Tuesday, 8 August 2017

Das ist kein Spielplatz!

Mir platzt jetzt langsam der Kragen!

Seit einer halben Woche sind die Ferien vorbei und schon ist alles wieder beim Alten.

Zum zweiten Mal waren schon fünf Kinder bei uns zum Spielen. Einmal Noah mit seinen Jungs, einmal Thea mit ihren Freundinnen. Als ich am Freitag nach Hause kam waren es sogar neun! Vier Freunde von Noah und Thea mit drei Mädels. Da war meine Mutter schon überfordert und ich genervt!

Ich versteh es einfach nicht! Warum geht Noah nicht öfters mal zu seinen Freunden? Dort können sie auch spielen. Dort gibt es auch schöne Gärten! Dort sind auch Tore oder Schwimmbecken! Dort sind auch Mütter, die mal Trinken geben, oder Eis und Süßigkeiten.

Aber nein, Noah hockt fast immer zu Hause. Also kommen seine Freunde zu ihm. Ab und zu wollen sie im Zimmer zocken, aber meistens spielen sie doch im Garten Fußball. Dann ist zuerst einer da, dann kommt der nächste zufällig (wirklich zufällig???) am Garten vorbei und fragt ob er mitspielen darf und immer noch einer und noch einer.

Dann muss einer mal aufs Klo, der andere hat Durst, der nächste fragt, wie spät es ist, der andere will mal zu Hause anrufen und fragen, ob er noch länger bleiben darf (da sag ich natürlich nein!). Dann machen sie Pause, wollen alle was trinken oder mal ein Eis, oder wieder rein zum zocken. (Und wenn ich schon wieder nein sage, bin ich so eine strenge Mutter!)

Als wir gestern nach Hause kamen, war schon einer bei uns vorm Haus und wartete. Auf dem Anrufbeantworter waren schon drei Nachrichten. Noah findet das toll, er fühlt sich geehrt, dass er so beliebt ist. Ich bin total genervt.

Hier ist kein Spielplatz! Und ich bin keine Kindergärtnerin!

Jetzt geht es bei Thea auch los. Wenn der Bruder immer mit seinen Kumpels bei uns spielen darf, dann auch sie. Dann kommen die Mädels, spielen Lego-friends im Zimmer, wollen ins Schwimmbecken, toben im Garten, müssen aufs Klo, rennen ins Haus. Dann ist der Boden nass, sie brauchen Handtücher, das Zimmer ist voll mit Legozeug, Und natürlich wollen auch sie Eis essen, was trinken, Picknick spielen - natürlich mit Süßigkeiten, was ich ihnen bringen muss.

Bei dem Wetter machen sie natürlich auch mal ne Wasserschlacht alle zusammen, wollen den Rasensprenger unter das Trampolin. Und ich bin der Trottel, der bei allen hilft, damit sie nicht auch noch ein Chaos entsteht.

Natürlich sage ich immer wieder nein, heute geht nicht bei uns. Sie können nicht schon wieder bei uns spielen. Sie sollen auch mal zu ihren Freunden gehen. Mit Thea klappt es auch ganz gut. Aber Noah bleibt dann einfach zu Hause, obwohl seine Freunde sagen, sie können auch bei ihnen spielen. Alle Mütter versuchen mir zu helfen, sagen sie dürfen natürlich auch bei ihnen spielen. Und wenn ich Noah und seinen Kumpels sage, dass es heute bei uns nicht geht, sagen sie, dass sie auch bei ihnen spielen können. Aber Noah sagt ganz oft nein, heute mal nicht. Und seine Freunde müssen gehen.

Dann bleibt er zu Hause und geht mir auf die Nerven, weil sie sich langweilen und ständig zocken will.

Bei Thea ist es anders und nicht so extrem. Aber auch sie traut sich nicht immer zu jemanden zu gehen oder anzurufen, sie wartet lieber ab, bis jemand kommt. Und dann landen sie doch meistens bei uns.

Ich versuche so oft mit ihnen darüber zu reden, ihnen zu sagen, dass es nicht geht, immer bei uns zu spielen und viele Mütter versuchen mir ja zu helfen. Aber irgendwie klappt es nicht. Früher oder später landen sie doch wieder bei uns!

Gestern ist mir der Kragen geplatzt! Ich hatte einfach die Schnauze voll und schickte sie alle nach Hause. 

Dann war ich wieder die strenge Mutter und Noah und Thea saßen im Haus und langweilten sich.

Ich krieg die Krise! Was soll ich tun???

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