Gestern schreckte ich nachts auf weil Noah weinte. Er war in einem Zustand zwischen Traum und Wachsein, wälzte sich hin und her, schrie wie am Spieß und fuchtelte wild mit den Armen. Anfassen ging nicht, er fing nur noch mehr an zu schreien. Hilflos stand ich daneben und versuchte wenigstens zu verhindern, dass er sich Kopf und Arme an den Bettkanten anschlug.
Nach ca. 10 Minuten kam, was kommen musste: Noah machte ins Bett. Ich war so beeindruckt von der Kapazität einer Kinderblase bei Nacht, dass ich paralysiert da stand. Langsam aber stetig verbreitete sich der Urin über das Laken, auf die Decke, das Kissen, die Armada der Kuscheltiere und sickerte in die Matratze. Noah schrie noch lauter und riss mich aus meiner Starre. Ich schlug die Decke auf und hiefte den schlaffen, 17kg schweren Körper meines Sohnes aus dem Bett und schleifte ihn unbeholfen aufs Sofa. Endlich wurde er wach. Schnell zog ich ihm den Schlafanzug aus und flitze die Treppe runter, um eine Decke zu holen. "Mir ist kalt, mir ist kalt", kreischte er.
Inzwischen wachte Thea auf und weinte ebenfalls. Ich rief nach Florian und rannte zu Noah, packte ihn in die Decke und rannte zu Thea, gab ihr den Schnuller. Danach wieder zurück, das Bett abziehen. Noah wimmerte vor sich hin. Thea hustete und spuckte den Schnuller aus. Zurück zu Thea den Schnuller wieder in den Mund. Dann zum Schrank frische Bettwäsche holen, ins Bad ein paar Handtücher für die nasse Matratze. Mit neuer Kraft fing Noah wieder an zu schreien und strampelte sich die Decke weg. Ich warf die Bettwäsche aufs Bett und deckte ihn erneut zu. Da fing Thea wieder an, hustete, spuckt den Schnuller aus und kreischte sich die Seele aus dem Leib. Kurz vor dem Nervenzusammenbruch, schrie ich nach Flo. Unter zweistimmigen Geschrei bezog ich das Bett und schleppte Noah dort hin zurück. Danach rannte ich schnell zu Thea. Doch da war es schon zu spät.
Vor lauter Husten und Kreischen hatte sie sich verschluckt und kotzte aufs Kopfkissen. Ich setzte sie auf und rannte ins Bad, holte ein Handtuch. Rannte zurück zum Bett und wischte die Kotze von Mund und Schlafanzug. Dann brachte ich sie aufs Sofa und packte sie mit der von Noah angewärmte Decke ein. Noah wimmerte im Bett vor sich hin und Thea fing wieder an zu schreien. Ich rannte nochmal ins Bad, um den Schnuller ab zu waschen. Mit zugehaltener Nase näherte ich mich dem Bett. Theas erbrochenes Abendessen war noch beeindruckender als die Urinlache von Noah. Mir war speiübel, ich hielt mir Mund zu, um nicht selbst...
"Was ist denn hier los? fragte Flo verschlafen. "Na endlich" würgte ich hervor und war gottfroh nicht alleinerziehend zu sein. "Jetzt bist du dran!" Und ich rannte schnell ins Bad und kotzte ins Klo.
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