Thursday, 27 June 2013

Mission Schwarz Nr.4

Gestern bin ich wieder schwarz gefahren. Ich habe beim Optiker die neuen Kontaktlinsen abgeholt. Sie fühlen sich echt super an und ich kann viel besser sehen und lesen als mit den alten Linsen.

Ich bin in dieser Woche also drei mal schwarz gefahren. Inzwischen habe ich 7,20 Euro gespart. So langsam fühle ich mich wie ein schlechter Mensch.

Aber im Bus habe ich wieder einmal über mein Experiment des Schwarzfahrens nachgedacht. Eigentlich bin ich kein schlechter Mensch. Ich bin ein schwerbehinderter Mensch.

Ich darf u.a. nicht Auto fahren. Trotzdem bekomme ich keine Ermäßigung bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.

Welch eine Ungerechtigkeit! Ich finde ich, bescheißen habe ich verdient.

Tuesday, 25 June 2013

Mission Schwarz die Dritte

Heute habe ich den dritten Versuch meines Experiments erfolgreich durchgeführt. Ich bin schwarz gefahren - und wurde nicht erwischt!

Tief: 1. Thea hat mal wieder in die Hose gemacht; 2. Ich habe mindestens tausend Mückenstiche! 3. Ich habe nicht gebügelt.

Hoch: 1. Kein Anfall; 2. Ich konnte mit einer Kindergarten-Mutter offen über meine Krankheit sprechen; 3. Ich habe richtig gut vorgelesen; 4. Ich habe inzwischen 5,40 Euro gespart.


Monday, 24 June 2013

Der Hochsommer in Bayern

Noah und Thea morgens anziehen ist immer anstrengend, in diesem wechselhaften Sommer ganz besonders.

Ich (gestresst): Seid ihr endlich fertig?

Noah: Ja!
Ich: Dein Unterhemd ist in der Hose, und der Schnippel im T-shirt ist richtig rum? Dann komm runter.
Noah: Gleich...

Thea: Ist heute Hochsommer?
Ich: Nein, es ist nicht so heiß. Zieh dich nicht zu dünn an und komm endlich runter!
Thea: Gleich...

Einige Minuten später...
Noah kommt die Treppe runter. Er hat sein Bayern München Trikot an, es ist auf links.

Ich (ärgerlich): Muss es unbedingt dieses Bayern T-shirt sein? Und es ist auf links!
Noah (guckt nach unten): Ja, ich bin Bayern Fan.
Ich: Zieh es wenigstens richtig rum an.

Noah zieht es aus und ein Unterhemd hat er nicht an!!!

In dem Moment kommt Thea. Sie hat einen dicken Pullover an. 

Ich (genervt): Thea, das ist zu dick!
Thea: Du hast gesagt, es ist kein Hochsommer.
Ich: Es ist aber auch kein Winter.

Thea zieht beleidigt den Pullover aus. Sie hat noch einen Pullover an. 

Ich gebe auf. In diesem Sommer weiß man sowieso nicht wie das Wetter ist.


Friday, 21 June 2013

Wodka versus Prosecco

Als ich bei meinem Augenarzt im Wartezimmer saß beschloss ich, wenn ich grünen Star habe, eine Flasche Wodka zu trinken und schwarz zu fahren. Und wenn ich keinen grünen Star habe, kaufe ich eine Fahrkarte und trinke zuhause ein Glas Prosecco.

Tief: 1. keine Reha-Genehmigung; 2. ICH BIN NICHT SCHWARZ GEFAHREN; 3. wir haben kein Prosecco mehr

Hoch: 1. kein Anfall; 2. Noah ist alleine in den Kindergarten gegangen; 3. ich habe in der Ergo-Stunde drei Aufgaben geschafft (schon das dritte mal!); 4. ICH HABE KEINEN GRÜNEN STAR!

Jetzt trinke ich ein Glas Gin Tonic!


Grüne Sommerferien?

