Ich bin müde. Ich bin schlapp. Ich bin deprimiert.
Ich habe schlecht geschlafen. Die Tage sind ok. Es ist immer was los und ich denke einfach nicht dran, dass ich am Auge operiert werden muss.
Aber nachts kann ich nicht einschlafen oder wache wieder auf. Da mache ich mir Gedanken.
Ich habe Angst. Ich frage mich warum schon wieder ich?
Was denken meine Kinder über mich? Schon wieder krank. Schon wieder im Krankenhaus. Schon wieder brauchen wir jemanden der uns hilft, wenn ich aus dem Krankenhaus rauskomme.
Ich habe eine DVD bekommen, in der genau beschrieben wird, wie die Operation abläuft. Es hört sich so unkompliziert und problemlos an. Ein Routine-Eingriff. Zwar Vollnarkose aber ambulant. Danach kann ich problemlos nach Hause. Ist ja nicht so schlimm...
Aber nachts stecke ich das nicht so leicht weg. Für mich ist es keine Routine. Es ist mein Auge. Für mich ist es ein Teil meiner Sinne. Was mache ich wenn etwas schief geht? Ich hab schon von der Hirn-OP gravierende Kollateralschäden abgekriegt. Ich habe Angst, dass es jetzt wieder so sein könnte.
Außerdem ist die OP zwar an einem Tag gleich erledigt. Aber so schnell ist es nicht vorbei. Es wird ca vier bis sechs Wochen dauern, bis ich - wenn alles gut gegangen ist - wieder auf das jetzige Niveau meines Sehvermögens kommen kann. Ein Flüssigkeit wird ins Auge gespritzt, die die Sicht stark beeinträchtigt und einige Zeit braucht um sich aufzulösen, und damit das passiert, muss ich den ersten zwei Wochen jeglichen Druck auf die Augen vermeiden.
Ich soll ich die Augen immer nach unten halten. Ich darf den Kopf nicht gerade halten, soll immer nach unten gucken. Darf nicht auf dem Rücken schlafen. Muss auf die Füße gucken wenn ich gehe. Am besten einfach nur am Tisch sitzen und den Kopf auf die Arme legen. Mich nicht viel bewegen. Lesen darf ich, aber nur wenn das Buch unter dem Tisch liegt.
Wie wird der Alltag mit Noah und Thea?
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