Gestern habe ich Thea geholfen ein Freundebuch auszufüllen.
In der Zeit als Thea noch im Kindergarten war, fand sie Freunde-Bücher toll. Da hat sie mir gesagt, was ich für sie eintragen sollte, und hat dann noch was Schönes gemalt. Seit sie schreiben kann, muss ich sie immer überreden, es endlich zu machen, denn jetzt muss sie selbst schreiben und das macht ihr nicht mehr so viel Spaß.
Mir machen die Freundebücher immer noch Spaß. Natürlich gibt es jedes mal diese langweiligen Fragen wie: was ist dein Lieblingsessen? Was ist dein Sternzeichen? Dein Lieblingstier?
Aber in den Schulfreundebüchern gibt es manchmal auch wirklich interessante Fragen. Was ist das schönste Erlebnis deines bisherigen Lebens? Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus? Was möchtest du später mal werden? Warst du schon mal verliebt? Was findest du total doof?
Da ist es einfach spannend, was sie darauf antwortet. Noah hasst Freundebücher, obwohl es bei ihm sehr schnell gehen würde.
Schönstes Erlebnis: Fußball-Spiel live im Stadion
Perfekter Tag: Fußball-Spiel im Stadion, Fußball spielen, Fußball gucken
Beruf: Fußball-Manager
Bei Thea ist es manchmal wirklich witzig, da sind die Antworten immer anders - und immer überraschend.
Was möchtest du später mal werden? Akrobatin, Tierpflegerin, Bildhauerin (Bildhauerin?)
Lieblingsessen? Couscous mit Gemüse, Knäckebrot mit Frischkäse und Tomaten, Müsli mit Obst und Joghurt (keine Pizza? keine Nudeln mit Tomatensoße?)
Schon mal verliebt? Nein, David ist wirklich nur ein guter Freund von mir! (Aha! Wer ist David???)
Aber gestern stand im Freundebuch auch die Frage: Wer ist dein Vorbild? Noah hätte sofort geantwortet. Nani, portugiesischer Fußball-Spieler. Bei Thea war das ein bisschen anders.
Thea: Mama, was ist denn ein Vorbild?
Ich: Ein Vorbild ist ein Mensch, der etwas macht, was man ihm gerne nachmachen will. Jemand, den man so gut findet, dass man auch so werden möchte, wie er oder sie.
Thea: Aha...
Ich: Überleg mal, gibt es einen Menschen, den du so toll findest, dass du so werden willst wie er oder sie?
Thea: Du! Ich will so werden wie du!
Ich: Oh Thea, das ist ja schön! Meinst du das auch wirklich?
Ihre erste Antwort kam so schön spontan und sie drückte sich ganz fest an mich. Doch dann wurde sie nachdenklich.
Thea: Naja, eher nicht. Du musst so oft ins Krankenhaus, Mama.
Ich: Das kann ich verstehen. Ich möchte auch nicht, dass du so wirst wie ich.
Dann nahmen wir uns ganz fest in den Arm und mir saß ein ganz schön großer Kloß im Hals.
Und er sitzt jetzt immer noch.
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