Gleich gehe ich zum Augenarzt. Noah und Thea habe ich zu einer Freundin organisiert, denn ich möchte sie nicht dabei haben. Wenn mir der grüne Star verkündet wird, besauf ich mich... 

Heute morgen hatte ich schon ein super-tolles Hoch: Noah hat sich getraut, alleine in den Kindergarten zu gehen. Das ist eine prima Übung, wie es sein wird, wenn er in die Schule kommt und alleine hingeht.

Von der Rentenversicherung habe ich immer noch nichts gehört. Der Reha-Termin schreitet immer weiter in Richtung August. 

Warum hat Niedersachen in diesem Jahr eigentlich als erstes Bundesland schon im Juli Sommerferien? In Bayern, Baden-Württemberg und NRW beginnt das neue Schuljahr erst im September. 

Noas Einschulung findet am 10. August statt. 

Dass es mit meiner Reha vor der Einschulung klappt, ist ein Wunder...


Thursday, 20 June 2013

Endlich mal wieder richtig Sommer...

Endlich ist es so heiß, dass sobald ich das Haus verlasse die T-shirts unter meinen Achseln nass werden und ich mindestens in 10 Minuten unangenehm nach Schweiß stinke. Dass ich den ganzen Tag schmierige Hände habe, weil ich die Kinder jede Stunde mit zäher Sonnenmilch mit Schutzfaktor 50 eincremen muss. Dass ich nachts in der dünnsten Bettdecke so schwitze, dass ich mindesten drei Liter Wasser trinken muss.

Und ach! Wie romantisch war der laue und idyllische Abend, an dem Florian und ich mit einem kühlen Bier den anstrengenden Tag ausklingen ließen und gemütlich und zufrieden zusammen im Wohnzimmer saßen und froh waren, nicht mehr von tausend Mücken gestochen zu werden.

Endlich mal wieder richtig Sommer...

Tief: 1. Ich habe die Kontaktlinsen nicht bekommen; 2. Noah hat das Fußballspiel 5:7 verloren; 3. Wie kann man das Wort Halbzeit vergessen?!

Hoch: 1. Kein Anfall; 2. Meine Gurke-Karotte-Lollies waren der Renner beim Grillen; 3. Thea hat sich mit einer Freundin verabredet; 

Tuesday, 18 June 2013

Ein Hoch für Maria M.

Ich bin so überrascht, dass ich schon dreimal einen Kommentar bekommen habe. Und dass mein Blog jetzt mehr gelesen wird, als vor meiner OP.

Das hätte ich nie gedacht! Das ist ein unglaublich großes Hoch. (Das Tief von gestern hab ich schon vergessen.)

Danke!

Übrigens habe ich gerade eine Logo-Stunde gehabt - und ich war doch wieder so gut wie letzte Woche!

Monday, 17 June 2013

Tiefe Kopfnuss

Ich habe im letzten Post vergessen, Hochs und Tiefs zu schreiben. Der Grund ist, dass einige Tage vergangen sind und viel los war. Natürlich gab es ein paar Tiefs, aber ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern.

Ich erinnere mich aber an drei sehr hohe Hochs. Ich war nämlich in beiden Logo-Stunden und in der  Ergo-Stunde gut. Mir fielen Sprichworte ein, ich konnte mich spontan  bei alltäglichen Gesprächen gut ausdrücken, und ich hatte in einer Ergo-Stunde sogar drei Aufgaben geschafft. Ein bisschen Hoffnung habe ich mir schon gemacht...

Aber heute war schon um 8.30 Uhr meine Hoffnung vorbei. Da ich Tabletten brauchte ging ich in die Apotheke und sah zufällig ein paar Zeitschriften, die in einem Regal standen. Das erinnerte mich an die Zeitschrift "Kopfnuss" in der es ganz viele Rätsel gibt, die sehr gute Übungen für Sprache und Gedächtnis sind. Sie sind sehr gut für mich und ich kannte sie aus der Reha. Ich hatte schon ein paar mal danach gefragt, sie aber nicht gefunden. Also wollte ich nochmal nachfragen.

