Saturday, 13 September 2014

Chance verpasst?

Zwei Tage sind vorbei, der Chef hat noch nicht mit mir gesprochen, obwohl es schon ein paar Gelegenheiten waren, in denen wir hätten reden können. Aber er hat nichts gesagt.

Warum spricht er mich nicht an? Hat er es sich anders überlegt? Will meine Kollegin mich doch nicht ins Kinder- und Jugendbuch haben? 

Als der Chef am Freitag im Abholfach war und mitgeholfen hat, wurde ich nervös, ich wollte unbedingt einen guten Eindruck machen. Natürlich lief es dann nicht so reibungslos, mal hier ein kleines Missgeschick (Buch fällt mir runter), mal da ein bisschen Hilfe nötig (wie macht man das mit einer Lieferschein-Rechnung?). Dann wurde ich noch nervöser, dann kamen noch ein paar Patzer... Ich kann es nicht ändern, ich fühle mich einfach immer unter Druck, wenn er in meiner Nähe ist.

Dann war er plötzlich weg und hatte nicht mit mir gesprochen. Ich war so enttäuscht über mich selbst, weil ich wieder nicht so einen guten Eindruck machen konnte, und auch, weil er mir das Angebot nicht gegeben hat. Danach hatte ich mit einer Kollegin darüber geredet, hatte gesagt, dass ich fand, ich hätte mich so dämlich angestellt, sie sagte nur "ach was" und "Schwamm drüber". Dann habe ich ihr auch erzählt, was ich mit der Kollegin aus dem Kinder- und Jugendbuch besprochen hatte und dass sie auch mit ihm darüber geredet hatte. Sie gratulierte mir ganz herzlich und meinte, da sollte ich mir keine Gedanken machen, der Chef würde immer erst kurz vor knapp über solche Dinge sprechen. 

Ich hoffe sie hat recht. Ich würde mir aber so wünschen, er würde bald mit mir darüber sprechen.

Am Montag muss ich ins Büro in die Werbe-Abteilung. Zu Beginn meines Praktikums wollte ich unbedingt dort hin, aber inzwischen nicht mehr. Ich weiß nicht, was ich dort machen werde, außerdem arbeitet dort die Kollegin, die bei dem Vorstellungsgespräch ständig den Kopf geschüttelt hatte und immer schlechte Laune hat. Ich würde am liebsten nicht mehr von Abteilung zu Abteilung gehen, sondern nur noch das machen, was ich bis jetzt kenne: im Abholfach das machen, was ich kann, und mich im Kinder- und Jugendbuch weiter einarbeiten, damit ich nicht mehr der Klotz am Bein bin, sondern auch eine "Mitarbeiterin" bin, die tatsächlich "mitarbeitet".

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