Wednesday, 29 May 2013

Feuchte Probleme im WC

Schon seit einiger Zeit habe ich Probleme in unserem WC. Die Kinder müssen ihre Feuchttücher zum Popo-wischen irgendwie gut erreichen können. Und die wichtigen  kosmetischen Dinge, wie Sonnencreme und Handcreme, Pflaster und  Heil- und Wundsalbe, Antibrumm-Spray (gegen Mücken und Zecken) und Fenestil-Gel (gegen Brenneseln und Bienenstiche) müssen irgendwie zusammen auf dem Fensterbrett aufbewahrt werden.  

Heute dachte ich, ich hätte beide Probleme gelöst. 1. Ich kaufte einen weichen, rosanen Stoffkorb für die kosmetischen Utensilien. 2. Ich fand eine Kiste, die verkehrt herum neben dem Klo stehen sollte. Auf dem Seitenrand sollte eine Feuchte-Klopapier-Box gut erreichbar oben draufstehen (und drunter sollten sogar Klopapierrollen aufbewahren werden können). 

Ich war froh und stolz, beide Probleme so kreativ gelöst zu haben und kaufte sie sofort. Dann machte ich mich schnell auf den Weg nachhause.

Und schon bin ich bei meinen Tiefs: 1. Die Kiste für das Klo ist zu klein! 
2. Schon wieder schlechtes Wetter; 3. Noahs Fußball-Training ist ausgefallen; 4. Ich habe vergessen bei der BKK anzurufen.

Hoch: 1. Kein Anfall; 2. Der neue Stoffkorb sieht super aus ; 3. In meiner Ergotherapie-Stunde konnte ich eine knifflige Aufgabe ganz gut lösen.

Monday, 27 May 2013

I don´t like monday

Montage sind Scheiße. Heute war er besonders beschissen.

Ich musste unbedingt mit meiner Krankenkasse telefonieren, um über den Antrag auf meinen Reha-Aufenthalt zu sprechen.

Schon wieder zur Reha gehen ist furchtbar. Ich mache mir zwar ein bisschen Hoffnung, dass ich durch eine intensive Therapie meine Sprache verbessern kann. Aber es ist so schrecklich wieder drei Wochen nicht zuhause zu sein. Die Kinder ohne ihre Mutter. Noah wird Anfang August eingeschult. Ich muss unbedingt die Reha schon hinter mir haben. Ich will dabei sein. Ich muss dabei sein! Im Juli haben wir eine Woche Camping-Urlaub in Italien gebucht. Ab in den Süden! Kein Alltag, keine Therapie, keine Probleme... Ich bin urlaubsreif. Dann müsste ich im Juni in die Reha. Wahrscheinlich klappt das nicht.

Das schreckliche Wetter machte unseren Tag eintönig und trist. Noah und Thea waren launisch und gelangweilt. Sie turnten laut und wild durch das ganze Haus. Mir dröhnten die Ohren und mir fiel die Decke auf den Kopf. 

Mit der Krankenkasse konnte ich nicht telefonieren, den Bericht von meiner Ergotherapeutin habe ich nicht bekommen.  In meiner Logopädie-Stunde war ich nicht besonders gut. Die Kinder hatten schlechte Laune. 

Thea (10 Minuten nach dem Kindergarten): Wir haben Hunger.
Ich: Ihr habt doch gerade im Kindergarten was gegessen.
Thea: Uns knurrt der Magen.
Ich: Ich schmier euch ein paar Brote.
Thea: Nein, wir wollen Schokolade.

Noah (15 Minuten nach dem Kindergarten): Können wir was gucken?
Ich: Ihr seid doch gerade erst aus dem Kindergarten gekommen.
Noah: Wir langweilen uns. 
Ich: Wir haben so viele Spielsachen .
Noah: Wir finden alles blöd.

Ich (nach 20 Minuten): Könnt ihr aufhören zu schreien?
Noah und Thea: Was sollen wir sonst machen? 
Ich: Wir können ja "Pirat ärger dich nicht" spielen.
Noah und Thea: Keine Lust.
Ich: Was wollt ihr denn sonst?
Noah: Was gucken
Thea: Schokolade essen.
Ich: Ok.

Scheiß Tag!

Hoch: 1. kein Anfall; 2. Mit Noah und Thea 300gr Milka NussNougat Schokolade gegessen; 3. Wicki und die starken Männer geguckt. 

Sunday, 26 May 2013

Bayern München Tief

Ich hatte den ganzen Tag schlechte Laune. Es regnete ununterbrochen und ich war deprimiert und niedergeschlagen. Bayern München hat die Champions League gewonnen. Noah hatte gute Laune.

