Sunday, 30 March 2014

Verdammte Scheiße!

Letzte Woche hatte ich einmal in der Frühstückspause mit einer ehemaligen Kollegin telefoniert. Ich brauchte für meine Maßnahme ein bestimmtes Formular von meiner letzten Arbeitsstelle.

Es war nett mit ihr zu sprechen und so schrecklich bitter. Wir haben uns unterhalten, als hätten wir uns nur ein paar Wochen nicht mehr gesehen. Als wäre ich im Urlaub gewesen und sie ganz normal bei der Arbeit. Wir klärten kurz mein Problem und kamen dann schnell ins Plaudern. Ich erzählte von meiner Krankheit und sie schimpfte über ihre Arbeit. Natürlich fragte ich auch nach meinen alten Kollegen und wie die Arbeit jetzt bei ihnen jetzt sei. Sie erzählte sehr viel und jeder zweite Satz war "Verdammte Scheiße". Sie war so lustig wie damals und ich wurde richtig melancholisch.

Als ich auflegte, hätte ich fast angefangen zu weinen, aber ich tat es nicht. Die Pause war vorbei und ich musste wieder in den Gruppenraum gehen. Als ich mich hinsetzte und die anderen Teilnehmer ansah, fing ich an nachzudenken.

Die Gruppe meiner Maßnahme ist nett. Wir kommen gut miteinander klar. Wir haben eigentlich das gleiche Problem. Wir wollen alle wieder arbeiten. Aber es gibt einen großen Unterschied. Die anderen wollen ihre alten Jobs nicht mehr. Sie sind froh, dass sie das, was sie früher gearbeitet haben, nicht mehr machen müssen. Dass sie sich was Neues suchen dürfen. Fast alle haben schon sehr konkrete Ideen, manche suchen schon nach Stellenangeboten und ein paar haben sogar schon Bewerbungen laufen.

Bei mir ist es anders, ich vermisse das alte. Mit der alten Kollegin darüber sprechen, hat es mir wieder sehr deutlich gemacht. Ich würde am liebsten wieder das machen, was ich früher gearbeitet habe. Ich hänge an dem alten und bin traurig und frustriert, dass es nicht mehr gehtWenn ich könnte, würde ich es sofort wieder tun. Aber - verdammte scheiße! - ich kann es nicht mehr. Und ich habe keine neuen Ideen.

Am Donnerstag muss ich wieder ins Krankenhaus - verdammte Scheiße! - anderthalb Jahre nach der OP sind vorbei. 

Manchmal frage ich mich, wie wäre mein Leben jetzt, wenn ich mich nicht hätte operieren lassen? Und manchmal wünsche ich mir, ich könnte vergessen, wie ich früher war. 

Denn eigentlich geht es mir jetzt ganz gut. Aber ich kann einfach nicht aufhören, zu vermissen, wie ich früher war.

Verdammte Scheiße!

Wednesday, 26 March 2014

Unerträglich

Ich fühle mich nicht gut. Ich bin erkältet. Ich bin müde. Ich habe Angst vor meinem anstehenden Krankenhausaufenthalt. Ich habe Panik-Attaken vor einem Anfall.

Und ich bin traurig, denn ich habe fast keine Zeit mehr zum Bloggen. Mir fehlt die Muse und die Ideen wieder etwas anderes als Hoch/Tiefs zu schreiben. Ich mache mir Sorgen, mein neues Hobby, meine Zwillingsschwester Maria M. zu verlieren.

Das ist doch wirklich wieder ein unerträgliches Leiden der Maria M.!

Tuesday, 18 March 2014

Noahs erster Aufsatz

Seite 1:
Die zerstörte Droiden Farbrik Sta wors

Seite 2:

Text: Alz Lea und ire rebelen Die Droiden Ferbrik sprekten wa Dschinerel Griwes wütenb.

Bild: Ein Haus, darin ein Männchen mit langen Haaren (Lea?) und einem Strich an einer Hand (Lichtschwert?). Daneben ein ovaler Kreis mit zwei Männchen drin (Flugzeug?), beide mit einem Strich an jeder Hand.

