Letztes Wochenende haben wir den 70. Geburtstag meines Schwiegervaters gefeiert.
Die Idee (meiner Stief-Schwiegermutter):
Ein Fest zu dem sich alle mit wenig Anreise am einen Wochenende treffen und ein bisschen Zeit miteinander verbringen und den runden Geburtstag feiern.
Im Wort "alle" stecken: meine Schwiegereltern, ihr Sohn mit Freundin und ihre Tochter. Florians Tante und seine Cousine mit Mann und zwei Kindern und wir.
Der Termin:
In Planung ist dieses Fest seit Mitte November. Wir hatten drei Wochenenden angegeben an denen wir können. Seit zwei Monaten steht der Termin fest.
Die Durchführung:
Freitag, 19:24 Uhr: Abfahrt
Noah direkt nach einem wichtigen Test-Fußballspiel abgeholt, ohne duschen schnell ins Auto. Abendessen auf der Fahrt. Für jeden ein belegtes Brot. Reicht nicht. Noahs Hunger ist nach dem Fußballspiel durch zwei Brote (ich habe meins abgegeben) nicht gestillt. Thea schläft während der Fahrt ein. Florian braucht Red Bull, um die drei Stunden Fahrt durchzuhalten. Laune angespannt durch Noahs ständiges Genörgel.
22.25 Uhr: Ankunft im Hotel.
22.25 Uhr: Ankunft im Hotel.
Freudiges Begrüßen mit Oma und Opa. Begeistert vom super Familienzimmer: zwei große Räume mit TV. Stimmung trotzdem angespannt: Thea wieder wach und quengelig. Noah immer noch Hunger. Um diese Uhrzeit im Hotel nicht mehr zu essen. Florian: nach der Fahrt geschafft und genervt mit Noah und seinen Eltern noch durch die Stadt fahren müssen, um Döner zu kaufen. Ich genervt, dass ich mit Thea im Zimmer bleiben muss und kein Begrüßungsgetränk bekomme.
Samstag: 8:14 Uhr: alle wach.
Florian geht joggen. Thea und ich ins Hotelschwimmbad in der 11. Etage mit super Aussicht. Noah zockt auf seinem Handy. Danach sehr ausgiebiges und gemütliches Frühstück. Laune: sehr gut. Alle glücklich und zufrieden.
Florian geht joggen. Thea und ich ins Hotelschwimmbad in der 11. Etage mit super Aussicht. Noah zockt auf seinem Handy. Danach sehr ausgiebiges und gemütliches Frühstück. Laune: sehr gut. Alle glücklich und zufrieden.
12:00 Uhr: Treffen mit Oma und Opa
Besuch eines Technikmuseums. Thea und Noah begeistert. Florian, der Physiker, fühlt sich in seinem Element. Ich zufrieden, dass der Tag so gut läuft. Oma und Opa am Anfang gut drauf, doch recht bald schon genervt, dass Noah und Thea so lange im Museum bleiben wollen.
14.00 Uhr: Abbruch
Die Stief-Schwiegermutter hält es nicht mehr aus. Wir müssen raus. Ca 1/3 der Versuche des Museum konnten wir nicht angucken. Wir fahren zur Kneipe ihres Sohnes. Stimmung schlecht: Oma: ungeduldig, Noah und Thea enttäuscht. Florian: überrascht, ich: irritiert. Wieso können wir denn nicht noch bleiben?
14.20 Uhr: Ankunft bei der Kneipe.
Keiner da. Kneipe macht erst um 15.30 auf. Oma trotzdem guter Laune. Telefoniert mit der Freundin ihres Sohnes. Die macht sich auf den Weg. Wir stehen uns ca 20 Minuten vor dem Eingang die Beine in den Bauch. Thea: gelangweilt. Noah hat Hunger. Florian genervt. muss wieder Essen bringen. Ich: verwirrt. Warum müssen wir unbedingt das Museum verlassen, wenn die Kneipe noch gar nicht geöffnet ist???
15:00 Uhr:
Yvonne, die Freundin, kommt mit Racker, dem Hund. Die Kneipe wird geöffnet. Stimmung ist gerettet. Noah satt. Thea begeistert von dem Hund. Ich freu mich auf einen Kaffee. Auf den ich zwanzig Minuten warten muss! Dann kommt Marco, Flos Stiefbruder, und ich kriege endlich einen Kaffee. Den ich dann aber schnell runterstürzen muss, denn wir müssen weiter. Wandern.
