Friday, 26 August 2016

Freiheit

Loslassen

Angst und 
Zweifel 
Vernunft und 
Gewissen

Mutig sein

nicht denken
nicht fragen
nicht zweifeln

Unbeschwert sein

genießen
auskosten
Leben erleben

Frei sein

(2005)

Tuesday, 23 August 2016

Die starke Thea Popeye

Heute haben wir nach dem Frühstück Armdrücken gemacht.

Florian hat den Starken gespielt: Ich bin ein Mann, ich bin stark, ich verliere nicht. Chancen vergibt man nicht. Die Kinder müssen auch lernen zu verlieren. Gleich waren alle besiegt. Punkt. Der Vater ist der Herr im Haus!

Ich war ein bisschen gnädiger und habe Noah Zeit gegeben, seinen Ehrgeiz zu wecken und seine Stärke zu zeigen. Schlussendlich habe ich ihn dann aber doch noch besiegt. Aber mein Sieg war knapp.

Interessant wurde es dann aber bei Thea. Sie ist Linkshänderin und wir alle drei Rechtshänder. Bei ihr war ich nicht gnädig! Und bei ihr habe ich wirklich verloren. Sie hat mich einfach so besiegt. Und zwar nicht nur einmal sondern jedesmal! 

Das war unglaublich für uns alle vier. Sie staunte über ihre Stärke und ich über den wesentlichen Unterschied von rechts und links. Dass sie mich mit ihren sieben Jahren schon so einfach besiegt, das hätte ich wirklich nicht gedacht.

Danach wollte natürlich auch Noah gegen Thea kämpfen. Und auch ihn hat Thea lässig besiegt. Den linken Arm hat Noah dann noch wegstecken können, schließlich hatte ich ja auch gegen sie verloren. Aber dann wollte er natürlich zeigen, dass er als Rechtshänder, gegen seine Schwester, die noch zwei Jahre jünger ist als er, gewinnen kann.

Aber Pustekuchen! Auch auf rechts hat sie ihn besiegt. Mich nicht. Ich hab sie noch mit Ach und Krach besiegen können. Aber den großen Bruder hat sie besiegt und wer weiß, ob sie mich nicht auch schon bald übertrumpfen kann.

Und das obwohl sie Spinat kategorisch ablehnt und Noah und ich ihn so gerne essen!

Saturday, 20 August 2016

Maria und Mario im Glück

Ich bin hocherfreut und überglücklich. Mario Gomez kommt zurück nach Deutschland!

Zwar hätte ich mir gewünscht, dass er zum VfB Stuttgart geht und die Schwaben wieder aus der 2. Liga rausholt. Dorthin zurück wo seine Profikarriere begann, und dorthin wo auch ich genau in dieser Zeit lebte.

Nein, er hat einen noch besseren Weg gefunden, um mich glücklich zu machen. Er kommt zum VfB Wolfsburg.

Nach Wolfsburg!!! Das ist einfach wunderbar! Auf die Idee wäre ich im Traum nicht gekommen. Wolfsburg ist nämlich ziemlich nahe bei mir: einunddreißig Minuten mit Auto, eine Stunde und dreiundzwanzig Minuten mit Bus und Bahn, eine Stunde und siebenundvierzig Minuten mit Fahrrad und sogar nur sechs Stunden einundvierzig Minuten zu Fuß. Wenn man das mit Istanbul vergleicht: Verdächtig nahe! 

Sogar Noah hat sich sehr darüber gefreut. Er ist nämlich Wolfsburg Fan und hat mich gleich gefragt, wann wir zusammen ein Spiel angucken gehen.

Also, Wolfsburg-Fan bin ich jetzt nicht. Aber der Gedanke, Mario Gomez nicht immer nur im Fernsehen zu sehen, gefällt mir.

Sunday, 14 August 2016

Die göttliche Stimme für Erstklässler

Letzten Samstag waren wir zu einer Einschulung eingeladen und seit Langem mal wieder in der Kirche. Es war ein wirklich schöner Gottesdienst und hat mich an Theas Einschulung erinnert.