Ich zeigt mit dem Finger auf die Zeitschriften. Was ich genau gesagt habe, weiß ich jetzt nicht mehr. Aber ich konnte mich nicht richtig ausdrücken. Mir fiel das Wort Zeitschrift nicht ein, mir fiel das Wort Kopfnuss nicht ein, mir fiel das Wort Rätsel nicht ein. Es war furchtbar, ich wusste einfach nicht, wie ich es sagen sollte. Die Apothekerin verstand mich nicht. Ich zeigte auf die Zeitschriften, aber sie wusste nicht was ich meine. Zeitschrift fiel mir immer noch nicht ein. Ich war so hilflos, ich versuchte irgendwie zu umschreiben, was ich suchte, aber ich konnte es nicht, mir fiel einfach nichts ein. Sie verstand mich nicht! Ich wurde immer nervöser, ich konnte nichts mehr sagen. Dann fiel mir Kopfnuss ein, aber nicht Zeitschrift, und die Apothekerin kennt die Zeitschrift wohl nicht. Was ist Kopfnuss??? Sie verstand mich immer noch nicht. Dann kam die Apothekerin, die mich gut kennt, sie weiß, dass ich nach dieser Zeitschrift suche. Ich wollte sie rufen. Aber mir fiel ihr Name nicht ein! Doch dann sah sie mich und half mir. 

Es gab die Zeitung aber nicht. Ich werde ganz bestimmt nicht nochmal danach fragen. Und die drei Hochs der letzten Woche sind ganz schön tief gefallen. Ich habe mich nicht verbessert.

Gleich hole ich die Kinder ab, dann essen wir Eis und ich gönne mir einen Eiskaffee mit drei dicken, fetten, super-leckeren Kugeln Vanille-Eis. Das Wort Vanille-Eis vergesse ich ganz bestimmt nicht! Und wenn ich drei Eiskaffees trinke, hab ich drei Hochs!

Saturday, 15 June 2013

Schwarze Strategie

Schwarz fahren ist nicht so einfach, wie ich dachte. Es gibt nämlich nicht nur das Problem, dass man von einem Kontrolleur erwischt werden könnte, sondern dass der Busfahrer einen erwischen kann. Und zwar bei jeder Fahrt. Das ist eine Herausforderung.

Ich dachte ein paar Tage intensiv darüber nach. Am Freitag hatte ich mir eine Strategie entwickelt: 

Mission "Schwarz": 6 Regeln und 4 Ausreden:

Regeln: Nicht schwarz fahren...

1. wenn ich mit Noah und Thea Bus fahre
2. wenn weniger als 10 Personen im Bus sind 
3. wenn im Bus jemand sitzt, der mich kennt 
4. wenn ich es eilig habe
5. wenn ich keine passenden 40 Euro habe
6. wenn der Busfahrer sehr unfreundlich aussieht

Ausreden: Warum habe ich keine Fahrkarte?

Plan A : Ich dachte, die erst Karte wäre noch nicht abgelaufen.
Plan B: Ich habe aus versehen meine erste Karte nochmal gestempelt. 
Plan C: Ich muss doch nicht bezahlen, ich habe jetzt einen Schwerbehinderten-Ausweis.
Plan D: 90 Minuten sind doch zwei Stunden

Meine Fahrt dauerte 26 Minuten, ich kam ganz schön ins Schwitzen, aber nach jeder Haltestelle (19) fühlte ich mich immer souveräner.

Friday, 14 June 2013

Punkt 1

Ich habe es getan! Ich bin wirklich schwarz gefahren! War das aufregend!!! (Wie mein Schwarzfahren war schreib ich morgen, wenn ich wieder nüchtern bin)

Ich bin stolz und zufrieden! Als Belohnung habe ich mir im Internet ein super sexy Kleid von Desigual bestellt. Es kostet 98,50 Euro. Das kann ich mir ja jetzt leisten.