15.30 Uhr:
Wir fahren irgendwo in den Wald, auf einen Berg, und machen eine Wanderung. Eine sehr lange Wanderung. Denn keiner kennt den Weg. Dank Florians Handy finden wir das Auto wieder und fahren zur Wirtschaft, bei der ein Tisch für uns reserviert war. Thea und Noah erschöpft von der langen Wanderung. Florian ausgehungert. Die Stief-Schwiegermutter begeistert. Sie lädt uns ein, weil es ihre Stadt ist, in der sie geboren wurde, in der sie sehr lange gelebt hat.
Ich bin verwirrt: Ich dachte wir feiern den 70. Geburtstags von Florians Vater. Wieso lädt sie uns dann ein? Und überhaupt wo bleiben eigentlich die anderen Familienmitglieder? Die Schwester des Vaters? Florians Cousine mit Mann und Kindern? Und Florians Stiefschwester? Florian kann mir die Frage nicht beantworten.
Ich bin verwirrt: Ich dachte wir feiern den 70. Geburtstags von Florians Vater. Wieso lädt sie uns dann ein? Und überhaupt wo bleiben eigentlich die anderen Familienmitglieder? Die Schwester des Vaters? Florians Cousine mit Mann und Kindern? Und Florians Stiefschwester? Florian kann mir die Frage nicht beantworten.
20.30 Uhr:
Wir sind fertig mit essen und der Abend ist zu Ende. Wir fahren alle zurück in die Stadt. Marco und Yvonne gehen noch zu einer Party. Mein Schwiegervater und meine Schwiegermutter sind müde und wollen sich zurückziehen. Wir sind etwas verwirrt. Wann findet denn die Feier statt?
Aber Noah und Florian freuen sich auf das Fußballspiel und setzten sich in den Aufenthaltsraum des Hotels. Thea will unbedingt noch ins Schwimmbad, das bis 22 Uhr geöffnet ist. Ich bin nicht abgeneigt und gehe mit ihr schwimmen. Ich bitte Florian einen Gin-Tonic für mich zu bestellen.
Aber Noah und Florian freuen sich auf das Fußballspiel und setzten sich in den Aufenthaltsraum des Hotels. Thea will unbedingt noch ins Schwimmbad, das bis 22 Uhr geöffnet ist. Ich bin nicht abgeneigt und gehe mit ihr schwimmen. Ich bitte Florian einen Gin-Tonic für mich zu bestellen.
22.00 Uhr:
Das Schwimmbad wird geschlossen und Thea und ich kommen zurück ins Hotelzimmer. Florian und Noah liegen im Bett und gucken Fußball. Florians Bierflasche ist leer. Für mich steht kein Gin-Tonic. Florian hat es vergessen. Ich bin stinksauer! Kein Fest! Kein Gin! Was zum Kuckuck machen wir hier eigentlich?
Sonntag, 8.30 Uhr: alle wach.
Florian geht joggen. Thea und ich ins Schwimmbad. Noah zockt. Danach wieder ein leckeres Frühstück (Thea ist 3 Eier!). Alle vier gut gelaunt.
11.45 Uhr:
Auschecken aus dem Hotel. Die Rechnung wurde schon von meinem Schwiegervater beglichen. Florian begeistert.
12.00 Uhr:
Treffen mit den Großeltern. Wir fahren zu einer Talsperre. Schon wieder wandern. Ohne Hund. Yvonne und Marco kommen nicht mit. Sie haben bis 5 Uhr gefeiert, da ist 12 Uhr wandern viel zu früh. Wir laufen 5 lange Kilometer um ein langweiliges, stillgelegtes Gewässer herum. Stimmung: schlecht. Thea enttäuscht ohne Hund, ich genervt wieder wandern zu müssen. Noah schon nach einem Kilometer Hunger, Florian Kopfschmerzen vom Bier am Abend vorher.
14.30 Uhr:
Die Talsperre endlich umlaufen. Wir fahren in ein Lokal, das besonders gut sein soll. Allerdings sind wir zu spät. Die Mittagskarte gibt es nur bis 14.00, bis 17.00 Uhr gibt es nur Waffeln und Kuchen. Noah bestellt eine Waffel mit Kirschen und Sahne. Er isst nur die Hälfte. Sie schmeckt nicht. Thea mag keine Waffeln. Sie will ein Eis mit heißen Himbeeren. Heiße Himbeeren gibt es nicht. Dann will sie gar nichts. Florian trinkt Kaffee und bestellt sich noch ein Glas Leitungswasser für die Kopfschmerztablette gegen seinen Kater. Ich hatte Waffel mit Roter Grütze, Vanille-Eis und Sahne bestellt, bekomme Waffel mit Pflaumenmus, Sahne und Eierlikör und muss mir von meiner Stief-Schwiegermutter anhören, was für ein tolles unkonventionelles Leben ihr Sohn führt. Aus Frust esse noch den Rest von Noah Waffel.
