Monday, 5 May 2014

Ernüchterndes Praktikum

Vorgestern habe ich in der Stadt eine Frau getroffen, die die Maßnahme vor mir macht und schon im Praktikum ist. Ich habe sie natürlich gefragt, wie es ihr gefällt. Aber die Antwort war ernüchternd. Das Praktikum macht ihr keinen Spaß. Sie wird auf keinen Fall übernommen werden und sie will es auch gar nicht. 

So was kann natürlich passieren. Aber sie hat auch gesagt, dass die anderen aus ihrer Gruppe auch sehr unzufrieden sind und in ihren Praktika keine Perspektive sehen. Auch mit der Betreuung im ersten Teil der Maßnahme ist sie nicht zufrieden. Sie sagt, es hat ihr nichts gebracht. Hilfe ein sinnvolles Praktikum zu finden, bekam sie nicht. Sie hat das Gefühl, dass die Berater auf Biegen und Brechen versuchten, alle in ein Praktikum zu schieben. 

Sie hatte über 40 Bewerbungen geschrieben, auf irgendwelche Stellen, die nicht viel mit ihr zu tun haben. In dem Praktikum, das sie jetzt macht, fühlt sie sich wie ein "Mädchen für alles", das ist nicht das, was sie ihr Leben lang arbeiten möchte. Sie hat auch schon wieder angefangen neue Bewerbungen zu schreiben. 

Am Mittwoch findet eine Telefon-Training-Stunde statt. Es sträubt mich jetzt schon, dass ich solche Situationen spielen und vorführen muss, und dass ich mir etwas sagen lassen muss. Ich habe in meiner alten Arbeit viel - und erfolgreich - telefoniert, und war überzeugt davon, dass ich es gut mache. Wie das jetzt ist, würde ich jetzt am liebsten gar nicht wissen. Das ist ein wunder Punkt, das ist eins meiner Probleme: das frei sprechen. Ich möchte mich nicht kritisieren lassen, das macht mich fertig, denn dadurch merke ich was ich nicht mehr kann. Und ich habe Angst, wie es bei mir weitergehen wird.

Manchmal denke ich, ich sollte das Geld, was mir jetzt gezahlt wird, auf die hohe Kante legen. Denn nach 7 Monaten werde ich nichts mehr bekommen. 

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