Tief: 1: Die Weinflasche ist leer

Hoch: 1. kein Anfall; 2. 1,80 Euro gespart; 3. lustiger Kommentar



Monday, 10 June 2013

Langweiliger Sperrmüll

Heute war ein langweiliger Tag. Ich habe versucht mit der Rentenversicherung zu telefonieren. Aber es war immer besetzt. 

Aus Langeweile hatte ich dann mit dem Lokalen Müllentsorgrungs-Unternehmen telefoniert, um einen Sperrmüll-Termin zu organisieren. (Sperrmüll brauchen wir, weil wir beschlossen haben die Zimmer in unserem Haus zu wechseln. Thea und Noah bekommen jeder ein eigenes Zimmer und wir ziehen in das Zimmer im Dachgeschoss. Das ist ein guter Anlass um unser Krempel los zu werden.) 

Ich hatte die Wahl entweder übermorgen oder in der ersten Juli Woche. Ich habe mich für übermorgen entschieden, dann habe ich morgen nämlich keinen langweiligen Tag - wir haben ganz schön viel Schrott.

Allerdings musste ich in die Zentrale fahren, um zu bezahlen. Mit dem Bus. Ich wurde richtig fröhlich, das erste mal ohne Fahrkarte zu fahren, fand ich spannend. Aber so einfach war es gar nicht. Wenn man einsteigt, muss man dem Busfahrer einen Fahrschein zeigen. Wenn nicht viele Leute im Bus sind, merkt der Busfahrer, wenn man nicht stempelt. Also musste ich stempeln. Ich war richtig ärgerlich. Wie langweilig!

Tief: 1. ich konnte nicht mit der Deutschen Rentenversicherung telefonieren; 2. ich konnte nicht ohne Fahrschein Bus fahren. 3. ich verbessere meine Sprache einfach nicht. 4. langweiliger Post

Hoch: 1. kein Anfall; 2. es wurden schöne Fotos von Noah für den Kindergarten-Abschied gemacht; 3. bei dem Treffen für das Foto-shooting habe ich mich ganz gut unterhalten.

Friday, 7 June 2013

Bescheißendes Experiment

Heute wurden im Bus die Fahrkarten kontrolliert. Neben mir wurde ein in adrettem Anzug gekleideter Mann tatsächlich erwischt. Er entschuldigte sich gar nicht, er hatte überhaupt keinen Grund, keine Ausrede. Er schämte sich nicht! Er zahlte die Strafe einfach ohne mit der Wimper zu zucken. 40 Euro! 

Ich war absolut perplex. So einem netten und gut aussehenden Mann hätte ich das niemals zugetraut! In der nächsten Haltestelle musste er mit dem Kontrolleur aussteigen, aber ich konnte gar nicht aufhören, daran zu denken.

Wann wurde ich eigentlich das letzte Mal kontrolliert? Ich konnte mich nicht daran erinnern. Ich konnte mich aber sehr wohl daran erinnern, wann ich das letzte Mal eine 10er-Karte gekauft hatte. Das war vorgestern. 

Dann fing ich an zu rechnen: Die Buße für Fahren ohne Fahrschein beträgt 40 Euro. Eine 10er-Karte kostet 18 Euro. Wenn ich also mehr als 23 mal ohne Fahrschein fahre und nicht erwischt werde, lohnt es sich. Also nur 12 mal in die Stadt und wieder zurück. Das schaffe ich in knapp drei Wochen. Dass ich aber in drei Wochen wieder kontrolliert werde, passiert garantiert nicht! Wenn doch fress ich einen Besen.

Also habe ich beschlossen zu bescheißen! 

Natürlich werde ich dieses Experiment dokumentieren. Ich zähle einfach die Fahrten, die ich ohne Fahrscheine mache. 