In solchen Gottesdiensten muss ich zugeben, dass Kirchen und Gemeinden auch etwas Positives haben. Die Einschulung ist für Kinder - und auch für die Eltern! - ein Sprung in einen neuen Lebensabschnitt. Vom Kindergarten in die Schule, vom Spielen zum Lernen, vom Behütet sein zum Selbstständig werden. Da ist es gut, dass nicht nur die Eltern sagen: ihr schafft das schon und wir sind für euch da.

Auch der Pfarrer sagt, wir sind sind für euch da, der liebe Gott, ist für euch da! Ihr habt einen Schutzengel - unsichtbar, aber trotzdem da. Er wacht über euch, wenn ihr euch alleine fühlt, alleine in die Schule müsst, alleine an der Ampel steht. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit.

Und der Pfarrer sprach in diesem Gottesdienst auch über Bedenken, Ängste und Unsicherheiten. Ängste, die wahrscheinlich jeder Erstklässler hat, sich aber nicht traut, es zu sagen und nicht weiß, dass alle anderen Erstklässler diese Ängste auch haben. Das zu erfahren tut gut, es schweißt die Schüler zusammen und gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit. Das ist schön, und tut nicht nur den Kindern gut, sondern auch den Eltern. Sogar denen, die nicht an Gott glauben, sogar mir!

Das sind die Gedanken und Empfindungen, die ich vor allem letztes Jahr bei Theas Einschulung hatte.

Bei dieser Einschulung wurde ich aber von der Stimme des Pfarrers abgelenkt. Er hat wirklich sehr schön gesungen. Und immer wenn ich in einem Gottesdienst bin, bin ich erstaunt, wie gut die Pfarrer singen können. Mir ist noch nicht einmal aufgefallen, dass der Pfarrer eine schlechte Stimme hat. Kein einziges Mal!

Wie kann denn das sein, dass alle Pfarrer, Priester, Pastoren (und weiß der Kuckuck wie die alle heißen!) so gut singen können? Das kann doch kein Zufall sein!? 

Ist das Berufung? Oder ein wesentlicher Bestandteil des Theologie Studiums? Hat man das Hauptfach Gesangsunterricht? Oder muss man vielleicht sogar vorher eine musikalische Aufnahme-Prüfung machen? Und alle Studenten, die unmusikalisch sind, fallen durch.

Oder ist das ein Segen Gottes? Wenn du Pfarrer wirst kriegst du eine wunderschöne Stimme...

Atheisten würden das Erpressung nennen!

Monday, 8 August 2016

Die Freischwimmer-Kleinigkeit

Gestern war ich mit Thea spontan schwimmen gegangen. Noah war zu einem Geburtstag eingeladen und Florian war mit der Gartenarbeit beschäftigt. Das Wetter war zwar nicht besonders gut, aber Thea und ich hatten lieber Lust zu schwimmen, als Florian im Garten zu helfen.

Es war wenig los und wie immer wollte ich Thea motivieren, ein bisschen für den Freischwimmer zu üben. Aber wie immer hatte sie keine Lust dazu. Und wie immer sagte ich zu ihr, wenn sie nie üben würde, würde sie nie das Freischwimmer-Abzeichen bekommen. Das lies sie sich aber diesmal nicht gefallen.

Thea: Oh Mama, hör doch auf, mich ständig mit dem Freischwimmer-Abzeichen zu nerven.
Ich: Willst du denn nicht auch den Freischwimmer machen?
Thea: Doch, ich mach das schon irgendwann.
Ich: Nein, dann mach es jetzt, dann nerv ich dich nicht mehr damit. 
Thea: Also gut, wenn es unbedingt sein muss...
Ich: Ok, dann lesen wir uns mal auf meinem Handy die Baderegeln durch. Oder kannst du sie schon?
Thea: Klar, kann ich sie! 

Dann las ihr ihr die 15 Baderegeln vor und dachte jetzt würde sie bestimmt einen Rückzieher machen. Aber sie kannte schon fast alle Regeln und sie wollte es durchziehen. Also sprach ich eine Bademeisterin an und dann ging es gleich los. 