Seite 3:

Text: Dan kam es zu Dem Kampf zwischen eniken Skeiworka und Dschinerel Griwes (General Grievous?).

Bild: in der Mitte stehen sich zwei große Männchen gegenüber, der eine hat vier Hände mit vier Strichen, der andere zwei Hände mit zwei Strichen.

Seite 4:

Text: Dan kamen Klone unb schosen mit Düsen ruksak.

Bild: zwei Männchen mit zwei Strichen, darunter zwei andere Männchen, von denen gehen viele Striche in die nächste Seite

Seite 5:

Text: Bum Bum Bum

Bild: die Striche von der anderen Seite enden am oberen Rand des Blattes, darüber zwei dicke Kugeln (Bomben?). Unten ist ein ovaler Kreis (Flugzeug?), in dem ein Männchen drin ist, ein Strich mit einer Kugel, geht nach oben zu den anderen zwei Kugeln.   

Seite 6:

Text: Lib: eniken

Bild: Ein großes schwarzes Männchen, steht auf einem waagerechten Strich, senkrecht steht eine Leiter, 18 Männchen schauen auf das große Männchen (Anniken steht auf einer Bühne und wird von allen bejubelt?)

Seite 7:

Text: Böze: Dschinewel Griwes

Bild: Genau die gleiche Bild, aber nur 5 kleine Männchen und das große Männchen hat vier Arme!

Seite 8:

Text: Mitabaiter des Monads: eniken Skeiworka

Bild: ein großes Männchen in der Mitte, 33 kleine Männchen im ganzen Blatt, 7x bum geschrieben, ganz viele Striche und Kugeln

Seite 9:

Text: Ende

Bild: 1+

Wednesday, 12 March 2014

Tiefe Versöhnung

Tief: 1. Ich bin schon wieder zu spät in den Kindergarten gekommen, obwohl ich eine halbe Stunde früher losgefahren bin. Umsteigen ist sehr schwierig. Zehn Minuten vor vier im Kindergarten ankommen ist utopisch; 2. Im Mathe-Test habe ich 2 von 9 Punkten bekommen. Es hat ergeben, dass ich ganz tief anfangen muss Mathe zu lernen; 3. Thea will nicht mehr in den Kindergarten gehen und sie macht seit Tagen jeden Tag mindestens einmal in die Hose. Man merkt, dass es bei uns alles ganz neu ist, und die Kinder nicht gut damit zurecht kommen; 4. Morgen kann Thea nicht zum Turnen gehen, weil ich es nicht organisieren konnte, dass sie von jemanden aus dem Kindergarten zur Turnhalle mitgenommen wird. Ich könnte es nur schaffen, sie nach dem Turnen abzuholen; 5. Mein Grad der Behinderung ist von 60 auf 30 Prozent heruntergestuft. Ich muss den Schwerbehindertenausweis abgeben. Ich hatte eigentlich schon damit gerechnet, aber gut fühlt es sich nicht an. Der Anlass weshalb ich den Schwerbehindertenausweis bekommen hatte, waren meine Anfälle. Jetzt habe ich sie nicht mehr, also ist es schon verständlich, dass ich abgestuft werde. Aber ich habe meine Sprache verloren, mein Leben hat sich geändert. Ich finde, ich habe immer noch schwere Behinderungen. Ich werde Einspruch erheben, ich will die Vorteile behalten.; 6. In den EDV Stunden merkte ich meine Schwachstellen. Ich komme eigentlich sehr gut damit klar. Aber die Frau, die neben mir sitzt, kann nicht gut mit dem PC umgehen, ich helfe ihr gerne, aber es ist sehr umständlich. Mir fallen manchmal die wichtigen Worte nicht ein. Wenn mir die Worte Leertaste, Maus und Buchstabe, tippen, klicken und entfernen nicht einfallen, kann ich es ihr nicht erklären. Es dauert immer eine Weile bis sie versteht, was ich meine. Ich würde ihr so gerne helfen, aber ich kann es nicht gut. 