Tief: 1. ein Kindergarten-Vater hat mich gefragt, wo ich herkomme, ich hätte so einen netten Akzent; 2. ich hab vergessen Brot zu kaufen

Hoch: 1. kein Anfall; 2. die Sonnencreme ist wieder aufgetaucht; 3. in der Ergo habe ich ein kniffliges Rätsel vor meiner Therapeutin gelöst

Thursday, 6 June 2013

Teure Schokolade

Ich konnte heute Abend nicht aufhören, im Internet zu surfen. Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich für 78,95 Euro unnötige Klamotten bestellt habe - und weil ich jetzt auch gar keine Zeit mehr habe, zu schreiben. Also gehe ich jetzt schnell noch Milka Nuss-Nougat Schokolade naschen und dann ins Bett...

Tief: 1. die Sonnencreme ist verschwunden; 3. Thea hat in die Hose gemacht; 3. Esther Williams ist tot

Hoch: 1. kein Anfall; 2. meine Logo-Aufgaben konnte ich ganz gut lösen; 3. ich habe nicht an meine Sprachprobleme gedacht; 4. für Noah habe ich ein kostenloses Fahrrad erstanden



Wednesday, 5 June 2013

Um die grüne Wurst

Der Tag war heute schön. Meine Logo-Stunde war ganz gut. Ich habe Redewendungen geübt und mir sind die meisten relativ spontan eingefallen. Außerdem schien die Sonne und es war warm. Da fühlt man sich besser.

Nachdem die Stunde vorbei war, hat die Sprechstundenhilfe des Augenarztes angerufen. Sie hat mir einen Termin für die Augen-Untersuchung gegeben. Der Termin ist nächste Woche. Ich war ein bisschen überrascht, dass es so schnell geht. Aber dann hab ich es wenigstens bald hinter mir .

Ein bisschen mulmig ist es mir schon, es geht ja um die Wurst, um den grünen Star. Irgendwie fühlt es sich wie eine OP an. Doch es ist nur eine Untersuchung, 10 Minuten und 77,00 Euro. Ich bin zuversichtlich. Das liegt am Wetter...

Hoch: 1. kein Anfall; 2. gute Logo-Stunde; 3. Noahs gutes Fußball-Trainig; 4. ein schöner Nachmittag auf dem Spielplatz mit Thea und ihren Freunden und meiner Freundin.

Tuesday, 4 June 2013

Weitsichtige Lappalie

Ich habe den Augenarzt-Termin hinter mir. Es war genauso wie bei dem anderen Arzt. An der Augendruck-Untersuchung, die er gemacht hat, kann nicht genau erkannt werden, ob ich grünen Star habe. Weil meine Augen sowieso schlecht sind (ca.9 Dioptrien) und ich Hornhautverkrümmung habe, kann man es nicht feststellen. Er empfahl mir eine teure Untersuchung, die die Krankenkasse nicht bezahlt.

Es ist tatsächlich die gleiche Aussage, wie von dem anderen Arzt. Als ich diese Nachricht das erste mal bekommen hatte, fühlte ich mich ziemlich schockiert. Diesmal bin ich eigentlich froh, dass es nicht schlechter geworden ist. Ich werde auf jeden Fall die Untersuchung machen lassen. Und zwar bei diesem Arzt (mein eigentlicher alter Augenarzt), bei dem ist sie nämlich billiger.

Zu meinem Kontaktlinsen-Problem, was letzte Woche beim Optiker untersucht wurde, hat er gesagt, es liegt wahrscheinlich daran, dass ich vielleicht weitsichtig bin. Eine Lappalie! Das kann ich ja mal untersuchen lassen, nachdem ich diese teure Glaukom-Untersuchung gemacht habe und aus der Reha zurück komme...

Trotzdem ging es mir nach diesem Termin ein bisschen besser.

Hochs: 1. kein Anfall; 2. kein schlechteres Augen-Ergebnis; 3 gutes Wetter; 4. die Logo-Hausaufgaben konnte ich relativ schnell machen.


Abschieds-Kindergarten-Fest

Heute gehe ich zum Augenarzt und bin gespannt was er zu grünem Star und jetzt auch noch zur guten Nachricht vom Optiker sagen wird. Doch das ist gar nicht das schlimmste was im Moment in mir vorgeht.