Was habe ich falsch gemacht? Wie kann es sein, dass er Philipp Lahm mehr liebt als mich? Ich bin eine schlechte Mutter! 

Hoch: 1. kein Anfall; 2. mir fehlten nicht viele Worte, ich konnte es gut umschreiben; 3. nette Unterhaltung mit zwei Freundinnen, ich konnte ein lustiges Erlebnis witzig erzählen.

Saturday, 25 May 2013

Die Zähne der Bayern

In der Nacht war die Zahnfee bei uns. Sie hat Noah eine neue Zahnbürste geschenkt. Er war enttäuscht, weil es kein Star Wars Legospielzeug für 49,95 Euro war. Ich war ein bisschen schadenfroh, eine neue Zahnbürste ist genau das richtige für die neuen "Erwachsenen-Zähne". 

Nach dem ersten Zähne putzen bekam er dann doch noch ein kleines Lego-Spielzeug. Aber nur für 15,95 Euro. Er fand es besser als Star Wars.

Hoch: 1. kein Anfall,  2. keine Sprachprobleme, kein Missverständnis 3. Thea taucht im Hallenbad ohne Schwimmflügel

Wenn die Bayern verlieren habe ich ein riesen großes Wolkenkratzer-hohes Hoch!

Friday, 24 May 2013

Das Hoch-Tief-Spiel

Gestern Abend habe ich darüber nachgedacht, was ich eigentlich schreiben will. So wie das Tagebuch der Maria M. vorher war, kann ich nicht mehr schreiben, und wie ich es machen werde, weiß ich nicht.

Ich will auf jeden Fall nicht jammern und mich selbst bemitleiden. Ich will nicht über die neuen Leiden der Maria M. schreiben. Ich will das machen, was mir vor der OP Spaß gemacht hat: einfach Schreiben (und mir vielleicht auch was lustiges einfallen lassen...).

Heute morgen hatte ich eine kleine Idee. Eine Zeit lang habe ich mit meinem Sohn beim schlafen gehen unser Hoch-Tief-Spiel gespielt. Wir haben darüber gesprochen, wie unser Tag war. Die schönen Dinge sind die Hochs, die blöden Dinge sind die Tiefs. Jeder hat drei davon erzählt. Als letztes waren es die Hochs. 

Danach hat er gut geschlafen. Vielleicht klappt es bei mir auch.

Thursday, 23 May 2013

Back to life, back to reality, back to Maria M.

Vor genau 7 Monaten wurde mein Gehirn operiert. Seit dieser Zeit hat sich mein Leben verändert.

Ein Jahr lang hatte ich versucht mit Tabletten meine Krankheit zu bewältigen (Epileptische Anfälle), aber es hat nicht geklappt. Nach dem Beginn meiner Krankheit hatte ich  angefangen zu schreiben. Mein Blog hat mir sehr viel Spaß gemacht und hat mich von meiner Krankheit abgelenkt. 

Am 23.Oktober 2012 wurde aus meinem Gehirn der linke Hippocampus entfernt. Ein schwerwiegendes Problem wurde damit beendet, aber die Operation hat mein Leben schwerwiegend verändert. Mein Sprechen, mein Lesen, mein Schreiben. Jetzt habe ich keine Anfälle mehr, aber ich habe auch kein gutes Gedächtnis mehr. Mein Gedächtnis ist jetzt an der Grenze vom durchschnittlichen zum unterdurchschnittlichen Niveau. Meine Sprache ist sogar tief unter dem Durchschnitt.

Ich habe Aphasie. Ich kann nicht mehr gut reden, mir fehlen Worte, ich kann mich oft nicht richtig aus drücken, ich mache Fehler mit den Artikeln und meine Grammatik ist nicht immer richtig. Außerdem kann ich mir viele Dinge nicht gut merken, zum Beispiel Fernsehen, Unterhaltungen verstehen und Bücher lesen. Sprechen, Lesen und Schreiben war wichtig in meinem Leben, es war ein Teil von mir selbst, meine Hobbies, mein Job. Jetzt habe ich einen anderen Job: ich mache Logopädie und Ergotherapie, aber leider hab ich mich nach einem halben Jahr nicht besonders verbessert. 

Es sind so viele Dinge, die ich lernen muss. Ich weiß einfach nicht wie. Und manchmal weiß ich auch gar nicht was. Jetzt habe ich mich entschieden. Ich will schreiben. Und ich will es mit einem Tagebuch versuchen.

Heute fange ich damit an.