Hoch: 1. keinen Anfall; 2. In der Gruppe war es sehr angenehm, wir lernen uns immer mehr kennen. 3. Ich bin nicht die einzige, die so schlechte Mathe-Ergebnisse hatte. Es wird eine dreier Übungsgruppe geben.

Das schöne Wetter versöhnt mich mit den vielen Tiefs des Tages.

Sunday, 9 March 2014

Goldige Verwandte

Wenn man anfängt über etwas unscheinbares nachzudenken, sieht man die Dinge plötzlich auf ganz andere Weise. Zum Beispiel gibt es Worte, die man ganz oft benutzt und es gar nicht merkt. Beispielsweise: "also" oder "ja" oder "halt" . Sie werden in vielen Sätzen gar nicht gebraucht, aber ständig gesagt. Wenn man damit anfängt, denkt man ständig daran.

Zur Zeit geht es bei mir um die Spitznamen. Seit ich festgestellt habe, dass Theas und Noahs Spitznamen Lebensmittel (Nudel und Keks) sind, achte ich ganz besonders auf Kosenamen für Kinder - und es gibt wirklich viele Lebensmittel-Spitznamen: Krümel, Bohnenstange, Kichererbse, Zuckerschnecke...  Spannend finde ich auch die Kosename von Ehepaaren. Meine Schwester zum Beispiel. Sie heißt Antonia und wurde eigentlich immer Tonja genannt. Nun ist sie seit zwei Jahren verheiratet und ist keine Tonja mehr, sondern "Schatzi".  Und sie hat nicht den Micha geheiratet, sondern "Schatzi".

Vor ein paar Tagen hat sie ihr erstes Kind bekommen, es ist ein Junge und er heißt Jakob. Gestern haben wir sie das erste mal besucht und Noah und Thea konnten es kaum erwarten, ihren Cousin kennen zu lernen. Als wir ankamen rannten sie sofort zu seiner Wiege und streckten ihr Köpfe hinein. Noah starrte ihn schweigend an und Thea quietschte vor Vergnügen. Das war so laut, dass der Kleine sofort zu schreien anfing.

Meine Schwester und ihr Mann war gerade in der Küche, also kam mein Vater schnell angelaufen. Er nahm das kreischende Baby liebevoll in den Arm. Und dann kam er, der Spitzname. Er ist ein "Goldapfel". (Na bitte, noch ein Lebensmittel-Spitzname!)

Ich betrachtete meinen Vater mit seinem Enkel im Arm und sinnierte ein bisschen über den originellen Spitznamen. Ich finde, es ist eine ganz gute Assoziation. Alle Babys sind süß und sehen gesund aus und haben öfters mal rote Bäckchen - fast wie ein Apfel. Außerdem passt "Gold" perfekt zu den Eltern mit dem Kosenamen "Schatz".

Noah war den ganzen Abend über verdächtig still. Als wir wieder zurückfuhren, stellte sich heraus weshalb. 

Ich: Und? Wie gefällt euch euer Cousin?
Noah: Gar nicht!
Florian: Wieso das denn?
Noah: Opa hat dem Baby meinen Spitznamen gesagt!
Ich: Wirklich? 
Noah: Ja wirklich, er hat "Goldapfel" gesagt.
Florian: Ist doch ein ganz süßer Spitzname.
Noah: Ja, aber das ist doch mein Spitzname!
Thea: Nein, das ist mein Spitzname!

Als sie sich beide so empört anschauten, erinnerte ich mich, dass mein Vater tatsächlich zu Noah "Goldapfel" gesagt hatte und später auch Thea so genannt hatte.

Ich: Na und? Ist doch süß. Ihr seid ja auch verwandt.
Noah: Aber das Baby sieht doch gar nicht aus wie ein Goldapfel.
Thea: Genau!
Florian: Wie findest du denn, dass er aussieht?
Thea: Auf jeden Fall nicht wie ein Goldapfel!
Noah: Er sieht aus wie eine verschrumpelte Rosine!

Da ist was Wahres dran. Frisch geborene Babys sehen wirklich schrumpelig aus. Aber bald wird er auch so süß aussehen, wie meine Kinder - und Gold wert sind sie alle drei!