Ein bisschen nervös war ich schon. Würde sie sich trauen ohne Schwimmbrille in zwei Meter Tiefe zu tauchen und einen Ring holen? Schaffte sie tatsächlich die 200 m in einer Viertelstunde? Und konnte sie sich die Baderegeln nach einmal vorlesen wirklich merken?

Aber es war alles kein Problem: Die 200 m Brustschwimmen schaffte sie in 11,36 Min, vom Einer springen fand sie richtig langweilig (schließlich ist sie schon ein paar mal vom Dreier gesprungen) und ohne Taucherbrille in 2 Meter Tiefe tauchen und einen Ring holen ist doch Baby-leicht.

Ich war so stolz auf sie! Noah hatte das Freischwimmer-Abzeichen erst mit 9 Jahren geschafft und Thea ist gerade mal 7. Außerdem haben wir gar nicht dafür geübt und sie zieht das einfach so durch. 

Natürlich belohnte ich sie mit einem Riesen-Eis und als wir nach Hause kamen erzählte ich sofort Florian und Noah davon. Dann rief meine Mutter an und auch ihr erzählte ich von Theas Freischwimmer. Und als sie im Bett war gab ich ihr noch einen ganz dicken Kuss.

Ich: Gute Nacht, du Freischwimmerin.
Thea: Gute Nacht, Mama.
Ich: Schlaf gut mein Schatz. Ich bin so stolz auf dich!

Da sah sie mich genervt an.

Thea: Wieso bist du eigentlich so stolz auf mich wegen diesem Freischwimmer-Abzeichen?

Da war ich sprachlos. 

Aber ja, sie hat recht. Wieso bin ich, die Mutter der aller besten Tochter der Welt, denn so stolz auf sie, nur weil sie den Freischwimmer gemacht hat?

Das ist doch eine Kleinigkeit!

Tuesday, 2 August 2016

Das unbefristete Verhältnis der Maria M.

Gestern habe ich festgestellt, dass ich schon ganz lange keine Hochs und Tiefs mehr geschrieben habe. Irgendwie habe ich es fast vergessen. Mein Leben plätschert so vor sich hin... 

Doch heute hatte ich ein riesengroßes Hoch: Heute wurde mein Arbeitsvertrag entfristet. Das heißt, dass ich jetzt unbefristet angestellt bin. Ein unbefristeter Vertag! So etwas hatte ich noch nie! 

Ich bin unheimlich froh darüber. Das gibt mir einfach eine Sicherheit, dass ich mich nicht bald schon wieder um irgendwelche Stellenangebote umschauen muss, dass ich mir nicht Sorgen machen muss, ob sie mich übernehmen werden oder meinen Vertrag einfach auslaufen lassen. Jetzt werden sie mich, schwerbehindert und unbefristet, nicht so schnell wieder los. Das tut gut und beruhigt mich unheimlich. 

Die Arbeit, die ich mache ist zwar einfach und manchmal auch ein bisschen stupide - ganz anders, als das was ich früher gemacht habe. Danach trauere ich immer noch so sehr! Aber nach meiner Hirn-OP ist mein Leben einfach ganz anders und ich bin froh überhaupt etwas neues gefunden zu haben. Ich habe nette Kolleginnen und eine gute Chefin, das Büro ist sehr gut erreichbar und die Arbeitszeiten sind ok. Der Verdienst könnte schon ein bisschen höher sein, aber dann ist der Anspruch an die Tätigkeit auch höher - und das will ich nicht. Das traue ich mir einfach nicht zu. Noch nicht.

Doch am besten ist das Gefühl, dass meine Chefin mit mir zufrieden ist und mich weiter bei sich haben möchte. 

Monday, 1 August 2016

In meinem wilden Herzen (II)

In meinem wilden Herzen
Da fehlt ein Stück von mir
Kostbar wie Gold und Silber
zerrissen wie Papier

In meinem wilden Herzen
ist nur noch Elfenbein
in einem tiefen Graben
verlassen und allein

(ca.2011)