Ich habe mich am Samstag mit Florian gestritten. Wir reden einfach manchmal an einander vorbei, ich fühle mich wegen jedem Witz angegriffen, obwohl es gar nicht so gemeint ist. So oft haben wir uns früher nicht gestritten. Ich weine wegen jeder Kleinigkeit und die Kinder sehen es. Sie sehen, wie ich weine, wie beschissen ihre Mutter ist. Sie kommen und streicheln mich, wollen mich trösten.  Ich will nicht so eine Mutter sein! Ich will für die Kinder eine gute Mutter sein, die sich um alles kümmert und ihnen hilft, wenn sie weinen! Und nicht anders herum!

Gestern war das Abschiedsfest der Schulkinder im Kindergarten. Ich war den ganzen Morgen dort. Es war richtig schlimm. Es sind so viele Mütter, die sich unterhalten, ich bin irgendwie so außen vor. Ich weiß gar nicht mit wem ich reden kann. Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Wenn ich was sagen will, bin ich so umständlich, ich drücke mich nicht gut aus. Dann traue ich mich nicht jemanden anzusprechen. Manchmal ist es auch einfach so, dass ich nicht so gut verstehe, was gesagt wird. Dann kann ich auch nicht gut antworten. 

Dann hatte ich mich mit zwei Erzieherinnen unterhalten, jeweils mit einer über Noah und Thea gesprochen. Selbst meine Sprache war nicht gut. Ich habe mich sehr umständlich ausgedrückt. Manchmal haben sie mich nicht sofort verstanden, was ich gefragt hatte, was ich wissen wollte. Das allerschlimmste war aber auch, dass mir die eine Erzieherin gesagt hat, dass Noah nicht viele Freunde hat. Er spielt eigentlich nur mit einem. Eine weile hat er oft auch nur mit Thea und ihrem Freund gespielt, als der große Bruder hat sich um die kleine Schwester gekümmert. Was aber für ihn nicht gut war. Warum wurde mir das vor zwei Monaten anders gesagt? Warum hatte ich es nicht gemerkt?

Jetzt habe ich schon eine solche Panik, das ist nicht gut für ihn. wie kann ich ihm helfen? Dann machte ich einen totalen Mist.

Das Fest hatte beiden so gefallen. Um halb 12 Uhr war das Fest fertig, alle Mütter gingen nach hause und das Mittagessen fing an. Plötzlich hatte ich Noah gefragt, ob er mit nachhause kommen will und er sagte ja. Warum habe ich das gemacht? Alle anderen Kinder sind dort geblieben. Ich hatte noch nicht mal was zu essen zu hause. Ich fühlte mich irgendwie komisch, ich hatte ein schlechtes Gewissen, einfach alleine nachhause zu gehen und die kinder dort zu lassen, obwohl ich gar nichts zu tun hatte. Dass ich eine schlechte Mutter bin. Aber zuhause waren sie alleine. Sie langweilten sich. Alle anderen Kinder blieben dort. Sie hatten gute Laune von dem schönen Fest und haben bestimmt auch noch gut weiter gespielt. Noah und Thea nicht. Sie waren ganz alleine. Kein Wunder, dass sie dann nicht mit anderen spielen können. Dass sie sich abkapseln und sich nicht mit anderen Kindern anfreunden können. Das ist doch etwas, was wichtig ist und um was ich mich kümmern muss. Was ich für sie tun muss. Und was mache ich? Ich nehme sie nachhause mit, ich kapsel sie ab. Ich habe es falsch gemacht. 

Aus lauter Panik musste ich mich dann irgendwie ablenken, um mich nicht wahnsinnig zu machen. Ich habe mit der Deutschen Rentenversicherung telefoniert, um zu versuchen hartnäckig zu sein, um einen frühen Aufenthalt zu bekommen. Doch es war noch schlimmer. Mir wurde gesagt, dass ich keinen Aufenthalt bekommen kann, weil ich vor einem halben Jahr schon einen gemacht hatte, und dann erst nach vier Jahren ein neuer genehmigt werden kann. Da kam die nächste Panik. Wenn das nicht klappt, dann weiß ich überhaupt nicht mehr, was ich machen soll. Dann habe ich keine Perspektive mehr. Meine Sprache verbessert sich nicht. Mein leben bekomme ich nicht gebacken, um meine Kinder versuche ich mich gut zu kümmern. Aber ich mache schon wieder etwas falsch. 