Monday, 3 March 2014

Rosenmontag Hochs und Tiefs

Tief: 
1. Zum Abholen kam der Bus zehn Minuten zu spät an. Ich habe es nicht geschafft, pünktlich im Kindergarten zu sein und war fünf Minuten zu spät. Thea war die letzte, die abgeholt wurde. Dafür fühle ich mich nicht gut und es macht mir ein schlechtes Gewissen 
2. Im Moment stimmt es mit Thea im Kindergarten nicht. Sie will in letzter Zeit nicht mehr hin gehen. Sie ist sehr müde und fühlt sich nicht wohl. Wenn ich sie frage, mit wem sie spielt, wenn ihr bester Freund (der nur am Vormittag kommt) nicht da ist, antwortet sie "mit keinem". Heute hat sie ihren Geburtstag nachgefeiert, aber sie hat gesagt, dass ihr der Tag trotzdem nicht besonders gefallen hat. Ihr bester Freund war nicht da und ein Mädchen, die sie zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen hat, wollte lieber zur anderen Gruppe gehen. Aber Thea hat ihr doch ihr kleines Mitbringsel gegeben. Sie hat wohl nicht ganz realisiert wie gemein das war, sie machte zu mindest keinen gekränkten Eindruck. Aber Noah und mich hatte es getroffen. Dass die Erzieherinnen tatsächlich erlaubt haben, dass dieses Mädchen die Gruppe wechseln durfte, überrascht mich sehr, denn in der anderen Gruppe gab es keinen Geburtstag. Weshalb ist sie also dorthin gegangen? Es bricht mir so richtig das Herz, sie tut mir so leid.
3. Der Test, wie gut man rechnen kann, war schrecklich. Ich habe nicht alle Aufgaben machen können. Ich fand die Aufgaben war schwierig und hatte große Probleme. Ich habe festgestellt, dass ich gar nicht mehr multiplizieren kann. Ich wusste bei den meisten Aufgaben, wie ich rechnen musste, aber ich konnte es nicht so schnell und kam völlig ins Chaos. Wenn man nicht weiß, was 7x6 ist, hat man ein Problem, wenn man 16 + 7x6 rechnen muss. Dass man zuerst 7x6 rechnen und dann noch mit 16 addieren muss, wusste ich zwar, aber ich brauchte lange um herauszufinden was 7x6 ist. Das hat mich schon sehr schockiert. Dass ich so schlecht rechnen kann, hätte ich nicht gedacht. Aber solche unerwartete Schwierigkeiten wurden schon bei meiner Ergotherapie festgestellt. Wie auch immer, Mathe wird jetzt ein Schwerpunkt für mich sein.

Hoch:
1. Kein Anfall; 2. Der Morgen klappte ganz gut. Ich stand zwar 10 Minuten früher auf und es war ein bisschen stressiger als bisher, aber es ging ganz gut. Ich hatte an alles gedacht. Schulranzen und Rucksack packen, Brote schmieren, Karotten schälen, Trinkflasche füllen. Noah für sein Faschingsfest verkleiden, als Cowboy schminken und ein paar Naschereien einpacken. Turnbeutel für Noah und den Geburtstags-Mitgebsel-Beutel für Thea nicht vergessen! Mit Thea machte ich alles so wie immer, nur zehn Minuten früher. Wir fuhren mit dem Fahrrad sehr, sehr langsam in den Kindergarten - sehr, sehr langsam! Aber ich hatten noch so viel Zeit, dass ich mit einer Erzieherin über ihre Geburtstagsfeier reden konnte. Außerdem nahm ich noch den Roller für Noah mit, damit er auf dem Rückweg nicht laufen muss.
3. Mir wurde genehmigt, dass ich Montag, Dienstag und Mittwoch immer schon um 15.15 Uhr Feierabend machen kann.

Saturday, 1 March 2014

Kein Zalando-Fimmel

Ich finde, mein Zalando-Bestell-Experiment ist eine ganz lustige Idee, aber natürlich unrealistisch. Zalando wird meine Bestellungen bestimmt irgendwann einfach sperren. 

Und was soll ich eigentlich kaufen? Ich habe keinen Schuh-Fimmel!