Friday, 8 July 2011

Maria allein zu Haus

Der vierte Abend ohne Florian. Mir war langweilig. Kein FrauenFußball. Obendrein hatte mein Laptop aus unerfindlichen Gründen keinen Internet-Empfang. Genervt wollte ich mir in der Küche eine Tafel Schokolade holen. Ich griff nach der Tür und stand plötzlich mit der Klinke in der Hand vor der immer noch geschlossenen Küchentür.

Etwas irritiert und planlos kramte ich nach einem Nicht-Kinder-Buch. Doch der einzige Gedanke, der mich daran hinderte, nicht nach den ersten zwei Seiten einzuschlafen, war der, wie ich doch noch irgendwie an Schokolade kommen könnte. Nach einer halben Stunde war mir immer noch keine Lösung eingefallen. Ich raffte mich auf und wollte die Sache mit den hartnäckigen drei Kilo (siehe: Die hartnäckigen drei Kilo und mein Problem mit der Schokolade) in Angriff nehmen.

Ich stieg auf Noahs kleinen Hocker, um das Wii Balance Bord vom Regal zu holen. Da verlor ich das Gleichgewicht und kippte vom Stuhl. In letzter Not hielt ich mich am Deckenfluter fest. Mit einem mächtigen Rums landete ich mit dem vom Sockel gebrochenen Deckenfluter in der Hand auf dem Boden. In diesem Moment kam Flo zur Tür herein.

Flo: Was machst du da?
Ich: Ich wollte die Wii runter holen.
Flo: Das ist aber nicht die Wii, das ist der Deckenfluter.
Ich: Danke für den Hinweis.
Flo: Und warum steht er nicht mehr auf dem Sockel?
Ich: Das war ein bedrohlicher Unfall: Als ich die Wii vom Regal herunter holen wollte, bin ich vom Noahs Hocker gestürzt. In letzter Sekunde habe ich mich an der Stange des Deckenfluters festgehalten. Er hat mir das Leben gerettet.

Pause.

Flo: Und warum willst du mitten in der Nacht Sport machen?
Ich: Es gibt kein FrauenFußball.
Flo: Ach? Dann sitzt du nicht vor dem Computer?
Ich: Kein Internet-Empfang.
Flo: Ich brauch ein Bier.

Pause.

Flo: Und was zum Kuckuck ist mit der Türklinke passiert?
Ich: Sie ist ab.
Flo: Danke für den Hinweis.
Ich: Bitte.

Pause.

Flo: Aber sonst ist alles in Ordnung?

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