15.30 Uhr
Wir fahren in die Stadt, um uns auch noch die Innenstadt anzugucken. Dazu habe ich sogar Lust, ich gucke mir gerne schöne Häuser und alte Straßen an. Aber vor allem um auch die anderthalb Waffeln mit Eis, Sahne und Eierlikör mit einem Spaziergang zu verdauen. Aber durch die Stadt bummeln und sich die Straßen und Häuser anzuschauen war das nicht. Wir sind so schnell gelaufen, als müssten wir unbedingt noch alle Straßen abgegrast zu haben.
16:30 Uhr
Endlich in der Kneipe. Fernseher läuft schon. Marco und Yvonne liegen auf dem Sofa vor dem großen Public-Viewing Fernsehbildschirm und schauen sich die Berichterstattung an. Noah bekommt einen Burger und setzt sich dazu. Thea freut sich den Hund wieder zu sehen und spielt mit ihm. Bei Florian hat die Kopfschmerztablette gewirkt und er unterhält sich angeregt mit seinem Vater. Meine Stief-Schwiegermutter redet mit den Gästen und den Kellnern so als wäre sie die Besitzerin der Kneipe. Ich bestelle mir einen Gin-Tonic, flätze mich mit aufs Sofa und freue mich, dass dieses Familientheater bald ein Ende haben wird.
Die Talsperre endlich umlaufen. Wir fahren in ein Lokal, das besonders gut sein soll. Allerdings sind wir zu spät. Die Mittagskarte gibt es nur bis 14.00, bis 17.00 Uhr gibt es nur Waffeln und Kuchen. Noah bestellt eine Waffel mit Kirschen und Sahne. Er isst nur die Hälfte. Sie schmeckt nicht. Thea mag keine Waffeln. Sie will ein Eis mit heißen Himbeeren. Heiße Himbeeren gibt es nicht. Dann will sie gar nichts. Florian trinkt Kaffee und bestellt sich noch ein Glas Leitungswasser für die Kopfschmerztablette gegen seinen Kater. Ich hatte Waffel mit Roter Grütze, Vanille-Eis und Sahne bestellt, bekomme Waffel mit Pflaumenmus, Sahne und Eierlikör und muss mir von meiner Stief-Schwiegermutter anhören, was für ein tolles unkonventionelles Leben ihr Sohn führt. Aus Frust esse noch den Rest von Noah Waffel.
15.30 Uhr
Wir fahren in die Stadt, um uns auch noch die Innenstadt anzugucken. Dazu habe ich sogar Lust, ich gucke mir gerne schöne Häuser und alte Straßen an. Aber vor allem um auch die anderthalb Waffeln mit Eis, Sahne und Eierlikör mit einem Spaziergang zu verdauen. Aber durch die Stadt bummeln und sich die Straßen und Häuser anzuschauen war das nicht. Wir sind so schnell gelaufen, als müssten wir unbedingt noch alle Straßen abgegrast zu haben.
16:30 Uhr
Endlich in der Kneipe. Fernseher läuft schon. Marco und Yvonne liegen auf dem Sofa vor dem großen Public-Viewing Fernsehbildschirm und schauen sich die Berichterstattung an. Noah bekommt einen Burger und setzt sich dazu. Thea freut sich den Hund wieder zu sehen und spielt mit ihm. Bei Florian hat die Kopfschmerztablette gewirkt und er unterhält sich angeregt mit seinem Vater. Meine Stief-Schwiegermutter redet mit den Gästen und den Kellnern so als wäre sie die Besitzerin der Kneipe. Ich bestelle mir einen Gin-Tonic, flätze mich mit aufs Sofa und freue mich, dass dieses Familientheater bald ein Ende haben wird.
19.00 Uhr
Spiel vorbei. Deutschland verloren. Stimmung im Keller. Umso schneller gelingt uns der Aufbruch. Alle schnell noch aufs Klo. Innige Umarmungen. Küsschen hier Küsschen dort. Schön war`s. Danke für alles. Einsteigen und tschüss.
Nach 15 Minuten Stillschweigen im Auto:
Noah: Was war das denn für ein Scheiß-Wochenende? Wir fahren zu einem Familienfest, das gar nicht gefeiert wird, müssen jeden Tag wandern und es gibt nie genug zu essen.
Und jetzt verlieren auch noch die Deutschen gegen Mexiko?!
Florian und ich: Kein Kommentar.
Thea: Aber mit Racker war es sehr schön.
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