Hilfe, wie lange habe ich nicht mehr geschrieben! Dabei hatte ich mir doch vorgenommen im Urlaub ganz viel zu schreiben und ganz viel zu lesen und die Zeit genießen!
Vor allem letzteres habe ich getan und der Urlaub war auch richtig schön. Aber mit zwei Kindern und ganz vielen Ideen, die man hat, bleibt nicht mehr viel Zeit übrig.
Wir waren in Italien und hatten wunderbares Wetter und eine tolle Zeit. Ich wollte schon seit langem in die Toskana, weil dort der Tarotgarten von Niki de Saint Phalle ist, den ich schon seit meinem Studium anschauen will. Dieses Jahr habe ich es endlich gemacht und die weite Fahrt hat sich gelohnt, auch Florian und die Kinder waren begeistert. Es ist wirklich beeindruckend! Die Skulpturen sind so groß und bunt und phantasievoll! Für die Kinder war es nicht "Kunst" sondern einfach wie ein ganz toller Spielplatz, zum Erkunden und Klettern und Erleben.
Dass nicht alles von Niki de Saint Phalle, nur weil es bunt und verspielt wirkt, positiv ist, habe ich ihnen nicht gesagt - aber den runterhängenden Kopf fanden sie doch ein bisschen mulmig. Doch ich finde, das was wirklich wichtig ist, ist, dass es eine Kunst ist, die ganz nahe an den Betrachtern ist. Eine Kunst, die man nicht nur von weitem anguckt und bewundert, sondern eine Kunst, die man anfassen, begehen, empfinden, nachvollziehen, genießen kann. Ich habe es genossen. Und Noah und Thea auch.
Sehr gerne würde ich jetzt noch ein bisschen mehr darüber schreiben, schließlich hat es einen Grund, weshalb ich dorthin wollte, weshalb ich Niki de Saint Phalle kenne, weshalb ich sie so liebe. Aber das ist eine lange Geschichte, und die kann ich nicht einfach so mal schreiben...
Aber in unserem Urlaub war der Tarotgarten nicht das einzige Kunstwerk, das wir uns angesehen haben. Denn gerade in der Zeit unseres Urlaubs waren am Lago Iseo die "Floating Piers" von Christo zusehen. Und diese Chance haben wir genutzt und sind auch dorthin gefahren. Das lange Anstehen in der Sonne bis wir überhaupt dorthin kamen, war sehr anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Es war toll! Wackelig über einen großen See zu gehen, einfach (teilweise sogar barfuß!) auf einem sehr angenehmen Stoff, in einer wunderbaren Farbe, mit vielen anderen Menschen, die das gleiche empfinden und genießen. Toll!
Als wir endlich am Ufer ankamen und auf die Wasserstraße gehen durften war ich begeistert, Florian froh endlich nicht mehr in der Schlange stehen zu müssen, und Noah und Thea genervt.
Ich: Wow...
Thea: Und was ist jetzt das besondere daran?
Ich: Naja...
Noah: Dass es KUNST ist.
Thea: Müssen wir jetzt bis zu der Insel da gehen?
Florian: Nicht nur, da geht es auch noch einmal um die Ecke...
Noah: WAS???
Ich: Jetzt mal ganz ruhig... Da vorne gibt es Eis. Danach sehen wir weiter...
Und wir haben es tatsächlich geschafft: mit zweimal Eis essen, ein paarmal Pause machen, tausend Fotos schießen und zwei Liter Wasser trinken. Als wir dann um 22.34 Uhr in den Betten lagen und uns im Dunkeln noch einmal darüber unterhalten hatten, waren wir uns einig. Es hat sich gelohnt. Und die acht Kilometer in über 30 Grad gehen haben Noah und Thea super mitgemacht. Es war toll.
Wie der Rest des Urlaubs.
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