburg-Vorpommern!
Basta!
Tief: 1.
Es sind wenige Kinder auf dem Camping-platz; 2. Wir haben alle ein
bisschen Schnupfen; 3. Es gibt viele Fische!
Hoch: 0.
kein Anfall; 1. wunderschönes Wetter; 2. Noah traut sich ins Tiefe;
3. Noah und Thea finden Fische im Wasser super!
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