Mir ist aufgefallen, dass ich in letzter Zeit erstaunlich wenig über Kacke und Co geschrieben habe. Was nicht heißt, dass das Thema an Bedeutung verloren hat.
Denn in solch einem verregneten Sommer bleibt reichlich Zeit zum ausgiebigen Kneten. Doch auch die beste Knete gibt bei intensivem Gebrauch irgendwann auf. Heute nun war es soweit. Unsere Knete war nicht mehr kack-braun, sondern grau, bröckelig und trocken. Thea produzierte ausschließlich Ziegen-Kacka Köttelchen wie in Werner Holzwarths Buch "Vom kleinen Maulwurf der wissen wollte wer ihm auf den Kopf gemacht hat", und ich bewunderte, wie hartnäckig und ausdauernd sie die ausgedörrte Masse bearbeitete.
Nach ca. anderthalb Stunden waren ihre Kräfte am Ende. Wir räumten endlich auf. Um ihr zu ersparen, noch einmal mit dieser bröckelnden Masse Ziegenkacke erstellen zu müssen, bat ich sie die Knete zu entsorgen. Brav leerte sie das Eimerchen in den Mülleimer.
Kaum war die Knete weg, wurde ihr bewusst, was sie gerade getan hatte. Langsam verzog sich ihre Miene zu einem herzzerreißend traurigen Gesicht. "Mama", fragte sie, "warum muss ich die Knete wegschmeißen?" Große, dicke Tränen kullerten ihre Backen hinunter und sie starrte mit heruntergezogenen Mundwinkeln dem Mülleimer an, in dem ihre heißgeliebte Knete verschwunden war.
Ich war so perplex, dass ich mir das Lachen nicht verkneifen konnte. Da sah sie mich vorwurfsvoll an. "Warum lachst du?", fragte sie beleidigt. "Du musst mich doch trösten!"
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