Heute Nacht weckten mich seltsame Geräusche aus dem Flur. Nachdem sie auch nach geraumer Zeit nicht aufhörten, überwand ich meine Angst und schlich mich klopfenden Herzens in den Flur. Sicherheitshalber schnappte ich mir den neuen Roman von Jonathan Franzen, der mir mit seinen über 1.000 Seiten als geeignet erschien, einen potenziellen Einbrecher zu überwältigen.
Doch es war kein Einbrecher. Es war nur meine Tochter. Thea saß seelenruhig vor einer Steckdose. Im Arm hatte sie ihre geliebte Ottilie. Der Finger der Puppe war erschreckend nahe an der Steckdose. Vor Schreck ließ ich den Franzen fallen und rannte auf sie zu.
Ich: Thea, was zum Kuckuck machst du da?
Thea: Ich spiele.
Ich: Aber doch nicht mitten in der Nacht! Und schon gar nicht mit einer Steckdose!
Thea: Wieso? Die hat doch eine Kindersicherung.
Stimmt, wieso eigentlich nicht? Ein bisschen Nervenkitzel muss schon sein.
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