Jetzt gehe ich gleich zum Augenarzt. Ich hab Angst. Was wird es neues geben?

Saturday, 1 June 2013

Schlechte Aussichten

Bisher habe ich nichts über meine Augen geschrieben. Ich fand, dass meine Aphasie schlimm genug ist und ich nicht auch noch über andere Probleme schreiben kann. Aber heute gab es einfach wieder eine neue schlechte Nachricht.

Ich war heute bei Fielmann und hatte mir meine Augen untersuchen lassen, weil ich mit Kontaktlinsen nicht gut sehen kann.

Rückblick: Bei einigen Ärzten war ich schon, bei mir wurden zwei Gesichtsfeld-Untersuchungen durchgeführt. Der eine Arzt hat gesagt, dass man eine leichte Einschränkung des linken Auges sieht, die der Grund der Operation ist, was aber nicht schlimm ist. 

Der zweite Arzt hat gesagt, dass es nicht nur eine Einschränkung am linken Auge gibt, sondern auch am rechten und er vermutet, dass es grüner Star ist. Er hat gesagt, dass es nicht hunderprozentig sicher ist und hat mir eine weiter Untersuchung empfohlen. Diese Aussage hat mich so schockiert, dass ich an gar nichts mehr denken konnte und nicht verstanden hatte was für eine Untersuchung das ist - nur dass diese Untersuchung 220 Euro kostet, aber nicht von der Krankenkasse bezahlt wird! Warum die Krankenkassen nicht bezahlen, obwohl es eine Vermutung zu einer so krassen Augen-Krankheit ist (der grüne Star kann nicht operiert werden, sondern durch die medimenkamentöse Behandlung den Augendruck senken kann um die Erblindung durch den grünen Star zu stoppen), macht mir diese Aussage schon ein bisschen suspekt. Also habe ich noch einen Termin bei einem anderen Augenarzt. Der Termin ist am nächsten Dienstag. 

Aber das ist ja nur der erste Teil meines Augenproblems.

Teil 2: Heute war ich beim Optiker, um mein Problem mit den Kontaktlinsen zu lösen. Ich sehe nämlich mit den Linsen nicht so gut, wie mit der Brille - und nicht so gut wie mit den Linsen vor der OP. Ich dachte, es würde vielleicht daran liegen, dass sich die linke Schläfe in der OP ein bisschen verschoben hat und die Linsen deshalb nicht mehr gut sitzen. Nach dem Test heute hat mir der Optiker aber etwas anderes gesagt, nämlich dass die Kontaktlinsen zwar tatsächlich nicht so gut sitzen wie bisher. Dass ich aber nicht gut sehe, liegt nicht nur an der Linse, sondern daran, dass die Leistung meines linken Auges bei ca. 50-60% liegt. Das ist so schwach, dass  das rechte Auge die Sehfähigkeit übernimmt. Das ist der Grund, weshalb das Sehen in bestimmten Situationen so komisch ist. Genau so komisch ist es bei mir.

Er sagt, neue Kontaktlinsen, die besser passen, können das Sehen schon ein bisschen verbessern, aber weil mein linkes Auge nur 50% der Sehleistung hat, wird es nicht viel sein.

Ich freue mich schon auf meinen Termin bei meinem Augenarzt am nächsten Dienstag. Da geht es ja über den grünen Star... Ich will am liebsten zu keinen Ärzten mehr gehen.

Hoch: 1.kein Anfall, 2. Der tolle Kommentar von Annika; 3.Noah hat bei der Verkehrserziehung eine richtig tolle Situation gemacht, bei der der Polizist geklatscht hat.

Das beste in meinem Leben sind die Kinder.