Bei erstaunlich guten Wetter haben Thea und Noah heute im Garten ein Kasperletheater aufgebaut. Mit modrigen Bretter des abgebauten Komposts, alten Gartenstühlen und einer Plastikplane. Flo half beim Bau tatkräftig mit und ich hatte eifrig gelobt. Als das Kasperletheater endlich fertig war, ließen sich Thea und Noah völlig geschafft auf die Zuschauerstühle fallen. Weil wir engagierte Eltern sind, die alles für ihre Kinder tun, übernahm Flo die Rolle des Kaspers und ich spielte eine arme Frau.
Arme Frau: Ach...
Kasperle: Was ist mit ihnen?
Arme Frau: Ich habe Schmerzen.
Kasperle: Was tut ihnen denn weh? Machen sie mal "Aaaa".
Arme Frau: Ich hab keine Halsschmerzen. Es ist viel schlimmer als das.
Kasperle: Oh je. Was fehlt ihnen denn?
Arme Frau: Mir tut die Seele weh.
Kasperle: Das ist nicht so schlimm. Sie sind völlig gesund.
Arme Frau: Doch. Traurigkeit kann viel schlimmer sein als alles andere.
Kasperle: Warum sind sie denn traurig?
Arme Frau: Der Sommer geht zu Ende.
Kasperle: Aber, heute war doch so ein schöner Tag.
Arme Frau: Und morgen ist auch noch das Wochenende vorbei.
Kasperle: In 5 Tagen kommt doch schon das nächste.
Arme Frau: Aber in 5 Tagen ist der Sommer wirklich vorbei.
Kasperle: Dann essen sie eben heute noch ein Eis.
Arme Frau: Ich kann jetzt kein Eis essen.
Kasperle: Sie haben keine Lust auf Eis?
Arme Frau: Nein. Essen stört mich in meiner Trauer um den Sommer.
Die Kinder quietschten vor Vergnügen und Florian holte dreimal Eis.
Oh wie süßßßß. Wirklich engagierte Eltern.
ReplyDelete