Friday, 18 November 2011

Gute Väter und extraordinäre Salate

Heute half Thea beim Abendessen vorbereiten. Es gab Tomaten-Mozzarella Salat.

Sie ging sehr engagiert ans Werk. Das arme Basilikumbäumchen war im Nu kahl gezupft. Der Mozzarella wurde gewissenhaft in einem Zustand verarbeitet, der an körnigen Frischkäse erinnerte. Doch ihren ganzen Ehrgeiz  widmete sie den Tomaten.

Nachdem die Salatsoße fertig, das Brot geschnitten und der Tisch gedeckt war, wollte ich endlich die Tomaten schneiden. Aber sie war immer noch nicht fertig. Als ich zu ihr rüber sah, schwante mir Böses. Das Spülbecken war bis zum Rand voll mit weiß-schäumendem Spülwasser. Thea hielt eine Tomate in der Hand, einen schäumenden Schwamm in der anderen und schrubbte mit Elan.

Als ich ihr die Tomaten aus der Hand nehmen wollte, fing sie bitter an zu weinen. Ich brachte es nicht übers Herz, die Tomaten weg zu schmeißen. Also spülten wir sie zusammen so gut es ging und machten den Salat.

Aufgeregt und stolz präsentierte sie den Salat. Noah lehnte aus Prinzip gleich ab. Ich hielt mich bescheiden zurück. Doch Florian schaufelte sich eine ordentlich Portion auf den Teller. Sie strahlte ihn an und schob ihm die ganze Schüssel hin.

Thea: Den hab ich nur für dich gemacht, Papa.
Flo: Toll, der ist bestimmt total lecker und ich habe einen Bärenhunger.

Und er schob sich eine ordentliche Portion in den Mund. Dann hielt er kurz inne, sah mir in die Augen und kaute ohne mit der Wimper zu zucken weiter. Den ganzen Teller leer. Und sogar noch einen Nachschlag.

Das nenne ich einen guten Vater.

2 comments:

  1. *kicher*
    Das hat er seeeehr gut gemacht. Hat er denn später noch was dazu gesagt?

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  2. Eisern wie er ist, hat er gar nichts gesagt. Bis ich es nicht mehr ausgehalten hab und gefragt hab, ob es ihm denn geschmeckt hat. Er hat nur genickt und gesagt: Du hättest mich wenigstens warnen können.

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