Tuesday, 6 February 2018

In meinem wilden Herzen

Weltenweiter Wanderer,
walle fort in Ruh...
also kennt kein anderer
Menschenleid wie du

Wunderliche Worte: die Zeit vertreiben!
Sie zu halten, wäre das Problem
Wen ängstigt nicht: wo ist das Bleiben
wo ein endlich Sein in alledem?

Tausend Tränen reden
ewig ungestillt,
und in einem jeden
spiegelt sich dein Bild!

Berge ruhe, von Sternen überprächtigt,
aber auch in ihnen flimmert Zeit
Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt
obdachlos die Unvergänglichkeit.

(nach Rainer Maria Rilke)

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